Meteorit aus Flensburg zeigt Spuren von Wasser im frühen Sonnensystem
Ein Feuerball am Himmel, begleitet von einem Knall, versetzte im September vergangenen Jahres Hunderte von Augenzeugen in Norddeutschland in Staunen. Grund für das Spektakel: Ein Meteorit trat in die Erdatmosphäre ein und verglühte dort teilweise. Einen Tag nach dem Ereignis fand ein Bürger in Flensburg einen 24,5 Gramm schweren schwarzen Stein auf dem Rasen seines Gartens.
Dieter Heinlein vom Augsburger Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt erkannte den Stein als Bruchstück eines Meteoriten. Er übergab die Probe anschließend an Experten des Instituts für Planetologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU).
Prof. Dr. Addi Bischoff und Doktorand Markus Patzek untersuchen den Stein seitdem mineralogisch und chemisch. Inzwischen beteiligen sich mehr als ein Dutzend Universitäts- und Forschungsinstitute in Deutschland, Frankreich und der Schweiz an den Forschungen.
„Flensburg“ ist der einzige deutsche Beweis für flüssiges Wasser im frühen Sonnensystem
Die ersten Forschungsergebnisse zeigen, dass der auf den Namen „Flensburg“ getaufte Meteorit nur mit sehr selten gefallenen Meteoriten, sogenannten kohligen Chondriten, verglichen werden kann.
Rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen belegen zudem, dass Flensburg nur Minerale enthält, die sich unter der Beteiligung von Wasser in der Frühphase unseres Sonnensystems gebildet haben. Dabei handelt es sich, insbesondere um Schichtsilikate und Karbonate.
„Der Meteorit von Flensburg gehört einer extrem seltenen Meteoritenklasse an“, sagte Bischoff. Er „ist der bisher einzige Meteoritenfall in Deutschland, der beweist, dass es vor 4,56 Milliarden Jahren im frühen Sonnensystem kleine Körper gegeben haben muss, auf denen es flüssiges Wasser gab. Vielleicht haben solche Körper der Erde auch das Wasser geliefert.“
(Mit Material der Universität Münster)
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