Mikroskopisch klein: Paläontologen entdecken perfekt erhaltenen Dinosaurierhaut-Abdruck

Paläontologen sind es gewohnt, Dinosaurierknochen und -spuren zu finden. Weichteilreste wie Muskeln oder Haut sind dagegen eher selten und oft nicht gut erhalten. Ein sehr kleiner Prozentsatz der Spuren - weit weniger als 1% - davon sind Hautreste.
Titelbild
Bei großen Ausgrabungen gehen kleine Fußspuren oft verloren. Dieses Mal konnten sie gerettet werden und offenbarten "das ultimative Geheimnis der Hautpflege", so die Forscher.Foto: iStock
Epoch Times15. April 2019

Doktor Kyung-Soo Kim von der Chinju National University of Education fand kürzlich eine Reihe von Dinosaurierfußspuren bei Jinju City, Korea. Diese offenbarten jedoch eine Sensation: Der perfekt erhaltene Abdruck einer Dinosaurierhaut. Zusammen mit weiteren Forschern veröffentlichte Kim die Entdeckung in einem Artikel der Fachzeitschrift Scientific Reports. Hierin bezeichnen die Paläontologen den Fund als „exquisit konserviert“.

Bislang erster Dinosaurierhaut-Abdruck

„Dies sind die ersten Fußspuren, bei denen perfekte Hautabdrücke die gesamte Oberfläche der Spur bedecken“, sagte Lockley, Mitautor der Studie, in einer Mitteilung. Ähnlich wie Fingerabdrücke variierten die Hautmuster bei den verschiedensten Gruppen von Dinosauriern. Sie waren also wie Signaturen für Unterschiede in der Anatomie.

Die Hautspuren stammen von dem kleinsten bekannten Theropoden, des Minisauripus. Die Fußspuren sind nur einen Zentimeter lang, trotzdem konnten die Wissenschaftler perfekt erhaltene Hautspuren an ihnen finden. Dies ist bereits die zehnte Entdeckung einer Fundstelle mit Minisauripus-Fußspuren, aber die erste, die Hautspuren zeigt.

Allerdings gingen die bei großen Ausgrabungen gefundenen Fußspuren fast vollständig verloren. Kim, der für die paläontologische Untersuchung zuständig war, konnte die Ausgrabung aber noch rechtzeitig stoppen, als er die ersten Fußspuren auf einer gebrochenen Steinplatte entdeckte. Mit Hilfe seines Teams fand er vier weitere Abdrücke mit perfekten Hautspuren.

Wie konnten sich die Spuren so gut erhalten?

„Die Spuren wurden auf einer sehr dünnen Schicht aus feinem Schlamm gemacht. So ähnlich wie ein nur einen Millimeter dicker Anstrich aus frischer Farbe“, erklärte Lockley. Als der Amsel-große Dinosaurier auf diese feste, klebrige Oberfläche trat, wurde die Hautstruktur des Fußes perfekt reproduziert, ohne zu verrutschen.

Die Abdrücke von Wassertropfen lassen zudem darauf schließen, dass es kurz vor der Ablagerung der Fußspuren einen Regenschauer gegeben hatte. Denn an einer Stelle war der Dinosaurier auf einen frischen Abdruck eines Regentropfens getreten. All diese empfindlichen Beweise konnten sich erhalten, indem sie sanft mit feinerem Schlamm bedeckt wurden.

Das ultimative Geheimnis der Hautpflege

Die Struktur der Dinosaurierhaut sieht der eines mittelgroben Sandpapiers ähnlich. Allerdings besitzt die Dinosaurierhaut winzige perfekt angeordnete Schuppenspuren, die sie wie ein gut gewebter Stoff aussehen lässt. Jede kleine Schuppenspur hat nur einen Durchmesser von etwa einem halben Millimeter und ähnelt sehr seltenen Beispielen von mumifizierter Haut, die an den Füßen von gefiederten Vögeln aus China zu sehen sind.

In dem Artikel berichten die Forscher zudem über ein ähnliches Hautmuster wie bei viel größeren, fleischfressenden Theropoden-Dinosaurierspuren. Diese besaßen viel größere Schuppen, die allerdings nie über den gesamten Fußabdruck erhalten blieben.

Die weitläufig verwandten Brontosaurier hatten Schuppen, die Spuren von zwei bis drei Zentimetern Durchmesser hinterließen. Das dagegen zarte, perfekt erhaltene Minisauripus-Hautmuster gleicht einer geschrumpften Version der Haut eines viel größeren Verwandten. „Das ist das ultimative Geheimnis der Hautpflege“, sagte Lockley.

Die PDF zur Studie finden Sie hier (Englisch): Exquisitely-preserved, high-definition skin traces in diminutive theropod tracks from the Cretaceous of Korea



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion