COVID-19: Warum man US-Statistiken nicht mit denen anderer Länder vergleichen kann

Titelbild
Corona-Test.Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB/dpa

Der Ausbruch von COVID-19 ist dynamisch. Einige Orte und Menschen sind besonders schlimm betroffen, andere weniger. Um die Ausbreitung und den Verlauf der Corona-Pandemie zu verfolgen, verwenden wir Daten, aber selbst die zuverlässigsten Zählungen sind nicht hundertprozentig korrekt.

Die in Oxford ansässige gemeinnützige Organisation „Our World in Data“ erklärt: „Ohne Daten können wir die Pandemie nicht verstehen. Nur auf der Grundlage guter Daten können wir wissen, wie sich die Krankheit ausbreitet, welche Auswirkungen die Pandemie auf das Leben der Menschen auf der ganzen Welt hat und ob die Gegenmaßnahmen, die die Länder ergreifen, erfolgreich sind oder nicht. Aber selbst die besten verfügbaren Daten über die Coronavirus-Pandemie sind bei weitem nicht perfekt.“

Es mag offensichtlich erscheinen, dass kein einzelnes Diagramm, einzelne Zahlen oder ein paar Statistiken ausreichen, um ein aussagekräftiges Bild der Situation zu vermitteln. Doch im Internet gibt es einige davon, die zwar wenig Hintergrundinformationen bereitstellen, aber dennoch behaupten, sie wären in der Lage das Gesamtbild der Pandemie zu vermitteln.

Beispielsweise erwähnten Anfang Juni einige Medien ohne Erklärung oder Kontext, dass die Vereinigten Staaten die höchste Zahl von COVID-19 -Todesfällen weltweit melden. Das stimmt auch. Und ohne Kontext könnte man daraus schließen, dass die USA die Krise weniger gut bewältigt hätten.

USA nicht vergleichbar mit ähnlich großen Staaten

Der erste und offensichtlichste Faktor ist, dass die Vereinigten Staaten eine größere Bevölkerungszahl haben als andere entwickelte Länder. Die Länder, die von der Einwohnerzahl her am nächsten liegen Indien, Pakistan, Indonesien und Nigeria sind Länder der Dritten Welt, und ihre Regierungen werden daher nicht über die Mittel verfügen, im gleichen Umfang wie die USA zu testen und Fälle nachzuverfolgen. Es entspricht dem gesunden Menschenverstand, dass wir die Vereinigten Staaten nicht mit diesen Ländern vergleichen können.

Ist es also fair, wenn wir die Krankheitsraten in anderen entwickelten Ländern mit denen der Vereinigten Staaten vergleichen? Bedingt ja, solange die Unterschiede bei Tests und Daten berücksichtigt werden.

Anfang Juli wurde in Medienberichten die Zahl der Fälle in den USA mit der Zahl der Fälle in der Europäischen Union verglichen, und zwar aufgrund ihrer einigermaßen vergleichbaren Bevölkerungsgröße: 328 Millionen in den Vereinigten Staaten und 446 Millionen Menschen in den 27 Ländern der EU.

Die Website „Our World in Data“ berichtete am 5. Juli, dass die Vereinigten Staaten 2,9 Millionen Fälle von COVID-19 mit 132.000 Todesfällen gezählt haben, während die EU 1,3 Millionen Fälle und 134.000 Todesfälle meldete.

Obwohl die USA mehr als doppelt so viele Fälle gemeldet haben, hat das Land nur eine geringfügig höhere Sterblichkeitsrate: 0,04 Prozent in den Vereinigten Staaten, verglichen mit 0,03 Prozent in der EU.

Bei diesen Zahlen sind einige Faktoren zu berücksichtigen

Einer davon ist, wer beziehungsweise was in den Testzahlen gezählt wird. Es gibt keinen internationalen Teststandard für die Pandemie und verschiedene Länder wenden unterschiedliche Methoden an. Einige zählen die Anzahl der getesteten Personen, während andere die Anzahl der durchgeführten Tests zählen. Und einige Länder, wie Italien und Frankreich, haben einfach ihre Meldekriterien geändert.

Ein zweiter Faktor ist der Umfang der Tests. Nach Angaben von „Our World in Data“ testen 19 EU-Länder nur Menschen mit Symptomen, während die Vereinigten Staaten auch asymptomatische Menschen testen. Die USA testen auch häufiger als die EU-Länder. Von den 27 EU-Ländern haben nur Luxemburg, Dänemark und Portugal mehr Tests pro 1.000 Personen durchgeführt als die Vereinigten Staaten.

Mehr Tests decken mehr Fälle auf. In den USA steigt die Zahl der täglichen Tests weiter an, während die Zahl der Tests in Europa konstant bleibt.

Die Sterblichkeitsraten geben nicht notwendigerweise Aufschluss über die Sterblichkeit

Die Sterblichkeitsrate ist die Zahl der bekannten Infektionsfälle im Vergleich zur Zahl der bekannten Todesfälle. Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass die Zahl der Todesfälle angibt, wie schwer eine Krankheit ist. Dies ist nicht unbedingt der Fall.

Um ein hypothetisches Beispiel zu nennen: Wenn zwei Personen mit einer seltsamen neuen Krankheit in ein Krankenhaus kommen (beide positiv getestet) und beide dann an der Krankheit sterben, beträgt in dieser Stichprobe die Fallsterblichkeitsrate 100 Prozent.

Diese Zahl bezieht sich also auf die Anzahl der positiven Tests. In Ländern, in denen viele Tests durchgeführt wurden, ist die Sterblichkeitsrate niedrig, wie zum Beispiel in den Vereinigten Staaten. Die Sterblichkeitsrate in den USA liegt bei etwa 4,6 Prozent (die Johns Hopkins University errechnete am 12. Juli eine US-Sterblichkeitsrate von 4,2 Prozent). In der EU lag die Sterblichkeitsrate am 5. Juli bei 10,3 Prozent.

Unterschiede in der Mortalitätsbewertung

Dann gibt es die Kriterien für die Einstufung eines Todesfalls in Zusammenhang mit COVID-19.

In der ersten Aprilwoche sagte Dr. Deborah Birx, Mitglied der Corona-Taskforce des Weißen Hauses, auf einer Pressekonferenz: „Ich glaube, wir haben in diesem Land einen sehr liberalen Ansatz in Bezug auf die Sterblichkeit gewählt.“ Birx sagte auch, dass in anderen Ländern, wenn jemand eine Vorerkrankung habe und ins Krankenhaus komme und an COVID-19 sterbe, dies nicht als Corona-Tod zähle, während dies in den Vereinigten Staaten der Fall sei.

Darüber hinaus können Todesfälle, die in den USA als COVID-19 eingestuft werden, „Fälle ohne Laborbestätigung umfassen“, so die US-Gesundheitsbehörde (CDC). Die CDC räumt ein, dieser Mangel an Tests führe zu einem gewissen Fehler bei den Sterblichkeitszahlen für Sars-CoV-2, Grippe und grippeähnlichen Erkrankungen sowie Lungenentzündungen.

„Todesfälle aufgrund von COVID-19 können wegen des Mangels positiver Testergebnisse fälschlicherweise als Lungenentzündung oder grippeähnliche Erkrankung klassifiziert werden, und eine Lungenentzündung oder Grippe können auf Totenscheinen als Covid-Erkrankung erscheinen. Darüber hinaus können die Symptome von COVID-19 einer grippeähnlichen Erkrankung ähneln, sodass Todesfälle fälschlicherweise als Influenza klassifiziert werden können. Daher kann ein Anstieg der Todesfälle durch Lungenentzündung und Grippe ein Indikator für eine übermäßige Mortalität im Zusammenhang mit COVID-19 sein.“

In schwer betroffenen EU-Ländern wie Italien und Frankreich ist eine Laborbestätigung bei Todesfällen in Bezug zu Sars-CoV-2 erforderlich.

Das Original erschien zuerst in The Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von ib/nmc)
Originalartikel: COVID-19: Why You Can’t Compare US Stats to Other Countries’



Unsere Buchempfehlung

Krankheiten wie COVID-19, Katastrophen und seltsame Naturereignisse machen den Menschen aufmerksam: etwas läuft schief. Es läuft tatsächlich etwas sehr schief. Die Gesellschaft folgt - verblendet vom "Gespenst des Kommunismus" - einem gefährlichen Weg.

Es ist der Kampf zwischen dem Guten und dem Bösen, zwischen dem Göttlichen und dem Teuflischen, die in jedem Menschen wohnen.

Dieses Buch schafft Klarheit über die verworrenen Geheimnisse der Gezeiten der Geschichte – die Masken und Formen, die das Böse anwendet, um unsere Welt zu manipulieren. Und: Es zeigt einen Ausweg. „Chinas Griff nach der Weltherrschaft“ wird im Kapitel 18 des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ analysiert. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion