TÜV gegen Abschalten der deutschen AKWs: „…die sichersten der Welt“
An diesem Samstag, 15. April, werden die Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet, das ist beschlossenen Sache. Mitten im Countdown meldet sich jetzt der CEO des TÜV-Verbandes und kritisiert den Atomausstieg: Deutsche KKW seien „die sichersten der Welt“. Das gelte bis zur Abschaltung und darüber hinaus. Der Vorsitzende des TÜV-Verbandes, Joachim Bühler, hat jetzt in „Bild“ das geplante Abschalten der letzten drei deutschen Kernkraftwerke (KKW) kritisiert. Sie hätten „bis Ende des Jahrzehnts weiterlaufen können“.
Die letzten drei verbliebenen Atomkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim und Emsland, die nun vom Netz genommen werden, „wurden 1988 und 1989 in Betrieb genommen und sind für eine Betriebsdauer von mindestens 40 Jahren ausgelegt“.
Zudem wird Deutschland durch die aktuelle Politik mit einem Versorgungsproblem konfrontiert werden. Der Experte konstatiert, dass die Bundesrepublik bis 2030 rund 50 Prozent mehr Strom brauche als heute, so Bühler gegenüber „Bild“. Grund dafür sind die von der Regierung forcierte Elektromobilität und jetzt auch die Wärmepumpen-Pflicht.
Fatale Folgen fürs Klima
Die durch das Abschalten des Atomstroms entstandene Lücke könne nicht, wie Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) es sich vorstellt, mit erneuerbaren Energien ausgeglichen werden. Stattdessen wird es „schmutzig“: Atomstrom, der nicht aus regenerativen Energien gedeckt werden kann, müsse nun „durch Strom aus Kohle und Gas kompensiert werden – mit entsprechend schlechterer CO₂-Bilanz“, sagte der 45-Jährige.
Unbeeindruckt von diesen Warnungen und Hinweisen auf die Auswirkungen eines Atomstrom-Aus` wird die endgültige und konsequente Abschaffung der Atomstrom-Versorgung vorangetrieben. Für Deutschland. Dass andere Länder genau den gegenteiligen Weg einschlagen, scheint keine Rolle zu spielen oder gar zum Überdenken der weitreichenden Entscheidungen anzuregen.
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Energiewende statt Denkwende
Nachbar Polen steigt jetzt gerade erst in die Atomkraft ein. 2026, in drei Jahren startend, sollen im Nachbarland sechs AKWs in den nächsten 20 Jahren gebaut werden. Dort könne man angesichts der aufkommenden Energiekrise nicht verstehen, so „Tagesschau“, dass Deutschland so stringent die gegenteilige Richtung verfolgt. Der Atomeinstieg in Polen wird flächendeckend durch das gesamte politische Spektrum mitgetragen. Energiepolitisch wolle man sich auf bewährte Partner und Quellen besinnen, verlautbarte der polnische Premierminister Mateusz Morawiecki Ende letzten Jahres. Und das seien Atomenergie und USA als Partner. „Mit dem Gedanken an die Jahre 2030, 2031 oder 2032, an all die Jahre danach, haben wir heute die Entscheidung getroffen, das Schlüsselprojekt für Polens Energiesicherheit erfolgreich zu Ende zu bringen: den Bau des Atomkraftwerks für Polen.“
Ukraine hält an Atomstrom fest – für Habeck „ok“
Mit der Entscheidung zum Ausstieg aus der Atomenergie steht Deutschland wohl weitestgehend allein da. Auch die Ukraine wird weiterhin an Atomenergie festhalten, das hatte kürzlich Vizekanzler Habeck nach einem Treffen mit dem ukrainischen Energieminister Herman Haluschschtenko erklärt. Habeck fügte hinzu, dass er „dies in Ordnung finden“ würde, solange die Sicherheit gewährleistet sei. Im Originalton gegenüber der „Welt“ klang das dann so: „Die Ukraine wird an der Atomkraft festhalten. Das ist völlig klar – und das ist auch in Ordnung, solange die Dinger sicher laufen. Sie sind ja gebaut.“
Dass gerade in einem Kriegsgebiet die Sicherheit eines AKWs mehr Aspekte umfasst als das störfallfreie Funktionieren – dieser Aspekt scheint dem Wirtschaftsminister nicht zugänglich gewesen zu sein in seiner Argumentation. Und auch, dass ebensolche „Dinger“ in Deutschland auch längst gebaut sind, und die AKWs in Deutschland nach Aussage von Experten wie dem Vorsitzenden des TÜV-Verbandes, Joachim Bühler, sogar so sicher gebaut sind, dass sie bis Ende dieses Jahrzehnt weiterlaufen könnten, scheint Habeck als Repräsentanten der rot-grünen Energiepolitik nicht aufgefallen zu sein.
Kein Weg zurück: Milliarden-Ausgaben für Rückbau
Unbeirrt der grünen Ideologie folgend, obwohl die Deutschen Atomkraftwerke als die „sichersten der Welt“ gelten, gegen den Rat von Wirtschaft und Experten wird der Atomausstieg umgesetzt, und das konsequent:
Für immense Kosten werden die AKWs nach ihrem Abschalten zurückgebaut. Das bedeutet, dass für den Atomausstieg noch einmal Milliarden zusätzliche Kosten investiert werden. Zusätzlich bedeutet das aber auch, dass es auch bei einem Umdenken, einer Politikwende oder in höchster „Energie-Not“ keinen Weg zurück geben wird, selbst wenn dieser dann gewollt wäre.
In Deutschland gehen wohl die Lichter – für die Atomkraft – erst einmal irreversibel aus.
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