50.000 Dollar pro Monat: Harvard-Professor kassierte von China – Wissenstransfer von der Quelle

Eine Grand Jury in den USA erhob Anklage gegen einen nun ehemaligen Harvard-Professor. Seine Beziehungen zum kommunistischen China waren von zu intensiver Art.
Epoch Times12. Juni 2020

Am 9. Juni klagte eine Grand Jury in den USA den inzwischen ehemaligen Harvard-Professor und einen der Top-Chemiker des Landes, Charles Lieber, wegen Falschaussagen gegenüber den Bundesbehörden an. Ihm könnten Gefängnisstrafen bis zu fünf Jahren, drei Jahre Haft unter Aufsicht und eine Geldstrafe in Höhe von rund 250.000 Dollar drohen.

Lieber hatte mutmaßlich über den Erhalt von Geldern des chinesischen Regimes gelogen und über seine Beteiligung an Chinas „Tausend Talente“-Programm. Lieber wies die Vorwürfe von sich.

Chinesische Wissensdiebe

Vieles von Chinas sogenanntem Fortschritt beruht auf Diebstahl von geistigem Eigentum. Kombiniert mit einer aggressiven Wirtschaft, die Mensch und Natur aufs Schlimmste ausbeutet, skrupellosen Geschäftsmethoden und der totalen Kontrolle der eigenen Bevölkerung, konnte sich der kommunistische Staat als Wirtschaftsmacht etablieren – ohne dass ihm zuvor Einhalt geboten wurde.

So arbeitet das Regime auch im wissenschaftlichen Wettbewerb mit der Welt auf seine ganz eigene Art und Weise. Nach Angaben des US-Justizministeriums nutzt das chinesische Regime beispielsweise das „Tausend Talente“-Programm dazu, um ausländische Experten anzulocken und ihr Wissen und ihre Erfahrung nach China zu bringen. Für diesen Diebstahl geistigen Eigentums belohnt es sie.

Die Epoch Times sprach im Februar mit dem ehemaligen Undercover-FBI-Agenten Marc Ruskin über das Thema, kurz nach der Festnahme von Professor Lieber. Ruskin sagte, dass das chinesische Regime sehr proaktiv dabei sei, US-Forschung zu erwerben, noch bevor diese als geheim eingestuft werde. Auf diesem Weg gelange das Regime an sensible Forschung – sogar meist auf  legale Weise.

Der Fall Professor Lieber

Die Anklageschrift wirft dem Professor vor, dass er 2011 ohne das Wissen von Harvard „strategischer Wissenschaftler“ der Wuhan University of Technology (WUT) in China geworden war und mindestens von 2012 bis 2015 einen Vertrag mit dem chinesischen „Tausend Talente“-Programm abgeschlossen hat.

In diesem dreijährigen Vertrag zahlte die chinesische Universität Lieber mutmaßlich 50.000 US-Dollar pro Monat und zusätzlich Lebenshaltungskosten von umgerechnet insgesamt 158.000 US-Dollar in chinesischer Währung. Zudem finanzierte sie ihm die Einrichtung eines Forschungslabors in Wuhan mit 1,5 Millionen US-Dollar, berichtet „CNBC“. Lieber wurde dazu verpflichtet, mindestens neun Monate im Jahr für die WUT zu arbeiten, indem er „internationale Kooperationsprojekte deklarierte, junge Lehrer und Doktoranden förderte, internationale Konferenzen organisierte, Patente anmeldete und Artikel im Namen der WUT veröffentlichte“.

Den Gerichtsunterlagen nach habe sich Lieber auf Nanowissenschaften spezialisiert und habe mehr als 15 Millionen Dollar an Fördermitteln vom US-Verteidigungsministerium und den „Nationalen Gesundheitsinstituten“ der USA erhalten. „Diese Zuschüsse erfordern die Offenlegung erheblicher ausländischer finanzieller Interessenkonflikte, einschließlich finanzieller Unterstützung durch ausländische Regierungen oder ausländische Einrichtungen“, so das Justizministerium.

2018 und 2019 hatte der Harvard-Professor mutmaßlich über seine Beteiligung an dem China-Programm gelogen.

Weitere Angeklagte

Nach Angaben des US-Justizministeriums vom 28. Januar wurden neben Charles Lieber noch zwei chinesische Staatsangehörige angeklagt:

Yanqing Ye, 29, weiblich, Leutnant der Volksbefreiungsarmee und Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas, wurde angeklagt wegen „Visabetrug, Falschaussage, Tätigwerdens als Agent einer ausländischen Regierung und Verschwörung“. Ye befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits und vermutlich auch heute noch in China.

Zaosong Zheng, 30, „wurde am 10. Dezember 2019 auf dem internationalen Flughafen Logan in Boston verhaftet und des versuchten Schmuggels von 21 Fläschchen mit biologischer Forschung nach China angeklagt“. Am 21. Januar 2020 wurde Zheng zudem wegen Warenschmuggels aus den USA und Abgabe „falscher, fiktiver oder betrügerischer Erklärungen angeklagt“. (sm)



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