50.000 Migranten: Slowenien warnt vor neuer Flüchtlingswelle – dem neuen Ansturm nicht gewachsen

Die Regierungen mehrerer Balkanstaaten sind alarmiert: Auf der Balkanroute warten 50.000 Migranten auf den Zuzug in die EU. Das gute Wetter begünstige die massiv ansteigende Zuwanderung.
Epoch Times3. Mai 2018

50.000 Migranten warten auf den Zuzug über die Balkanroute in die EU warnte der slowenische Staatssekretär des Innenministerium Boštjan Šefic vor wenigen Tagen eindringlich. Das Land sei allerdings auf diese neue „Flüchtlingswelle“ nicht vorbereitet und überfordert.

Šefic soll bereits am 23. April angekündigt haben, dass sich die 50.000 Migranten über den Balkan in Richtung EU bewegen würden, berichtete das slowenische Medien-Portal „Nova24 TV“.

Die Regierungen mehrerer Balkanstaaten sind alarmiert. Kroatische Medien berufen sich zudem auf entsprechende UNHCR-Prognosen.

Die „dramatische Situation“ erfordere besondere Maßnahmen und Koordinierung zwischen den Herkunfts- und Migrationsländern, äußerte Šefic. Außerdem machte er deutlich, dass die Zahl der Migranten, die seit dem 1. Januar dieses Jahres in das Land gekommen sind, im Vergleich zu der Zahl derer, die im gleichen Zeitraum des Vorjahres kamen, um rund 300 Prozent gestiegen ist.

Das gute Wetter begünstigt den Anstieg des Migrationsstroms

Das gute Wetter begünstige die massiv ansteigende Zuwanderung. Deshalb seien „in den wärmeren Monaten die Migranten auf dem Vormarsch, wie man es auf dem Land sieht“, erklärte die slowenische Innenministerin Vesna Györkös Žnidar. „Die Polizei ist bereit und entsprechende Pläne werden ausgearbeitet“, betont Žnidar.

Boštjan Šefic bestätigte außerdem die Existenz einer neuen Balkanroute zur Einwanderung in die EU. Sie führt von Griechenland über Albanien, Montenegro, Kosovo, Bosnien und Kroatien nach Slowenien. Er berichtete auch darüber, dass die Migranten 5.000 Euro für die Schleuser bezahlen müssten, um über diese Route in die EU zu gelangen. Es ist bekannt, dass Geld zur Bestechung der Grenzbeamten genutzt wird.

Ein Großteil der illegalen Grenzübergänge vollzieht sich dabei nach wie vor im Gebiet Bela Krajina an der Grenze zu Kroatien. Die slowenischen Polizeibeamten rechnen damit, dass in den kommenden Monaten gerade an dieser Stelle die illegalen Grenzübertritte zunehmen werden.

Anders als im letzten Jahr kommen in diesem Jahr die meisten Migranten aus Algerien, Marokko, einige aus Libyen, Pakistan, Kosovo, der Türkei und einige aus Syrien, berichtet der Staatssekretär.

Entlang des Grenzflusses wird nach Stellen ohne Zaun gesucht

Šefic führte in der Grenzregion zu Kroatien Gespräche mit der slowenischen Bevölkerung. So erfuhr er, dass der Migrantenstrom am Grenzfluss Kolpa (Grenze zu Kroatien) sich verteilt und die Migranten entlang des Flusses nach Stellen suchen, wo es keine Zäune gibt. So erreichen sie dann die nahe gelegenen slowenischen Siedlungen.

Die Polizei alarmierte laut slowenischen Medienberichten bereits die lokale Bevölkerung, Ausländer nicht zu ihre Häusern gehen zu lassen und sich ihnen nicht zu nähern. Stattdessen soll die Bevölkerung die Polizei informieren.

Zahl der Asylanträge in Slowenien massiv gestiegen

Bereits im ersten Quartal diesen Jahres gab es einen deutlichen Anstieg der Asylanträge in Slowenien. Neu ist, dass etwa 85 Prozent von ihnen in Slowenien einen Asylantrag gestellt haben. „Das übt großen Druck auf unser Asylsystem aus“, so Šefic. (er)

Mehr dazu:

Türkei sieht „neue Flüchtlingswelle“ aus Afghanistan

Auf Überholspur: Kurz Pläne zur „Eindämmung des Flüchtlingsstroms“ beliebter als die von Strache



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion