Äthiopien: Umstrittener Nil-Staudamm liefert nun Strom

Es soll der größte Staudamm Afrikas werden - und bereits jetzt erzeugt die in Äthiopien gebaute Talsperre Strom aus Wasserkraft. In Ägypten und im Sudan hingegen ist das Projekt weiterhin umstritten.
Der Staudamm in Äthiopien sorgt seit Jahren für Streit mit Ägypten und dem Sudan.
Der Staudamm in Äthiopien sorgt seit Jahren für Streit mit Ägypten und dem Sudan.Foto: Yirga Mengistu/Adwa Pictures Plc/dpa
Epoch Times20. Februar 2022

Äthiopien hat den in Ägypten und Sudan umstrittenen Nil-Staudamm in Betrieb genommen.

Eine der 13 Turbinen des Großen Renaissance-Staudammes (GERD) wurde in Anwesenheit des Regierungschefs Abiy Ahmed in Betrieb genommen, und soll etwa 375 Megawatt Strom erzeugen. Ab jetzt gebe es nichts mehr was Äthiopien stoppen könne, sagte Abiy Ahmed.

Größter Staudamm Afrikas

Der Staudamm, der im Nordwesten Äthiopiens gebaut wird, soll nach seiner Fertigstellung in zwei bis drei Jahren, der größte Staudamm Afrikas werden. Nach äthiopischen Angaben soll der Damm künftig bis zu 6500 Megawatt Strom aus Wasserkraft erzeugen. Addis Abeba will mit der 4,6 Milliarden Dollar teuren Talsperre den für die wirtschaftliche Entwicklung benötigten Strom erzeugen, und 60 Prozent der Bevölkerung mit Elektrizität versorgen.

GERD wird auf dem Blauen Nil erbaut und sorgt seit Jahren für Streit zwischen Äthiopien, Ägypten und dem Sudan. Ägypten, das mehr als 90 Prozent seines Wasserbedarfs aus dem Fluss deckt, befürchtet, dass künftig zu wenig Wasser den Nil herabfließen wird. Die Staaten ringen um ein Abkommen, wie der Stausee zu füllen und der Staudamm zu betreiben ist.

Der Blaue Nil mündet in Khartum, der Hauptstadt des Nachbarlandes Sudan, in den Weißen Nil. Der Strom heißt dann Nil. Er fließt dann weiter Richtung Norden durch den Sudan und Ägypten bis ins Nildelta am Mittelmeer. (dpa/red)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion