Allein am Montag 5.000 Bootsflüchtlinge aus dem Mittelmeer geholt – Italien am Limit

Aus dem Mittelmeer werden wieder tausende Menschen aufgefischt, derzeit ist ein extrem hoher Andrang. Italiens Regierung sieht sich am Limit und ruft um Hilfe - geschehen ist nicht viel.
Titelbild
Flüchtlingen aus Afrika und Asien auf einem Holzboot im Mittelmeer.Foto: Santi Palacios/Archiv/dpa
Epoch Times27. Juni 2017

Die Seenotretter im Mittelmeer sehen sich derzeit mit einem Riesenandrang von Flüchtlingen konfrontiert. Binnen weniger Tage seien fast 9.000 Menschen aus dem Meer geholt worden, teilte die Internationale Organisation für Migration mit.

Alleine am Montag wurden bei 23 Operationen rund 5.000 Menschen aufgefischt. Sie werden aufs italienische Festland gebracht.

Ein Migrant sei unter anderem an Brandwunden gestorben, sagte Pietro Bartolo, Arzt auf der Insel Lampedusa, laut Nachrichtenagentur Ansa. Ein weiterer habe Schusswunden gehabt. Auf einem Boot sei auch ein drei Monate altes Baby alleine gewesen. Die Mutter sei auf einem anderen Schiff unterwegs. Sie soll nun auch auf Lampedusa ankommen.

Seit Anfang des Jahres über 73.000 Zuwanderer übers Meer

In Italien sind nach Angaben des Innenministeriums seit Anfang des Jahres mehr als 73.000 Flüchtlinge angekommen, 14 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2016. Die neuen Zahlen sind dabei noch nicht einberechnet.

Italiens Regierung sieht sich am Limit und drängt immer wieder andere EU-Länder zur Solidarität. Geschehen ist in dieser Hinsicht jedoch nicht allzu viel.

Derweil nahm die Polizei auf der Insel Lampedusa einen somalischen Schlepper unter anderem wegen der Misshandlung von Migranten fest. Vor der Überfahrt nach Italien soll der Mann seine Opfer in einem libyschen Gefangenenlager gedemütigt und geschlagen haben, wie die Polizei unter Berufung auf die Schilderungen von Betroffenen mitteilte. Ein Zeuge habe berichtet, dass der Somalier es genossen habe, andere zu erniedrigen.

Dem 1994 geborenen Mann wird die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Menschenschmuggel, Entführung, Vergewaltigung, Mord und die Unterstützung illegaler Einwanderung vorgeworfen. Menschenrechtsorganisationen berichten immer wieder über die Misshandlungen, denen Migranten in Libyen ausgesetzt sind. (dpa)



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