Alles Gute zum Jahr 2020! Silvester rund um den Globus – inmitten großer Herausforderungen
Gigantische Partys von Sydney bis Berlin, von Paris bis Pjöngjang: Trotz der großen Herausforderungen und Probleme, vor denen die Menschheit im neuen Jahrzehnt steht, haben weltweit Millionen von Menschen auf Straßen und Plätzen in das Jahr 2020 hineingefeiert.
Eine der größten Feiern fand in der deutschen Hauptstadt statt, wo Hunderttausende zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule das offizielle Feuerwerk bestaunten.
„Die 20er Jahre können gute Jahre werden“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in ihrer Neujahrsansprache. Sie sagte unter anderem zu, all ihre Kraft für den Kampf gegen die Erderwärmung einzusetzen.
Bei der größten deutschen Silvesterparty auf der knapp zwei Kilometer langen Berliner Festmeile ging es laut Polizei überwiegend friedlich zu. Zu den Höhepunkten der Show auf der Bühne vor dem Brandenburger Tor gehörten die Auftritte der Bands The Rasmus, Gipsy Kings und Mando Diao.
An der Berliner Festmeile waren noch vor Mitternacht alle Zugänge geschlossen worden, weil die Zone nach Angaben der Polizei „voll“ war. Auf dem Festgelände waren keine Feuerwerkskörper und Böller erlaubt, ebenso am nördlichen Alexanderplatz. Diese Verbote seien weitgehend beachtet worden, sagte ein Polizeisprecher.
Vereinzelt kam es in der Hauptstadt den Polizei-Angaben zufolge zu Fällen sexueller Belästigung. Bis zum frühen Morgen registrierte die Polizei vier solcher Fälle, drei davon auf der Partymeile.
Die Belästigungen seien jedoch von Einzeltätern und nicht Gruppen wie in der Silvesternacht 2015/16 in Köln ausgegangen. Die Täter wurden nach Angaben des Polizeisprechers festgenommen.
Für die Feuerwehr in der Hauptstadt war es eine extrem arbeitsintensive Nacht. Nach eigenen Angaben absolvierte sie zwischen Mitternacht und 04.00 Uhr 783 Einsätze, darunter wegen mehrerer Großbrände.
Auch in anderen Teilen Deutschlands war die Feuerwehr sehr beschäftigt. In Krefeld brannte das Affenhaus des Zoos nieder. Ob dabei Tiere ums Leben kamen oder verletzt wurden, war nach Angaben eines Feuerwehrsprechers zunächst noch unklar. Auch über die Brandursache herrschte noch Ungewissheit.
Eine der ersten Millionenmetropolen, in denen das neue Jahrzehnt begann, war Sydney. Dort gab es wie üblich ein gigantisches Feuerwerk am Hafen – ungeachtet der verheerenden Buschbrände, die Australien seit Wochen heimsuchen.
Mehr als 280.000 Menschen hatten vergeblich in einer Petition gefordert, die umgerechnet vier Millionen Euro für die Veranstaltung lieber zur Unterstützung der freiwilligen Feuerwehren und betroffenen Landwirte zu spenden.
Zu gewalttätigen Konfrontationen kam es erneut in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong, die seit einem halben Jahr von Protesten gegen die dortige Peking-treue Regierung erschüttert wird. Die Polizei ging in der Silvesternacht mit Tränengas und Wasserwerfern gegen Demonstranten vor.
In der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang versammelten sich zahlreiche Menschen zu einem Konzert, Tanzdarbietungen und einem Feuerwerk. Machthaber Kim Jong Un verkündete unterdessen, dass sich sein Land nicht mehr an das 2018 verkündete Moratorium für Atomversuche und Tests von Interkontinentalraketen halten werde.
In Europa fanden einige der größten Silvesterpartys in Paris und London statt. Die seit Wochen andauernden Streiks im Verkehrssystem gegen die Rentenreformpläne von Staatschef Emmanuel Macron hinderten zehntausende Menschen nicht daran, auf der Prachtstraße Champs-Elysées zusammenzuströmen. Macron kündigte unterdessen in seiner Neujahrsansprache an, an seinen Reformplänen festzuhalten.
In London verfolgten tausende Partygänger an der Themse das Feuerwerk. Zu Mitternacht erklangen zwölf Mal die Glocken von Big Ben, des berühmten Uhrturms am Parlamentssitz.
Dies war ein besonderer Klang – denn wegen Restaurierungsarbeiten war Big Ben über den größten Teil des abgelaufenen Jahres stumm geblieben. Big Ben läutete für Großbritannien ein Jahr ein, in dem es aller Voraussicht nach die EU verlassen wird.
Wenige Stunden vor dem Jahreswechsel hatten Unbekannte an der Autobahn 100 in Berlin mit Böllern geworfen. Auch im übrigen Stadtgebiet kam es zu etlichen Einsätze wegen Feuerwerkskörpern.
In Neukölln etwa schossen junge Männer schwere Böller mit einer Steinschleuder quer über die befahrene Sonnenallee. Andere Männer feuerten mit Schreckschusspistolen in die Luft. Ein Polizeisprecher sprach gegen 21.30 Uhr von einem vergleichsweise normalen Einsatz-Aufkommen für einen Silvesterabend in der Hauptstadt. Eine Person in Berlin-Neukölln wurde nach einem Verstoß gegen das Waffengesetz festgenommen.
Zudem wurde ein Mann bei einer Schlägerei an einem U-Bahnhof in Berlin-Tegel am Arm verletzt. In anderen Ortsteilen kam es zu einigen Polizeieinsätzen wegen Feuerwerkskörpern. Zudem warfen mehrere Personen an einer Kreuzung in Berlin-Mitte mit Böllern auf Passanten.
Die Besucher wurden an insgesamt neun Kontrollpunkten am Einlass zur Partymeile abgetastet und Taschen wurden kontrolliert. Das Mitbringen von Feuerwerkskörpern, Glasflaschen und spitzen Gegenständen war nicht erlaubt.
In diesem Jahr hatte die Polizei mit neuen Verbotszonen im Steinmetzkiez und am nördlichen Alexanderplatz auf die Böllerattacken auf Einsatzkräfte der Polizei und der Feuerwehr sowie auf Geschäfte und Autos in den vergangenen Jahren reagiert.
Um das Böllerverbot in den Verbotszonen zu kontrollieren, waren zum diesjährigen Jahreswechsel deutlich mehr Beamte im Einsatz. Insgesamt waren rund 1.800 Einsatzkräfte der Polizei auf der Festmeile und am Alexanderplatz in der Silvesternacht in Berlin im Einsatz. Zudem waren rund 1.460 Einsatzkräfte der Feuerwehr in der Hauptstadt unterwegs.
Live aus Wien:
Zuerst starteten die Einwohner des pazifischen Inselstaats Samoa ins neue Jahr. Seither folgten viele weitere Staaten.
Die russische Hauptstadt Moskau hat mit einem großen Fest am Roten Platz ausgelassen das neue Jahr 2020 begrüßt. Zehntausende lagen sich um Mitternacht bei kühlem Wetter in den Armen, während am Himmel ein großes Feuerwerk zu sehen war.
Die Feiern waren von einem Großaufgebot der Polizei und Sicherheitskontrollen begleitet. In Moskau wurde das neue Jahr zwei Stunden früher als in Deutschland eingeläutet. Die weiter östlich gelegenen Landesteile waren noch früher dran. Russland hat elf Zeitzonen.
So feierte Sydney:
(ks/ mit Material der Agenturen)