Angst vor Rassismusvorwürfen – Telfords Polizei ignoriert Hinweise auf Pädophilen-Ring: Regierung leitet Untersuchung ein

Die britische Regierung hat eine unabhängige Untersuchung eingeleitet, die das Behördenversagen beim Pädophilie-Skandal in der Stadt Telford prüfen soll. Es handle sich um einen "absolut schrecklichen Fall der Ausbeutung", sagte eine Ministeriumssprecherin.
Epoch Times17. März 2018

Die britische Regierung hat eine unabhängige Untersuchung eingeleitet, die das Behördenversagen bei einem Pädophilie-Skandal in der Stadt Telford prüfen soll.

Es handle sich um einen „absolut schrecklichen Fall der Ausbeutung der schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft“, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums am Freitag in London. Die Untersuchung solle dem Vorwurf nachgehen, die Behörden hatten Hinweise auf die Umtriebe des Pädophilen-Rings ignoriert.

In der englischen Stadt Telford nahe Birmingham sollen seit den 1980er Jahren bis zu tausend Kinder missbraucht worden sein. Dahinter soll ein organisiertes Netzwerk pädophiler Täter stehen. Der Fall wurde durch einen Bericht des „Sunday Mirror“ bekannt und schlug in Großbritannien hohe Wellen. Premierministerin Theresa May sprach von einem „schrecklichen Fall“, der sie schockiere.

Die Zeitung hatte der Polizei und den zuständigen Behörden vorgeworfen, Hinweisen auf den Missbrauchsskandal nicht nachgegangen zu sein. Einige der missbrauchten Minderjährigen seien als „Prostituierte“ abgestempelt worden.

Zudem habe die Polizei Informationen über die mutmaßlichen Täter, bei denen es sich um Asiaten handle, zurückgehalten, weil sie gefürchtet habe, als „rassistisch“ abgestempelt zu werden.

In dem Bericht des „Sunday Mirror“ kamen Opfer zu Wort, die von Gruppenvergewaltigungen, erzwungenen Abtreibungen und Drohungen berichteten. Die nun eingeleitete Untersuchung soll laut Innenministerium klären, wie die Behörden die Opfer hätten schützen können. Es gehe auch um „Lektionen für die Zukunft“, sagte die Ministeriumssprecherin. (afp)



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