Ankara bestellt deutschen Botschafter ein
Das türkische Außenministerium hat den deutschen Botschafter einbestellt. Zuvor hatte das Auswärtige Amt in Berlin am Freitag den türkischen Botschafter wegen des international kritisierten Urteils gegen den prominenten Kulturförderer Osman Kavala einbestellt.
Kavala und sieben weitere Angeklagte waren am vergangenen Montag in Istanbul im Zusammenhang mit den regierungskritischen Gezi-Protesten von 2013 verurteilt worden. Kavala erhielt eine lebenslange Haftstrafe wegen Umsturzversuchs.
Dem türkischen Botschafter sei bei dem Gespräch die Haltung der Bundesregierung „sehr deutlich gemacht“ worden, teilte ein Ministeriumssprecher mit. Die Bundesregierung fordert die sofortige Freilassung Kavalas.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte das Urteil gegen Kavala über einen Sprecher scharf als „ein verheerendes Signal für die türkische Zivilgesellschaft insgesamt und die Lage der Rechtsstaatlichkeit in der Türkei“ verurteilt.
Aus türkischen diplomatischen Quellen hieß es am Freitagabend, dem deutschen Botschafter Jürgen Schulz sei mitgeteilt worden, dass man die Einberufung des türkischen Botschafters in Berlin verurteile. Der deutsche Botschafter sei außerdem darauf hingewiesen worden, dass die türkische Justiz unabhängig sei und man Interventionsversuche von außen ablehne.
Kein Land aber, „auch nicht Deutschland“, habe das Recht, sich in die „inneren Angelegenheiten der Türkei einzumischen“, erklärte der türkische Justizminister Bekir Bozdag am Freitagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter. (dpa/afp/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion