Assad: Entweder Weißhelme legen Waffen nieder, „oder sie werden liquidiert wie jeder andere Terrorist“

Syriens Staatschef Baschar al-Assad will offenbar als nächstes die Provinz Idlib wieder unter die Kontrolle der Regierung bringen. Zudem warnt er die Weißhelme.
Titelbild
Ein syrischer Soldat in Idlib.Foto: GEORGE OURFALIAN/AFP/Getty Images
Epoch Times27. Juli 2018

Syriens Staatschef Baschar al-Assad will russischen Medienberichten zufolge als nächstes die nordwestliche Provinz Idlib wieder unter  die Kontrolle der Regierung bringen. „Jetzt ist Idlib unser Ziel, aber nicht nur Idlib“, wurde Assad am Donnerstag von russischen Nachrichtenagenturen zitiert.

„Da sind natürlich Gebiete in den östlichen Teilen Syriens, die von verschiedenen Gruppen kontrolliert werden, also werden wird in alle diese Regionen hineingehen“, kündigte er an. Die syrische Armee werde die „Prioritäten“ festlegen, „und Idlib ist eine dieser Prioritäten“.

Idlib zählt zu den sogenannten Deeskalationszonen, die bei Verhandlungen zwischen Russland, dem Iran und der Türkei festgelegt worden waren. Nach Idlib hatten sich viele Islamisten und ihre Familien aus anderen Teilen Syriens zurückgezogen. Vorausgegangen waren von Russland vermittelte Vereinbarungen, die es den Regierungstruppen ermöglichten, ehemalige Rebellengebiete zurückzuerobern.

Assad sagte den Berichten zufolge auch, die Mitglieder der Weißhelme würden „getötet“, wenn sie sich nicht ergeben würden. „Entweder legen sie ihre Waffen als Teil einer seit vier oder fünf Jahren andauernden Amnestie nieder, oder sie werden liquidiert wie jeder andere Terrorist“, sagte Assad.

Israel hatte zuletzt mehr als 400 Weißhelmen und ihren Familien bei der Flucht aus dem umkämpften Süden Syriens geholfen. Hunderte sitzen dort aber noch fest; sie fürchten einen Angriff durch näher rückende Regierungstruppen.

Assad rief zudem syrische Flüchtlinge auf, ins Land zurückzukommen. Er richtete sich dabei vor allem an solche Flüchtlinge, die früher eigene Unternehmen im Land besaßen.

Der russische Syrien-Gesandte Alexander Lawrenziew sagte am Donnerstag bei einem Treffen mit dem libanesischen Präsidenten Michel Aoun, die internationale Gemeinschaft müsse bei der Rückkehr syrischer Flüchtlinge helfen. Die syrische Regierung sei „nicht in der Lage, bedeutende finanzielle Unterstützung“ bei der Rückkehr zu leisten. „Ohne internationale Hilfe“ wäre es „sehr schwierig, günstige Bedingungen für diejenigen zu schaffen, die zurückkehren wollen“. (afp/so)



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