Auch Ex-Diktatoren wie Pinochet müssen sich vor Gericht verantworten

Von 23. Dezember 2004

Die Aufhebung der Immunität Augusto Pinochets durch die höchste Gerichtsinstanz Chiles vor vier Monaten ermöglicht einen neuen Prozess, der von dem Richter Juan Guzman eröffnet wurde. Seit Jahren versuchen Juristen, Pinochet, den ehemaligen chilenischen Diktator, vor Gericht zu bringen. Doch bislang wurde kein Urteil gesprochen.

Guzman erklärte den 89-jährigen Pinochet, der seit Beginn des Prozesses unter Hausarrest steht, aufgrund einer ärztlichen Untersuchung für geistig verhandlungsfähig. Dabei betonte er, dass der Angeklagte bei seiner Vernehmung gezeigt hat, dass er „die Wirklichkeit wahrnimmt, seine Gedankengänge logisch sowie in sich schlüssig sind, er sich zeitlich und räumlich orientieren kann, zu logischem Denken fähig ist und auf Fragen direkt antwortet“.

Pinochet wird angeklagt wegen seiner Beteiligung an der Tötung lateinamerikanischer Oppositioneller durch die „Operation Condor“. Er regierte Chile nach einem Militärputsch von 1973 bis 1990. Während seiner Diktatur wurden rund 3000 Menschen ermordet oder verschwanden in Polizei- oder Militärgewahrsam.

Die Verbrechen der „Operation Condor“ sind ein dunkles Kapitel der Militärdiktatur im Lateinamerika der 1970er und 80er Jahre. Der Begriff war Deckname für eine enge Zusammenarbeit der Sicherheitsdienste von sechs lateinamerikanischen Ländern – Argentinien, Chile, Paraguay, Uruguay, Bolivien und Brasilien – bei der Verfolgung von linken politischen und oppositionellen Kräften weltweit.

Nach dem bisherigen Kenntnisstand beschlossen die Vertreter der sechs Staaten im November 1975 die grenzübergreifende Zusammenarbeit. Demnach kooperierten die Länder beim Informationsaustausch sowie der Verfolgung und Ermordung von Staatsgegnern in den Nachbarstaaten sowie im übrigen Ausland. Auch wurde eine gemeinsame Informationszentrale im Hauptquartier der chilenischen Geheimpolizei, der DINA, eingerichtet.

In Chile geht man jetzt immer mehr auf Abstand zu Pinochet. Weder die Arme noch die konservative Opposition, welche die Reste der politischen Erbschaft Pinochets verwaltet, haben die Stimme für ihren einstigen Führer erhoben. Die derzeitige Militärführung hüllt sich in Schweigen, und abgesehen von einigen rechten Abgeordneten fand die Nachricht von der Anklage insgesamt kaum politische Beachtung.

Chiles Präsident Ricardo Lagos kündigte immerhin kürzlich Entschädigungszahlungen an für mindestens 28.000 Opfer des früheren Diktators Augusto Pinochet. Bis zu umgerechnet 140 Euro sollen die illegal inhaftierten und gefolterten Opfer als lebenslange Rente erhalten. Wenig genug nach etwa 30 Jahren. Weiterhin sind Beihilfen für Bildung, Wohnen und Gesundheit für die Opfer und deren Angehörige geplant. Seine Entscheidung gab Präsident Lagos zusammen mit dem ausführlichen Bericht der Nationalen Kommission über die Menschenrechtsverletzungen während der Pinochet-Diktatur bekannt. Der Report enthält die Aussagen von 35.000 Menschen, die zwischen 1973 und 1990 von Folter und politischer Gefangenschaft betroffen waren. 28.000 Aussagen wurden nach Angaben von Lagos als wahr anerkannt.

Details über einzelne Fälle nannte Lagos nicht, sie seien zu „schockierend“. „Wie kann man solch einen Horror erklären? Ich habe keine Antwort darauf“, sagte Lagos.



Unsere Buchempfehlung

Seit 300 Jahren und mehr wird die traditionelle Gesellschaftsordnung angegriffen und eine kriminelle Herrschaft des Pöbels etabliert. Wer steckt dahinter? Das „Gespenst des Kommunismus“, wie Marx es nannte. Einfach ausgedrückt besteht es aus Hass und bezieht seine Energie aus dem Hass, der im menschlichen Herzen aufsteigt. Aus Gier, Bosheit und Dunkelheit der Menschen.

Junge Menschen werden äußerst listenreich von westlichen kommunistischen Parteien und ihren Gruppen angestachelt, um eine Atmosphäre des Chaos zu erschaffen. Sie nehmen an Überfällen, Vandalismus, Raub, Brandstiftung, Bombenanschlägen und Attentaten teil.

Kampf, Gewalt und Hass sind ein wichtiger Bestandteil der kommunistischen Politik. Während der Kommunismus Hass und Spaltung unter den Menschen schürt, korrumpiert er die menschliche Moral. Menschen gegeneinander aufzuhetzen und auszuspielen, ist eines der Mittel, mit dem dieser Kampf geführt wird.

Links- und Rechtsextremismus, Antifa, Radikale, Terrorismus und Co werden im Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ in verschiedenen Kapiteln untersucht. Beispielsweise in Kapitel 5: „Den Westen unterwandern“, Kapitel 8: „Wie der Kommunismus Chaos in der Politik verursacht“ und Kapitel 15: „Von Marx bis Qutb - die kommunistischen Wurzeln des Terrorismus“. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion