Aussicht für Staatsfinanzen hat sich „erheblich verschlechtert“: Moody’s senkt Rating Großbritanniens
Die US-Ratingagentur Moody’s hat ihre Einschätzung der Kreditwürdigkeit Großbritanniens nach unten korrigiert – und das nur wenige Stunden nach der Brexit-Rede der britischen Premierministerin Theresa May.
Das Rating werde von „Aa1“ auf „Aa2“ gesenkt, teilte Moody’s am späten Freitagabend mit. Die Aussicht für die Staatsfinanzen habe sich „erheblich verschlechtert“, hieß es zur Begründung. Es seien steigende Schulden zu erwarten, der Erfolg von Konsolidierungsbemühungen sei fraglich. Die Probleme würden durch eine wahrscheinliche wirtschaftliche Abschwächung auf mittlere Sicht infolge des Austritts aus der Europäischen Union verschärft.
Der Ausblick für das Rating sei „stabil“, hieß es von den Bonitätswächtern. Eine weitere Verschlechterung der Bonitätseinschätzung droht damit zunächst nicht. Auch nach der Abstufung gilt Großbritannien weiterhin als für die sichere Geldanlage geeignet.
Wenige Stunden vor der Rating-Abstufung hatte May im italienischen Florenz eine mit Spannung erwartete Rede zum Brexit gehalten. Anleger an den Finanzmärkten zeigten sich im Anschluss enttäuscht, weil Mays Auftritt nicht viel Neues gebracht habe.
Bereits im Laufe des Tages war das britische Pfund unter Druck gewesen. Nach der Ratingabstufung fiel es noch einmal deutlich um ein halbes Prozent und erreichte zwischenzeitlich ein Tagestief von 1,3451 US-Dollar. Auch im Verhältnis zum Euro gab das Pfund deutlich nach. (dpa)
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