Belarus und Russland starten Militärmanöver – Lawrow warnt den Westen vor Drohungen

Die Lage im Osten Europas ist angespannt. Im schwelenden Ukraine-Konflikt wird die Rhetorik schärfer - es kommt zu gegenseitigen Drohungen. Unterdessen halten Russland und Belarus ein großangelegtes Militärmanöver ab.
Titelbild
Ein ukrainischer Soldat an der russischen Grenze.Foto: WILL VASSILOPOULOS/AFP via Getty Images
Epoch Times10. Februar 2022


Inmitten der Ukraine-Krise haben Belarus und Russland ein gemeinsames Militärmanöver begonnen. Ziel der Übungen in Belarus sei, die Streitkräfte darauf vorzubereiten, „externe Aggressionen im Rahmen eines Verteidigungseinsatzes zu stoppen und abzuwehren“, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag. Das Manöver soll bis zum 20. Februar dauern.

Im Westen sorgen die gemeinsamen belarussisch-russischen Militärübungen wegen der schwelenden Ukraine-Krise für Befürchtungen. Moskau hat nach westlichen Angaben mehr als 100.000 Soldaten an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen. Dies schürt die Furcht vor einem möglichen Großangriff Russlands auf das Nachbarland. Die Nato stockt indes ihre Truppenkontingente in den östlichen Mitgliedsstaaten auf. Die USA und weitere Verbündete liefern zudem Waffen an Kiew.

Russland weist jegliche Angriffspläne zurück. Zugleich führt der Kreml ins Feld, sich von der Nato bedroht zu fühlen. Von dem Militärbündnis sowie von den USA fordert Staatschef Wladimir Putin umfassende Sicherheitsgarantien.

Westliche Vertreter forderten zuletzt immer wieder einen Abzug der russischen Truppen aus dem ukrainischen Grenzgebiet sowie aus Belarus. Putin ist der wichtigste Verbündete des international weitgehend isolierten belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko. Seit der von massiven Betrugsvorwürfen überschatteten Präsidentschaftswahl im August 2020 ist die belarussische Führung mit westlichen Sanktionen belegt.

Lawrow: Drohungen des Westens „führen zu nichts“

Indes hat der russische Außenminister Sergej Lawrow den Westen vor Drohungen gegen Moskau im Ukraine-Konflikt gewarnt. „Ideologische Ansätze, Ultimaten, Drohungen führen zu nichts“, sagte Lawrow am Donnerstag zu Beginn seines Treffens mit der britischen Außenministerin Liz Truss in Moskau. Viele seiner westlichen Kollegen hätten aber „eine Leidenschaft“ für diese Form der Kommunikation.

Truss hatte vor ihrem Treffen mit Lawrow gesagt, sie wolle Russland dazu drängen, „den Weg der Diplomatie zu wählen“. Ein russischer Einmarsch in die Ukraine hätte „massive Konsequenzen“ für Moskau, warnte sie.

Großbritannien hält tausend Soldaten für Einsätze bereit

Unterdessen hält Großbritannien nach eigenen Angaben tausend Soldaten für „humanitäre“ Einsätze im Falle einer Eskalation des Ukraine-Konflikts bereit. Vor seiner Reise nach Brüssel zum Nato-Hauptquartier am Donnerstag erklärte das Büro des britischen Premierministers Boris Johnson, dass „tausend weitere britische Truppen in Großbritannien in Bereitschaft gehalten werden, um eine humanitäre Reaktion in der Region zu unterstützen, falls dies erforderlich sein sollte“.

London warnte, dass eine russische Invasion in die Ukraine in einer „humanitären Katastrophe“ resultieren würde, die wahrscheinlich zu Fluchtbewegungen an den Grenzen Europas, insbesondere in Länder wie Litauen und Polen, führen würde.

Im Anschluss an Brüssel will Johnson nach Polen weiterreisen. Dort ist ein Treffen mit Regierungschef Mateusz Morawiecki und Präsident Andrzej Duda geplant. Die britische Regierung hatte zuvor bereits angekündigt, weitere 350 Soldaten in die polnische Grenzregion mit Belarus zu entsenden. Es befinden sich bereits hundert britische Soldaten in Polen.

Außerdem wollte Großbritannien sein Truppenkontingent in Estland von 900 auf 1750 nahezu verdoppeln und eine kleine Abteilung in die Ukraine zur Ausbildung der dortigen Streitkräfte an britischen Panzerabwehrraketen entsenden. Das britische Militär wollte auch mehr Flugzeuge nach Südeuropa und zwei Schiffe ins östliche Mittelmeer schicken. (afp/red)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion