„Black Panther“ im Kino in Riad: Erste Filmvorführung in Saudi-Arabien seit 35 Jahren

Erstmals seit 35 Jahren haben Menschen in Saudi-Arabien an der Publikumsvorführung eines Films in der Hauptstadt Riad teilgenommen. Dutzende Männer und Frauen betraten den Kinosaal für die Vorführung des US-Actionfilms "Black Panther".
Titelbild
Saudi-Arabien eröffnet sein erstes Kino.Foto: FAYEZ NURELDINE/AFP/Getty Images
Epoch Times21. April 2018

Erstmals seit 35 Jahren haben Menschen in Saudi-Arabien am Freitag an der Publikumsvorführung eines Films in der Hauptstadt Riad teilgenommen.

Wie ein AFP-Reporter berichtete, betraten dutzende Männer und Frauen den Kinosaal für die Vorführung des US-Actionfilms „Black Panther“ – Popcorn und Erfrischungsgetränke inklusive.

Die Eintrittskarten waren kurz nach dem Beginn des Internet-Verkaufs am Donnerstagabend vergriffen. In den sozialen Netzwerken gab es Beschwerden wegen der mit 75 Rial (etwa 16 Euro) als zu hoch angesehenen Eintrittspreise.

Das Kino mit 250 Plätzen hatte der US-Gigant AMC Entertainment eröffnet. Er erhielt die Lizenz für die Eröffnung von Kinos in dem ultrakonservativen Königreich.

Das Unternehmen will nach saudiarabischen Angaben in den kommenden fünf Jahren 40 Filmtheater aufmachen. Internationale Unterhaltungsketten werfen seit langem ein Auge auf den saudiarabischen Markt, wo die Mehrheit der über 30 Millionen Einwohner jünger als 25 Jahre ist.

Am Mittwoch hatte in Riad eine Testvorführung von „Black Panther“, einem weltweiten Kassenschlager, stattgefunden. Daran nahmen nur geladene Gäste teil.

Saudi-Arabien ist vom Wahhabismus geprägt, einer besonders strengen und traditionellen Auslegung des Islams. Kinos waren in dem Land seit den 80er Jahren verboten. Die Eröffnung von Kinos ist Teil eines umfassenden Modernisierungsprogramms von Kronprinz Mohammed bin Salman.

Dieser hatte nach seiner Ernennung im Juni vergangenen Jahres einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Reformkurs angekündigt.

In den vergangenen Monaten entschied die Regierung bereits, das Autofahrverbot für Frauen aufzuheben, zudem dürfen Frauen inzwischen Fußballspiele in Stadien besuchen. Den religiösen Führern im Land sind die Reformen ein Dorn im Auge. (afp)



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