Epstein-Skandal: Britische Uni und Unternehmen gehen nach Interview auf Distanz zu Prinz Andrew

Das Interview von Prinz Andrew, in dem er alle Anschuldigungen gegen sich abstritt, aber keinerlei Bedauern für die Opfer zeigte, tat seinem Ruf nicht gut. Bekannte britische Institutionen und Unternehmen wenden sich öffentlich von ihm ab.
Titelbild
Jeffrey Epsteins Wohnung in der Upper East Side in Manhattan, New York City. Prinz Andrew tauchte hier anscheinend in einem Video auf, dass ihn zusammen mit einem potenziellen Opfer zeigte.Foto: Scott Heins/Getty Images
Epoch Times19. November 2019

Nach dem umstrittenen Fernsehinterview von Prinz Andrew zu den gegen ihn erhobenen Missbrauchsvorwürfen gehen eine britische Universität und mehrere Unternehmen auf Distanz zu dem Mitglied des britischen Königshauses. Bei der nächsten Sitzung des Verwaltungsrats in der kommenden Woche werde Prinz Andrews Position als Schirmherr der London Metropolitan University auf den Prüfstand gestellt, sagte ein Sprecher der Universität am Dienstag.

Die Hochschule distanziere sich „von jeglicher Form der Diskriminierung, des Missbrauchs, des Menschenhandels und von jeder Handlung, die gegen ihre Werte verstößt“, betonte der Sprecher. Die Studenten der Huddersfield University in Nordengland forderten derweil einen Rücktritt von Prinz Andrew als Schirmherr. Er sei wegen der Missbrauchsvorwürfe als Repräsentant der Uni „absolut unpassend“.

Mehrere Unternehmen kündigten zudem am Dienstag an, ihre finanzielle Unterstützung für einen von Prinz Andrew gegründeten Verband zur Wirtschaftsförderung einzustellen. Die Bank Standard Chartered nannte „kommerzielle Gründe“ für die Entscheidung. Der Versicherungsriese AON forderte laut einem Bericht der „Financial Times“, dass sein Logo von der Website von Andrews Verband entfernt wird.

Interview in der Kritik

In einem Fernsehinterview hatte Prinz Andrew Missbrauchsvorwürfe einer Frau im Zusammenhang mit dem Skandal um den US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein zurückgewiesen. Zahlreiche Medien und Beobachter hatten anschließend kritisiert, dass der Royal dabei kein Wort des Mitgefühls mit Epsteins Opfer verloren hatte.

Der US-Multimillionär Epstein soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Er hatte gute Kontakte zu zahlreichen Politikern und Prominenten. Die Zeugin Virginia Giuffre hatte ausgesagt, von Epstein zum Sex mit dessen wohlhabenden Freunden gezwungen worden zu sein, darunter auch mit Prinz Andrew. Dies wies der Prinz in dem Fernsehinterview kategorisch zurück.

Bilder sagen mehr als tausend Worte

Doch  selbst das begleitende Material, dass die TV-Stationen in eher neutralem Ton ausstrahlten, waren nicht geeignet Prinz Andrew zu entlasten. (afp)

 



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