Britischer Botschaftsmitarbeiter wegen Spionageverdachts an London ausgeliefert

Die neuesten Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine im Überblick.
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Die britische Botschaft in Berlin. (Archivbild)Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times6. April 2022

+++ Newsticker +++

19:00 Uhr: Britischer Botschaftsmitarbeiter wegen Spionageverdachts an London ausgeliefert

Ein Wachmann der britischen Botschaft in Berlin ist unter dem Verdacht der Spionage für Russland nach Großbritannien ausgeliefert worden. Nach Angaben der britischen Staatsanwaltschaft wurde der 57-jährige David S. am Mittwoch ausgeflogen. Ihm wird demnach das Sammeln und Übermitteln von Informationen an den russischen Staat vorgeworfen. Am Donnerstag soll er vor einem Untersuchungsrichter in London erscheinen.

S. war im vergangenen August nach gemeinsamen Ermittlungen der britischen und deutschen Behörden festgenommen worden. Demnach soll er einem russischen Geheimdienstvertreter gegen Bezahlung Dokumente übergeben haben.

In den vergangenen Monaten gab es in Deutschland mehrere Festnahmen wegen des Verdachts der Spionage für Russland. Erst am Freitag hatte die Bundesanwaltschaft eine Anklage gegen einen Reserveoffizier der Bundeswehr bekannt gegeben, der ebenfalls für einen russischen Geheimdienst spioniert haben soll. Deutschland und mehrere weitere Staaten hatten in Reaktion auf die Tötung von Zivilisten in der ukrainschen Stadt Butscha in den vergangenen Tagen insgesamt mehr als 200 russische Diplomaten und Botschaftsmitarbeiter ausgewiesen, mehrere davon wegen Spionageverdachts.

18:34 Uhr: Ostukrainische Stadt Sewerodonezk unter anhaltendem Beschuss

Die ostukrainische Stadt Sewerodonezk ist am Mittwoch unter anhaltendem Beschuss geraten. In regelmäßigen Abständen schlugen in der Stadt in der Region Luhansk Granaten und Raketen ein, wie AFP-Reporter berichteten. Zehn Gebäude, ein Einkaufszentrum sowie Garagen seien beschädigt und ein Großbrand sei ausgelöst worden, teilte der Gouverneur der Region, Serhij Gajdaj, im Messengerdienst Telegram mit.

Sewerodonezk ist die am weitesten im Osten gelegene Stadt, die noch von der ukrainischen Armee gehalten wird. Sie liegt nahe der Frontlinie zu den pro-russischen Separatisten-Gebieten. „Das sind in keiner Weise strategische oder militärische Einrichtungen“, kritisierte der Gouverneur den Beschuss der Stadt. Die Zahl der Opfer werde „derzeit noch ermittelt“. In der nahegelegenen Stadt Rubischne war Gajdaj zufolge am Dienstag ein Mensch bei einem Bombenangriff getötet worden.

Die russische Armee hatte zuletzt angekündigt, sich auf die Ostukraine und den Süden des Landes konzentrieren zu wollen. Die ukrainische Regierung rief die Einwohner der Ostukraine am Mittwoch wegen einer befürchteten russischen Großoffensive zum Verlassen der Region auf.

17:22 Uhr: Konvoi mit Flüchtlingen aus Südosten der Ukraine in Saporischschja eingetroffen

Ein Konvoi mit rund 500 Flüchtlingen aus dem Südosten der Ukraine ist am Mittwoch in der südukrainischen Stadt Saporischschja eingetroffen. Der Konvoi umfasste sieben Busse und rund 40 Privatfahrzeuge, die unter dem Schutz des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) unterwegs waren, wie eine AFP-Reporterin berichtete.

Das IKRK erklärte auf Twitter, die Helfer hätten fünf Tage lang versucht, die seit Wochen von russischen Truppen belagerte Hafenstadt Mariupol zu erreichen. Dies sei jedoch aufgrund der „Sicherheitslage nicht möglich“ gewesen. In Mariupol seien nach wie vor „tausende“ Menschen „eingeschlossen“, kritisierte das IKRK. „Sie brauchen dringend einen sicheren Weg aus der Stadt.“ Zudem müssten Hilfslieferungen in die Stadt ermöglicht werden.

Mariupol ist seit Wochen von jeglicher Versorgung abgeschnitten und wird von den russischen Streitkräften heftig beschossen. Die Lage in der Stadt ist katastrophal. Bisherige koordinierte Versuche, die Stadt zu evakuieren, sind gescheitert. Manchen Einwohnern gelang die Flucht aber auf eigene Faust. Mariupols Bürgermeister sagte in dieser Woche, rund 90 Prozent der Stadt seien seit Beginn der russischen Angriffe komplett zerstört worden.

17:15 Uhr: Orban: Ungarn zur Zahlung russischer Gaslieferungen in Rubel bereit

Ungarn ist nach Angaben seines Regierungschefs Viktor Orban zur Zahlung russischer Gaslieferungen in Rubel bereit. „Wir sehen kein Problem darin, in Rubel zu bezahlen, wenn es das ist, was die Russen wollen, werden wir in Rubel bezahlen“, sagte Orban am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Budapest. Damit stellte er sich gegen die Haltung der restlichen EU-Länder, die eine entsprechende Forderung aus Moskau abgelehnt hatten.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und westlicher Sanktionen kürzlich angekündigt, dass Russland Gas künftig nur noch gegen Rubel liefern werde. Deutschland und auch die anderen EU-Länder lehnten das ab und verwiesen auf die laufenden Verträge, die eine Zahlung in Dollar oder Euro vorsehen.

Am vergangenen Donnerstag unterzeichnete Putin ein Dekret, wonach für Gaslieferungen in EU-Länder nun Rubel-Konten bei der russischen Gazprom-Bank notwendig sind. Die Bundesregierung erklärte dazu am Freitag, als die Maßnahme in Kraft trat, das Dekret und die möglichen Folgen „gründlich prüfen“ zu wollen. Zugleich stellte das Wirtschaftsministerium klar, dass Deutschland „weiter in Euro“ zahlen werde.

16:58 Uhr: Putin wirft Ukraine „grobe und zynische Provokation“ in Butscha vor

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Berichte über zahlreiche zivile Todesopfer in der ukrainischen Kleinstadt Butscha als „grobe und zynische Provokation“ der ukrainischen Regierung bezeichnet. In einem Gespräch mit dem ungarischen Regierungschef Viktor Orban habe Putin diesem seine „grundsätzliche Einschätzung der groben und zynischen Provkokation des Kiewer Regimes in der Stadt Butscha“ dargelegt, erklärte der Kreml am Mittwoch.

In Butscha bei Kiew waren nach ukrainischen Angaben am vergangenen Wochenende nach dem Rückzug der russischen Armee zahlreiche Leichen gefunden worden. Die ukrainischen Behörden gehen von hunderten getöteten Zivilisten in den wochenlang russisch besetzten Gebieten um die ukrainische Hauptstadt aus.

Kiew und westliche Verbündete werfen Russland „Kriegsverbrechen“ vor. Moskau bestreitet jegliche Verantwortung für die Tötungen und spricht von gefälschten Fotos und Videos.

16:54 Uhr: US-Regierung kündigt neue Sanktionen gegen Russland an

Die USA verhängen angesichts des Kriegs in der Ukraine und der Gräueltaten im Kiewer Vorort Butscha neue Sanktionen gegen Russland. Als Teil dieser Bemühungen kündigen die Vereinigten Staaten verheerende wirtschaftliche Maßnahmen an, um neue Investitionen in Russland zu verbieten, und verhängen die strengsten Finanzsanktionen gegen Russlands größte Bank und mehrere ihrer wichtigsten Staatsunternehmen sowie gegen russische Regierungsbeamte und deren Angehörige Familienmitglieder“, hieß es.

Darunter fielen etwa „vollständige Sperrsanktionen gegen Russlands größtes Finanzinstitut, die Sberbank, und Russlands größte Privatbank, die Alfa Bank“. Zudem werde man verbieten, in Russland zu investieren. Es werde vollständige Sperrsanktionen gegen russische Eliten und ihre Familienmitglieder geben, einschließlich Sanktionen gegen die erwachsenen Kinder von Präsident Putin, die Frau und Tochter von Außenminister Lawrow und Mitglieder des russischen Sicherheitsrates, darunter der ehemalige Präsident und Premierminister Russlands Dmitri Medwedew und Premierminister Michail Mischustin, schreibt das Weiße Haus in Washington.

16:21 Uhr: Kiew ruft Einwohner der Ostukraine zum sofortigen Verlassen der Region auf

Kiew hat die Einwohner der Ostukraine wegen einer befürchteten russischen Großoffensive zum Verlassen der Region aufgerufen. Die Regionalbehörden „rufen die Bevölkerung dazu auf, diese Gebiete zu verlassen, und tun alles, damit die Evakuierungen organisiert ablaufen“, erklärte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk nach Angaben des Integrationsministeriums auf Telegram am Mittwoch. Dies müsse „jetzt“ geschehen, andernfalls riskierten die Menschen zu sterben.

Die ukrainische Regierung geht von einem anstehenden Großangriff im Süden und Osten des Landes aus. An einer der wichtigsten Frontlinien im ostukrainischen Donbass bereiten sich die ukrainischen Streitkräfte derzeit darauf vor. „Wir wissen, dass die Russen stärker werden und sich auf einen Angriff vorbereiten“, sagte ein Offizier und verwies insbesondere auf vermehrte Flüge russischer Hubschrauber.

15:17 Uhr: Orban schlägt Putin Waffenstillstand und Gespräche in Budapest vor

Ungarns Regierungschef Viktor Orban hat Russlands Präsidenten Wladimir Putin nach eigenen Angaben einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine und Gespräche im sogenannten Normandie-Format in Budapest vorgeschlagen. „Seine Antwort war positiv, aber mit Bedingungen“, sagte Orban am Mittwoch, ohne näher darauf einzugehen.

In seinem Gespräch mit dem russischen Staatschef habe er diesen zu Gesprächen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach Budapest eingeladen.

Orban gilt seit langem als engster Partner Putins unter den EU-Staats- und Regierungschefs. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hat Ungarn die EU-Unterstützung für die Ukraine zwar mitgetragen. Budapest bezeichnet sich selbst aber als neutral und fiel eher mit kritischen Äußerungen über die Ukraine auf.

14:22 Uhr: EU-Kommission will Reserven an Jodtabletten aufstocken

Angesichts möglicher Gefahren atomarer Verstrahlung durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine will die EU-Kommission den Zivilschutz verstärken. Die Kommission errichte derzeit „einen neuen Vorrat an medizinischer Ausrüstung für chemische, biologische oder nukleare Notfälle“, erklärte EU-Katastrophenschutzkommissar Janez Lenarcic am Mittwoch. Dazu sollen auch Jodtabletten gehören, die bei radioaktiver Verstrahlung die Schilddrüse schützen sollen.

Fast drei Millionen Jodtabletten seien zudem mit Unterstützung von Frankreich und Spanien in die Ukraine geliefert worden, teilte die Kommission mit. In ihrer Mitteilung ging die Brüsseler Behörde nicht explizit auf den Zusammenhang zwischen dem Aufstocken der Vorräte und dem russischen Einmarsch in die Ukraine ein.

Ihre Notfall-Vorräte will die EU-Kommission gemeinsam mit der europäischen Gesundheitsbehörde (Hera) einrichten beziehungsweise ausbauen. Die Behörde wurde gegründet, um einen besseren Überblick über vorhandene Vorräte an Medikamenten und Schutzausrüstung in den 27 Mitgliedsländern zu schaffen. Die Behörde wurde gegründet, damit die EU nach dem unabgestimmten Vorgehen der Mitgliedstaaten zu Beginn der Corona-Pandemie künftig besser gegen mögliche Gesundheitsnotlagen gewappnet ist.

13:45 Uhr: Scholz spricht von „Massaker“ im ukrainischen Butscha

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat dem russischen Militär die Verübung von Kriegsverbrechen in der ukrainischen Stadt Butscha vorgeworfen. Russische Soldaten hätten dort „ein Massaker an ukrainischen Zivilisten verübt, darunter Kinder, Frauen und alte Menschen“, sagte Scholz am Mittwoch im Bundestag. „Die Ermordung von Zivilisten ist ein Kriegsverbrechen.“ Die „entsetzlichen Bilder“ aus Butscha hätten „uns alle tief erschüttert“, sagte Scholz.

Behauptungen der russischen Führung, wonach entsprechende Aufnahmen gefälscht seien, wies er scharf zurück. „Die von Russland verbreitete zynische Behauptung, es handele sich bei diesem Thema um eine Inszenierung, fällt auf diejenigen zurück, die diese Lügen verbreiten.“ Die Täter und ihre Auftraggeber „müssen zur Rechenschaft gezogen werden“, verlangte Scholz.

„Das Töten des russischen Militärs“ in der Ukraine gehe unterdessen unvermindert weiter, sagte der Kanzler. Es müsse damit gerechnet werden, dass „weitere solche Bilder“ wie in Butscha ans Licht kämen. Scholz forderte den russischen Präsidenten Wladimir Putin erneut auf, den „zerstörerischen und selbstzerstörerischen“ Krieg in der Ukraine sofort zu beenden.

12:56 Uhr: Verteidigungsausschuss für Bewaffnung der Bundeswehrdrohne

Der Verteidigungsausschuss des Bundestages hat grünes Licht für die von der Bundesregierung geplante Bewaffnung der neuen Drohne Heron TP gegeben. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte für das politisch lange umstrittene Vorhaben, wie die Deutsche Presse-Agentur aus der Sitzung erfuhr. Der Haushaltsausschuss muss noch zustimmen. Das Verteidigungsministerium beabsichtigt eine vollständige Bewaffnungsfähigkeit der Drohnen aus israelischer Fertigung inklusive Ausbildung und Munitionsbeschaffung. Begründet wurde das Projekt auch mit einem verbesserten Schutz der Soldaten im Einsatz.

„Das Auftragsvolumen beläuft sich auf insgesamt rund 152,61 Millionen Euro“, hatte das Ministerium den Verteidigungspolitikern in einem Schreiben mitgeteilt. Die Bewaffnung könne nur mit der in Israel entwickelten Spezialmunition „Special Payload“ erfolgen, deren Bezug und Ausfuhr die israelische Regierung zustimmen müsse.

Es soll nach diesen Angaben die Beschaffung von 140 dieser Flugkörper – davon 60 Stück für die Waffenausbildung und 80 Stück für den operationellen Einsatz – beauftragt werden. Dazu gehöre Zusatzausstattung sowie die Unterstützung bei der taktischen Waffenausbildung, auch durch die Bereitstellung von Infrastruktur, Umrüstsätzen und Simulatoren. Teile des Projektes sind als Verschlusssache eingestuft.

12:15 Uhr: Türkei verlegt ihre Botschaft zurück nach Kiew

Die Türkei hat ihre Botschaft in der Ukraine zurück in die Hauptstadt Kiew verlegt. „Mit dem heutigen Tag sind wir nach Kiew zurückgekehrt“, teilte die Botschaft am Dienstagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Nach Angaben des türkischen Senders NTV nahm die Botschaft ihre Arbeit in der ukrainischen Hauptstadt am Mittwochmorgen wieder auf.

Die Türkei habe ihr Personal im vergangenen Monat „aus Sicherheitsgründen“ verlegt, sagte ein Beamter des türkischen Außenministeriums der Nachrichtenagentur AFP. Angesichts des Vormarschs der russischen Truppen auf die ukrainische Hauptstadt hatte die Türkei ihre Botschaft und deren Mitarbeiter am 11. März nach Czernowitz nahe der rumänischen Grenze verlegt.

Am vergangenen Samstag begannen die russischen Truppen dann, sich aus der Gegend nördlich von Kiew zurückzuziehen. Die Türkei bietet sich in dem Konflikt als Vermittler an und war bereits Schauplatz von Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau über ein Waffenstillstandsabkommen.

9:42 Uhr: Niederlande setzen wegen Russland-Sanktionen 14 Jachten in Werften fest

Die niederländischen Zollbehörden haben aufgrund der Sanktionen gegen Russland wegen des Krieges in der Ukraine 14 Jachten in niederländischen Werften festgesetzt. „Aufgrund der derzeitigen Maßnahmen können diese Schiffe derzeit nicht ausgeliefert, bewegt oder exportiert werden“, erklärte Außenminister Wopke Hoekstra am Mittwoch in einem Schreiben an das Parlament. Zwölf der Jachten sind demnach noch im Bau, zwei werden derzeit gewartet.

Die EU-Staaten hatten sich infolge des russischen Einmarschs in die Ukraine auf eine ganze Reihe von Sanktionen verständigt. Unter anderem soll das Vermögen von Menschen, die der russischen Führung nahestehen, eingefroren werden. In den vergangenen Wochen wurden deshalb in mehreren Ländern bereits zahlreiche Jachten russischer Oligarchen beschlagnahmt.

9:20 Uhr: Beleidigungen gegen Ungarn: Ukrainische Botschafterin einbestellt

Das ungarische Außenministerium hat die Botschafterin der Ukraine in Budapest, Ljubow Nepop, einbestellt. „Es ist an der Zeit, dass die ukrainischen Führer mit der Beleidigung Ungarns aufhören“, schrieb Außenminister Peter Szijjarto auf seiner Facebook-Seite.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban in den letzten Tagen mehrfach dazu aufgerufen, sich klar auf die Seite der Ukraine zu stellen.

Orban hob aber die „neutrale Haltung“ Ungarns in dem Konflikt hervor und untersagte unter anderem die Lieferung von Waffen an die Ukraine über ungarisches Staatsgebiet. „Die Regierung lehnt es ab, den Frieden und die Sicherheit des ungarischen Volkes zu gefährden, deshalb liefern wir keine Waffen und stimmen nicht für Energiesanktionen“, erklärte Außenminister Szijjarto nun. Diese Haltung wird auch von anderen EU-Ländern kritisiert, darunter langjährige Verbündete Ungarns wie Tschechien und Polen. Selenskyj warf Orban vor, er habe „seine Ehre verloren“.

8:40 Uhr: USA wollen neue Investitionen in Russland verbieten

Im Rahmen der neuen Sanktionen gegen Moskau will die US-Regierung „alle neuen Investitionen“ in Russland verbieten.

Zudem sollen bestehende Sanktionen gegen russische Banken und staatliche Unternehmen verschärft und weitere Personen aus der russischen Führung und deren Familienmitglieder mit Strafmaßnahmen belegt werden, erklärte die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jen Psaki. Die Sanktionen würden in enger Abstimmung mit den Partnern in Europa und den übrigen Staaten der G7-Gruppe eingeführt.

Die USA und ihre Verbündeten hatten nach Bekanntwerden der Gräueltaten im ukrainischen Butscha neue Sanktionen angekündigt. Details dazu sollen womöglich am Mittwoch bekanntgegeben werden.

Das von Psaki erwähnte Verbot neuer Investitionen und zusätzliche Sanktionen sollen die russische Wirtschaft weiter schwächen. „Diese Maßnahmen werden entscheidende Instrumente der russischen Staatsmacht schwächen und dringenden und sofortigen wirtschaftlichen Schaden verursachen“, sagte Psaki. Die gezielten Sanktionen würden „die russische Kleptokratie“, also die Unterstützer von Präsident Wladimir Putin, zur Rechenschaft ziehen, sagte Psaki weiter.

8:00 Uhr: Humanitäre Lage in Mariupol verschlechtert sich weiter

Die humanitäre Lage in der von russischen Truppen umzingelten ukrainischen Hafenstadt Mariupol verschlechtert sich offenbar weiter. Es gebe weiterhin schwere Kämpfe und andauernde russische Luftangriffe, schreibt das britische Verteidigungsministerium in einem neuen Lagebericht. Die Situation für die Zivilisten vor Ort habe sich weiter verschlimmert.

„Die meisten der verbleibenden 160.000 Einwohner in der Stadt haben kein Licht, keine Kommunikation, Medikamente, Heizung oder Wasser“, so das britische Verteidigungsministerium. Die russischen Truppen hätten den Zugang für humanitäre Hilfe verhindert. Das wahrscheinliche Ziel ist es den Briten zufolge, die ukrainischen Verteidiger unter Druck zu setzen, sich zu ergeben.

7:12 Uhr: Großbritannien hat 350 Milliarden Dollar aus „Putins Kriegskasse“ eingefroren

Großbritannien hat wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine laut eigenen Angaben 350 Milliarden Dollar (321 Milliarden Euro) russisches Vermögen eingefroren. „Diese Woche werden wir bekannt geben, dass wir über 350 Milliarden Dollar aus Putins Kriegskasse eingefroren haben“, sagte Außenministerin Liz Truss am Dienstag bei einem Besuch in Polen mit Verweis auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

„Über 60 Prozent der Devisenreserven des Regimes in Höhe von 604 Milliarden Dollar“ seien „nicht mehr verfügbar“, bekräftigte Truss. Sie betonte zudem, dass „koordinierte Sanktionen die russische Wirtschaft in die Sowjetära zurückwerfen“.

„Aber wir können und müssen mehr tun“, sagte sie. Sie forderte ein Verbot für russische Schiffe, in westlichen Häfen anzulegen, und „die Vereinbarung eines klaren Zeitplans, um die Einfuhr von russischem Öl, Kohle und Gas zu beenden“. Außerdem forderte sie Großbritanniens Nato- und G7-Partner dazu auf, „Industrien, die Putins Kriegskasse füllen, wie Gold“, einzuschränken.

Die EU will unterdessen erstmals Sanktionen gegen den russischen Energiesektor verhängen. Die EU-Kommission schlug am Dienstag ein „Einfuhrverbot für Kohle aus Russland im Wert von vier Milliarden Euro jährlich“ vor. Auch die Einfuhr von Holz, Zement und alkoholischen Getränken wie Wodka soll demnach untersagt werden.

6:55 Uhr: Vier von fünf Industrierunternehmen leiden unter Energiekosten

Der Krieg in der Ukraine sorgt für immer größere Probleme in der deutschen Industrie. Vor allem die stark gestiegenen Energiepreise und anhaltende Lieferschwierigkeiten belasten die Firmen, berichtet das „Handelsblatt“. So gaben in einer laufend aktualisierten Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zuletzt fast vier von fünf Unternehmen (79 Prozent) an, dass ihre Geschäftstätigkeit durch die Energiekosten bedroht ist.

Die Daten wurden in der Befragungswelle vom 12. bis zum 25. März erhoben, befragt wurden 196 Industriebetriebe und industrienahe Dienstleister. Im Vergleich zur ersten Welle unmittelbar nach Beginn des Ukraine-Kriegs, als 62 Prozent der Betriebe Befürchtungen wegen der erhöhten Energiepreise äußerten, ist die Sorge noch einmal deutlich größer geworden. Ebenfalls zugenommen haben die Probleme mit gestörten Lieferketten, wobei Gaslieferungen nicht berücksichtigt wurden. Zuletzt berichteten 53 Prozent der Unternehmen, dass ihnen Bauteile oder andere Vorleistungen fehlen. Ende Februar waren es nur 31 Prozent. Über wegfallende Absatzmärkte durch die Russland-Sanktionen klagt nur eine kleine Minderheit von vier Prozent der Unternehmen.

6:35 Uhr: Explosionen in der Region Lwiw im Westen der Ukraine

In der Region Lwiw im Westen der Ukraine haben sich am Dienstagabend mehrere Explosionen ereignet. „Alle müssen in den Schutzräumen bleiben“, schrieb Gouverneur Maksym Kosytsky im Onlinedienst Telegram und verwies auf Explosionen nahe Radechiv, einer rund 70 Kilometer nordöstlich von Lwiw gelegenen Stadt. Später schrieb er, bislang gebe es keine Berichte über Opfer.

Ende März hatte Russland Raketen auf ein Treibstofflager und eine Militäranlage in Lwiw abgefeuert. Die Großstadt Lwiw ist nur rund 70 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. Lwiw blieb bislang weitestgehend von den Kämpfen in der Ukraine verschont.

Lwiw ist Zufluchtsort und Durchgangsstation für hunderttausende Flüchtlinge aus den anderen Landesteilen der Ukraine. Auch viele westliche Diplomaten waren nach Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar von der Hauptstadt Kiew nach Lwiw umgezogen, weil die Stadt im Westen der Ukraine als sehr viel sicherer gilt. (afp/dpa/dts/red)



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