Chef von spanischer Linkspartei wegen Kaufs von Luxus-Landhaus unter Druck

Nach heftiger Kritik am Kauf eines Luxus-Landhauses hat der Chef der spanischen Linkspartei Podemos, Pablo Iglesias, seinen Posten zur Verfügung gestellt. Er und seine Frau haben ein Haus für über 600.000 Euro außerhalb von Madrid gekauft.
Titelbild
Der Chef der Podemos (Linkspartei Spanien) Pablo Iglesias, in Madrid, 2017.Foto: JAVIER SORIANO/AFP/Getty Images
Epoch Times20. Mai 2018

Nach der heftigen Kritik am Kauf eines Luxus-Landhauses hat der Chef der spanischen Linkspartei Podemos, Pablo Iglesias, seinen Posten zur Verfügung gestellt.

Die Mitglieder von Podemos sollten darüber abstimmen, ob er und seine Frau Irene Montero ihre Spitzenfunktionen in der Partei behalten sollten, kündigte Iglesias am Wochenende in Madrid an. Die Abstimmung soll schon bald erfolgen, Einzelheiten sollen am Montag bekanntgegeben werden.

Luxusgrundstück mit Schwimmbad

Iglesias und seine Frau, die Sprecherin von Podemos im Parlament ist, hatten für mehr als 600.000 Euro ein Haus in der Nähe von Madrid gekauft. Auf dem 2350 Quadratmeter großen Grundstück steht ihnen ein Landhaus von 270 Quadratmetern mit Garten und Schwimmbad zur Verfügung.

Für den Kauf mussten sie einen Kredit von 540.000 Euro aufnehmen. Zur Begründung gaben beide an, dass sie dort ihren Kindern „eine möglichst normale Kindheit“ bieten wollten. Das Paar erwartet Zwillinge.

Nicht nur die politischen Gegner stürzten sich nach Bekanntwerden des Luxus-Kaufs auf das Thema, auch innerhalb von Podemos gab es massive Kritik. Iglesias und seine Frau räumten ein, dass es eine Diskussion über ihre „Glaubwürdigkeit“ gebe. Daher stellten sie ihre Ämter zur Verfügung. „Wenn sie (die Mitglieder) uns auffordern, zurückzutreten, werden wir zurücktreten“, versicherte Iglesias am Samstagabend.

Podemos war 2014 als linksradikale Bewegung gegen den Sparkurs der Regierung und gegen die politische „Kaste“ in Spanien gegründet worden. Der wirtschaftlichen und politischen Elite des Landes wird häufig Abgehobenheit und teils auch Korruption vorgeworfen. (afp)



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