China: Gerichtspräsident unterschlägt 6000 Flaschen Schnaps

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Cui Yadong war seit April 2013 der oberste Chef von Shanghais RichternFoto: Screenshot von weibo.com
Epoch Times20. August 2013

China hat einen neuen Korruptionsskandal, der landesweit die Gemüter erhitzt.

„Einige Menschen sind ebenso gierig wie nutzlos”, schreibt ein Nutzer in Chinas Twitter-Dienst „Weibo“ mit dem Nutzernamen Caijunshu in Anspielung auf den amtierenden Präsidenten des Obersten Gerichts von Shanghai. Schwere Vorwürfe gegen einen der mächtigsten Männer in der chinesischen Boom-Stadt Shanghai.

Wie kam es dazu? Cui Yadong ist seit April 2013 der oberste Chef von Shanghais Richtern – ohne jedoch je eine juristische Ausbildung genossen zu haben. Das ist es allerdings nicht, was die Menschen in Shanghai erzürnt – sondern die Tatsache, dass er für vier in einen Prostitutionsskandal verwickelte Richter Partei ergriff. Zudem soll er seine Position ausgenutzt haben, um sich eine Luxusvilla auf dem Dach eines Hochhauses bauen zu lassen.

Luxusvilla auf dem Dach eines Hochhauses und 6000 Flaschen Schnaps

Die Liste der Korruptionsdelikte, die Cui Yadong vorgeworfen werden, ist lang. So soll der KP-Spitzenbeamte seinen Einfluss bei Immobilienentwicklern geltend gemacht haben, um sich eine Luxusvilla auf dem Dach eines Hochhauses bauen zu lassen. Der Funktionär erhielt überdies vom örtlichen Parteikomitee einen Sportwagen im Wert von 1,2 Millionen Yuan (umgerechnet rund 150. 000 Euro) und gab 20 Millionen Yuan (2.5 Millionen Euro) für Spesen, Privatreisen und den Unterhalt seiner Familie aus.

Besonders pikant sind die Vorwürfe rund um den massiven Schnapskonsum von Cui: Er soll jährlich – über einen Zeitraum von fünf Jahren hinweg – etwa 6.000 Liter Maotai-Schnaps gestohlen haben.

Elf Tage andauernder Proteststurm

„Ein korrupter Beamter wie er muss eine mindestens 8-stellige Summe [Anm.: entspricht mehreren hundert Millionen Euro] veruntreut haben!“, so der Webnutzer Caijunshu. Der von ihm auf Weibo veröffentlichte Bericht wurde jedoch innerhalb weniger Stunden zensiert. Dort waren weitere Details über die fragwürdigen Praktiken von Cui veröffentlicht worden.

70 Polizisten unterzeichnen ihre Vorwürfe mit roter Tinte und Fingerabdruck

Insgesamt 70 Polizeibeamte, die Cui unterstellt waren, haben diesen Bericht mit den Vorwürfen gegen Cui Yadong angefertigt und mit Fingerabdrücken in roter Tinte unterzeichnet – damit wollen die chinesischen Beamten ihren Vorwürfen besondere Ernsthaftigkeit verleihen. Cui werden darin 16 unterschiedliche Korruptionsdelikte vorgeworfen.

Cui war von 2006 bis 2013 Direktor des „Büros für öffentliche Sicherheit” [Anm.: Chinas Stasi] in der Provinz Guizhou, bevor er im April 2013 zum Gerichtspräsidenten von Shanghai befördert wurde. (rf/fg)

 



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