Chinas inoffizielle Investments förderten Ausbruch des Coronavirus im Iran

Durch die enge Partnerschaft zu China wurde der Iran zum Epizentrum des Coronavirus im Nahen Osten. Das Mullah-Regime wollte den Handel zu China nicht unterbrechen. Viele hochrangige Regierungsmitglieder sind infiziert, zwölf bereits verstorben.
Titelbild
Öl- und Gas-Projekte haben für den die Wirtschaftsbeziehungen und den Handel zwischen Iran und China ein hohe Bedeutung.Foto: GREG BAKER/AFP/Getty Images
Von 19. März 2020

Politische Beziehungen und der umfangreiche Handel zwischen dem Iran und China erweisen sich als zwei der effektivsten Übertragungswege für das Virus. Mittlerweile hat der Iran die vierthöchste Infektionsrate der Welt.

Konkret lauten die offiziellen Zahlen vom 20. März (17:13 Uhr): 19.644 Infizierte und 1.433 Todesfälle (Todesrate 7,29 Prozent). Doch diesen Zahlen ist ebenso wenig zu trauen wie denen aus China, da der Iran von einem autoritären Regime kontrolliert wird. Insbesondere die hohe Dunkelziffer der Infizierten ist eines der Hauptprobleme, da nur etwa jeder zehnte Fall überhaupt gemeldet wird, wie Forscher herausfanden. Das chinesische Regime verschwieg einer kürzlich veröffentlichten Studie zufolge sogar 95 Prozent der Fälle aus Wuhan. Eine andere aktuelle Studie in „Science“ kommt in ihren Berechnungen auf 82 bis 90 Prozent. Damit bestätigt sie diesen Verdacht.

Viele hochrangige Beamte infiziert

In der Folge des Coronavirus sind im Iran inzwischen zwölf ranghohe Beamte gestorben (Stand 18. März), darunter sind zahlreiche Abgeordnete der Regierungsriege. Bestätigte Fälle sind:

  • Mohammad Mirmohammadi – (Enger Vertrauter und Berater des iranischen Obersten Führers)
  • Hadi Khosroshahi (ehemals Botschafter im Vatikan und Geistlicher)
  • Hossein Sheikoleslam (Berater des Außenministers)
  • Mohammad Ali Ramazani Dastak (Parlamentsmitglied aus der Stadt Astrana Ashrafieh)
  • Fatemeh Rahbar (Parlamentsmitglied aus der Stadt Teheran)
  • Ayatollah Mohsen Habibi (Mitglied des Obersten Rates der Teheraner Seminare)
  • Ayatollah Reza Mohammadi Langroudi (Geistlicher)
  • Farzad Tazari (Ehemaliger Geheimdienstoffizier der Iranischen Revolutionsgarde)
  • Mojtaba Fazeli (Stabschef des obersten Geistlichen)
  • Mohammad Reza Rahchamani (Ehemaliger Generalsekretär der Staats- und Kooperationspartei)
  • Ahmad Tuyserkani (Enger Berater des Obersten Richters)
  • Ayatollah Hashemi Bathay Golpayegani (Leitender Geistlicher und Vertreter Teherans in der Expertenversammlung).

Darüber hinaus sind 16 hochrangige Regierungsvertreter oder Beamte infiziert.

Iran durch Sanktionen isoliert, jedoch von Pandemie betroffen

Manjari Singh, ein Nahostexperte des Middle East Institute in Neu-Delhi, schrieb der amerikanischen „Epoch Times“ in einer E-Mail, dass der Fall des Iran „merkwürdig“ sei. Denn der Iran sei aufgrund wirtschaftlicher und politischer Sanktionen isoliert, aber dennoch von der Pandemie betroffen. Das heißt: „Der Iran ist nicht so isoliert, wie angenommen wird!“

Die US-Sanktionen sollen nach Angaben der amerikanischen Regierung die Finanzierung des Terrors im Nahen Osten stoppen. So hieß es seitens der US-Regierung im Januar: „Eine wichtige Einnahmequelle für das Regime des Irans“ sei die Erdöl- und Petrochemische Industrie. Und: „Die iranische Erdöl- und Petrochemische Industrie (…) finanziert seine bösartigen Aktivitäten im gesamten Nahen Osten.“

Pandemie zeigt der Öffentlichkeit Chinas heimliche Ölfelder im Iran

Neben dem Handel zwischen dem Iran und China investiert Peking auch in die Öl- und Gasförderung des islamischen Landes. Zum Beispiel kauften die Chinesen laut Petroleum Economist (PE) trotz US-Sanktionen iranisches Öl und hätten beschlossen, 400 Milliarden US-Dollar in iranisches Öl und Gas zu investieren. So sagte eine iranische Quelle gegenüber „PE“:

Dazu gehören bis zu 5.000 chinesische Sicherheitskräfte vor Ort im Iran, um chinesische Projekte zu sichern“.

Es werde zusätzliches Personal und Material geben, um den Transit von Öl und Gas nach China zu schützen.

Einerseits kündigten verschiedene chinesische Unternehmen Ende 2019 Öl- und Gas-Projekte wegen der US-Sanktionen offiziell auf. Darunter sind zum Beispiel die „China National Petroleum Corporation“ in den Provinzen Fars und Mazandaran sowie die „Petrochemical Corporation“ in Yadaravan in der Provinz Khuzestan.

Andererseits berichtet „Businessinsider“: Große chinesische Öl- und Gasunternehmen seien weiterhin inoffiziell verschleiert im Iran tätig. Denn teilweise hätten chinesische Firmen einfach nur vermieden, als führende Entwicklungsunternehmen aufzutreten. Dies sagte eine hochrangige Quelle aus der Öl- und Gasbranche, die in Zusammenarbeit mit dem Erdölministerium steht.

Stattdessen vergebe eine „plausibel klingende iranische Entwicklungsfirma (…) eine Reihe von sehr langweiligen und spezifischen Aufträgen an eine Reihe von Firmen, von denen praktisch niemand etwas gehört hat“.

Zum Beispiel würden nur Aufträge für Bohrungen, Austausch von Teilen oder Wartung vor Ort erteilt. Die Unternehmen würden entweder nicht bekannt gegeben oder ziehen keine Werbung an. So zögen chinesische Staatsunternehmen keine negative Aufmerksamkeit der „iranischen Öffentlichkeit“ oder des US-Außenministeriums auf sich.

„[Doch] in der Tat wird alles von der großen chinesischen Firma kontrolliert – und China ist wieder als De-facto-Entwickler im Geschäft“, sagte die hochrangige Quelle zum „Businessinsider“.

Die Ölfelder sind teilweise sehr stark betroffen

Die Regionen mit den Ölfeldern sind mittelmäßig (Fars, Khuzestan) bis sehr stark (Mazandaran) von der Corona-Pandemie betroffen. So sehen die betroffenen Regionen aus (Stand 18.3. 14 Uhr iranische Zeit):

Quelle: https://en.irna.ir/photo/83721264/Iran-s-coronavirus-toll-update-March-19-2020

Ölminister nach Corona-Ausbruch: „Wir wollten, dass die Chinesen weiterarbeiten“

In einer Mitteilung vom 22. Februar sagte der iranische Ölminister Zangeneh, der Iran habe vergeblich chinesische Unternehmen eingeladen, die Ölfelder Nord-Azadegan und Yadavaran (West Karoun) zu erschließen. Und weiter:

Wir wollten, dass die Chinesen in Yadavaran weiterarbeiten, aber sie kamen nicht“.

Der Flugverkehr bis Ende Februar zwischen China und dem Iran – trotz des Ausbruchs des Virus – belegt ein ähnliches Interesse an guten Beziehungen zu Peking. Berichten zufolge flog die iranische „Mahan Airways“ trotz des vom iranischen Regime am 31. Januar verkündeten Verbots weiterhin zwischen verschiedenen iranischen und chinesischen Städten hin und her.

Dies belegt zum Beispiel ein Bericht von Radio Farda, ein vom US-Kongress unterstützter persischsprachiger Sender. Dieser berichtete, dass trotz des Verbots am 21. Februar ein Mahan-Flugzeug, der Flug W578, von Peking nach Teheran flog.

„Wie @khamenei_ir weiß, wäre die beste biologische Verteidigung gewesen, dem iranischen Volk die Wahrheit über das Wuhan-Virus zu sagen, als es sich von China aus im #Iran ausbreitete“, schrieb US-Außenminister Mike Pompeo am 13. März in einer Nachricht auf Twitter. Und weiter: „Stattdessen ließ er Mahan Air-Flüge zum Epizentrum in China kommen und gehen und sperrte diejenigen ein, die sich dagegen aussprachen.“

Corona entlang der iranischen Schienenprojekte

Der Iran ist einer der Schlüsselstaaten in Nahost für China im Rahmen der „Neuen Seidenstraße“. Ein gewaltiges Netz von Autobahnlinien, Eisenbahnlinien, Luftkorridoren, Kommunikationswegen und Ölpipelines verbindet China eng mit Zentralasien und ermöglicht so den Handel zwischen dem Iran und China.

Dabei ist die „China Road and Bridge Corporation“ für den Bau von Autobahnen, Eisenbahnen und Stromleitungen in Zentralasien verantwortlich. Um nur einige Bahnprojekte der KP Chinas zu nennen:

  1. Die 3.200 Kilometer lange Bahnstrecke zwischen Urumqi (Hauptstadt der chinesischen Provinz Xinjiang) und Teheran wird über Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan und Turkmenistan miteinander verbunden. Innerhalb des Irans sind die Regionen, durch die die Bahnlinie führt, am stärksten vom Virus betroffen.
  2. Zudem gibt es innerhalb des Irans eine weitere Eisenbahnstrecke zwischen Teheran und Mashdad (Provinz Khorasan Razavi), bei deren Elektrifizierung die „China National Machinery Import“ beteiligt war. Auch diese Strecke ist am stärksten von der Pandemie betroffen.
  3. Die Strecke „Tehran–Qom–Isfahan“ führt ebenfalls durch die am stärksten vom Virus betroffenen Provinzen. Die China Railway Engineering Corp. hat die 410 km lange Eisenbahnstrecke gebaut.
  4. Daneben gibt es weitere kleinere Bahnprojekte, bei denen China als Entwickler oder Finanzierer auftrat. Für Teherans Metro hat die CRRC Changun Railway Company zum Beispiel 630 Waggons für die Teheraner Metro geliefert.

Qom: Die Stadt mit den meisten chinesischen Projekten war als erste betroffen

Der erste Ausbruch der Seuche im Iran erfolgte „in der Stadt Qom, einer religiösen Stadt, wo viele Pilgerreisen stattfinden, aber es ist auch die Stadt, in der die meisten chinesischen Projekte durchgeführt werden. Die chinesische Verbindung ist also da“, sagte Nahostexperte Singh.

Singh sagte auch, es habe von Anfang an eine massive Vertuschung und mangelnde Transparenz über den Ausbruch des Wuhan-Virus im Iran gegeben, denn das Land schien den Handel mit China nicht beeinträchtigen zu wollen:

Wahrscheinlich wollte der Iran nicht, dass sein Handel mit China gestört wird. Deshalb nahm das Land die Nachricht über die Ausbreitung des Virus sehr widerwillig auf und enthüllte diese nicht.“

Und weiter: „Es wurden keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen und Reisen von und nach China wurden nicht überprüft.“

„Hinzu kommt, dass in den iranischen Seminaren in Qom hunderte chinesische Studenten und Junior-Geistliche studieren,“ wie Nicole Robinson, wissenschaftliche Mitarbeiterin für den Nahen Osten bei der in Washington ansässigen Heritage Foundation, der „Epoch Times“ in einer E-Mail mitteilte.

(Mit Material von Epoch Times USA)



Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times

Der Öffentlichkeit ist wenig über den Einfluss der KP Chinas auf den Iran bekannt. In der sogenannten „peripheren Strategie“ der Kommunistischen Partei werden Staaten, die die Partei als zentrale Schlüsselstaaten ansieht, etabliert. Der Iran ist einer davon. Schlüsselstaaten sind für China die, die über eine beträchtliche regionale Macht verfügen und die Peking mit seinen Kapazitäten und Ressourcen leiten kann. Weiterhin haben diese Staaten keine direkten Konflikte in Bezug auf strategische Interessen mit der KP China und keine engen gemeinsamen Interessen mit den Vereinigten Staaten.

Im Nahen Osten ist der Iran der Empfänger der größten chinesischen Investitionen. Peking unterhält seit den 1980er Jahren enge wirtschaftliche und militärische Beziehungen zum Iran.

1991 stellte die Internationale Atomenergiebehörde fest, dass die KP China Uran in den Iran exportiert hatte und dass China und der Iran 1990 ein geheimes Atomabkommen unterzeichneten. Als 2002 das iranische Urananreicherungsprojekt bekannt wurde, zogen sich westliche Ölgesellschaften aus dem Land zurück und gaben der KP China damit die Möglichkeit, die Situation zu nutzen und engere Beziehungen zum Iran aufzubauen.

Dank der Unterstützung der KP China konnte der Iran die ihm auferlegte internationale Isolation überstehen und ein breites Arsenal an kurz- bis mittelfristigen ballistischen Raketen sowie Schiffsabwehrraketen entwickeln. Die Chinesen versorgten sie auch mit Seeminen und angriffstauglichen Schnellbooten und halfen dem Iran, ein Projekt für verdeckte chemische Waffen zu realisieren. Diese Tatsachen werden in Kap. 18 des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ dargelegt.

Hier weitere Informationen und Leseproben.

ISBN Band 1: 978-3-9810462-1-2, Band 2: 978-3-9810462-2-9, Band 3: 978-3-9810462-3-6, Drei Bände 1-3: 978-3-9810462-6-7. Einzeln kostet jeder Band 19,90 Euro (zzgl. 2,70 Euro Versandkosten), alle drei Bände gemeinsam sind im Moment noch zum Sonderpreis von 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands) zu erwerben. Das Buch hat insgesamt 1008 Seiten und über 1200 Stichworte im Indexverzeichnis.

Bestellmöglichkeiten: Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich in unserem neuen Online-Buch-Shop, bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Das Buch gibt es auch als E-Book und als Hörbuch

Das E-Book gibt es in den Formaten PDF, EPUB oder MOBI. Das Hörbuch bieten wir im MP3-Format zum Download an. Einzeln kostet jeder Band 17,90 Euro, alle drei Bände sind im Moment noch zum Sonderpreis von 43,00 Euro zu erwerben. E-Books und Hörbücher sind in unserem neuen Online-Buch-Shop oder direkt beim Verlag der Epoch Times bestellbar – Tel: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion