Chinas „Neue Seidenstraße“ ist die perfekte Schnellstraße für die Coronavirus-Pandemie

Obwohl derzeit 56 Millionen Chinesen unter Quarantäne stehen, breitet sich die Krankheit exponentiell aus. Die Reproduktionsrate ist aktuell höher als die Rate der H1N1-Grippe-Pandemie von 1919. Krankenhäuser in China, die keine Testpakete für den Coronavirus mehr haben, stufen die neuen Todesfälle als „Lungenentzündung oder andere Krankheiten“ ein.
Titelbild
Chinas Projekt „Neue Seidenstrasse“.Foto: iStock
Von 29. Januar 2020

Chinas Initiative „One Belt, One Road“, die darauf abzielt, 152 Nationen miteinander zu verbinden, wird die Verbreitung des Coronavirus auf der ganzen Welt beschleunigen, was eine Quarantäne unmöglich macht, warnt das US-Magazin Foreignpolicy.

Experten identifizierten den mysteriösen Virus als „2019-nCoV“ oder „Wuhan-Pneumonie“. Der Virus hat schon Tausende in China infiziert. Analysten sagen jedoch, dass die tatsächliche Zahl der Infektionen wahrscheinlich viel höher ist, als China berichtet. Krankenhäuser, die keine Testpakete für den Coronavirus mehr haben, stufen die neuen Todesfälle als „Lungenentzündung oder andere Krankheiten“ ein, berichtete China Law Blog.

Die „One Belt, One Road“-Initiative („Neue Seidenstraße“) ist Teil einer milliardenschweren wirtschaftlichen und politischen Agenda, um den chinesischen Handel und die Infrastruktur weltweit auszubauen. China ist der weltweit größte Kreditgeber für Land- und Seefahrtsinfrastruktur in 70 Kerngebieten, die zwei Drittel der Weltbevölkerung umfassen. Bei diesem Tempo, so das US-Magazin Foreignpolicy, wird sich die Krankheit zu einer „globalen Bedrohung“ ausweiten.

Reproduktionsrate ist höher als die Rate der Grippe-Pandemie 1919

China verwendet derzeit dasselbe Konzept der Quarantäne von geografischen Gebieten, welches zwischen November 2002 und Mai 2004 erfolgreich eingesetzt wurde, um die Ausbreitung der SARS-Epidemie zu stoppen. Doch trotz der Quarantäne von mehr als 46 Millionen Einwohnern in 16 Städten (Stand 26. Januar) steigt die Zahl der Todesfälle und der mit Wuhan-Pneumonie infizierten Personen weiter an.

Die Reproduktionsrate (RO) für die Infektion mit dem Coronavirus „2019-nCoV“ wird von der Weltgesundheitsorganisation auf bis zu 2,5 geschätzt, was bedeutet, dass eine infizierte Person bis zu 2,5 andere Personen infizieren kann. Diese RO-Rate liegt unter der SARS-Rate von 2-5 im Jahr 2003, die zu 8.098 Infizierten und 774 Todesfällen führte. Die RO des Coronavirus ist damit höher als die Rate der H1N1-Grippe-Pandemie von 1919, die 500 Millionen Menschen infizierte und 50 Millionen tötete, darunter auch 675.000 Amerikaner.

Der große Unterschied zum SARS-Ausbruch vor 17 Jahren besteht darin, dass Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) etwa 8,4-mal so groß ist und 3-mal so viel exportiert. Die chinesische Verbreitungskarte für die ersten Monate des SARS-Ausbruchs im Jahr 2003 zeigte die Konzentration der Fälle auf die Provinzen Guangdong und Shanxi. Doch der aktuelle Coronavirus-Ausbruch wurde bereits in 29 der 31 Provinzen Chinas bestätigt.

Obwohl am 24. Januar bereits 35 Millionen Chinesen unter Quarantäne gestellt waren, breitete sich die Epidemie exponentiell über China aus und hat sich innerhalb von nur drei Wochen auf etwa ein Dutzend andere Nationen ausgebreitet. Aktuell stehen 56 Millionen Menschen in China unter Quarantäne.

Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, sagte auf einer Pressekonferenz am 23. Januar nach einer zweitägigen Debatte mit Experten: „Ich erkläre [den Ausbruch] heute nicht zu einem globalen Gesundheitsnotstand“. Aber er fügte schnell hinzu: „Verstehen Sie mich nicht falsch. Dies ist ein Notfall in China, aber es ist noch kein globaler Gesundheitsnotstand. Laut der Risikoeinschätzung der WHO ist der Ausbruch in China ein sehr hohes Risiko, regional und global.“

Ausbreitung schneller als bei SARS

Auf dem Event 201 wurden die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen einer Pandemie diskutiert. Die Veranstaltung fand am 18. Oktober 2019 im Zentrum für Gesundheitssicherheit der Johns Hopkins Universität in New York City statt. Ein Simulationstest einer globalen Pandemie zeigte, dass sich eine hoch ansteckende Krankheit innerhalb von sechs Monaten auf der ganzen Welt ausbreiten und in achtzehn Monaten 65 Millionen Menschen töten kann.

Ein vorläufiges Forschungspapier des Epidemiologen Jonathan Read von der Universität Lancaster schätzt, dass der aktuelle Coronavirus mit 3,8 eine viel höhere RO-Rate hat als angenommen. Er erwartet bis zum 4. Februar 250.000 Coronavirus-Fälle in Wuhan.

Nicholas Pardini von Davos Advisory befürchtet, dass die Gefahr einer „versteckten Ansteckung“ in globalen Lieferketten besonders groß ist. Er betont, dass die Gefahr einer „versteckten Ansteckung“ durchaus besteht:

Der Coronavirus könnte nicht nur durch die Interaktion von Mensch zu Mensch übertragbar sein, sondern auch durch den Kontakt eines leblosen Gegenstandes, der von einer kranken Person, z.B. einem Fabrikarbeiter, berührt wird.“

Da 40 Prozent der Verkäufer von Amazon in China ansässig sind und 60 Prozent der haltbaren Produkte von Walmart aus China importiert werden, warnt Pardini davor, dass die amerikanischen Kunden bald Angst vor globalen Einkäufen haben könnten.

Der Originalartikel erschien in The Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von sza)
Originalfassung: China’s ‘One Belt, One Road’ is Perfect Pandemic Freeway for Coronavirus

 



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