Corona-Akten: CDC wusste Monate vor Bekanntgabe von Nebenwirkungen

Die oberste US-Gesundheitsbehörde verstrickt sich bei Corona in Widersprüche. Neue Dokumente zeigen, Hunderte Sicherheitssignale waren viel früher bekannt – und hätten unmöglich übersehen werden können.
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Das Hauptquartier der Centers for Disease Control (CDC) in Atlanta.Foto: TAMI CHAPPELL/AFP über Getty Images
Von 31. März 2023

Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hat im Mai 2022 mehr als 700 Signale entdeckt, dass Impfstoffe zu unerwünschten Ereignissen führen könnten – darunter akutes Herzversagen und Todesfälle. Das geht aus Dokumenten hervor, die The Epoch Times durch eine Anfrage nach dem US-Informationsfreiheitsgesetz erhalten hat. Signale sind in diesem Zusammenhang der wissenschaftliche Ausdruck für Anzeichen. Unerwünschte Ereignisse entsprechen umgangssprachlich den Nebenwirkungen.

Nebenwirkungen: unbekannt, unerforscht, unveröffentlicht

Nachdem die CDC lange Zeit Impfungen als angemessene Antwort auf die sogenannte COVID-19-Pandemie propagiert hat, rudern sie nun immer mehr zurück. Von den gefährlichen Nebenwirkungen der Impfstoffe will man am liebsten nichts wissen. Denn etwas zu wissen und trotzdem so zu handeln, als ob man es nicht wüsste, könnte zumindest zu einem Ansehensverlust in der Öffentlichkeit führen, im schlimmsten Fall sogar zu Anklagen.

Die Geschichte des öffentlich eingestandenen Wissens der CDC über Nebenwirkungen ist lang und widersprüchlich. Die Datenbasis liefert das Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS, ein Meldesystem für unerwünschte Impfstoffwirkungen). Erste Meldungen bezüglich Nebenwirkungen der Corona-Impfungen erfolgten bereits Tage nach den ersten verabreichten Wirkstoffen.

Die Untersuchung der Daten kann mit unterschiedlichsten Programmen zu Datenanalyse durchgeführt werden. In diesen kann festgelegt werden, wie die Daten zueinander in Beziehung gesetzt werden sollen und ab wann ein Alarm ausgelöst werden soll. So lässt sich beispielsweise festlegen, wie viele Signale nötig sind, um einen Alarm auszulösen. Das der CDC zu diesen Zwecken verfügbare Programm nennt sich Proportional Reporting Ratio (PRR).

Bisheriger Stand der Dinge

Zunächst behauptete die CDC, dass sie gar nichts über Nebenwirkungen wüsste. Es hieß, die Datenbasis wurde nicht auf Nebenwirkungen untersucht, derartige Signale seien nicht bekannt. Diese Aussage wurde später revidiert, man hätte die Methode bereits im Februar 2021 – kurz nach der Einführung der Impfstoffe – eingeführt. Dann wiederum stellte die CDC fest, dass beide vorherigen Behauptungen falsch seien.

Im August 2022 erklärten sie, dass sie erst im März 2022 begonnen hätten, die Daten über Impfstoffnebenwirkungen mit PRR zu analysieren. Die neuen Aufzeichnungen bestätigen dies. Die Signale seien zum ersten Mal identifiziert wurden, als die CDC eine proportionale Melderate für Berichte über Impfstoffnebenwirkungen unter Verwendung der PRR berechnete. Diese Analysen wurden im März 2022 durchgeführt.

Dabei identifizierten die CDC-Mitarbeiter mehr als 200 Signale für den Impfstoff von Pfizer und 93 Signale für den Impfstoff von Moderna, wie aus den Unterlagen hervorgeht. Diese Analysen vergleichen Ereignisse nach der Verabreichung eines Impfstoffs mit Ereignissen nach der Verabreichung eines oder mehrerer anderer Impfstoffe.

Im März 2022 stellte die CDC jedoch keine Ergebnisse zur Verfügung, dies erfolgte erst im Mai 2022. Damit kannte die CDC mindestens zwei Monate vor Veröffentlichung der Daten bereits Hunderte Warnsignale. Unabhängige Auswertungen der VAERS-Daten zeigen indes spätestens ab Sommer 2021 Auffälligkeiten.

Im Juli 2022 entdeckte die CDC weitere Signale, die denen vom Mai 2022 ähneln. The Epoch Times berichtete.

Wieder Widersprüche?

Die aussagekräftigste Analyse vergleicht die Meldungen nach Impfung mit den COVID-19-Impfstoffen von Pfizer und Moderna mit den Meldungen nach Impfung mit allen Nicht-COVID-19-Impfstoffen. Diese kann unter dem Link mit der Bezeichnung „Tabelle 5 …“ am Ende dieses Artikels heruntergeladen werden.

„Die Mitarbeiter des Programms weisen darauf hin, dass ‚Tabelle 5 nur mit Daten vom 6. Mai 2022 bis zum 31. Juli 2022 erstellt wurde‘“, teilte ein Mitarbeiter der CDC auf Anfrage von The Epoch Times per E-Mail mit. Diese widerspricht allerdings wieder den Angaben zu Analysen vom März 2022. Auf eine Anfrage nach weiteren Informationen reagierte die CDC nicht.

„Die Bundesgesundheitsbehörden haben die blinkenden Alarme ihrer eigenen Sicherheitsüberwachungssysteme seit Anfang 2021 ignoriert. Sie haben meine Aufklärungsschreiben ignoriert und über ihre Analysen gelogen. Es ist höchste Zeit, dass die […] Öffentlichkeit die Wahrheit erfährt“, erklärte der republikanische Senator Ron Johnson, der führende Republikaner im ständigen Unterausschuss für Untersuchungen, per E-Mail gegenüber The Epoch Times.

Arbeitsabläufe

Die CDC und die US Food and Drug Administration (FDA) betreiben das VAERS gemeinsam. Jeder kann darin Nebenwirkungen und Verdachtsfälle melden, genutzt wird es aber hauptsächlich von Angehörigen der Gesundheitsberufe. Die Meldungen an das System werden von Gesundheitsbeamten und Auftragnehmern analysiert und überprüft.

In den Verfahrensdokumenten der Behörden heißt es, dass die Beamten das System überwachen, um „mögliche neue Sicherheitsbedenken in Bezug auf COVID-19-Impfstoffe“ zu identifizieren. Die FDA führt eine Art von Analyse durch, die als Empirical Bayesian Data Mining (EB) bezeichnet wird, während die CDC das sogenannte PRR Data Mining durchführt.

Laut CDC löst PRR ein Signal aus, wenn drei Schwellenwerte erfüllt sind: ein Meldeverhältnis von mindestens zwei, ein Chi-Quadrat (eine Kenngröße aus der Statistik) von mindestens vier und drei oder mehr Fällen des Ereignisses nach Erhalt des untersuchten Impfstoffs. Die Gesundheitsbehörden sagen, dass mehr Beweise als Signale erforderlich seien, um eine Kausalität nachzuweisen.

Offizielle sagten, die CDC hätte PRR durchgeführt, „um die Ergebnisse der EB-Datenanalyse zu bestätigen“. „Die PRR-Ergebnisse stimmten im Allgemeinen mit dem EB-Data-Mining überein und zeigten keine zusätzlichen unerwarteten Signale. Da es sich um eine robustere Data-Mining-Technik handelt, wird sich die CDC zu diesem Zeitpunkt weiterhin auf EB-Data-Mining verlassen“, sagte ein CDC-Sprecher gegenüber The Epoch Times.

Die FDA hat sich geweigert, die Ergebnisse des EB-Mining zu veröffentlichen, obwohl Mitarbeiter der Behörde sie in mehreren Studien und Präsentationen beschrieben haben.

Die CDC gab an, sie habe einige der Signale untersucht, einige bestätigt und andere ausgeschlossen. Sie lieferte keine Beweise dafür, dass sie jedes Signal untersucht hatte. Die Behörde weigerte sich auch zu beantworten, was sie meinte, als sie sagte, sie erwarte Signale wie Brustkrebs bei Frauen, Morbus Crohn und Bellsche Lähmung.

Wahrscheinlichkeit ‚im Wesentlichen gleich null‘

Kim Witczak, Anwältin für Arzneimittelsicherheit und Gründerin von Woody Matters, schrieb per E-Mail an The Epoch Times: „Es scheint keine Konsistenz in dem Prozess zu geben, was, wann und wie Daten gesammelt und veröffentlicht werden. Die CDC sagt das eine und die neu veröffentlichten Daten zeigen etwas anderes. Das ist der Grund, warum wir Transparenz brauchen und warum wir externe Untersuchungsparteien brauchen, die nichts mit der Sache zu tun haben, um die Daten zu analysieren und zu überprüfen.“

Norman Fenton, Professor für Risikomanagement an der Queen Mary University of London, hat die Signale überprüft.

Fenton sagte, dass der Chi-Quadrat-Wert für viele der gemeldeten unerwünschten Ereignisse so hoch war, dass die Wahrscheinlichkeit, dass „die tatsächliche Rate [unerwünschter Ereignisse] bei COVID-Impfstoffen nicht höher ist als bei Nicht-COVID-Impfstoffen, im Wesentlichen gleich null ist“.

Er fügte hinzu: „Die Zulassungsbehörden müssen eine andere kausale Erklärung für diesen Unterschied finden, wenn sie behaupten wollen, dass die Wahrscheinlichkeit von zum Tode führenden [unerwünschten Ereignissen] bei einem COVID-Impfstoff nicht signifikant höher ist als bei anderen Impfstoffen.“

Mit anderen Worten, es ist praktisch unmöglich, dass es keine Nebenwirkungen gibt. Und jeder, der es doch behauptet, sollte besser eine brauchbare Erklärung finden.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „EXCLUSIVE: CDC Found COVID-19 Vaccine Safety Signals Months Earlier Than Previously Known, Files Show“ (redaktionelle Bearbeitung jw,ts)

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