„Werden nie erfahren, wie sicher der Impfstoff ist, bis wir impfen“

In den USA wartet die Regierung auf das OK zur Verabreichung der Corona-Impfungen an Kinder von 5 bis 11 Jahren, um eine große Kampagne für 28 Millionen Kinder zu starten. Auch in Europa ist die Pharmaindustrie in den Startlöchern. BioNTech/Pfizer haben entsprechend schon bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) angeklopft.
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Symbolbild.Foto: Istockphoto/romrodinka
Von 1. November 2021

Die US-Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) ist im Begriff, nach einer Empfehlung eines Beratergremiums den mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer mit einer Notfallzulassung für Kinder ab fünf Jahren zuzulassen. Aktuell ist es jedoch noch nicht fix. Nicht nur die FDA muss der Empfehlung folgen, sondern auch die CDC.

Auf der Website der US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) heißt es dazu: „Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat noch keinen COVID-19-Impfstoff für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren zugelassen, und das Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP) der CDC hat noch keine Empfehlung zur Impfung dieser Altersgruppe abgegeben. Die CDC wird diese Webseite aktualisieren, wenn neue Informationen verfügbar sind.“

Nach Angaben des „Spiegel“ habe der FDA-Wissenschaftler Peter Marks, Direktor des Center for Biologics Evaluation and Research (CBER) erklärt, dass COVID-19 jüngere Kinder alles andere als verschone. In dieser Altersgruppe seien in den USA 1,9 Millionen Corona-Infektionen verzeichnet worden. Es habe mehr als 8.300 Krankenhauseinweisungen und rund hundert Todesfälle gegeben.

Die Washingtoner Regierung steht im Fall der Zulassung für eine Massenimpfkampagne für die 28 Millionen Kinder dieser Altersgruppe bereit. Schon im November will man starten. BioNTech/Pfizer habe Mitte Oktober auch in Europa die Zulassung ihres Präparats für Kinder zwischen fünf und elf Jahren beantragt und entsprechende Daten an die EU-Arzneimittelbehörde EMA übermittelt.

Doch wie sicher ist der Impfstoff für die Kinder?

Offenbar gibt es da auch unter den Experten keine konkrete Aussage. Nach Angaben der „Washington Post“ machte Dr. Eric Rubin, ein Mitglied des FDA Beratungsausschusses, klar, dass man wohl nichts versprechen könne. Der Harvard-Professor und Chefredakteur des „New England Journal of Medicine“ sagte in einer Anhörung am Dienstag: „Wir werden nie erfahren, wie sicher der Impfstoff ist, bis wir anfangen, ihn zu verabreichen. So ist es nun einmal.“

Die „Washington Post“ veröffentlichte weitere markante Aussagen des Wissenschaftlers:

„Ich glaube, das ist ein viel schwierigerer Fall, als wir erwartet hatten. Die Daten zeigen, dass dieser Impfstoff funktioniert und ziemlich sicher ist … Und doch sind wir besorgt über eine Nebenwirkung, die wir noch nicht messen können, die aber wahrscheinlich real ist. Und wir sehen einen Nutzen, der nicht derselbe ist wie bei älteren Patienten. …“

„Es ist eine sehr persönliche Entscheidung. Wenn ich ein Kind hätte, das ein Transplantat erhält, würde ich wirklich wollen, dass es einen Impfstoff bekommt. Und es gibt bestimmte Kinder, die wahrscheinlich geimpft werden sollten. Die Frage, wie weit man gehen sollte, ist meines Erachtens sehr wichtig. Ich weiß, dass dies keine Frage ist, und ich weiß, dass wir diese Frage sozusagen an die ACIP abschieben.“

„Aber ich denke, dass es eine relativ enge Entscheidung ist. Wie Dr. [Ofer] Levy und Dr. [Hayley] Gans gerade sagten, wird es wirklich darauf ankommen, welche Bedingungen vorherrschen. Aber wir werden nie erfahren, wie sicher dieser Impfstoff ist, wenn wir nicht anfangen, ihn zu verabreichen. So ist es nun einmal. Auf diese Weise haben wir auch von seltenen Komplikationen bei anderen Impfstoffen wie dem Coronavirus-Impfstoff erfahren. Und ich denke, wir sollten für die Zulassung stimmen.“

=> VIDEO des öffentlichen Teils der Sitzung des Beratenden Ausschusses der FDA am 26. Oktober zur Notfallzulassung des Impfstoffs COVID-19 von Pfizer für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren. Mit dabei Vertreter der FDA, des Centers for Disease Control and Prevention und von Pfizer.



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