Corona-Lockdowns in den USA waren kontraproduktiv

Eine kürzlich erschienene US-Studie zeigt: Die Bundesstaaten mit den strengsten Regeln haben bei der Bewältigung der Corona-Pandemie versagt – während locker geführte Staaten wie Florida am besten durch die Pandemie navigierten.
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Ein Hinweis auf eine COVID-19-Teststelle am 5. April 2020 in Miami Beach, Florida.Foto: Cliff Hawkins/Getty Images
Von 25. April 2022


„Das Herunterfahren der Wirtschaft und das Schließen der Schulen waren mit Abstand die größten Fehler, die die Gouverneure während der Pandemie machen konnten.“ So lautet die zentrale Erkenntnis von Stephen Moore, Senior Fellow bei FreedomWorks und Mitbegründer des Committee to Unleash Prosperity.

Zusammen mit dem Ökonomen der University of Chicago, Casey Mulligan, und dem Covid 19-Experten Phil Kerpen veröffentlichte er eine Studie im National Bureau of Economic Research. Darin werden die Maßnahmen der US-Bundesstaaten auf ihre Effektivität in puncto Pandemie-Bewältigung untersucht.

Die Studie „A Final Report Card on the States’ Response to COVID-19“ stieß auf enormen Widerhall, selbst das „Wall Street Journal“, die „New York Post“ sowie die britische „Daily Mail“ berichteten darüber. Im Mittelpunkt stehen drei Indikatoren: gesundheitliche Folgen, die Wirtschaftsleistung der einzelnen Staaten während der Pandemie und die Auswirkungen auf die Bildung. 

Republikanisch geführte Staaten schneiden besser ab

Die Bilanz lautet: US-Bundesstaaten, die ihre Wirtschaft und ihre Schulen am längsten im Lockdown hielten, schnitten nicht nur mit Blick auf die Konjunktur am schlechtesten ab. Trotz der rigiden Maßnahmen war die Sterberate nur unwesentlich kleiner als in Staaten, die ein betont lockeres Corona-Regime fuhren. Die Zahl schwer geschädigter Kinder war dafür deutlich höher. 

Am besten schnitten die fast unisono von Republikanern geführten US-Bundesstaaten Utah, Nebraska, Vermont, South Dakota und Florida ab. Hier gab es so gut wie keine Lockdowns, sodass die Wirtschaft bei anhaltend niedriger Arbeitslosigkeit in Schwung blieb. Auch die Schulen blieben in diesen Staaten zumeist geöffnet – was laut der 22 Seiten umfassenden Studie keinen Einfluss auf die Zahl der Todesfälle bei Kindern oder Erwachsenen hatte.

Ehemalige Lockdown-Staaten haben andauernd hohe Arbeitslosigkeit

„Die Staaten, die ihre Wirtschaft herunterfuhren, hatten eine um durchschnittlich zwei Prozentpunkte höhere Arbeitslosenquote als die Staaten, die keine strengen Abriegelungen vornahmen“, konstatieren die Wissenschaftler. Zudem verharren die Arbeitslosenquoten dort „seit zwei Jahren auf hohem Niveau“. Die meisten Staaten, die auf Lockdowns gesetzt hatten, haben die in den ersten Monaten der im Zuge der Pandemie verlorenen Arbeitsplätze noch immer nicht vollständig wiederhergestellt.

Am Ende der Liste der 50 Bundesstaaten finden sich New Jersey, New York, New Mexico, Kalifornien und Illinois. „Sie hatten eine hohe altersbereinigte Sterblichkeitsrate, eine hohe Arbeitslosigkeit und erhebliche Verluste bei der Wirtschaftsleistung – und sie hielten ihre Schulen viel länger geschlossen als fast alle anderen Staaten“, schreiben die Studienautoren.

Dazu passt, dass der ehemalige New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo für sein hartes Durchgreifen zunächst als Held und Hoffnungsträger gefeiert wurde – bis die Zahl der Todesfälle in Pflegeheimen bekannt wurde.

Cuomo musste sich dem Vorwurf der vorsätzlichen Vertuschung von Todeszahlen stellen. 8.700 Menschen seien in New Yorks Alten- und Pflegeheimen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben, behauptete der 64-jährige Demokrat. Bereits im Februar vergangenen Jahres war jedoch klar, dass die tatsächliche Zahl doppelt so hoch war: 15.000 Menschen starben in den Einrichtungen. 

Vergleich zwischen Florida und Kalifornien

„Allein der Vergleich zwischen Kalifornien und Florida spricht Bände darüber, was funktioniert hat und was nicht“, schreibt Moore in einem Gastbeitrag für die US-Ausgabe der Epoch Times. Während es in Kalifornien über Monate harte Lockdowns gab, zeigte sich Florida mit Blick auf staatliche Corona-Maßnahmen sehr leger. Der Sunshine State ruinierte seine Wirtschaft mit Firmenpleiten und einer deutlich steigenden Arbeitslosenquote. Während in Florida das Leben wie gewohnt weiterging, blieben in Kalifornien Strände, Schulen und Restaurants geschlossen. 

Obwohl Floridas Gouverneur Ron DeSantis die Corona-Beschränkungen bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Pandemie aufhob, belegt dieser Staat bei der Sterblichkeit laut Studie Platz 28. Im Vergleich dazu lag das stark abgeschottete Kalifornien nur auf Platz 27, was die Zahl der Todesfälle angeht. Derweil lag die altersbereinigte Sterberate in beiden Staaten fast auf dem gleichen Niveau. „Es stimmt nicht, was der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom sagt, dass ‚die Lockdowns in Kalifornien Tausende von Leben gerettet haben‘“, wettert daher Studien-Co-Autor Steven Moore.

„Diejenigen, die immer noch glauben, dass Lockdowns uns sicher und gesund halten, müssen die nahezu Null-Korrelation zwischen der Schwere dieser Maßnahme und der Todesrate in den 50 Staaten erklären.“ Moore wartet bereits seit zwei Jahren auf eine solche Erklärung – bisher vergeblich. 



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