Corona-Pandemie im Newsticker 13.4.: Ausgangssperre in Frankreich bis 11. Mai verlängert

Ausgangssperren, Kontaktverbote, Quarantäne – weltweit. Die Entwicklungen zur Corona-Pandemie im Newsticker.
Epoch Times10. April 2020

Die Lungenkrankheit COVID-19 verbreitete sich rasant in der Welt. Regierungsdaten zufolge könne der erste Fall einer Person, die nachgewiesenermaßen an COVID-19 litt, auf den 17. November in China zurückverfolgt werden. Offiziell hieß es, der erste Fall in China sei am 8. Dezember 2019 aufgetreten.

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Epoch Times Sonderausgabe März

Montag 13. April

21:30 Uhr: Britische Regierung will Corona-Maßnahmen vorerst nicht lockern

Die britische Regierung will die wegen der Corona-Pandemie verhängte Ausgangssperre vorerst nicht lockern. Außenminister Dominic Raab, der den an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankten Premierminister Boris Johnson vertritt, sagte am Montag in London, trotz einiger „positiver“ Entwicklungen sei der „Höhepunkt“ der Virus-Ausbreitung in Großbritannien noch nicht erreicht.

Die britische Regierung muss bis Donnerstag über eine Verlängerung der seit 23. März geltenden Ausgangssperre entscheiden. Die Maßnahme galt zunächst für drei Wochen, ihre Verlängerung gilt als sehr wahrscheinlich.

Raab sagte, er rechne nicht damit, dass die bestehenden Maßnahmen „zu diesem Zeitpunkt“ schon geändert werden. Die Regierung werde die Ausgangssperre erst lockern, wenn sie sichergehen könne, dass solche Änderungen „sicher“ seien. Wenn die Einschränkungen zu früh gelockert würden, drohe eine „zweite Welle“ an Infektionen.

20:27 Uhr: Macron: Ausgangssperre in Frankreich wird bis zum 11. Mai verlängert

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie verlängerte Frankreich die seit vier Wochen geltende Ausgangssperre bis zum 11. Mai. Präsident Emmanuel Macron sagte, dies sei die Voraussetzung, um die Ausbreitung des Virus „noch weiter zu verlangsamen, um auf der Intensivstation verfügbare Plätze zu finden“ und dem Pflegepersonal am 11. Mai die Möglichkeit zu geben, „ihre Kräfte wieder aufzubauen“.

Ab dem 11. Mai werde man schrittweise die Kinderkrippen, Schulen, Hochschulen und Gymnasien wieder öffnen. Man werde in Absprache spezielle Regeln aufstellen, um die Zeiten „unterschiedlich zu organisieren und unsere Lehrer und unsere Kinder“ mit der nötigen Ausrüstung zu schützen. Der Unterricht werde erst im Sommer wieder aufgenommen, so der französische Staatspräsident weiter. Restaurants, Cafés, Hotels, Kinos, Theater, Konzertsäle und Museen sollten weiterhin geschlossen bleiben.

Große Festivals und Veranstaltungen mit großem Publikum könnten erst Mitte Juli stattfinden. Der größtmögliche Einsatz von Tests und die Erkennung des Virus sei eine „privilegierte Waffe“, um zum richtigen Zeitpunkt die Ausgangsbeschränkungen aufzuheben. Bis dahin und in den kommenden Wochen werde man die Anzahl der Tests jeden Tag weiter erhöhen, sagte Macron. Der Staat solle ab dem 11. Mai in Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern jedem erlauben, eine Maske für die am stärksten gefährdeten Berufe zu erhalten, so der französische Staatspräsident.

Unterdessen kehrte der Flugzeugträger „Charles de Gaulle“ vorzeitig in den Hafen der südfranzösischen Stadt Toulon zurück, nachdem 50 Marinesoldaten (von 1900 an Bord) positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Die „Charles de Gaulle“ sollte ursprünglich erst am 23. April nach Toulon zurückkehren.

20:00 Uhr: Frankreich fast 15.000 Sterbefälle, Italien meldet 20.000

In Frankreich sind inzwischen fast 15.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. In den vergangenen 24 Stunden seien 574 Todesfälle gemeldet worden, teilte die Gesundheitsbehörde DGS mit. Die Gesamtzahl liegt damit bei 14.967.

In Italien ist die Zahl der Corona-Toten am Montag auf mehr als 20.000 angestiegen. Wie der Zivilschutz am Abend in Rom mitteilte, starben seit Sonntag 566 Menschen nach einer Infektion mit SARS-CoV-2. Die Gesamtzahl der Todesopfer seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 20.465. In Italien geht inzwischen die Zahl der Neuinfektionen und der schwerkranken Patienten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser zurück. Am Montag meldete der Zivilschutz insgesamt 159.516 nachgewiesene Infektionsfälle. Das waren 3153 mehr als noch am Sonntag.

Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, derzeit als „Corona-Tote“ gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt. Bei der Influenza ist das anders.

19:20 Uhr: WHO: Virus ist zehnmal tödlicher als die Schweinegrippe

SARS-CoV-2 ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zehnmal tödlicher als das als „Schweinegrippe“ bekannte Virus H1N1, das 2009 eine Pandemie ausgelöst hatte. Inzwischen lägen immer mehr Daten aus verschiedenen Ländern vor, weshalb es ein klareres Bild über die Auswirkungen des Virus gebe, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montagabend in Genf. Die verhängten Einschränkungen sollten daher nur „langsam“ gelockert werden.

Es sei inzwischen klar, dass das neue Virus „sich schnell ausbreitet und tödlich ist: zehnmal mehr als das Grippevirus 2009“, sagte Tedros auf einer virtuellen Pressekonferenz. Dem WHO-Chef zufolge kann das neuartige Virus nur komplett gestoppt werden, wenn ein „sicherer und effizienter Impfstoff“ entwickelt wird. Solange es diesen nicht gebe, werde das Virus „in der Ära der Globalisierung“ immer wieder neu in bestimmte Länder und Regionen eingeschleppt und breite sich dann neu aus.

19:10 Uhr: Österreich lässt kleine Geschäfte öffnen und verschärft Maskenpflicht

In Österreich werden am Dienstag die wegen der Corona-Pandemie erlassenen strikten Beschränkungen etwas gelockert: Kleinere Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärkte dürfen unter strengen Auflagen wieder öffnen; Kunden müssen aber Masken tragen und Abstand halten.

Grundsätzlich sollen die Ausgangsbeschränkungen im Land bis Ende April in Kraft bleiben. Ab Dienstag ist zudem ein Mund-Nasen-Schutz nicht nur wie bisher in Supermärkten Pflicht, sondern auch in öffentlichen Verkehrsmitteln und Taxis.

Anfang Mai sollen nach dem Fahrplan der Regierung in Wien dann auch größere Geschäfte wieder öffnen. Hotels und die Gastronomie sollen voraussichtlich Mitte Mai folgen. Die Schulen in Österreich bleiben dem aktuellen Plan der Regierung zufolge ebenfalls noch bis Mitte Mai geschlossen, Veranstaltungen bis Ende Juni verboten.

15:48 Uhr: Corona-Krise schadet deutschen Landwirten

Der monatelange Ausfall Chinas hat den deutschen Landwirten geschadet. Zwischenzeitlich hätten zwei Drittel der Entladekapazitäten in den chinesischen Häfen nicht zur Verfügung gestanden, bis heute fehlten Container, die noch in China stehen, heißt es in einer Analyse des Deutschen Bauernverbands (DBV), über die der „Tagesspiegel“ berichtet. Auch die Kosten für Container und Frachten seien deutlich gestiegen.

Besonders betroffen seien die Milchbauern, heißt es in der DBV-Analyse weiter. China ist mit Abstand der wichtigste Importeur von Molke-, Mager- und Vollmilchpulver, die EU ist der größte Exporteur von Molke- und Magermilchpulver.

15:21 Uhr: Spanien lockert Corona-Beschränkungen

Angesichts erster Erfolge im Kampf gegen die Corona-Pandemie mehren sich in europäischen Ländern die Forderungen nach einer Lockerung der strikten Ausgangsbeschränkungen. Spanien unternahm am Montag einen ersten Schritt und öffnete erste Fabriken. Auch in den USA sank die Zahl der neuen Covid-19-Todesfälle, der Corona-Chefberater von Präsident Donald Trump zeigte sich vorsichtig optimistisch.

Nachdem in Spanien alle nicht notwendigen Betriebe zwei Wochen lang geschlossen waren, dürfen Arbeiter im Bauwesen sowie in Fabriken nun wieder arbeiten gehen. Polizisten händigten am Montag an Bahnhöfen Schutzmasken an Arbeiter aus, die den öffentlichen Nahverkehr nutzten.

13:55 Uhr: Moskau führt elektronischen Passierschein ein

Moskaus Behörden haben einen elektronischen Passierschein eingeführt, um die Bewegungen der Menschen während der Corona-Krise zu überwachen. Eine entsprechende Website zur Beantragung der Pässe wurde am Montag freigeschaltet. Das System soll dann ab Mittwoch einsatzbereit sein, teilten die russischen Behörden mit. Einen Passierschein brauchen alle Bürger, die mit dem Auto oder dem Nahverkehr während der verhängten Ausgangsbeschränkungen unterwegs sind. Das System kann nach Angaben der Behörden bei Bedarf auch ausgeweitet werden, unter anderem um auch die Wege der Menschen in ihren Nachbarschaften zu kontrollieren.

Ursprünglich war geplant, den Hauptstadt-Bewohnern scanbare Barcodes zuzuweisen, um zu überprüfen, ob sie sich an die strengen Eindämmungsmaßnahmen halten. Demnach hätten die Menschen für jeden Gang nach draußen online einen neuen Code beantragen müssen, was auf heftige Kritik stieß. Der Plan wurde schließlich zugunsten der elektronischen Passierscheine fallen gelassen.

Moskaus Einwohner dürfen ihre Häuser seit dem 30. März nur verlassen, um mit ihren Hunden Gassi zu gehen, den Müll rauszubringen und das nächste Lebensmittelgeschäft oder die nächste Apotheke aufzusuchen. Die Behörden meldeten 10.158 Infektions- und 72 verstorbene Infizierte. Die Krankenhäuser stoßen an ihre Belastungsgrenzen. Insgesamt haben sich in Russland nach offiziellen Angaben bislang 15.770 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt, 130 Todesfälle wurden gemeldet. Experten vermuten jedoch, dass die tatsächlichen Zahlen weitaus höher liegen. In Russland leben über 146 Millionen Menschen.

12:57 Uhr: Spanien meldet leichten Rückgang der Todesfälle

In Spanien ist die Zahl der mit dem neuartigen Virus infizierten Verstorbenen wieder etwas gesunken. Binnen 24 Stunden starben 517 Menschen, am Vortag waren  es 619. Bei den Neu-Infektionen wurden 3477 Fälle bestätigt- der niedrigste Anstieg an einem Tag seit dem 20. März. Insgesamt starben während der Corona-Pandemie nach spanischen Regierungsangaben bereits knapp 17.500 infizierte Menschen.

Die strikten Ausgangssperren für die Bevölkerung, die seit dem 14. März gelten, wurden bis zum 25. April verlängert. Regierungschef Pedro Sánchez hat bereits eine weitere Verlängerung angedeutet. Die fast 47 Millionen Spanier dürfen derzeit ihr Haus nicht verlassen – außer für den Weg zur Arbeit, wenn diese von zu Hause aus nicht möglich ist, oder für Einkäufe oder Arztbesuche. Ihren Hund dürfen sie ausführen, Spaziergänge oder sportliche Aktivitäten im Freien sind aber verboten.

Am Montag wurden die strikten Maßnahmen jedoch teilweise wieder gelockert: Nachdem alle nicht notwendigen Betriebe zwei Wochen lang geschlossen waren, durften Arbeiter im Bauwesen sowie in Fabriken ihre Arbeit wieder aufnehmen. Die Regierung wollte dazu zehn Millionen Atemschutzmasken an die Arbeitnehmer verteilen, die dann wieder in öffentlichen Nahverkehrsmitteln zur Arbeit fahren müssen.

12:27 Uhr: Leopoldina fordert Maskenpflicht und schrittweise Schulöffnung

Die Leopoldina-Forscher haben für eine schrittweise Normalisierung des öffentlichen Lebens eine Maskenpflicht für den öffentlichen Personenverkehr empfohlen. Zudem schlugen sie in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme die schrittweise Wiedereröffnung der Schulen vor. Die Empfehlungen der Nationalen Akademie der Wissenschaften gelten als wichtige Grundlage für die Beratungen von Bund und Ländern.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will die Stellungnahme der Leopoldina mit in die gemeinsame Entscheidung mit den Ministerpräsidenten einfließen lassen. Die Bund-Länder-Beratungen darüber, welche Lockerungen nach den Osterferien in Deutschland möglich sind, finden am Mittwoch statt.

8:48 Uhr: RKI meldet neue COVID-19-Fallzahlen: über 60.000 Genesene

Anzahl Differenz zum Fälle/ 100.000 Einw. Todesfälle
Baden-Württemberg 24.570 492 222 677
Bayern 33.015 733 252 820
Berlin 4.601 34 123 51
Brandenburg 1.880 23 75 38
Bremen 486 6 71 17
Hamburg 3.770 28 205 56
Hessen 6.114 255 98 135
MV 618 13 38 11
Niedersachsen 7.723 121 97 201
NRW 24.883 616 139 518
Rheinland-Pfalz 4.810 76 118 68
Saarland 2.079 21 210 44
Sachsen 3.655 55 90 68
Sachsen-Anhalt 1.193 27 54 24
Schleswig-Holstein 2.134 16 74 44
Thüringen 1.485 21 69 27
Gesamt 123.016 2.537 148 2.799

Nach Schätzungen des RKI sind 60.000 infizierte Menschen wieder genesen. Laut Situationsbericht vom 12. April wurden 2.405 Patienten intensivmedizinisch versorgt, 1.859 davon werden beatmet.

Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als „Corona-Tote“ gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt. Bei der Influenza ist das anders.

7:23 Uhr: Macron hält Rede an die Nation

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hält am Ostermontag erneut eine Rede an die Nation (20.00 Uhr). In seiner vierten Fernsehansprache zur Corona-Krise will der Staatschef die weiteren Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 erläutern. Dazu gehört auch eine nochmalige Verlängerung der Ausgangssperre womöglich über den 10. Mai hinaus, die in Frankreich seit rund vier Wochen gilt, wie der Elysée-Palast mitteilte.

Kurz vor den Ostertagen hatten Paris und andere Städte und Regionen die Maßnahmen verschärft, damit möglichst viele Menschen zu Hause bleiben. Frankreich ist mit Italien und Spanien eines der am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen EU-Länder. Die Zahl der Todesfälle war dort zuletzt auf mindestens 14.393 gestiegen.

7:06 Uhr: Polizisten in Panama singen für Einwohner während Corona-Sperre

Polizisten in Panama-Stadt haben die unter Corona-Ausgangssperre stehenden Einwohner mit musikalischen Darbietungen unterhalten. Die Beamten gaben am Sonntag in der Hauptstadt von Panama Songs der legendären britischen Rockband Queen, der panamaischen Salsa-Größe Rubén Blades und des argentinischen Popsängers Diego Torres zum Besten. Während ihres 20-minütigen Auftritts behielten sie ihre Uniformen, Atemschutzmasken und Handschuhe an.  Die Polizisten sangen unter anderem „We are the Champions“ von Queen, „Amor y control“ von Blades und „Color esperanza“ von Torres. Einwohner tanzten auf ihren Balkonen dazu, manche von ihnen schwenkten panamaische Fahnen.

Künftig werde die Polizei an jedem Wochenende solche Konzerte geben, bis die Corona-Krise in Panama vorbei sei, sagte Polizeichef Felipe Cruz der Nachrichtenagentur AFP. Die Polizei wolle der Bevölkerung damit „etwas Glück, Freude, Hoffnung und Glauben“ bringen. In dem zentralamerikanischen Land ist die Ausgangssperre an den Sonntagen besonders rigide. An den übrigen Wochentagen ist das Verlassen der Häuser unter bestimmten Einschränkungen weiterhin erlaubt. Dabei gilt Geschlechtertrennung: Männer und Frauen dürfen also nur an unterschiedlichen Tagen hinaus. Am Sonntag aber müssen sowohl Männer als auch Frauen zuhause bleiben.

In Panama wurden bis Sonntag etwa 3400 Fälle von Infektionen mit dem neuartigen Virus gezählt. Mindestens 87 infizierte Menschen starben. Im Land leben rund vier Millionen Einwohner.

6:51 Uhr: Anzahl der COVID-19-Todesfälle in den USA rückläufig

In den USA ist der infizierten Verstorbenen am zweiten Tag in Folge gesunken. Die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore verzeichnete am Sonntagabend (Ortszeit) 1514 Todesfälle innerhalb der vorherigen 24 Stunden. Am Samstag hatte die Universität noch 1920 Verstorbene gezählt, am Freitag 2108. Der Gouverneur des besonders hart von der Pandemie betroffenen Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, warnte aber vor vorschneller Erleichterung. Ein „großer Rückgang“ in den Totenzahlen sei noch nicht zu beobachten, erklärte er. Im Bundesstaat New York stieg die Gesamtzahl der mit einer Corona-Infektion Verstorbenen auf mehr als 9000 an.

Der Virologe Anthony Fauci, der US-Präsident Donald Trump im Kampf gegen Pandemie berät, hatte zuvor die vorsichtige Hoffnung geäußert, dass die USA möglicherweise im Mai damit beginnen könnten, ihre massiven Abschottungsmaßnahmen etwas zu lockern. Die Lage werde Ende April beurteilt, und dann würden entsprechende Entscheidungen getroffen, sagte Fauci im Sender CNN. Sollte die Lage aber keine Lockerungen zulassen, würden die Ausgangsrestriktionen unverändert fortgesetzt.

Mehr dazu: Trump kündigt Experten-Gremium für „größte Entscheidung meines Lebens“ an

Sonntag, 12. April

21:10 Uhr: Frankreichs Zahl neuer Todesfälle geht zurück

Die Zahl der Todesfälle in Frankreich stieg am Sonntag auf insgesamt 14.393. Binnen 24 Stunden seien 315 Menschen in Krankenhäusern im Zusammenhang mit dem Virus gestorben, teilten die Behörden mit. Dies seien 30 Patienten weniger als am Vortag.

Unterdessen ist der Flugzeugträger „Charles de Gaulle“ vorzeitig in den Hafen der südfranzösischen Stadt Toulon zurückgekehrt, nachdem 50 Marinesoldaten positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Nach Angaben der Präfektur sollen alle 1900 Soldaten an Bord des atomar betriebenen Flugzeugträgers und seiner Begleit-Fregatte an Land in eine zweiwöchige Quarantäne gebracht und getestet werden.

Die „Charles de Gaulle“ sollte ursprünglich am 23. April nach Toulon zurückkehren. Das Flaggschiff der französischen Marine hatte zuletzt die internationale Koalition gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) unterstützt.

18:40 Uhr: Zahl neuer Todesfälle in Italien wieder unter 500 in 24 Stunden

Italien hat am Sonntag die niedrigste Totenzahl binnen 24 Stunden seit mehr als drei Wochen verzeichnet. Wie der Zivilschutz am Abend in Rom mitteilte, starben seit Samstag 431 Menschen in Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus. Nach dem 19. März hatte die Zahl stets über 500 gelegen.

In Italien starben seit Ende Februar fast 20.000 Menschen. Damit ist Italien hinter den USA das Land mit den weltweit meisten gemeldeten Todesfällen.

17:20 Uhr: Johnson aus Klinik entlassen – Großbritanniens Sterberate sinkt

Nachdem am Mittag des Sonntags der britische Premierminister Boris Jahnson wieder aus der Klinik entlassen werden konnte, kann Großbritannien auch eine sinkende Zahl neuer Todesfälle im Zusammenhang mit dem KPCh-Virus melden.

Die Zahl der als Virus-Toten gemeldeten Personen in Großbritannien überstieg am Sonntag die Marke von 10.000. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums liegt die Zahl der Todesopfer in den Krankenhäusern nun bei insgesamt 10.612.

Binnen eines Tages starben damit in den letzten 24 Stunden 737 Menschen. Damit sinkt die Zahl der neuen Todesfälle deutlich unter  die jeweils knapp tausend Toten in den beiden vorangegangenen Tagen.

13:15 Uhr: AFP-Zählung der Todesfälle

Die Zahl der Todesfälle in Europa ist auf über 75.000 gestiegen: Wie eine AFP-Zählung vom Sonntagvormittag ergab, entfielen 80 Prozent aller Todesfälle infolge des neuartigen SARS-CoV-2 in Europa auf die Länder Italien, Spanien, Frankreich und Großbritannien. Weltweit wurden bisher offiziell 109.133 Todesfälle gezählt.

Die Gesamtzahl in Europa lag am Sonntagvormittag bei 75.011, die der Infektionen bei 909.673, wie die AFP-Berechnung ergab. Am stärksten war Italien betroffen mit 19.468 Toten, gefolgt von Spanien mit 16.972 Corona-Toten. In Frankreich wurden 13.832 Todesfälle gezählt, in Großbritannien 9.875.

14:45 Uhr: Spanien meldet Anstieg der Todesfälle

In Spanien ist die Zahl der Corona-Todesfälle wieder stärker angestiegen: 619 Menschen starben binnen 24 Stunden an den Folgen der Wuhan-Lungenentzündung, wie das Gesundheitsministerium am Sonntag in Madrid mitteilte. Zuvor waren am Samstag 510 Tote gezählt worden – eine Abschwächung beim Anstieg der Todesfälle den dritten Tag in Folge. Die Zahl der neu gemeldeten Infektionen binnen eines Tages lag am Sonntag bei rund 4100, wodurch die Gesamtzahl auf knapp über 166.000 anstieg.

12:38 Uhr: Papst feiert Ostern in fast leerem Dom

Papst Franziskus hat die üblicherweise große Ostermesse wegen der Corona-Krise in ganz kleinem Rahmen gefeiert. Der Gottesdienst begann am Sonntagvormittag im fast leeren Petersdom, Die Messe war aber im Internet zu sehen. Außerdem wurde sie von vielen Fernsehsendern weltweit gezeigt.

Der Segen „Urbi et Orbi“ (der Stadt und dem Erdkreis) ist der wichtigste der katholischen Kirche und wird zu Weihnachten, Ostern und nach einer Papstwahl gesprochen. Ostern ist für gläubige Christen das wichtigste religiöse Fest. Am Vorabend hatte Franziskus in der Messe zur Osternacht dazu aufgerufen, auch in „dunkelster Stunde“ Hoffnung zu haben. Der Papst warnte in der großen Basilika, in der nur wenige Zuhörer saßen, vor Pessimismus. Hoffnung sei etwas anderes als „bloßer Optimismus“. Jesus habe den Tod überwunden, sagte er. „Geben wir daher nicht der Resignation nach, legen wir nicht einen Stein über die Hoffnung.“

12:30 Uhr: Kommunen machen flächendeckende Corona-Tests zur Exit-Bedingung

Der Städte- und Gemeindebund sieht flächendeckende Corona-Tests als Voraussetzung für eine Lockerung der Schutzmaßnahmen – und ein bundesweit einheitlichen Test- und Meldesystem.

Dazu gehöre der Aufbau eines bundesweit einheitlichen Test- und Meldesystems, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg. „Zudem müssen die Testkapazitäten deutlich ausgebaut werden, damit 80 bis 100 Prozent der Kontaktpersonen von Infizierten innerhalb eines Tages gefunden und getestet werden können.“

Bis Ende Mai müssten die Tests von derzeit 60.000 auf 500.000 pro Tag hochgefahren werden. Landsberg sprach sich auch für ein „vorsorgliches Schutzmaskengebot“ in Geschäften, Behörden und dem öffentlichen Nahverkehr aus, „sobald ausreichend Schutzmasken vorhanden sind“.

Darüber hinaus könne eine freiwillige Corona-Warn-App dazu beitragen, Infektionsketten schnell und effektiv zu durchbrechen.

12:20 Uhr: Die Hälfte der Bundesbürger würde die Schulen ab 20. April wieder öffnen

Einer Kantar-Umfrage für „Bild am Sonntag“ zufolge würde eine klare Mehrheit von 66 Prozent Treffen in kleineren Gruppen wieder erlauben, eine Mehrheit (53 Prozent) findet sich auch für die Öffnung von Schulen und Kitas. Für die Wiedereröffnung aller Geschäfte sind demnach 45 Prozent, die Gastronomie würden 42 Prozent wieder öffnen.

Jeweils rund ein Drittel der Befragten würden Reisen in andere Bundesländer wieder erlauben (35 Prozent), Kultureinrichtungen wieder öffnen (31 Prozent) oder Sportstätten wieder öffnen (29 Prozent). Für das Abhalten von Großveranstaltungen sind nur 12 Prozent.

11:35 Uhr: Über 120.000 Infizierte

In Deutschland sind bis Sonntagmorgen mindestens 121.368 Infektionen registriert worden. Mindestens 2.679 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben. Das geht aus einer Auswertung der dpa hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert von Bundesland zu Bundesland.

Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts haben in Deutschland rund 60.200 Menschen die Infektion überstanden. Damit gelten etwa die Hälfte der bisher erfassten Infizierten inzwischen als genesen. Die tatsächliche Zahl dürfte noch weit darüber liegen – unter anderem, weil zahlreiche milde oder symptomlose Verläufe gar nicht durch Tests erfasst wurden.

Besonders hohe Infiziertenzahlen haben den Test-Statistiken zufolge Bayern mit mehr als 31.770 nachgewiesenen Fällen und mindestens 760 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 25.650 Fällen und mindestens 534 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 23.900 bestätigten Fällen und mindestens 641 Toten.

Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Bayern mit einem Wert von 243 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 146. Allerdings ist die Anzahl der Tests pro 100.000 Einwohner in den Bundesländern unterschiedlich hoch. Wie für andere Länder rechnen Experten auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

10:00 Uhr: Verkehrsministerium und Deutsche Bahn planen Landbrücke nach China

Das Bundesverkehrsministerium und die Deutsche Bahn planen eine Landbrücke von China nach Deutschland zum Transport von Schutzbekleidung und Atemmasken.

„Wir wollen damit zusätzlich zur Luftbrücke wöchentlich zwischen 20 und 40 Tonnen Masken und Schutzmaterial für unsere Krankenhäuser, Altenheime und Pflegeeinrichtungen beschaffen und transportieren“, sagte Scheuer der „Bild am Sonntag“. Bei der Bahn ist von einer „Eisenbahnbrücke Eurasia“ die Rede.

Die Züge sollen im Wochentakt von China über Kasachstan bis nach Kaliningrad in Russland fahren. Von dort geht es per Schiff über die Ostsee nach Rostock. Der Transport dauert zwölf Tage.

9:55 Uhr: Von der Leyen rät derzeit von Buchung eines Sommerurlaubes ab

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen rät wegen der Corona-Pandemie aktuell von der Buchung des diesjährigen Sommerurlaubs ab. „Ich rate dazu, mit solchen Plänen noch zu warten. Für Juli und August kann derzeit niemand verlässliche Vorhersagen machen“, sagte von der Leyen der „Bild am Sonntag“.

Skeptisch äußerte sie sich zum Beschluss der Bundesregierung, dass Kunden für Reisen, die sie wegen der Corona-Pandemie nicht antreten können, erstmal nur einen Gutschein erhalten sollen. „Europaweit haben die Menschen rein rechtlich die Wahl, ob sie das Geld oder einen Gutschein wollen“, so die Kommissionschefin.

9:45 Uhr: Deutschland hilft EU-Weit

Deutschland ist in der Corona-Krise zu einem wichtigen medizinischen Helfer für die von Covid-19 besonders betroffenen EU-Partner geworden. Danach haben mittlerweile alle Bundesländer Covid-19-Patienten aufgenommen oder Intensivbetten zumindest angeboten und teilweise medizinisches Gerät oder ärztliche Expertise zur Verfügung gestellt, berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf die Gesundheitsämter.

Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und das Saarland betreuen derzeit die meisten Covid-19-Patienten aus dem EU-Ausland. Nach Angaben der Stuttgarter Landesregierung werden 28 Patienten aus Frankreich und zwei aus Italien versorgt. Im Saarland sind es 23 französische Patienten. Nach Angaben der nordrhein-westfälischen Landesregierung wurden bisher zehn Patienten aus Italien, acht aus Frankreich und 39 Patienten aus den Niederlanden klinisch versorgt.

Während die Nachfrage aus Italien nach verfügbaren Intensivbetten in Deutschland tendenziell zurückgeht, nahm die Zahl der Anfragen aus den Niederlanden zuletzt deutlich zu. Die Landesregierung in Niedersachsen stehe „in engem Kontakt mit der Regierung der Niederlande, um in einigen schweren Fällen Amtshilfe leisten zu können, sollte das dortige Gesundheitssystem in eine Situation der zeitweisen Überlastung geraten“.

Neben NRW versorgt auch Hamburg den ersten Covid-19-Erkrankten aus den Niederlanden. Zu Wochenbeginn hatte die Bundesregierung mitgeteilt, dass 24 niederländische Patienten im Bundesgebiet versorgt würden. Binnen einer Woche ist die Zahl nun laut Rückmeldungen der Bundesländer auf 40 Patienten gestiegen.

9:10 Uhr: Deutschland exportiert Medizin-Schutzprodukte in Nicht-EU-Länder

Deutschland exportiert auch während der Corona-Krise weiter medizinische Schutzausrüstung in Länder außerhalb der EU. Laut einer Aufstellung des zuständigen Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), über die die „Welt am Sonntag“ berichtet, wurde zwischen dem 15. März und dem 6. April die Ausfuhr von Hundertausenden Produkten in zahlreiche Länder genehmigt. Exporte von Schutzmasken, Handschuhen und ähnlichen Ausrüstungsgegenständen müssen seit dem 15. März laut einer EU-Verordnung genehmigt werden.

Insgesamt wurden vom 15. März bis 6. April 235.960 Mund-Nasen-Schutzausrüstungen, 9.155 Schutzkleidungsstücke, 2.660 Schutzbrillen und Visiere, 100 Gesichtsschutzschilde, 7.500 sogenannte Persönliche Schutzausrüstungssets sowie 29.023 Paar Handschuhe und weitere 86.000 einzelne Handschuhe exportiert.

Die Lieferungen gingen nach Äthiopien, Bosnien und Herzegowina, Brasilien, China, Irak, Israel, Japan, Jemen, Kasachstan, Russland, Serbien, Singapur, Somalia, Südafrika, Syrien, Tunesien, Türkei, Ukraine, USA, Usbekistan und in die Vereinigten Arabischen Emirate.

9:00 Uhr: Bulgaren müssen ab Sonntag Mund und Nase in der Öffentlichkeit bedecken

Die Bulgaren müssen ab Sonntag Mund und Nase in der Öffentlichkeit bedecken. Dies ordnete die Regierung in Sofia am Samstag eine Woche vor den orthodoxen Osterfeierlichkeiten an. Die Regelung zur Eindämmung der Corona-Pandemie solle bis zum 26. April gelten. In Bulgarien sind die Kirchen im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern noch geöffnet. Allerdings hat die Regierung die Menschen aufgerufen, zu Hause zu beten.

Da Atemmasken wie in anderen Ländern Mangelware seien, werde es keine Bußgelder geben, sollten Menschen ohne eine Maske in der Öffentlichkeit angetroffen werden, erklärte Ministerpräsident Boiko Borissow. Allerdings würden sie angewiesen, Mund und Nase dann beispielsweise mit Schals zu bedecken. Bulgarien hatte als eines der ersten europäischen Länder am 13. März Ausgangsbeschränkungen erlassen.

Offiziellen Angaben zufolge wurden in Bulgarien bisher 661 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert, 28 Menschen starben. Den Höhepunkt der Epidemie erwarten die Behörden Ende April.

8:40 Uhr: Anzahl der Erkrankungen in den USA

In den USA hat sich die Zahl der Todesfälle auf mehr als 20.500 erhöht. Wie aus einer Zählung der Johns-Hopkins-Universität vom Samstagabend (Ortszeit) hervorgeht, starben in den vergangenen 24 Stunden 1920 Menschen mit einer Corona-Infektion. Am Tag zuvor hatte die Zahl der neu registrierten Todesfälle bei mehr als 2100 gelegen.

Die USA sind inzwischen das Land mit den meisten registrierten Corona-Todesfällen weltweit. An zweiter Stelle steht Italien mit mehr als 19.000 Todesopfern.

Auch bei den Infektionsfällen führen die Vereinigten Staaten die weltweite Statistik an, mehr als 527.000 Menschen haben sich laut der Johns-Hopkins-Universität bereits angesteckt. Zentrum der Pandemie in den USA ist der Bundesstaat New York.

7:30 Uhr: Mehr als 500 Soldaten auf US-Flugzeugträger positiv getestet

Mehr als jeder zehnte der 4800 Marinesoldaten an Bord des US-Flugzeugträgers „USS Theodore Roosevelt“ ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. 92 Prozent der Besatzung seien bisher getestet worden, teilte die US-Marine am Samstag mit. Bei 550 Besatzungsmitgliedern sei der Test positiv ausgefallen, bei 3673 negativ. 3696 Soldaten seien in Hotels und Kasernen auf der Pazifikinsel Guam gebracht worden, wo sich das Kriegsschiff derzeit befindet.

7:17 Uhr: Bill Gates: Industrieländer müssen Milliarden in Corona-Impfstoff investieren

US-Milliardär und Microsoft-Gründer Bill Gates hat die Industrieländer dazu aufgerufen, Milliarden in die Entwicklung und Verteilung eines Impfstoffes gegen das Virus zu investieren. „Die Entscheidungsträger müssen ausreichende Forschungsmittel mobilisieren, um die Entwicklung eines Impfstoffs zu ermöglichen“, erklärte Gates in einem Gastbeitrag für die „Welt am Sonntag“. Die Impfallianz „Gavi“ benötige 7,4 Milliarden Dollar allein schon, um die bisherigen Immunisierungsbemühungen aufrechtzuerhalten.

Noch höhere Kosten fielen für die Umsetzung einer allgemeinen Corona-Immunisierung an, erklärte Gates. Wissenschaftler arbeiteten derzeit an verschiedenen möglichen Impfstoffen. „Wir gehen davon aus, dass in 18 Monaten mindestens einer von ihnen anwendungsbereit sein wird.“

Noch nie habe die Menschheit in so kurzer Zeit nach Auftauchen eines neuen Krankheitserregers eine Schutzimpfung bereitgestellt, erklärte Gates. „Nur mit einer entsprechenden finanziellen Förderung kann dieser enge Zeitplan eingehalten werden.“

6:50 Uhr: Regierungen in Lateinamerika verlängern Ausgangssperren

In Argentinien wurden nach Regierungsangaben die Ausgangsbeschränkungen in den großen Städten um zwei Wochen bis 26. April ausgeweitet. Die Statistik zeige, „dass die Quarantäne sehr sinnvoll ist, auch wenn wir noch weit von unserem Ziel entfernt sind“, sagte Staatschef Alberto Fernández am Freitagabend. Venezuela verlängerte am Samstag den am 13. März verhängten Ausnahmezustand und die Ausgangssperre um weitere 30 Tage.

In Argentinien gilt seit dem 20. März eine strenge Ausgangssperre. Die Menschen dürfen ihre Wohnungen nur verlassen, um einzukaufen oder in die Apotheke zu gehen. Für die ländlichen Gebiete werden Fernández zufolge jedoch Lockerungen angestrebt. Dort sollen Vorschläge der Gouverneure der einzelnen Provinzen geprüft werden. Demnach könnten dort Banken und Autowerkstätten wieder öffnen und Sport in der Nähe der eigenen Wohnung erlaubt werden. Argentinien meldete bislang nach offiziellen Angaben 1975 Infektionsfälle, 82 Menschen starben.

In Venezuela kündigte Vizepräsidentin Delcy Rodriguez am Samstag eine Verlängerung des am 13. März verhängten Ausnahmezustands und der Ausgangssperre um weitere 30 Tage an. Bisher wurden hier nach offiziellen Angaben 175 Infektionsfälle und neun Todesfälle registriert. Die Menschen dürfen ihre Häuser nur noch in Ausnahmefällen verlassen – etwa, um ins Krankenhaus zu gehen oder Lebensmittel zu kaufen. Um die Pandemie einzudämmen, schloss die Regierung zudem alle Schulen und Universitäten. Auch der Flugverkehr von und nach Europa sowie in mehrere lateinamerikanische Länder wurde eingestellt.

 

Ein Doppelklick auf die Bundesländer hebt die Werte im Diagramm hervor. Ein Bewegen des Cursors über das Diagramm, zeigt die Werte der Datenpunkte an.

Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als „Corona-Tote“ gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt. Bei der Influenza ist das anders.

Samstag, 11. April

19:08 Uhr: Franzosen dürfen trotz strenger Ausgangssperre Tiere im Tierheim abholen

Trotz der strengen Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie dürfen Franzosen künftig ihr Haus verlassen, um ein Haustier aus einem Tierheim zu adoptieren. „Es wurde beschlossen, dass für Fahrten zur Adoption von Tieren aus Tierheimen Toleranz gewährt wird“, teilte das Innenministerium in Paris am Samstag mit. Eine entsprechende Ausnahmegenehmigung gelte ab kommendem Donnerstag. Das Ministerium reagierte damit auf einen Aufruf des Tierschutzvereins SPA.

Der Verein, der vor drei Wochen seine mehr als 60 Tierheime schließen musste, hatte am Montag die Regierung um eine Ausnahmegenehmigung gebeten, da in zahlreichen überfüllten Tierheimen tausende Tiere auf ein neues Zuhause warteten.

„Wir haben 5000 Tiere in unseren Tierheimen und eine Kapazität von 6000“, erklärte SPA-Präsident Jacques-Charles Fombonne. „Die Regierung steht voll und ganz hinter dem Tierschutz, hat den Aufruf des SPA gehört und wir waren sofort darum bemüht, eine verantwortungsvolle Lösung zu finden“, sagte nun Innenminister Christophe Castaner.

Für die Adoption von Tieren würden aber Vorschriften gelten, hieß es weiter. Unter anderem dürften die Tiere nur im Internet ausgewählt werden, zudem dürfe nur eine einzelne Person das Tier abholen. „Das soll ermöglichen, die Regeln einzuhalten und das Leben zahlreicher Tiere zu retten“, fügte das Ministerium hinzu.

Informationen auch China: Chinesischer Makler: Viele Maskenfabriken in China erfüllen nicht die Hygiene- und Qualitätsstandards

17:43 Uhr: Bulgarien will Beitritt zum Euro-Raum wegen Corona-Krise beschleunigen

Angesichts der Corona-Krise will Bulgarien schneller als bisher vorgesehen in den Euro-Raum, um von den Finanzhilfen in dem Währungsverbund profitieren zu können. „Diejenigen, die in der Euro-Zone sind, werden Milliarden zur Verfügung haben“, sagte Bulgariens Regierungschef Boiko Borissow am Samstag in Sofia. Er machte deutlich, dass er daher den Antrag für den Beitrittsprozess Bulgariens zum Euroraum von Juli auf Ende April vorziehen wolle.

Als Vorstufe zur Integration in den Euro-Raum muss Bulgarien zunächst dem Wechselkursmechansimus II beitreten, in dem das Land zwei Jahre lang bleiben muss, bevor es die Gemeinschaftswährung einführen kann. Nach den Worten von Borissow eröffnet aber bereits der Beitritt zum Wechselkursmechanismus II die Möglichkeit, europäische Kredite zu erhalten. Dies sei der einzige Weg, „damit unser Land aus der Krise kommt“, sagte er.

16:45 Uhr: Richterbund nennt Kriterien für Corona-App

Der Deutsche Richterbund hat klare Kriterien für die Rechtsstaatlichkeit einer Corona-Warn-App genannt. „Die Privatsphäre der Nutzer ist umfassend zu wahren“, sagte Richterbund-Geschäftsführer Sven Rebehn den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben). „Eine Anwendung sollte technisch drauf beschränkt sein, die Nähe und Dauer von Kontakten zu erfassen und diese Daten anonymisiert auf dem Handy zu speichern.“

Rückschlüsse auf die Identität oder den Standort von Nutzern müssten ausgeschlossen sein. Zudem gelte es, klare Löschpflichten für alle Daten zu regeln, die App-Nutzer an das Corona-Warnsystem übermitteln, forderte Rebehn. „Das ist rechtsstaatlich geboten und auch nötig, um eine breite Akzeptanz für die Warn-Apps zu erzielen.“

Ein digitaler Infektionsschutz könne ein sinnvoller Baustein sein, um die weitreichenden Kontaktverbote in der Coronakrise schrittweise wieder zu lockern, so der Richterbund-Geschäftsführer. „Der Einsatz einer Warn-App muss aber freiwillig bleiben und verhältnismäßig ausgestaltet sein.“

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16:27 Uhr: Studie: Coronakrise trifft Deutsche ungleichmäßig

Die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise treffen die Deutschen ungleichmäßig. In einer Umfrage unter mehr als 7.000 Haushalten geben nur 17 Prozent an, dass sich das Einkommen ihres Hauptverdieners verringert habe, wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (FAS) berichtet. Unter den Selbständigen sagen allerdings 41 Prozent, ihr Geschäft sei unterbrochen.

„Die Schere scheint sich nicht zwischen arm und reich zu öffnen, sondern zwischen angestellt und selbständig“, sagte Andreas Hackethal, Ökonom am Leibniz-Institut für Finanzforschung „Safe“, der FAS. Das Institut hat gemeinsam mit den Marktforschern von Nielsen die bislang größte Schnell-Umfrage zu den wirtschaftlichen Folgen konzipiert, berichtet die Zeitung.

Dass die meisten Deutschen wirtschaftlich noch keine Folgen spüren, spiegelt sich auch in den Konsumplänen wider: Nur 16 Prozent derer, die vor der Krise größere Anschaffungen über 250 Euro plante, hat diese Pläne bisher gekippt, berichtet die FAS. 28 Prozent hätten ihre Pläne verschoben, 54 Prozent gar keine Änderung an ihren Plänen vorgenommen.

Mehr Informationen: Staatsrechtler: Recht auf Leben ist nicht das höchste Gut – sondern die Menschenwürde

15:47 Uhr: IG-Metall-Chef: Bereits viele Firmen mit Liquiditätsproblemen

Die Corona-Pandemie trifft die Metall- und Elektroindustrie hart. „Zwei Drittel der Betriebe sind bereits in Kurzarbeit oder planen diese“, sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann dem „Handelsblatt“ vom Samstag. „Wir hoffen natürlich, Pleiten verhindern zu können.“ Aber rund acht Prozent der Unternehmen mit insgesamt 85.000 Beschäftigten hätten bereits Liquiditätsprobleme, 18 Prozent sähen akute oder mittlere Insolvenzgefahr in den kommenden drei Monaten.

Der IG-Metall-Chef berief sich auf eine Umfrage seiner Gewerkschaft unter knapp 4000 Unternehmen aus der vergangenen Woche. Beim Auftragseingang meldete demnach rund ein Drittel der Befragten einen kompletten Abbruch, vor allem im Fahrzeugbau, im Stahlbereich und im Kfz-Handwerk. Bei 37 Prozent war das Auftragsvolumen deutlich eingeschränkt, vergleichbar mit einer normalen Konjunkturkrise.

Bei rund einem Drittel der befragten Firmen seien die Lieferketten schon gestört, bei einem weiteren Drittel gefährdet, sagte Hofmann. Hier sei besonders der Fahrzeugbau betroffen mit seinen Abhängigkeiten in Italien und Spanien. Deshalb sei auch klar, dass die Wirtschaft nur europäisch koordiniert wieder in Fahrt kommen könne, sagte der Gewerkschafter. „Es nützt nichts, hier ein Wiederanlaufszenario zu starten, wenn Italien und Spanien weiter im Shutdown sind.“

14:15 Uhr: Iran meldet über 70.000 Infizierte

Im Iran haben sich nach Angaben der Behörden inzwischen mehr als 70.000 Menschen mit dem neuartigen Virus Sars-Cov-2 infiziert. Binnen 24 Stunden wurden 1837 Neuinfektionen gemeldet, wie der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Kianusch Dschahanpur, in Teheran mitteilte. Die Gesamtzahl der Corona-Infektionen stieg demnach auf 70.029. Zugleich wurden nach seinen Angaben 125 neue Todesfälle gemeldet. Die Gesamtzahl der toten Infizierten stieg den Behörden zufolge damit auf 4357. Im Iran leben rund 80 Millionen Einwohner.

Der Iran ist eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder weltweit. Das Land hatte seinen ersten Fall am 19. Februar gemeldet. Experten gehen von einer noch deutlich höheren Zahl von Infektionen und Todesfällen in dem Land aus.

Ereignisse in China: Die Wahrheit von Wuhan: Wer sie sucht, kann leicht verschwinden

13:41 Uhr: Jeder fünfte Metallbetrieb in Insolvenzgefahr

Die Corona-Pandemie trifft auch die Metall- und Elektroindustrie hart. „Zwei Drittel der Betriebe sind bereits in Kurzarbeit oder planen diese“, sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe). „Wir hoffen natürlich, Pleiten verhindern zu können“.Aber rund acht Prozent der Unternehmen mit insgesamt 85.000 Beschäftigten hätten bereits Liquiditätsprobleme, 18 Prozent sähen akute oder mittlere Insolvenzgefahr in den kommenden drei Monaten.

Der IG-Metall-Chef beruft sich dabei auf eine Umfrage seiner Gewerkschaft unter knapp 4.000 Unternehmen aus der vergangenen Woche. Beim Auftragseingang meldet rund ein Drittel der Befragten einen kompletten Abbruch, vor allem im Fahrzeugbau, im Stahlbereich und im Kfz-Handwerk. Bei 37 Prozent ist das Auftragsvolumen deutlich eingeschränkt, vergleichbar mit einer normalen Konjunkturkrise. Bei rund einem Drittel der befragten Firmen seien die Lieferketten schon gestört, bei einem weiteren Drittel gefährdet, sagte Hofmann.

Hier sei besonders der Fahrzeugbau betroffen mit seinen Abhängigkeiten in Italien und Spanien. Deshalb sei auch klar, dass die Wirtschaft nur europäisch koordiniert wieder in Fahrt kommen könne, sagte der Gewerkschafter. „Es nützt nichts, hier ein Wiederanlaufszenario zu starten, wenn Italien und Spanien weiter im Shutdown sind. Es gibt Tausende von Teilen, die wir im europäischen Produktionsverbund brauchen und die nicht innerhalb von ein paar Tagen ersetzbar sind“, sagte Hofmann.

12:48 Uhr: Spanien verzeichnet erneut Rückgang bei neuen Todesfällen

Im besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffenen Spanien ist die Zahl der neuen Todesfälle am dritten Tag in Folge zurückgegangen. In den vergangenen 24 Stunden seien 510 Menschen mit einer Corona-Infektion gestorben, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid am Samstag mit. Dies sei die niedrigste Zahl an neu registrierten Todesfällen durch den Erreger seit dem 23. März, erklärte das Ministerium.

Insgesamt starben in Spanien bereits 16.353 mit dem Virus infizierte Menschen. Insgesamt leben über 45 Millionen Einwohner in Spanien. Mehr Todesfälle verzeichnete in Europa bisher nur Italien, wo inzwischen mehr als 18.800 Corona-Patienten gestorben sind. Europaweit liegt die Zahl der Corona-Todesfälle bei 70.000.

12:46 Uhr: Hoher Zuschussbedarf für Unternehmer in Ostdeutschland

In der Corona-Krise hat die Wirtschaft im Osten aus Sicht des Ostbeauftragten der Bundesregierung, Marco Wanderwitz, einen hohen Bedarf an Direktzuschüssen für kleine Firmen.

„Wir beobachten, dass die Hilfen für Solo-Selbstständige und kleine Firmen in den neuen Bundesländern überproportional abgerufen und gebraucht werden“, sagte der parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium der Deutschen Presse-Agentur. „Das hängt auch mit den anderen Wirtschaftsstrukturen zusammen. Im Osten dominieren immer noch kleinere Firmen. Die Kapitaldecken sind dünner als im Westen.“

Bund und Länder hatten in der Corona-Krise umfassende Hilfspakete beschlossen, um Firmen und Jobs zu schützen. Neben einem KfW-Sonderkreditprogramm gibt es für Solo-Selbständige sowie kleine Firmen mit bis zu zehn Beschäftigten direkte Zuschüsse, die über die Länder ausgezahlt werden. Der Bund gibt dafür Mittel von bis zu 50 Milliarden Euro.

11:23 Uhr: 15-jähriger Indigener stirbt mit Infektion nach schweren Komplikationen in Brasilien

In Brasilien ist ein jugendlicher Angehöriger des isoliert lebenden indigenen Volks der Yanomami an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Der 15-Jährige sei als erster Yanomami positiv auf das neuartige Virus getestet und vor einer Woche auf die Intensivstation eines Krankenhauses in Boa Vista gebracht worden, teilten die brasilianischen Behörden am Freitag mit. Am Donnerstagabend starb er nach Angaben des Gesundheitsministeriums nach schweren Komplikationen bei der Atemwegsbehandlung.

Nach Angaben der Menschenrechtsgruppe Hutukara, die sich für die Belange der Yanomami einsetzt, hatte der 15-Jährige noch nach dem Auftreten der Corona-Symptome etliche Kontakte zu anderen Indigenen.  Hutukara kritisierte eine „unangemessene Gesundheitsversorgung“ für den Jungen, die zu dessen Tod geführt habe. Seit er das erste Mal wegen Atemwegsbeschwerden im Krankenhaus gewesen sei, seien zwei Wochen bis zur korrekten Diagnose vergangen, beklagte die Organisation.

Sie rief die Behörden dazu auf, die Kontaktpersonen des Jungen ausfindig zu machen, diese zu testen und bei der häuslichen Isolation zu unterstützen. Zugleich appellierte sie an die Regierung, gegen illegale Goldgräber in Indigenen-Gebieten vorzugehen. Vermutet wird, dass diese das Virus in die isolierten Gemeinschaften eingeschleppt haben.

Die Journalistin Katia Brasil von der Nachrichtenagentur Amazonia Real sagte, eine Ausbreitung des Virus unter den Indigenenvölkern im Amazonasgebiet käme einem „Genozid“ gleich.

10:46 Uhr: RKI veröffentlicht neue COVID-19-Fallzahlen

Anzahl Differenz zum Vortrag Fälle/ 100.000 Einw. Todesfälle
Baden-Württemberg 23.617 1.184 213 622
Bayern 31.453 1.090 241 747
Berlin 4.458 109 119 46
Brandenburg 1.764 73 70 37
Bremen 469 15 69 15
Hamburg 3.663 112 199 56
Hessen 5.808 114 93 120
MV 601 15 37 11
Niedersachsen 7.343 229 92 171
NRW 23.644 616 132 472
Rheinland-Pfalz 4.622 182 113 59
Saarland 2.016 162 204 41
Sachsen 3.565 163 87 65
Sachsen-Anhalt 1.135 14 51 18
Schleswig-Holstein 2.065 36 71 39
Thüringen 1.435 19 67 25
Gesamt 117.658 4.133 142 2.544

Laut der Universität Johns Hopkins wurden für Deutschland 122.171 COVID-19-Fälle und 2.736 verstorbene Infizierte gemeldet (Stand 11.4., 10.48 Uhr).

Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als „Corona-Tote“ gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt. Bei der Influenza ist das anders.

8:40 Uhr: Krankenhausgesellschaft erwartet für Ostern keine Engpässe

Trotz der weiter steigenden Infektionen mit dem Coronavirus erwarten die deutschen Krankenhäuser für das Osterwochenende keine Engpässe. „Mit überfüllten Notaufnahmen aufgrund von Corona-Verdacht rechnen wir nicht“, sagte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgabe). Er sei „optimistisch, dass die Versorgung der Covid-19-Patienten auch über Ostern ohne Engpässe gesichert ist“.

Die Kapazitäten der Kliniken zur Behandlung von Covid-19-Patienten seien „nach wie vor nicht ausgeschöpft“, erläuterte Gaß. Bedingung sei aber immer, „dass die Infektionskurve weiterhin niedrig gehalten wird“. Im niedergelassenen wie im stationären Bereich gelte weiterhin, dass sich Patienten bei einem Corona-Verdacht zuerst telefonisch bei Gesundheitsämtern, ihren Hausarztpraxen oder beim Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen meldeten. „Bislang funktioniert dieses System“, sagte Gaß.

8:12 Uhr: Jedem zweiten Familienunternehmen droht Pleite

Vielen Familienunternehmen droht aufgrund der Coronakrise das Aus. Laut einer Umfrage des Verbands „Die Familienunternehmer“ reicht die Liquidität von 56 Prozent der befragten Unternehmen unter den aktuellen Bedingungen nur noch maximal drei Monate, berichtet die „Rheinische Post“ (Samstag). Nur 22 Prozent der befragten Unternehmen könnten sich demnach ein Jahr lang über Wasser halten.

„Die Lage ist dramatisch“, sagte Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des Verbands „Die Familienunternehmer“, der Zeitung. Bei 67 Prozent der Betriebe seien die Umsätze eingebrochen – im Durchschnitt um knapp die Hälfte. „Diese Halbierung der Umsätze wird tiefe Narben in unserer Wirtschaftskonjunktur hinterlassen, sowohl bei den Arbeitslosenzahlen, als auch bei den Investitionen“, prophezeit der Unternehmer.

Der Verband hatte 1.260 Unternehmer befragt, welche Auswirkungen es auf ihr Geschäft gibt. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen hat demnach bereits Kurzarbeit beantragt. Allerdings wurde bislang offenbar nur bei 40 Prozent der Befragten dem Antrag auch bereits stattgegeben – im Schnitt nach 7,7 Werktagen. Auch andere Instrumente wie das Aussetzen von Steuervorauszahlungen (40 Prozent der Befragten) oder Anträge auf Steuerstundungen (36 Prozent der Befragten) wurden bereits von Unternehmen genutzt. Doch mehr als die Hälfte der Befragten gab jeweils an, dass nach mehr als neun Bearbeitungstagen noch keine Genehmigung der Anträge vorliegt. „Die Anträge für Hilfsangebote stecken im Bearbeitungsstau der Behörden fest“, kritisiert Reinhold von Eben-Worlée: „Es sind die Bundes- und die Landesregierungen, die den Stillstand der Wirtschaft zu verantworten haben. Sie haben zwar viele Hilfen beschlossen, aber ihre Behörden vielfach nicht ausreichend für diese Situation verstärkt.“

8:10 Uhr: Wohnungskonzern rechnet mit Mietausfällen von maximal 40 Millionen Euro

Der größte deutsche Wohnungskonzern Vonovia rechnet wegen der Corona-Krise mit vorläufigen Mietausfällen in zweistelliger Millionenhöhe. Er erwarte „maximal 40 Millionen Euro“ an gestundeten Mieten, sagte der Vorstandsvorsitzende von Vonovia, Rolf Buch, der Zeitung „Welt“ (Samstagsausgabe). „Allerdings vorläufig im Ergebnis, nicht insgesamt, weil wir davon ausgehen, dass die gestundeten Mieten irgendwann nachgezahlt werden, so wie es das Gesetz vorsieht.“

Zwischen dem 1. April und dem 30. Juni dürfen Vermieter ihren Mietern nicht wegen ausgefallener Mietzahlungen aufgrund der Covid-19-Pandemie kündigen. Das sieht eine kurzfristig geänderte Regel im Mietrecht vor. Die Miete bleibt für diesen Zeitraum aber weiterhin fällig, es können auch Verzugszinsen entstehen.

Ob es finanzschwachen Haushalten tatsächlich gelingt, nach dem Ende der Krise Mietrückstände von mehreren Monaten aufzuholen, sei „schwer zu sagen“, sagte Buch. Der Manager bekräftigte deshalb die Forderung von Immobilienwirtschaft und Deutschem Mieterbund nach einem staatlichen „Sicher-Wohnen-Fonds“, der Mieter und teilweise auch Vermieter finanziell unterstützen solle. „Wir als großes Unternehmen sind finanziell gut ausgestattet, aber bei den Kleinen wird das Liquiditätsproblem einfach verlagert, vom Mieter auf den Vermieter“, sagte Buch.

Karfreitag, 10. April

19:28 Uhr: Steinmeier wendet sich in Fernsehansprache zur Corona-Krise an die Bürger

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hält am Samstag eine Fernsehansprache zur Corona-Krise. Die Rede soll am Abend nach den Hauptnachrichtensendungen von ARD und ZDF gesendet werden. Auch andere Sender können sie ausstrahlen. Mitte März hatte sich bereits Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einer Fernsehansprache an die Bürger gewandt und an sie appelliert, die Auflagen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie einzuhalten.

Dass sich der Bundespräsident in dieser Form zu Wort meldet, ist ungewöhnlich. Zuletzt hatte Steinmeier bereits mehrmals Videobotschaften zur Corona-Krise veröffentlicht. Darin stimmte er die Bevölkerung auf weiter schwierige Zeiten ein und lobte zugleich Solidarität und Zusammenhalt.

18:55 Uhr: Karlsruhe bestätigt Gottesdienstverbot trotz Eingriffs in Glaubensfreiheit

Das Bundesverfassungsgericht hat das wegen der Corona-Krise erlassene Gottesdienstverbot als rechtmäßig eingestuft. Trotz des damit verbundenen „überaus schwerwiegenden Eingriffs in die Glaubensfreiheit“ habe der Schutz vor den Gefahren für Leib und Leben durch Corona Vorrang vor diesem Grundrecht, entschieden die Karlsruher Richter am Karfreitag.

Sie wiesen damit die Klage eines Katholiken gegen die in Hessen gültige Regelung zurück, die vergleichbar auch in anderen Bundesländern besteht. Allerdings erklärten die Karlsruher Richter zugleich, dass für die Abwägung der Grundrechte auch die bisherige Befristung der Corona-Verordnung bis zum 19. April von Bedeutung war.

Mehr dazu: Karlsruhe bestätigt Gottesdienstverbot trotz Eingriffs in Glaubensfreiheit

18:40 Uhr: Großbritannien meldet fast 1000 neue Tote im Zusammenhang mit Covid-19

In Großbritannien sind innerhalb eines Tages fast tausend Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben, meldet AFP. Es seien 980 Todesfälle gemeldet worden, teilte demnach Gesundheitsminister Matt Hancock am Freitag mit. Dies sei der höchste Anstieg der Totenzahlen seit Beginn der Pandemie.

Die Durchschnittliche Anzahl der täglichen Sterbefälle lag in Großbritannien laut Statista 2018 bei 1687. Insgesamt starben in Großbritannien fast 8000 Menschen im Zusammenhang mit der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Mehr als 65.000 Menschen infizierten sich mit dem neuartigen Erreger.

Zu den Infizierten zählt auch Premierminister Boris Johnson. Der 55-Jährige wird weiter im Krankenhaus behandelt, konnte die Intensivstation inzwischen aber wieder verlassen.

18:25 Uhr: Sachsen nutzt Psychiatrie für für Quarantäne-Verweigerer

In Sachsen kann der Verstoß gegen die Maßnahmen des Gesundheitsamts zur Corona-Krise seit Donnerstag in der Psychatrie enden. Dies trifft auf Quarantäne-Verweigerer zu, meldet der MDR. Laut Sozialministerium hat die Landesregierung in vier psychiatrischen Krankenhäusern insgesamt 22 Zimmer freigeräumt. Dort sollen Menschen eingeschlossen werden, die sich einer Quarantäneanordnung widersetzen. Die Überwachung soll durch die Polizei erfolgen.

18:13 Uhr: Irland verlängert Ausgangssperre bis Anfang Mai

In Irland wird die wegen der Corona-Pandemie verhängte Ausgangssperre um gut drei Wochen verlängert. Die Maßnahme werde auf „Empfehlung von Experten“ hin bis zum 5. Mai beibehalten, sagte Regierungschef Leo Varadkar am Freitag. Die Beschränkungen zeigten Wirkung und müssten fortgesetzt werden, auch wenn es für die Iren „schwierig“ sei. „Wir dürfen nicht selbstgefällig werden“, sagte Varadkar.

Zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie war Ende März in Irland eine Ausgangssperre in Kraft getreten. Die Iren dürfen seitdem nur noch in Ausnahmefällen ihre Häuser verlassen, etwa zum Arbeiten, für Arztbesuche oder für Lebensmitteleinkäufe. Die Regelung galt zunächst bis zum 12. April. Die Schulen und Universitäten in dem Land sind bereits seit dem 12. März geschlossen.

In Irland haben sich nach offiziellen Angaben fast 6600 Menschen mit dem neuartigen Virus angesteckt. 263 Infizierte verstarben.

Hintergrundbericht: Tausende nutzten Chance zur Flucht aus Wuhan – aus Angst vor den „Symptomlosen“?

17:50 Uhr: Volkswagen stellt nach Ostern Pläne für Produktionsstart vor

Der Beschaffungsvorstand im Volkswagen-Konzern, Stefan Sommer, hat angekündigt, dass der Wolfsburger Automobilkonzern in den Tagen nach Ostern seine Pläne für das Hochfahren der Produktion vorstellen wird. „Die Planung für den Wiederanlauf wird ausgearbeitet“, sagte Sommer der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstagsausgabe). Alles hänge aber stark an den Vorgaben der Politik und wann sie plane, „das öffentliche Leben wieder hochlaufen zu lassen“.

Für einen Neustart in Deutschland und Europa reicht es nach Ansicht des Volkswagen-Managers nicht aus, allein die Autohäuser und die Zulassungsstellen wieder zu öffnen. „Es braucht Investitionen in die Industrie, und es braucht Investitionen in das Konsumverhalten“, sagte Sommer. Dies werde sogar noch dringender notwendig sein als nach der internationalen Finanzkrise 2008/2009.

Als Voraussetzung für den schrittweisen Start der Produktion erwartet der VW-Beschaffungsvorstand einheitliche Regelungen der EU. Wenn ein wichtiges Teil aus Italien fehle, könne man „die Autos nicht fertig bauen.“ Wichtig sei, dass der Hochlauf in Europa parallel und solidarisch erfolge. „Wir brauchen die Zulieferindustrie in Italien, Spanien und Osteuropa“, so der VW-Manager weiter. Er schlug deswegen vor, in der Coronakrise einheitliche Schutzmaßnahmen für die Industriebeschäftigten in Europa zu schaffen

17:19 Uhr: Moskauer Krankenhäuser wegen Corona-Pandemie nahe an Kapazitätsgrenze

Wegen der Corona-Pandemie nähern sich die Gesundheitsbehörden der russischen Hauptstadt ihren Kapazitätsgrenzen. Bei den Krankenhausaufenthalten und der Zahl der schwer erkrankten Patienten sei in den vergangenen Tagen ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen gewesen, erklärte die stellvertretende Bürgermeisterin von Moskau, Anastasia Rakowa. „Die Belastung der Gesundheitsdienste hat stark zugenommen. Jetzt stoßen unsere Krankenhäuser und Ambulanzdienste an ihre Grenzen“, fügte sie hinzu.

„Die Zahl der Patienten, die an einer vom Coronavirus ausgelösten Lungenentzündung erkrankt sind, hat sich im Vergleich zur vergangenen Woche mehr als verdoppelt, von 2600 auf 5500 Fälle“, erklärte Rakowa.

Mehr dazu: Moskauer Krankenhäuser wegen Corona-Pandemie nahe an Kapazitätsgrenze

16:39 Uhr: Corona-Auflagen werden zum Osterauftakt in Großstädten eingehalten

In den vier deutschen Millionenstädten Berlin, Hamburg, München und Köln haben sich die Menschen zu Beginn der Ostertage trotz des guten Wetters an die Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Krise gehalten. Eine Sprecherin der Berliner Polizei sagte am Karfreitag der Nachrichtenagentur AFP, es seien viele Menschen unterwegs, „aber sie halten sich weitestgehend an die Vorgaben wie Abstand halten“.

In der zweitgrößten deutschen Stadt Hamburg sagte ein Polizeisprecher, es gebe „nichts Auffälliges“ zu berichten. Auch in München teilte die Polizei mit, es sei am Karfreitag zunächst nichts Außergewöhnliches passiert, obwohl wegen des guten Wetters deutlich mehr Menschen unterwegs seien. Ein Sprecher der Polizei in Köln berichtete ebenfalls, obwohl viele Menschen das gute Wetter nutzten, gebe es „sehr, sehr wenig“ Verstöße. „Wir reden von einem einstelligen Bereich“, was für eine Millionenstadt wie Köln außergewöhnlich wenig sei.

Auch aus anderen Regionen Deutschlands gab es am Karfreitag nur wenige Meldungen von Verstößen. Die Bundesregierung hatte darauf hingewiesen, dass die Ostertage entscheidend dafür seien, wie es mit den bis 19. April geltenden Ausgangsbeschränkungen weitergeht.

14:40 Uhr: Produktion von Schutzausrüstung sollen Deutschland fit machen

Viele Länder weltweit stehen vor dem Problem, nicht genügend Schutzausrüstung zu besitzen. Es wird dringend zur Eindämmung der Corona-Pandemie benötigt, die im chinesischen Wuhan ihren Anfang nahm.

Auch Deutschland fehlt es an Schutzausrüstung, insbesondere an medizinischen Atemschutzmasken. Eigene Produktionskapazitäten besitzt Deutschland mittlerweile nur noch wenige. Sie wurden über die Jahre ans Ausland abgegeben, insbesondere an China, den weltweit größten Produzenten von Schutzmasken und anderen medizinischen Produkten und Arzneien.

Mehr dazu: Maskendiplomatie und Kurswechsel bei der Produktion von Schutzausrüstung sollen Deutschland fit machen

13:38 Uhr: Lieferengpässe bei Narkosemitteln in Deutschland

Krankenhausapotheker beklagen Engpässe bei Medikamenten, die für die Behandlung schwer an Covid-19 Erkrankter benötigt werden. Wie der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, fehlen vor allem Wirkstoffe, die Ärzte bei der Beatmung einsetzen. „Es ist nichts zu bekommen, die Situation ist wirklich dramatisch“, sagt Wolfgang Kämmerer, Direktor der Krankenhausapotheke am Universitätsklinikum Augsburg.

„Unsere Bestände gehen zur Neige.“ Besonders drastisch seien die Probleme bei den Narkosemitteln Propofol und Isofluran, beim Schmerzmittel Sufentanil oder dem Beruhigungsmittel Midazolam. Sie alle werden auch bei künstlich beatmeten Patienten eingesetzt. Zwar werden die Medikamente derzeit anderweitig weniger benötigt, etwa weil verschiebbare Operationen ausfallen. Doch der Mehrbedarf durch die Langzeitbeatmung von Covid-19-Patienten kann nur teilweise ausgeglichen werden, auch weil auf dem Weltmarkt mehr nachgefragt wird. Der Pharmakonzern Baxter teilt seinen Kunden mit, dass er beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) einen Lieferengpass für Propofol und Isofluran anzeigen musste, „eine Folge des in den letzten Wochen aufgrund der Covid-19-Pandemie drastisch gestiegenen Bedarfs“. Ein Ende der angespannten Liefersituation sei nicht abzusehen, so Baxter in dem Schreiben.

13:00 Uhr: Spanien meldet niedrigsten Anstieg seit zwei Wochen

Spanien hat am Freitag den niedrigsten Anstieg bei der Zahl der verstorbenen Infizierten seit mehr als zwei Wochen verzeichnet. Binnen 24 Stunden seien 605 infizierte Menschen gestorben, teilte das Gesundheitsministerium mit. Das ist der niedrigste Stand seit dem 24. März.

Die Zahl der Toten liegt in Spanien nun insgesamt bei 15.843. Mehr als 157.000 Menschen haben sich nachweislich infiziert. Das Land hat rund 46 Millionen Einwohner.

12:47 Uhr: Italien kündigt verstärkte Polizeikontrollen an

Die italienische Regierung hat verstärkte Polizeikontrollen angekündigt, um die Italiener an den Osterfeiertagen von Ausflügen abzuhalten. Auch an Ostern müssten die Italiener zu Hause bleiben, sagte Innenministerin Luciana Lamorgese der Zeitung „Corriere della Sera“ vom Freitag. Die Polizei werde an diesem Wochenende daher verstärkt kontrollieren, um zu verhindern, „dass die Leute in ihre Ferienhäuser und an Urlaubsorte fahren“.

Jeder, der für eine Reise am Osterwochenende keinen triftigen Grund angeben könne, werde bestraft, warnte die Ministerin. Die italienische Polizei hat ihren Angaben zufolge seit Beginn der Ausgangssperre vor gut einem Monat schon fast sechs Millionen Menschen kontrolliert und mehr als 200.000 mit einer Geldbuße belegt.

12:00 Uhr: Ethikrat fordert Debatte zur Lockerung der Corona-Maßnahmen

Der Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Peter Dabrock, hat an die Bundesregierung appelliert, stärker mit der Gesellschaft über mögliche Lockerungen der Einschränkungen in der Coronakrise zu diskutieren. „Der Rechtfertigungsdruck für Einschränkungen steigt mit jedem Tag“, sagte Dabrock dem Nachrichtenportal T-Online. Ganz ohne Debatte gerate „ein höheres Gut in Gefahr: Man riskiert, dass viele Menschen das Vertrauen in die Politik verlieren“, so der Ethikrat-Chef weiter.

Er sprach sich dafür aus, derzeit die Einschränkungen noch nicht zu lockern, aber intensiv nicht nur mit Wissenschaftlern, sondern auch allen anderen Menschen über Perspektiven zu sprechen. „Da sehe ich derzeit noch Verbesserungsbedarf bei der Bundesregierung aber auch bei Landesregierungen“, sagte Dabrock. Es solle einen „Ideenwettbewerb um die besten Öffnungsperspektiven“ geben. Ministerien könnten Ideenbörsen ins Leben rufen, es könnten virtuelle Gesprächsgruppen oder Hackathons organisiert werden. Auch ein Corona-Beirat, wie es ihn in Nordrhein-Westfalen gibt, könne online deutschlandweit auf eine breitere Basis gestellt werden, so der Ethikrat-Chef weiter. Die Politik solle die Debatte als Herausforderung begreifen, die eine große Chance biete. „Sie kann die Menschen wirklich mitnehmen und Autorität genau dadurch entwickeln, dass sie auf möglichst Viele hört und bereit ist, sich davon anregen zu lassen“, sagte Dabrock dem Nachrichtenportal T-Online.

11:12 Uhr: Ausganssperre in indonesischer Hauptstadt Jakarta

Wegen der rasanten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus haben die indonesischen Behörden eine Ausgangssperre über die Hauptstadt Jakarta verhängt. Soldaten und Polizisten kontrollierten am Freitag die Durchsetzung der Maßnahmen in den Straßen der Millionenmetropole. Den neuen Regeln zufolge müssen die Bewohner in ihren Häusern bleiben, der Nahverkehr wurde eingeschränkt und ein Kontaktverbot für mehr als fünf Menschen verhängt.

Moscheen wurden angewiesen, für zwei Wochen zu schließen, nachdem in dem mehrheitlich muslimischen Land am Freitag noch Millionen Menschen trotz Warnungen zu den Freitagsgebeten geströmt waren. Motorradtaxis, die sonst überall in der Megastadt mit rund 30 Millionen Einwohnern zu sehen sind, dürfen keine Passagiere mehr mitnehmen. Die Fahrer setzen ihre Hoffnungen nun in die Lieferfahrten von Restaurants, bei denen nur noch online bestellt werden darf. „Ich weiß, dass Fahrer keine Fahrgäste abholen dürfen, aber ich hatte auf ein paar Anrufe für Essenslieferungen gehofft“, sagte der Fahrer Embari. Aber bisher habe er nicht einmal solche Bestellungen erhalten, klagte er.

Bei Verstößen gegen die neuen Maßnahmen müssen die Bürger mit hohen Geldstrafen und bis zu einem Jahr Gefängnis rechnen.  Das Land meldete 280 Menschen, die in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben sind und 3293 Infektionsfälle. Weil in Indonesien aber nur sehr wenig getestet wird, befürchten Experten, dass die Zahl der Toten weitaus höher liegen könnte.

11:10 Uhr: Melitta stellt Schutzmasken her

Der Kaffeefilter-Hersteller Melitta produziert millionenfach medizinische Schutzmasken in Form seiner Filtertüten. In der Corona-Krise habe Melitta Teile seiner Filtertüten-Produktion im westfälischen Minden entsprechend umgerüstet, berichtete das in Bielefeld erscheinende „Westfalen-Blatt“ am Freitag.  Die anstelle des braunen Filterpapiers aus einem dreilagigen weißen Spezialvlies hergestellten Masken erfüllten den europäischen Standard für OP-Masken mit einer Bakterien-Filtrations-Effizienz von mehr als 98 Prozent.

Jero Bentz, Mitglied der Unternehmensleitung bei Melitta sagte: „Mit unseren Produktionskapazitäten sind wir in der Lage, in kürzester Zeit sehr hohe Mengen an Atemmasken herzustellen.“ Die kurzfristig entwickelten Masken würden in einem ersten Schritt mit einem Clip oder mit Gummibändern befestigt. In der ersten Produktionswoche vor Ostern sei bereits rund eine Million Masken produziert worden. Die Kapazitäten ermöglichten kurzfristig die Herstellung von bis zu einer Million Masken pro Tag. Sofern die Vormaterialien in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, könnten die Stückzahlen sukzessive um ein Vielfaches erhöht werden, berichtete die Zeitung.

Außer in Deutschland will Melitta demnach auch in Werken in den USA und Brasilien Atemmasken für Nord- und Südamerika herstellen. Außerdem sei geplant, auch Masken der besonders hohen Standards FFP2 und FFP3 zu entwickeln.

11:07: Italien verlängert Ausgangssperre bis 3. Mai

Die italienische Regierung hat Medienberichten zufolge entschieden, die wegen der Coronavirus-Pandemie verhängte Ausgangssperre um drei Wochen bis zum 3. Mai zu verlängern. Wie italienische Medien am Freitag unter Berufung auf Gewerkschaftsangaben berichteten, verkündete Ministerpräsident Giuseppe Conte die Entscheidung am Donnerstagnachmittag bei einer Videokonferenz mit Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern. Eine offizielle Ankündigung und ein Dekret sollen demnach am Freitag oder Samstag folgen.

„Italien bleibt bis zum 3. Mai geschlossen“, titelte die Zeitung „Corriere della Sera“. Den 4. Mai sollten sich die Italiener „rot im Kalender ankreuzen“. Ab diesem Tag werde die Ausgangssperre, „wenn alles gut geht“, für Millionen von Menschen gelockert. Alte Leute und andere Risikogruppen müssten sich aber noch länger auf Einschränkungen einstellen.

Seit dem 12. März sind in Italien nur Lebensmittelgeschäfte und Apotheken geöffnet. Die derzeitigen Einschränkungen gelten alle bis zum 12. April. Unter anderem sollen Buch- und Schreibwarenläden wohl demnach öffnen dürfen. Ganz zum Schluss sollen laut der Zeitung „La Repubblica“ Bars, Restaurants, Schulen, Zahnärzte und Fitnessstudios wieder öffnen dürfen. Ein Datum dafür steht demnach aber noch nicht fest.

9:13 Uhr: RKI meldet neue COVID-19-Fallzahlen

Anzahl Differenz zum Vortag Fälle/ 100.000 Einw. Todesfälle
Baden-Württemberg 22.433 830 203 570
Bayern 30.363 1.536 232 703
Berlin 4.349 147 116 42
Brandenburg 1.691 113 67 37
Bremen 454 9 66 13
Hamburg 3.551 231 193 53
Hessen 5.694 452 91 111
MV 586 14 36 11
Niedersachsen 7.114 310 89 161
NRW 23.028 1.067 128 446
Rheinland-Pfalz 4.440 104 109 51
Saarland 1.854 161 187 36
Sachsen 3.402 141 83 59
Sachsen-Anhalt 1.121 46 51 18
Schleswig-Holstein 2.029 97 70 38
Thüringen 1.416 65 66 24
Gesamt 113.525 5.323 137 2.373

Der Situationsbericht vom 8. April ist hier einsehbar.

7:30 Uhr: Über 1000 Staatsbeteiligungen an Unternehmen erwartet

Die Bundesregierung rechnet damit, dass Hunderte bedrohte Unternehmen in Deutschland den Staat um eine zeitlich begrenzte Beteiligung bitten werden. Allein aufgrund der zahlreichen aktuellen Voranfragen lasse sich auf eine hohe Zahl schließen, zitiert der Focus in seiner neuesten Ausgabe aus Kreisen der Bundesregierung. Möglicherweise werde der Staat sich sogar bei mehr als 1.000 Unternehmen beteiligen, wenn der Shutdown der Wirtschaft länger andauern sollte, hieß es.

Grundlage für die vorübergehenden Staatsbeteiligungen ist das Ende März verabschiedete Gesetz über den Wirtschaftsstabilitätsfond (WSF). Vorbild ist dabei der SoFFin, der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung, der in der Finanzkrise 2008/09 bereits angewendet wurde, um den Zusammenbruch einzelner Banken zu verhindern. Angesichts der hohen Verluste und niedrigen Börsenbewertungen vieler Unternehmen wachse in der Bundesregierung die Sorge, dass deutsche Firmen mit einer technologischen oder strategischen Schlüsselstellung von ausländischen Staatsfonds und Hedgefonds übernommen werden.

6:57 Uhr: Deutsche Verfassungsrechtler erwarten Klagewelle

Mehrere Verfassungsrechtler erwarten eine Klagewelle gegen die Corona-Gesetze. „Ich gehe davon aus, dass zu diesen Themen noch viele Rechtsstreitigkeiten vor den Verwaltungsgerichten ausgetragen werden“, sagte die Vorsitzende des Ausschusses für Gefahrenabwehr des Deutschen Anwaltsvereins (DAV) Lea Voigt dem Focus. Es gebe große Zweifel, „dass die Regelungen bestimmt genug formuliert sind“.

Das fördere den Verdacht der Willkür und sei für die Justiz in jedem Fall neu. Auch der Staatsrechtler Rupert Scholz (CDU) kritisiert die Corona-Gesetze. Teile davon seien verfassungswidrig. „Die Situation, in der wir leben, hat einen notstandsähnlichen Charakter angenommen“, so Scholz. Eine Notstandsgesetzgebung gebe es jedoch nur für den Verteidigungsfall, nicht aber ein Virus wie COVID-19. Zudem müsse bei allen Gesetzen der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben. Für Scholz ist das vor allem mit Blick auf die Schließung von Hotels und Restaurants nicht der Fall. Wer sein Restaurant ohne nachgewiesene Infektion schließen musste, hat Anspruch auf Entschädigung, sagte der Staatsrechtler dem Focus.

6.42 Uhr: Osterfeierlichkeiten im Vatikan ohne Publikum

Wegen der Corona-Pandemie setzt Papst Franziskus die Osterfeierlichkeiten auch am Karfreitag weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit fort: Wie schon die Messe vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag feiert der Papst das Passionsamt am Freitag (18.00 Uhr) hinter verschlossenen Türen im Petersdom. Auch die Kreuzwegprozession, an der sonst tausende Pilger am Kolosseum teilnehmen, findet diesmal auf den Stufen des Petersdoms statt. (21.00 Uhr).

Die Kreuzweg-Meditationen wurden in diesem Jahr unter anderem von Häftlingen, einem Richter sowie von Eltern verfasst, deren Tochter ermordet wurde. Wie bei allen Feierlichkeiten müssen sich die Gläubigen in diesem Jahr mit Liveübertragungen im Internet und im Rundfunk begnügen.

6:26 Uhr: Trump kündigt Rettungspaket für Fluglinien an

US-Präsident Donald Trump hat in Aussicht gestellt, dass seine Regierung am Osterwochenende einen Rettungsplan für die durch die Corona-Krise in schwere Nöte gestürzten Fluglinien präsentieren könnte. Es werde ein „sehr akzeptables“ und „sehr großes“ Hilfspaket sein, sagte Trump am Donnerstag in Washington. Details nannte er nicht.

Die wegen der Pandemie weltweit verhängten Reisebeschränkungen haben zu einem drastischen Einbruch des Flugverkehrs geführt. Die US-Fluglinien sind deshalb nach Ansicht der meisten Experten auf rasche Staatshilfen angewiesen. In dem gigantischen Rettungspaket für die US-Wirtschaft mit einem Volumen von rund zwei Billionen Dollar, das Trump Ende März mit seiner Unterschrift in Kraft gesetzt hatte, sind bereits 50 Milliarden Dollar zur Rettung von Arbeitsplätzen in der Luftfahrtbranche eingeplant.

Um die Konditionen für die Gewährung der Staatshilfen könnte es jedoch heftigen Streit geben. Um zu gewährleisten, dass die Darlehen zurückgezahlt werden, zieht die US-Regierung eine zumindest vorübergehende staatliche Beteiligung an den vier großen Airlines American, Delta, Southwest und United in Erwägung, wie aus Branchenkreisen verlautete. Die Unternehmen wollen demnach aber verhindern, dass der Staat ihr Mehrheitseigner wird.

Frühere Einträge finden Sie in unserem Newsticker-Archiv

(afp/dpa/dts/red)



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