Corona-Pandemie im Newsticker 3. Mai: Italien: Nur noch 174 Todesfälle – Infektionsschutz: Griechenland verlegt Migranten auf Festland

Spanien hat die Ausgangssperre gelockert, die Menschen strömen ins Freie. In Deutschland sank die Anzahl der neuen positiven Testergebnisse auf rund 1200 täglich. Die Entwicklungen zur Corona-Pandemie im Newsticker.
Epoch Times29. April 2020

Sonntag, 3. Mai

20:15 Uhr: Großbritannien meldet nur noch Hälfte der Todesfälle im Vergleich zum Vortag

In Großbritannien sind binnen 24 Stunden 315 Menschen im Zusammenhang  mit dem Coronavirus gestorben. Das teilte der Staatssekretär für Kabinettsangelegenheiten, Michael Gove, am Sonntag mit. Verglichen zu den 621 neuen Todesfällen am Vortag ist dies ein deutlicher Rückgang.

Die Zahl der positiv ausgefallenen Coronatests in Großbritannien stieg am Sonntag um weitere 4339 Fälle auf nun insgesamt 186.599. Die britische Regierung geht davon aus, dass der Höhepunkt der Corona-Krise überwunden ist.

Nach Angaben Goves denkt die Regierung bereits über eine schrittweise Lockerung der Corona-Beschränkungen nach. Den genauen Fahrplan will Premierminister Boris Johnson in der kommenden Woche vorstellen.

19:45 Uhr: Griechenland verlegt Migranten von Insel auf Festland

Zum Schutz vor dem neuartigen Coronavirus wollen die griechischen Behörden hunderte Migranten aus dem überfüllten Lager Moria auf der Ägäis-Insel Lesbos auf das Festland bringen. Zwei Gruppen mit 142 und 250 „gefährdeten“ Asylsuchenden sollten noch am Sonntag auf Fähren die Insel verlassen, wie die Polizei mitteilte.

Es ist das erste Mal seit Beginn der landesweiten Ausgangsbeschränkungen in Griechenland am 23. März, dass die Behörden Bewohner des notorisch überbelegten Lagers wieder auf das Festland verlegen. Die Corona-Beschränkungen sollen ab Montag gelockert werden. Zuletzt waren am 20. März hunderte ältere und kranke Migranten mit ihren Angehörigen aus den Lagern der Ägäis-Inseln umgesiedelt worden.

Bislang wurden in den Lagern zwar noch keine Corona-Infektionen gemeldet, doch die Angst vor einer Verbreitung wächst. Auf dem Festland wurden hingegen bereits mehr als 150 Flüchtlinge positiv getestet.

19:00 Uhr: Unter 200 neue Todesfälle in Italien

In Italien ist die Zahl der Todesfälle nach offiziellen Angaben auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Ausgangssperre gefallen. Binnen 24 Stunden seien 174 Menschen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gestorben, teilten die Behörden am Sonntag mit. Die Zahl der als  Corona-Toten gezählten Personen in Italien stieg damit auf 28.884.

13:50 Uhr: Altkanzler Schröder warnt vor zweitem Lockdown

Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat vor schädlichen Kosten-Nutzen-Debatten und zu schnellen Lockerungen in der Coronakrise gewarnt. „Die Nationalsozialisten haben Millionen von Menschen als lebensunwert bezeichnet und ermordet. Wir sind aus historischer Erfahrung und aus guten Gründen beim Lebensschutz und Abwägen von Einschränkungen vorsichtig“, sagte Schröder dem „Tagesspiegel“.

Das sollte auch so bleiben. Zudem müsse man bedenken: „Wenn man jetzt zu schnell lockert und dann einen zweiten Lockdown braucht, dann ist diese Abwägung kein philosophisches, sondern ein ganz reales, praktisches Problem“, fügte Schröder hinzu.

12:50 Uhr: Südkorea will Abstandsregeln lockern

Angesichts eines deutlichen Rückgangs bei den Corona-Neuinfektionen hat Südkorea eine Lockerung der Abstandsregeln angekündigt. Unter anderem dürften ab Mittwoch unter bestimmten Auflagen wieder Versammlungen und Veranstaltungen stattfinden, sagte Regierungschef Chung Sye-kyun. „Wir werden am Mittwoch das Quarantäne-Programm für den Alltag einführen“, sagte Chung weiter.

Voraussetzung für die Genehmigung von Versammlungen und Veranstaltungen sei, dass dabei „die Desinfektionsmaßnahmen befolgt“ würden, sagte Chung.

Zudem soll die Saison in einigen Profisportarten, darunter im Baseball und Fußball, in der kommenden Woche starten. Die Spiele sollen jedoch in leeren Stadien ausgetragen werden. Laut der Nachrichtenagentur Yonhap will die Regierung die Schulen voraussichtlich ab Mitte Mai wieder öffnen.

10:45 Uhr: Tui lässt Besatzung von Kreuzfahrtschiff testen – Schiff unter Quarantäne

Das Tourismus-Unternehmen Tui Cruises lässt nach einem bestätigten Corona-Fall auf dem in Cuxhaven liegenden Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 3“ nun die gesamte Besatzung testen. Das infizierte Besatzungsmitglied zeige nur milde Symptome, sei inzwischen auf der Isolierstation des Helios-Klinikums Cuxhaven und „wohlauf“, hieß es.

Das Schiff, das derzeit als eine Art Sammeltransporter für knapp 3.000 Beschäftigte eingesetzt wird, war am Freitag unter Quarantäne gestellt worden. 15 Mitarbeiter hatten sich laut Tui Cruises nach dem Anlaufen in Cuxhaven mit „leichten grippeähnlichen Symptomen“ an das Bordhospital gewandt. Das Gesundheitsamt und der hafenärztlichen Dienst des Kreises Cuxhaven ordneten daraufhin Corona-Tests an – dabei zeigte sich das eine positive Resultat.

Bei zunächst 229 zusätzlich getesteten Besatzungsmitgliedern fiel der Test negativ aus. „Um eine weitere Ansteckung auszuschließen, hat Tui Cruises mit den Behörden abgestimmt, nun die gesamte restliche Besatzung zu testen“, erklärte das Unternehmen.

Die „Mein Schiff 3“ werde danach den Hafen Cuxhaven zunächst verlassen, dies habe „technische Gründe“ wie Umweltregularien. Ziel sei, dass sie anschließend in einem deutschen Hafen anlegen könne, von wo aus die Besatzungsmitglieder dann nach Hause fahren könnten.

9:00 Uhr: Tagesaktuelle Fallzahlen in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit SARS-CoV-2 infizierten Menschen am Sonntag mit 162.496 angegeben – davon sind 130.600 (geschätzt) bereits wieder genesen. Das hieße, dass aktuell 31.896 Infiziert sind.

Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 6649 Todesfälle, die JHU 6812 Tote. Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als Corona-Tote gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt.

Für die einzelnen Bundesländer übermittelte das RKI die folgenden Zahlen (Infizierte / Differenz zum Vortag / Tote):

Baden-Württemberg: 32.291 / +145 / 1412
Bayern: 42.792 / +134 / 1910
Berlin: 5976 / +33 / 154
Brandenburg: 2905 / +19 / 122
Bremen: 875 / +4 / 30
Hamburg: 4631 / +22 / 164
Hessen: 8524 / +38 / 370
Mecklenburg-Vorpommern: 698 / +3 / 18
Niedersachsen: 10.283 / +37 / 453
Nordrhein-Westfalen: 33.428 / +212 / 1287
Rheinland-Pfalz: 6133 / +34 / 176
Saarland: 2605 / +8 / 138
Sachsen: 4696 / +79 / 165
Sachsen-Anhalt: 1576 / +5 / 44
Schleswig-Holstein: 2738 / +10 / 113
Thüringen: 2345 / +10 / 93
Gesamt: 162.496 / +793 / 6649

Mit Datenstand 01.05.20, 00:00 Uhr wurde die Reproduktionszahl auf R = 0,79 durch das RKI geschätzt. Das bedeutet, dass zehn mit SARS-CoV-2 infizierte Personen etwa sieben bis acht weitere Personen angesteckt haben.

Mehr Informationen: Wirbel um den Reproduktionsfaktor – RKI-Chef: „Das ist ein Pressebriefing und kein Mathematikseminar“

8:35 Uhr: Johnson über seine COVID-19-Erkrankung

Der britische Premierminister Boris Johnson hat nach seinem Krankenhausaufenthalt wegen einer COVID-19-Erkrankung über Pläne für einen möglichen Todesfall gesprochen.

„Es war ein schwieriger Augenblick, das bestreite ich nicht. Sie hatten eine Strategie, um mit einem Szenario wie bei „Death of Stalin“ umzugehen“, sagte Johnson in einem Interview der Boulevardzeitung „The Sun“. Damit spielte der Premier wohl auf den Film „The Death of Stalin“ (2017) an, in dem es um die Ereignisse um den Tod des sowjetischen Diktators Josef Stalin im Jahr 1953 geht.

„Ich war nicht in einer besonders guten Verfassung, und ich wusste, dass es Notfallpläne gab“, sagte der 55-Jährige weiter. „Die Ärzte hatten allerlei Absprachen für den Fall getroffen, dass etwas sehr schief gehen sollte“, so Johnson. Sie hätten ihm „Liter um Liter“ Sauerstoff gegeben, sagte der Premierminister. Er habe sich in der schwierigen Zeit auf der Intensivstation immer wieder gefragt, wie er aus dieser Situation herauskommen würde. Er habe schon viele Verletzungen gehabt und viele Knochen gebrochen. „Aber ich hatte noch nie etwas so Ernstes wie das hier“, sagte Johnson mit Blick auf seine jüngste Lungenkrankheit.

8:15 Uhr: Experten rätseln, warum Ostdeutschland von Corona-Pandemie nur schwach betroffen ist

Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind deutlich weniger von COVID-19 betroffen als etwa Bayern und Nordrhein-Westfalen – sowohl in absoluten Zahlen als auch auf 100.000 Einwohner gerechnet.

Experten sehen darin verschiedene Gründe. Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen verweist auf einen hohen Anteil alter, weniger mobiler Menschen und die recht niedrige Bevölkerungsdichte in mehreren ostdeutschen Bundesländern.

Es fehlten die Karnevalsumzüge und Großveranstaltungen und Reiseziele wie Ischgl. „Das Reiseziel hat ja durchaus auch etwa mit dem sozioökonomischen Status des Reisenden zu tun“, sagt Zeeb mit Blick auf die Gehälter, die in Ostdeutschland durchschnittlich geringer sind als im Westen.

7:30 Uhr: Gesundheitsminister will Immunitätsausweis ethisch prüfen lassen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat den Ethikrat aufgefordert, eine Stellungnahme zum geplanten Corona-Immunitätsausweis abzugeben. Es sei ihm „ein Anliegen, dass die ethischen Aspekte im Rahmen der Anwendung der Vorschrift eine ausreichende Würdigung erfahren“, heißt es in einem Schreiben an den Rat, über das die „Bild am Sonntag“ berichtet.

Die Ethik-Experten sollten eine Einschätzung abgeben, „wie und in welchem Zusammenhang der Nachweis einer Immunität genutzt werden sollte“.

Die Einführung eines Immunitätsausweises ist Teil eines weiteren Corona-Gesetzes, das in der kommenden Woche vom Bundestag beraten wird.

Siehe auch: Bill Gates und ID2020: Der Impfpass als erster Schritt auf dem Weg zur globalen digitalen Identität

Immunitätsausweis: „Diskriminierung“ per Gesetz – Bundesdatenschutzbeauftragter sieht Grundrecht in Gefahr

6:40 Uhr: Psychologe befürwortet Ladenöffnung in Kombination mit Maskenpflicht

Der Psychologe Stephan Grünewald befürwortet die Ladenöffnung in Kombination mit der Maskenpflicht. Er glaube, dass diese Verbindung ganz sinnvoll gewesen sei, „weil die Maske da als soziales Mahnmal fungiert, jeder muss sie tragen in bestimmten Kontexten“, sagte Grünewald am Samstag dem Deutschlandfunk. Dadurch werde deutlich, dass man nicht die alte Normalität habe, sondern „in einer wachsamen Entwicklungsphase“ sei.

Diese „Übergangsphase“ funktioniere allerdings nur, „wenn jeder sich an die Spielregeln hält und jeder in seinem Bereich sehr, sehr vorsichtig ist“, so der Psychologe. Die Politik stehe demnach jetzt vor der Herausforderung, den Bürgern bewusst zumachen: „Ihr bekommt jetzt wieder mehr Möglichkeiten, wir öffnen jetzt bestimmte Bereiche wieder, aber gleichzeitig könnt ihr eure Angst dämmen, indem ihr selber Eigenverantwortung übernehmt“, sagte Grünewald.

Corona-Zahlen weiter auf Entspannungskurs

Die Zahl der Neuinfektionen an der Wuhan-Lungenentzündung sank bis Samstagabend auf täglich 1.228 im 7-Tage-Mittel. Das ist der niedrigste Wert seit dem 16. März, Wochentagseffekte werden dabei weitgehend ausgeblendet.

Ende März und Anfang April hatte es im 7-Tage-Mittel fast fünfmal so viele tägliche Neuinfektionen gegeben, am 27. März sogar ungemittelt über 8.200. Auch die Zahl der mit COVID-19-Patienten belegten Intensivbetten sinkt nun seit fast 14 Tagen kontinuierlich, auf 2.052 am Samstagabend.

Über 13.400 Intensivbetten sind in Deutschland derzeit frei. Und schließlich war auch die Zahl der Todesopfer innerhalb von 24 Stunden mit 74 bis Samstagabend, 20 Uhr, so niedrig wie seit Ende März nicht mehr.

Insgesamt waren laut Abfrage bei den Landesministerien, Städten und Landkreisen bis Samstagabend 165.531 Personen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet worden. Über 133.000 sind schon wieder gesund, die Zahl der aktiven Infektionen sank gegenüber dem Vortag um 2,8 Prozent auf 25.385 – der niedrigste Wert seit 22. März.

6:35 Uhr: Spanien hat die Ausgangssperre gelockert

Die erste Lockerung der Ausgangssperre für Freizeitaktivitäten nach 48 Tagen hat in Spanien für Partystimmung und volle Straßen gesorgt. Ministerpräsident Pedro Sánchez mahnte zur Vorsicht: „Wir machen heute einen weiteren Schritt zur Lockerung der Ausgehsperre, wir müssen das aber vorsichtig und verantwortlich tun. Das Virus ist immer noch da“, schrieb der sozialistische Politiker auf Twitter.

Viele Bürger waren sehr früh aufgestanden. Denn neben örtlichen Beschränkungen und strengen Regeln gibt es zum Genuss der „neuen Freiheit“ auch Zeitfenster. Die meisten Erwachsenen und Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren dürfen nur zwischen 06.00 und 10.00 sowie zwischen 20.00 und 23.00 Uhr aus dem Haus. Bürger, die älter als 70 sind, dürfen zwischen 10.00 und 12.00 sowie zwischen 19.00 und 20.00 Uhr raus. Kinder unter 14 dürfen zwischen 12.00 und 19.00 Uhr mit einem Elternteil vor die Tür.

Siehe auch: Spanier feiern Lockerung von „Hausarrest“ nach 48 Tagen

Samstag, 2. Mai

17:27 Uhr: Britischer Premier benennt jüngstes Kind nach Großvätern und seinen Ärzten

Der britische Premierminister Boris Johnson und seine Verlobte haben ihr erstes gemeinsames Kind nach ihren Großvätern benannt – und nach zwei Ärzten. „Darf ich vorstellen: Wilfred Lawrie Nicholas Johnson, geboren am 29.04.20 um 9 Uhr“, schrieb Carrie Symonds am Samstag zu einem Foto von ihr und dem Jungen im Onlinedienst Instagram.

„Wilfred nach Boris‘ Großvater, Lawrie nach meinem Großvater, Nicholas nach Dr. Nick Price und Dr. Nick Hart, den beiden Ärzten, die Boris im vergangenen Monat das Leben gerettet haben“, schrieb die 32-jährige Symonds mit Blick auf die Covid-19-Erkrankung ihres Partners. Sie dankte auch dem Londoner Krankenhaus, in dem sie am Mittwoch entbunden hatte. „Ich könnte nicht glücklicher sein.“

Johnson war Ende März an der vom neuartigen Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 erkrankt, zwischenzeitlich musste er auf der Intensivstation behandelt werden. Auch die schwangere Symonds zeigte Symptome einer Coronavirus-Infektion. Sie kurierte sich aber zu Hause aus.

16:35 Uhr: Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln in Spanien ab Montag

Im Zuge der Lockerungen der landesweiten Corona-Ausgangssperre hat die spanische Regierung eine Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln verkündet. Um eine neue Infektionswelle zu vermeiden, müssten alle ab Montag in Bussen und Bahnen Atemschutzmasken tragen, sagte Regierungschef Pedro Sánchez am Samstag im spanischen Fernsehen. Bisher wurde das Tragen von Schutzmasken in Bussen und Bahnen nur eindringlich empfohlen.

Um sicherzustellen, dass die Spanier unterwegs Mundschutz tragen, sollen am Montag landesweit sechs Millionen Masken vor großen Bahnhöfen und Stationen verteilt werden, sagte Sánchez weiter. Sieben Millionen weitere Masken würden an örtliche Behörden sowie 1,5 Millionen an Organisationen wie dem Roten Kreuz gehen, damit diese sie weiterverteilen könnten.

Erstmals seit sieben Wochen durften die Spanier am Samstag wieder ihre Häuser verlassen. Sport im Freien und Spaziergänge mit einem im gleichen Haushalt lebenden Begleiter sind nun – unter Auflagen – wieder erlaubt. Die Lockerung der strengen Corona-Restriktionen ist Teil eines langfristigen Plans der Regierung, nach Wochen des Stillstandes wieder etwas Alltag zuzulassen.

14:19 Uhr: Bartsch: Coronakrise nicht mit DDR-Zusammenbruch vergleichbar

Linksfraktionschef Dietmar Bartsch hält zuweilen gezogene Vergleiche zwischen der Coronakrise und dem Zusammenbruch der DDR für unangebracht. „Der Zusammenbruch der DDR und die Corona-Pandemie sind unvergleichbar“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagsausgaben). „1989 war eine Riesenveränderung für alle Ostdeutschen.“

In Westdeutschland sei aber im Kern alles gleich geblieben. „Außerdem trifft die Corona-Pandemie die gesamte Welt. Und schließlich bedeutete 1989/90 auch Aufbruch.“ Einen solchen Aufbruch werde es nicht geben.

Die Feststellung des Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), die Ostdeutschen seien auf die jetzige Situation besser vorbereitet, auch weil sie es aus DDR-Zeiten gewohnt seien, sich an staatliche Direktiven zu halten, kommentierte Bartsch mit den Worten: „Ich teile diese Einschätzung ausdrücklich nicht. Viele Ostdeutsche wurden erst nach 1989 oder in den Jahren davor geboren, viele leben längst im Westen.“ Man solle nicht versuchen, problematische Images anzuwenden. „Solche Parallelen sind unangebracht und verstellen den Blick auf die aktuellen Herausforderungen. Wir sollten sie nicht ziehen“, sagte der Linksfraktionschef.

12:33 Uhr: Sachsen-Anhalt lockert Kontaktbeschränkung von zwei auf fünf Personen

Sachsen-Anhalt hat als erstes Bundesland die geltende Kontaktbeschränkung von zwei auf fünf Personen gelockert. Das teilte die Landesregierung nach einer Kabinettssitzung am Samstag in Magdeburg mit. Auch die Vorgabe, wonach jedes Verlassen der Wohnung eines triftigen Grundes bedurfte, entfällt demnach.

Die Kontaktbeschränkung sowie Mund-Nase-Bedeckungspflicht beim Einkaufen und in Bus und Bahn bleiben.

12:21 Uhr: Flughafenverband fordert Betriebskostenübernahme durch Staat

Angesichts des coronabedingten Passagiereinbruchs fordert der Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV), Ralph Beisel, dass der Staat Betriebskosten der deutschen Flughäfen übernimmt. „Wenn wir im Interesse Deutschlands die Flughäfen offenhalten, fordern wir, dass unsere Betriebs- und Vorhaltekosten vom Staat kompensiert werden“, sagte Beisel dem Nachrichtenportal T-Online. „Sonst können einige Standorte nicht mehr lange über Wasser schwimmen. Das wäre für die Logistik in der Coronakrise fatal.“

Die Einnahmen der Flughäfen aus dem Passagiergeschäft seien stark eingebrochen. Der ADV schätzt den Umsatzrückgang der Airports durch die Coronakrise auf eine halbe Milliarde Euro. Den fehlenden Einkünften stünden Kosten zur Sicherung der Betriebsbereitschaft in Höhe von rund 170 Millionen Euro je Monat gegenüber. Beisel kritisiert, dass die meisten Airports nicht auf die Corona-Kredite der staatlichen Förderbank KfW zugreifen könnten. „Wir fühlen uns bei der Liquiditätssicherung benachteiligt, weil uns der Zugang zu den KfW-Krediten aus dem Corona-Hilfspaket verwehrt wird.“

Mehr Informationen: Zweite Welle: Corona-Ausbruch in Harbin außer Kontrolle – Interne Dokumente geleakt

9:45 Uhr: RKI meldet neue COVID-19-Fallzahlen

 

Anzahl Differenz zum Vortag Fälle/ 100.000 Einw. Todesfälle
Baden-Württemberg 32.146 227 290 1.402
Bayern 42.658 169 326 1.885
Berlin 5.943 56 159 152
Brandenburg 2.886 14 115 122
Bremen 871 12 128 30
Hamburg 4.609 5 250 163
Hessen 8.486 110 135 364
MV 695 2 43 18
Niedersachsen 10.246 105 128 451
NRW 33.216 158 185 1.268
Rheinland-Pfalz 6.099 13 149 173
Saarland 2.597 16 262 135
Sachsen 4.617 25 113 163
Sachsen-Anhalt 1.571 7 71 44
Schleswig-Holstein 2.728 14 94 112
Thüringen 2.335 12 109 93
Gesamt 161.703 945 195 6.575

Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als Corona-Tote gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt.

Laut Meldung des RKI sind rund 129.000 Infizierte in Deutschland genesen. Damit liegen aktuelle Meldungen über derzeit rund 32.000 Infizierte vor. Mit Datenstand 01.05.20, 00:00 Uhr wurde die Reproduktionszahl auf R = 0,79 durch das RKI geschätzt. Das bedeutet, dass zehn mit SARS-CoV-2 infizierte Personen etwa sieben bis acht weitere Personen angesteckt haben.

Mehr Informationen: Wirbel um den Reproduktionsfaktor – RKI-Chef: „Das ist ein Pressebriefing und kein Mathematikseminar“

9:36 Uhr: Moskauer Bürgermeister: Zwei Prozent der Einwohner sind infiziert

In Moskau haben sich nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin  mehr als eine Viertelmillion Menschen mit SARS-CoV-2 infiziert. Reihentests in der russischen Hauptstadt hätten bei rund zwei Prozent der Einwohner – also bei mehr als 250.000 Menschen – eine Infektion nachgewiesen, schrieb Sobjanin am Samstag in seinem Blog. In Russland wurden offiziell bislang rund 114.000 Infektionsfälle gemeldet – darunter 57.300 Fälle in Moskau.

Russland hatte wegen des Coronavirus im Februar seine Landgrenzen zu China geschlossen und danach wochenlang sehr niedrige Infektionszahlen gemeldet, während die Zahlen in Westeuropa rasant stiegen. Seit Mitte März steigen die Zahlen auch in Russland 1169 infizierte Menschen starben. In Moskau leben rund 12,7 Millionen Einwohnern.

Sobjanin erklärte, die russische Hauptstadt habe die Ausbreitung des Virus durch die Ausgangssperre und andere Maßnahmen bisher eindämmen können. Auch die Test-Kapazitäten seien in den vergangenen Wochen stark ausgebaut worden. Der Höhepunkt der Infektionswelle stehe der Stadt aber noch bevor.

Mehr Informationen: Ex-Verfassungsrichter Papier sieht Freiheitsrechte in Gefahr: „Parlamentarische Demokratie wird derzeit teilweise ausgehebelt“

9:10 Uhr: Irland verlängert Ausgangssperre

In Irland wird die wegen der Corona-Pandemie verhängte Ausgangssperre um weitere zwei Wochen verlängert. Die Ausgangssperre gelte nun bis zum 5. Mai, kündigte Premierminister Leo Varadkar am Freitag in einer Fernsehansprache an. Um das neuartige Coronavirus weiter zu „schwächen“ und eine zweite Infektionswelle zu verhindern, müssten sich die Iren noch zwei Wochen lang an strenge Beschränkungen halten. Es werde noch eine Weile dauern, zur Normalität zurückzukehren – „zu einer neuen Normalität“, sagte Varadkar.

In Irland, wo bislang 1265 verstorbene Infizierte registriert wurden, war Ende März eine strenge Ausgangssperre in Kraft getreten. Die Iren dürfen seitdem nur noch in Ausnahmefällen ihre Häuser verlassen, etwa zum Arbeiten, für Arztbesuche oder für Lebensmitteleinkäufe. Die Regelung galt zunächst bis zum 12. April und wurde bereits einmal bis zum 5. Mai verlängert. Die Schulen und Universitäten in dem EU-Land sind bereits seit dem 12. März geschlossen.

Ab Dienstag soll es nun erste leichte Lockerungen geben. Um Sport zu machen, dürfen sich die Iren wieder fünf Kilometer von ihrem Wohnort entfernen. Ältere und kranke Menschen, die sich bisher zu Hause isolieren müssen, dürfen wieder das Haus verlassen, wenn sie sich weiter von anderen Menschen fernhalten. Nach dem 18. Mai sollen die Beschränkungen dann langsam und schrittweise aufgehoben werden, wie Varadkar ankündigte. Das Land soll demnach in fünf Phasen von jeweils drei Wochen wieder geöffnet werden. Zuerst soll Arbeit im Freien wieder erlaubt werden, auch einige Geschäfte dürfen wieder öffnen. Die letzte der fünf Phasen soll am 10. August beginnen. Schulen und Universitäten sollen erst nach dem Ende der Sommerferien im August und September wieder öffnen.

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7:55 Uhr: Tausende Kalifornier demonstrieren für Lockerung der Corona-Beschränkungen

In Kalifornien haben tausende Menschen für eine Lockerung der wegen der Corona-Pandemie verhängten Ausgangsbeschränkungen demonstriert. Es gab am Freitag Proteste in mindestens elf Städten des US-Bundesstaats, darunter die Hauptstadt Sacramento sowie San Francisco, Los Angeles und San Diego. Die Proteste richteten sich auch gegen die Entscheidung von Gouverneur Gavin Newsom, einige Strände zu schließen. Die meisten Demonstranten, die in Sprechchören „Öffnet Kalifornien“ und „Freiheit“ riefen, trugen keine Schutzmasken und hielten sich nicht an die Abstandsregeln.

In Los Angeles, wo sich hunderte Demonstranten vor dem Rathaus versammelten, verhinderte die Polizei Zusammenstöße mit Gegendemonstranten. In Huntington Beach, gut 50 Kilometer südlich von Los Angeles, gingen tausende Menschen gegen die Schließung der dortigen Strände auf die Straße. „Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat“, sagte die Demonstrantin Monica Beilhard. Die Schließung der Strände sei „überflüssig und unnötig“ gewesen.

Gouverneur Newsom sagte am Freitag bei einer Pressekonferenz, er könne die Forderungen der Demonstranten verstehen. Er forderte die Kalifornier aber auf, weiter zu Hause zu bleiben und sich an die Ausgangsbeschränkungen zu halten.

Mehr Informationen: USA erlauben Einsatz von Remdesivir gegen Covid-19

7:09 Uhr: Kreuzfahrtschiff in Cuxhaven unter Quarantäne

Wegen einer Corona-Infektion an Bord ist ein Kreuzfahrtschiff in Cuxhaven unter Quarantäne gestellt worden. Ein Besatzungsmitglied sei positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden, teilten der Landkreis Cuxhaven und die Reederei TUI Cruises am Freitag mit. An Bord des Kreuzfahrtschiffs „Mein Schiff 3“ befinden sich laut TUI derzeit keine Reisegäste. Stattdessen seien 2899 Crew-Mitglieder an Bord, die teilweise von anderen TUI-Schiffen auf die „Mein Schiff“ gebracht worden waren. Von Cuxhaven aus sollten sie die Rückreise in ihre Heimatländer antreten.

Laut TUI hatten sich 15 Besatzungsmitglieder nach der Ankunft in Cuxhaven mit leichten grippeähnlichen Symptomen an das Bordhospital gewandt. Einer von ihnen sei positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die 15 Mitarbeiter seien in ihren Kabinen isoliert und würden medizinisch betreut, teilte die Reederei mit. Einige Crewmitglieder hätten das Schiff in den vergangenen Tagen bereits verlassen. Sie seien kontaktiert und aufgefordert worden, sich in ihrer Heimtat in Quarantäne zu begeben.

„Eine Gefährdung für die Bevölkerung der Stadt und des Landkreises Cuxhaven besteht nicht“, erklärten Landrat Kai-Uwe Bielefeld und Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer (SPD). „Der Personenkreis, der für die behördliche Abwicklung der Ausschiffung an Bord gegangen ist, ist genau abgrenzbar und war mit persönlicher Schutzausrüstung ausgestattet.“

Mehr Informationen: Wirtschaftsverband: „Heben Sie den Lockdown auf, bevor es zu spät ist!“ – Industrieverband fordert Exitplan

6:34 Uhr: 50.000 Europäer sitzen wegen Corona-Krise immer noch im Ausland fest

Die größte Rückholaktion in der Geschichte der Europäischen Union ist nach den Worten des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell weitgehend abgeschlossen. Die meisten der infolge der Corona-Pandemie im Ausland gestrandeten rund 600.000 EU-Bürger seien mittlerweile wieder heimgekehrt, sagte Borrell der „Welt“ (Samstagsausgabe). 50.000 sitzen demnach immer noch im Ausland fest.

„Bis zum 1. Mai haben wir mehr als 550.000 Europäer wieder zu ihren Familien zurückgebracht – damit wurden 90 Prozent aus dem Ausland zurückgeholt“, sagte Borrell der „Welt“. Dies sei auch das Ergebnis einer „einzigartigen konsularischen Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten“, betonte Europas Chefdiplomat. In der Regel wurden Urlauber oder jüngere Menschen aus EU-Ländern, die sich im Rahmen eines Schüleraustausches oder eines Freiwilligenprogramms in Drittstaaten aufhielten, zurückgebracht.

Borrell versicherte, die EU werde weiterhin daran arbeiten, auch den restlichen zehn Prozent der im Ausland verbliebenen Europäer zu helfen. Deren Rückholung ist besonders schwierig, weil zum Beispiel Marokko kaum Landegenehmigungen erteilt. Auf den Philippinen, in Kamerun und in Indien können die EU-Bürger nur schwer zum Flughafen gelangen, weil weiterhin sehr strenge Ausgangsbeschränkungen gelten.

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6:32 Uhr Spanier dürfen erstmals seit sieben Wochen wieder das Haus verlassen

Erstmals seit sieben Wochen dürfen die Spanier am Samstag wieder ihre Häuser verlassen. Sport im Freien und Spaziergänge von Mitgliedern eines Haushaltes sind wieder erlaubt. Diese Lockerung der strengen Corona-Restriktionen ist Teil eines langfristigen Plans der Regierung, nach Wochen des Stillstandes wieder etwas Alltag zuzulassen. Spanien ist eines der am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder, es starben schon mehr als 24.800 Menschen. Allerdings ging die Zahl der neuen Todesfälle in den vergangenen Tagen kontinuierlich zurück.

Seit dem 14. März gilt in dem Land die europaweit schärfste Ausgangssperre, sie wurde vorerst bis zum 9. Mai verlängert. Allerdings ist es im Rahmen der vorsichtigen Lockerungen seit kurzem bereits Kindern unter 14 Jahren erlaubt, mit einem Erwachsenen eine Stunde am Tag das Haus zu verlassen. Zum Schutz der Risikogruppe dürfen Senioren nicht im gleichen Zeitraum wie Kinder ins Freie.

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Freitag, 01. Mai

20:33 Uhr: Grüne halten Deutschlands ersten digitalen Parteitag ab

Die Grünen halten am Samstag (ab 14.00 Uhr) Deutschlands ersten digitalen Parteitag ab. Der sogenannte Länderrat, was einem kleinen Parteitag entspricht, findet vollständig im Internet und per Videokonferenz statt. Hauptthema ist die Corona-Krise und der Umgang mit deren Folgen.

„Solidarität ist der Kit, der unsere Gesellschaften zusammenhält“, mahnte Parteichefin Annalena Baerbock, vor allem diejenigen im Blick zu behalten, „die nicht die lauteste Stimme haben“, zum Beispiel Kinder, Pflegebedürftige oder sozial Schwache. Für sie müsse es „einen sozialen Schutzschirm“ geben. In einem Antrag für den Länderrat fordern die Grünen, bei den Corona-Schutzmaßnahmen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu beachten.

20:03 Uhr: Texas lockert Corona-Beschränkungen

Als bislang größter US-Bundesstaat hat Texas mit der Lockerung der Corona-Einschränkungen begonnen – und das nach dem Tag mit der bislang höchsten Zahl von Todesopfern. Geschäfte, Restaurants, Kinos, Einkaufszentren, Museen und Büchereien durften am Freitag wieder öffnen, wenn auch nur mit einer Kapazität von zunächst 25 Prozent. Die Texaner dürfen im Freien auch wieder Sport in Gruppen von bis zu vier Menschen treiben.

Gouverneur Greg Abbott mahnte aber Vorsicht an und rief dazu auf, grundsätzlich weiterhin Abstand zu anderen Menschen einzuhalten. Das Tragen von Gesichtsmasken sei nicht verpflichtend, werde aber empfohlen. Bars, öffentliche Schwimmbäder, Fitness-Clubs, Schönheits- und Massagesalons bleiben vorerst weiter geschlossen.

In Texas wurden bereits mehr als 28.000 Corona-Infektionen und mehr als 780 Todesfälle bestätigt. Der Donnerstag war mit 50 Toten der Tag mit den bislang meisten Todesopfern in dem Bundesstaat im Süden der USA. Experten warnen, dass ein zu rasches Lockern der Corona-Beschränkungen zu einem rasanten Anstieg der Infektionszahlen führen könnte.

19:45 Uhr: Mehr als 27.000 Corona-Tote in Großbritannien

Die Zahl der Corona-Toten in Großbritannien ist auf mehr als 27.000 gestiegen. 739 Menschen seien innerhalb der vergangenen 24 Stunden an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben, sagte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock am Freitag in London. Damit gebe es nun insgesamt 27.510 Todesopfer.

Laut Hancock wurden die Testkapazitäten in Großbritannien zuletzt deutlich ausgebaut. Die Zielmarke von 100.000 Corona-Tests pro Tag sei inzwischen übertroffen worden. Am Donnerstag wurden laut Hancock 122.347 Tests vorgenommen. Dies sei eine „unglaubliche Leistung“.

Premierminister Boris Johnson hatte am Donnerstag erklärt, sein Land habe einen Wendepunkt im Kampf gegen die Pandemie erreicht. Der Regierungschef war am Montag in die Downing Street zurückgekehrt. Johnson war schwer an Covid-19 erkrankt und musste zwischenzeitlich auf der Intensivstation behandelt werden.

19:17 Uhr: Madrid schließt riesiges Corona-Feldkrankenhaus

Das im Madrider Messezentrum Ifema errichtete riesige Feldkrankenhaus wurde wegen der schnell sinkenden Zahl der Covid-19-Kranken eineinhalb Monate nach der Öffnung wieder geschlossen. Nach Angaben der Behörden wurden im Ifema, wo im vergangenen Dezember noch der UN-Klimagipfel getagt hatte, mehr als 4000 Patienten behandelt. Lediglich 17 Kranke konnten im Ifema nicht gerettet werden.

Die Klinik mit 1350 Betten, darunter 16 für Intensiv-Patienten, war in Rekordzeit von nur 48 Stunden errichtet und am 21. März eröffnet worden. Bei einem Besuch hatte König Felipe VI. die Einrichtung als „Ort der Hoffnung für die Moral ganz Spaniens“ bezeichnet.

In Spanien haben sich nach Angaben der Behörden bis Freitag mehr als 215.000 Menschen erwiesenermaßen mit Sars-CoV-2 infiziert, 24.800 starben an oder mit dem Virus. Madrid gilt mit über 60.000 Infektionen vor Katalonien (knapp 50.000) als das Epizentrum der Krise in Spanien. Die Zahlen gehen aber im ganzen Land seit Wochen stetig zurück. Die strikte Ausgangssperre wird deshalb gelockert. Ab Samstag darf man erstmals nach sieben Wochen wieder spazieren gehen oder im Freien Sport treiben. Mit einem Vier-Phasen-Plan will man Ende Juni eine „neue Normalität“ erreichen. (dpa)

17:23 Uhr: Indien verlängert Ausgangssperre um weitere zwei Wochen

Indien verlängert die wegen der Corona-Pandemie verhängte Ausgangssperre bis Mitte Mai. Die ursprünglich bis Ende der Woche befristete Maßnahme gelte grundsätzlich für mindestens zwei weitere Wochen, kündigte die Regierung am Freitag an. Flug- und Bahnreisen bleiben damit weitgehend verboten.

Ausnahmen von der allgemeinen Ausgangssperre gälten nur in den Regionen, in denen es keine oder nur wenige Corona-Fälle gebe, erklärte das Innenministerium. Dies betrifft vor allem ländliche Gebiete.

Die Ausgangssperre für alle 1,3 Milliarden Bürger des Landes war Ende März verhängt worden. In Indien wurden nach offiziellen Angaben bislang rund 35.000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert, 1152 Erkrankte starben.

17:23 Uhr:  Unicef: Flugstreichungen gefährden Routine-Impfungen in dutzenden Ländern

Die Corona-Pandemie gefährdet wegen der massiven Einschränkungen im Luftverkehr die lebenswichtigen Routine-Impfungen von Kindern in dutzenden Ländern: Bereits seit dem 22. März seien die Impfstoff-Lieferungen wegen der zahlreichen Flugstreichungen um 70 bis 80 Prozent zurückgegangen, teilte das Weltkinderhilfswerk (Unicef) am Freitag mit. Sollte die Lage länger andauern, gingen den betroffenen Ländern bald die Impfstoffe ganz aus, warnte Unicef-Sprecherin Marixie Mercado.

Derzeit könnten die betroffenen Länder noch auf ihre Notreserven zurückgreifen, doch ließen sich damit nur drei Monate überbrücken, sagte Mercado. Die Gefahr, dass verheerende Epidemien wie etwa die Masern dadurch wieder aufflammten, sei groß. Am schwersten von den Engpässen betroffen sind demnach 26 Länder, vor allem in Afrika – aber auch asiatische Staaten wie Nordkorea oder Myanmar. Fünf der Länder hatten bereits im vergangenen Jahr mit Masern-Epidemien zu kämpfen.

2019 hatte Unicef eigenen Angaben zufolge noch 2,43 Milliarden Impfdosen an hundert Länder geliefert. Mit ihnen wurden 45 Prozent der Kinder unter fünf Jahren geimpft. Doch bereits vor der Pandemie blieben rund 20 Millionen Kinder weltweit ohne lebenswichtige Impfungen wie etwa gegen Masern, Diphtherie oder Tetanus.

17:23 Uhr: Mehr als 161.500 Corona-Nachweise in Deutschland

In Deutschland sind bis zum Nachmittag mehr als 161.500 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 16.15 Uhr: mehr als 160.000 Infektionen). Mindestens 6556 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 16.15 Uhr: 6362). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Die Reproduktionszahl lag nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Stand Donnerstag bei 0,76. Das bedeutet, dass zehn Infizierte etwa sieben bis acht weitere Personen anstecken. Nach RKI-Schätzungen haben in Deutschland rund 126.900 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 42.900 nachgewiesenen Fällen und mindestens 1886 Toten sowie Nordrhein-Westfalen mit mehr als 33.000 Fällen und mindestens 1261 Toten. Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert von Bundesland zu Bundesland.

Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Bayern mit einem Wert von 328,2 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 194,3. Allerdings ist die Anzahl der erfolgten Tests pro 100.000 Einwohner in den Bundesländern unterschiedlich hoch. (dpa)

16:50 Uhr: Henkel will keine Staatshilfe beantragen

Der DAX-Konzern Henkel sieht aktuell „keinen Anlass“, Staatshilfe wegen der Coronakrise zu beantragen. „Wir sind finanziell sehr solide aufgestellt und  haben ja ein breites Portfolio mit unserem starken Waschmittelgeschäft, dem Bereich Beauty-Care rund um Schwarzkopf sowie der Klebstoffsparte, die weltweit Marktführer ist“, sagte Henkel-Chef Carsten Knobel der „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe). „Trotz Corona stellen wir neue Beschäftigte auf freie Stellen ein und wir werden auch einen neuen Ausbildungs-Jahrgang starten.“

Laut dem Henkel-Chef profitiert das Unternehmen in Teilen sogar von der Krise, weil Produkte stärker nachgefragt werden. „Die Coronakrise trägt dazu bei, dass derzeit alle Wasch- und Reinigungsmittel gut verkauft werden. Auch Seifen und Handwaschmittel werden stark auf Vorrat gekauft.“ Nun werde man das Angebot an Hand-Desinfektionsmitteln für den häuslichen Gebrauch und Seifen ausbauen, weil Sauberkeit und Hygiene weltweit immer stärker im Fokus stünden.

„Unabhängig von der aktuellen Krise gilt weiter, dass Akquisitionen für Henkel zur Strategie gehören. Wir haben eine gesunde Bilanz, wir wollen weiter wachsen“, sagte Knobel. Aber ein möglicher Zukauf müsse strategisch passen, der Preis müsse stimmen und ein Übernahmeziel müsse verfügbar sein. „Doch wir sind in der aktuelle Lage natürlich auch vorsichtig. Denn niemand kann vorhersagen, wie lange die Weltwirtschaft noch in Turbulenzen stecken wird.“

16:50 Uhr: NRW-Ministerpräsident will Kita-Öffnung forcieren

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet will die Wiederöffnung von Kindertagesstätten forcieren. „Als Landesregierung arbeiten wir mit Hochdruck daran, Familien dadurch zu entlasten, dass die Betreuung von Kindern und Jugendlichen trotz der Pandemielage wieder hochgefahren werden kann“, sagte der CDU-Politiker dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstagsausgabe).

NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) stimme bereits Vorschläge mit der Hamburger Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) ab, die dann als Beratungsgrundlage für die Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Länderchefs am 6. Mai dienen sollen.

„Das Ziel ist klar: Wir müssen frühkindliche Bildung und soziale Kontakte ermöglichen, weil dies von großer Bedeutung für die Entwicklung unserer Kinder ist“, sagte Laschet der Zeitung.

16:49 Uhr: Union verlangt Abkehr von Gutscheinen für stornierte Reisen

Nachdem der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), aus europarechtlichen Gründen von verpflichtenden Gutscheinen für stornierte Reisen abgerückt ist, fordert die Union von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD), sich für andere Lösung zu öffnen.

„Wenn eine Gutscheinlösung im Einklang mit Europarecht absehbar nicht zu erreichen ist, brauchen wir einen Reisesicherungsfonds“, sagte der rechtspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jan-Marco Luczak (CDU), dem „Handelsblatt“. Die Verbraucherschutzministerin müsse sich umgehend mit dem Finanzminister zusammensetzen, um die Details zu klären.

Der Union sei es hierbei aber wichtig, dass der Staat nur vorläufig einspringe. „Die Haftung darf am Ende nicht beim Steuerzahler liegen“, so der CDU-Politiker. „Die Reisebranche muss die aus dem Fonds bezahlten Gelder nach und nach wieder auffüllen und die Mittel an den Bundeshaushalt zurückfließen.“ Luczak mahnte: „Wir brauchen jetzt schnell Klarheit.“ Viele Reisebüros stünden jetzt schon kurz vor dem wirtschaftlichen Aus.

13:44 Uhr: Muslime begrüßen Wiederzulassung von Gottesdiensten

Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) hat die Entscheidung von Bund und Ländern zur Wiederzulassung von Gottesdiensten begrüßt. Dies werde „dem Stellenwert der Religionsfreiheit gerecht“ und sei „ein wichtiges Signal für die Gesellschaft“, erklärte der Koordinationsrat am Freitag in Berlin. Das Gremium kündigte an, dass ab 9. Mai die ersten Moscheen wieder für Gebetszeiten öffnen sollen.

„Wir haben diese Entscheidung mit bestem Wissen und Gewissen sowie aus religiöser und bürgerlicher Verantwortung zum Schutz von Gesundheit und Menschenleben getroffen“, erklärte KRM-Sprecher Burhan Kesici. Zunächst sollen demnach nur drei der fünf täglichen Gebetszeiten – am Morgen, Mittag, Nachmittag – unter strikter Einhaltung der behördlichen Vorgaben wieder aufgenommen werden.

Zu den Vorgaben gehören vor allem die Begrenzung der Besucherzahl, Abstands- und Maskenpflicht, der Situation angepasste Hygienemaßnahmen und die Erfassung von Besuchernamen. Außerdem müssen die Gläubigen ihre eigenen Gebetsteppiche mitbringen. Die im Ramadan normalerweise besonders stark frequentierten Nachtgebete bleiben ebenso wie Freitags- und Festtagsgebete vorerst weiter ausgesetzt.

12:41 Uhr: Laschet hält an Lockerungskurs fest

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will an seinem Kurs der schrittweisen Lockerungen in der Coronakrise festhalten. „Im demokratischen Rechtsstaat ist es selbstverständlich, den Menschen ihre Freiheitsrechte zurückzugeben, sobald dies unter Abwägung aller relevanten Aspekte möglich ist“, sagte Laschet dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstagsausgabe). „Ob wir weitere Schritte gehen können, werden wir sowohl anhand medizinischer Kriterien als auch unter Berücksichtigung sozialer und wirtschaftlicher Aspekte bewerten.“

Mit der von ihm geforderten Rückkehr in eine „verantwortungsvolle Normalität“ habe er „angemahnt, zwischen der Stilllegung des öffentlichen Lebens und den Schäden, die die Schließungen verursachen, besser abzuwägen“. Gezielte Abstands- und Hygieneregeln seien verhältnismäßiger als pauschale Schließungen: „Wo Öffnungen verantwortbar sind, sollten wir sie vorsichtig, behutsam, tastend ermöglichen und gleichzeitig deutlich machen, in welchem Bereich derzeit keine Öffnung möglich sind“, sagte Laschet der Zeitung.

10:51 Uhr: Spaniens Regierung erwartet Anstieg von Haushaltsdefizit auf 10,34 Prozent

Wegen der Corona-Krise rechnet Spanien mit einer Explosion seines Haushaltsdefizits auf mehr als zehn Prozent. Das Defizit werde voraussichtlich von 2,8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im vergangenen Jahr auf 10,34 Prozent im laufenden Jahr steigen, teilte Haushaltsministerin María Jesús Montero am Freitag bei einer Pressekonferenz in Madrid mit. Verursacht werde das größte Haushaltsdefizit ihres Landes seit 2012 sowohl durch sinkende Steuereinnahmen als auch durch höhere Staatsausgaben.

10:15 Uhr: Maschmeyer fürchtet „Gründer-Gau“

Investor Carsten Maschmeyer fürchtet, dass es in der Start-up-Szene wegen der Coronakrise zum großen „Gründer-Gau“ kommen wird. „Start-ups sind auf dem besten Weg, die größten Corona-Verlierer zu werden“, sagte Maschmeyer dem Internetportal des Fernsehsenders n-tv. Er rechne mit massenhaft Insolvenzen bei jungen Unternehmen.

„Ich schätze, dass jedes zweite Start-up Pleite gehen wird.“ Den versprochenen Rettungsschirm in Höhe von zwei Milliarden Euro hält Maschmeyer bisher noch für einen Flop. Er kenne kein einziges Start-up, welches schon Geld gesehen habe. „Der theoretische Rettungsschirm geht nicht auf. Viele Start-ups werden deswegen abstürzen, obwohl sie die Innovationstreiber unserer Wirtschaft sind“, so der Investor.

Es sei eine Schande, wie die Politiker im Moment noch mit der Zukunft der deutschen Gründer umgingen. Maschmeyer warnte außerdem davor, schon jetzt würden neun von zehn großen Tech-Unternehmen aus den USA kommen „und die holen sich jetzt auch noch die vielen Top-Talente, die hier entlassen werden“. Nutznießer in der Krise seien die großen internationalen Konzerne, Verlierer die deutschen Start-ups, sagte Maschmeyer.

10:10 Uhr: Ryanair will wegen Corona-Krise bis zu 3000 Stellen streichen

Die irische Billigfluglinie Ryanair plant wegen der Corona-Krise den Abbau von bis zu 3000 Stellen bei den Piloten und dem Kabinenpersonal. Zudem sollen die meisten Flüge bis Ende Juni gestrichen werden, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Die Airline rechnet damit, dass sich die Kundenachfrage erst im Sommer 2022 erholen wird.

Insgesamt beschäftigt die Fluggesellschaft weltweit 18.000 Mitarbeiter. Der Stellenabbau werde voraussichtlich in den „nächsten drei bis vier Monaten“ erfolgen, sagte Ryanair-Chef Michael O’Leary dem Sender Bloomberg TV. O’Leary selbst will bis März 2021 auf 50 Prozent seines Gehalts verzichten.

Wegen der Corona-Krise könnten nach Unternehmensangaben auch unbezahlter Urlaub, Lohnkürzungen von bis zu 20 Prozent sowie die Schließung einiger Standorte in Europa notwendig werden.

Ryanair werde dieses Jahr voraussichtlich weniger als 100 Millionen Passagiere statt wie geplant 154 Millionen Passagiere befördern, sagte O’Leary. „Die Lage ist düster.“ Er erwarte, dass die Regierungen Europas ab Juli wieder einen normalen Flugbetrieb zulassen.

9:59 Uhr: Autokorso in Berlin darf trotz Corona-Epidemie stattfinden

Trotz der Corona-Beschränkungen darf ein Autokorso in Berlin stattfinden. Das entschied das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg am späten Donnerstagabend. Die Veranstalter wollen am Freitag in einem Korso aus 20 Teilnehmern in acht Fahrzeugen durch Berlin fahren. Der Polizeipräsident lehnte eine Ausnahme vom coronabedingten Versammlungsverbot mit der Begründung ab, dass die Berliner Corona-Verordnung dies lediglich für ortsfeste Versammlungen vorsehe.

Das Verwaltungsgericht entschied hingegen, dass eine solche Ausnahme auch für den Autokorso zuzulassen sei. Diese Entscheidung bestätigte nun das OVG im Wesentlichen. Der Beschluss ist unanfechtbar. (OVG 11 S 36/20)

7:40 Uhr: Bericht: Krankenstand in Corona-Krise stark gestiegen

Die Zahl der krankgeschriebenen Arbeitnehmer ist einem Medienbericht zufolge in der Corona-Krise stark gestiegen. Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) verzeichnete im April 43 Prozent mehr Krankschreibungen als im März, wie die „Augsburger Allgemeine“ (Samstagsausgabe) unter Berufung auf einen Bericht des GKV-Spitzenverbandes berichtete. Demnach stieg die Zahl der gesetzlich Versicherten, die im April arbeitsunfähig geschrieben waren, auf 2,13 Millionen. Im März waren es noch 1,49 Millionen.

Wegen der Corona-Pandemie dürfen sich Arbeitnehmer mit leichten Erkrankungen der Atemwege derzeit telefonisch krankschreiben lassen. Die Ausnahmeregelung gilt bis zum 18. Mai.

7:33 Uhr: Innenministerium: Corona-Betrugsfälle nehmen zu

Das Bundesinnenministerium registriert eine deutliche Zunahme von Betrugsfällen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Die Angst vor dem Virus werde „auf vielfältige Weise ausgenutzt“, berichtet das Nachrichtenmagazin Focus unter Berufung auf einen Lagebericht des Krisenstabs des Ministeriums. So würden sich Täter als Amtspersonen ausgeben und verlangten „für angebliche Amtshandlungen hohe Geldsummen“.

Zugleich würden im Internet gefälschte Medikamente und Medizinprodukte wie Schutzmasken oder Desinfektionsmittel angeboten. Nach Einschätzung des Ministeriums von Horst Seehofer (CSU) befinde sich die Cyber-Kriminalität „auf anhaltend hohem Niveau“. Sie richte sich sowohl gegen Personen wie auch Behörden. Unter anderem würden im Namen des Bundesgesundheitsministeriums Antragsformulare verschickt, um an Kontodaten von Bürgern zu kommen. Das Ministerium warne außerdem davor, dass mittelfristig auch Menschen- und Drogenhandel zunehmen werden, berichtet das Nachrichtenmagazin Focus.

Donnerstag, 30 April

19:39 Uhr: Jogger und Radfahrer in Frankreich sollen zehn Meter Abstand halten

Mindestens zehn Meter Abstand sollen Jogger und Radfahrer in Frankreich künftig zu anderen Menschen halten. Die neue Regel tritt mit Lockerung der Ausgangssperre am 11. Mai in Kraft, wie das Sportministerium in Paris am Donnerstag mitteilte. Damit soll das Risiko einer Corona-Ansteckung gemindert werden.

Die Sportministerin und frühere Schwimmweltmeisterin Roxana Maracineanu betonte, auch beim Tennis, Yoga oder bei Fitness-Übungen im Freien müsse ab dem 11. Mai „ein ausreichender körperlicher Abstand“ gewährleistet sein. Für Yoga oder Crossfit in Gruppen sind zum Beispiel vier Quadratmeter Platz pro Teilnehmer vorgeschrieben. Teamsportarten wie Fußball oder Basketball sind zunächst nicht möglich.

Ab 11. Mai fällt die Auflage, dass Franzosen nur noch eine Stunde am Tag Sport im Freien machen dürfen, und das nur in unmittelbarer Nähe der Wohnung. Bis Anfang Juni will die Regierung prüfen, wie Sport in Turnhallen oder Fitnesscentern wieder möglich sein könnte. Wettkämpfe sind bis mindestens August verboten, Sportveranstaltungen mit mehr als 5000 Teilnehmern bis September.

17:39 Uhr: Merkel: unter Auflagen dürfen Spielplätze, Kultureinrichtungen und Gotteshäuser wieder öffnen

Nach den Spitzenberatungen von Bund und Ländern hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) weitere Öffnungsschritte verkündet. Unter Auflagen dürften Spielplätze, Kultureinrichtungen und Gotteshäuser wieder öffnen, sagte Merkel am Donnerstag in Berlin. Die Gefahr durch die Corona-Pandemie sei aber noch lange nicht gebannt: „Deshalb bleibt Vorsicht das Gebot.“

15:46 Uhr: Ungarn und Slowenien lockern Anti-Corona-Maßnahmen

Ungarn will seine Anti-Corona-Maßnahmen ab kommender Woche lockern. Geschäfte, Freilichtmuseen, Strände und Schwimmbäder außerhalb Budapests dürften ab Montag wieder öffnen, erklärte Kabinettsmitglied Gergely Gulyas am Donnerstag. Restaurants und Hotels dürfen in ihren Außenbereichen wieder Gäste empfangen. In Ungarns Hauptstadt bleiben die Ausgangsbeschränkungen jedoch bestehen. Rund 70 Prozent der mehr als 2700 offiziell gemeldeten Infektionsfälle in Ungarn entfallen auf Budapest.

Ungarns Schulen sollen noch den ganzen Mai über geschlossen bleiben. Auch Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern bleiben bis mindestens 15. August verboten. Im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften gilt eine  Maskenpflicht. Älteren Menschen wird zudem empfohlen, weiterhin zu Hause zu bleiben.

Auch Slowenien will ab kommender Woche mit einer schrittweisen Lockerung der Beschränkungen beginnen. Dort dürfen ab Montag ebenfalls Restaurants und Bars ihre Außenbereiche wieder öffnen, sofern die Gäste genügend Abstand halten können. Ab dem 18. Mai öffnen auch die Kindergärten wieder, wie Regierungssprecher Jelko Kacin mitteilte. Dann sollen auch die Schüler der unteren sowie der Abschlussklassen an die Schulen zurückkehren. Das Reiseverbot innerhalb des Landes wurde mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Auch Bibliotheken, Museen, Friseure und Geschäfte mit bis zu 400 Quadratmetern Fläche dürfen den Betrieb ab Montag wieder aufnehmen.

In Slowenien mit seinen zwei Millionen Einwohnern wurden nach offiziellen Angaben mehr als 1400 Infektions- und 91 Todesfälle gemeldet. Im Zehn-Millionen-Einwohner-Land Ungarn wurden 2700 Infektionsfälle registriert, 312 Menschen starben offiziellen Angaben zufogte an den Folgen einer Infektion mit dem Virus.

15:42 Uhr: Bund gibt sechs Milliarden Euro für Krankenhaus-Finanzierung frei

Der Bund hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in der Corona-Krise sechs Milliarden Euro zur Finanzierung der Krankenhäuser freigegeben. Dies geht aus einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestags hervor, über welches das „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe) berichtet. Das Geld erhielten die Krankenhäuser dafür, „dass sie seit dem 16. März 2020 planbare Aufnahmen, Operationen und Eingriffe verschoben haben, um freie Kapazitäten für die Behandlung von Covid-19-Patienten zu schaffen“, heißt es in dem Schreiben des Finanzministeriums.

Der finanzielle Ausgleich wird den Krankenhäusern aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds bereitgestellt. Der Bedarf beruhe auf einer Schätzung. „Der finale Mehrbedarf kann erst zu einem späteren Zeitpunkt auf der Grundlage der tatsächlichen Ausgleichsbeträge errechnet werden“, heißt es in dem Schreiben weiter. Bereits zuvor hatte Spahn im Zuge der Corona-Krise Zusatzmittel in Höhe von 12,9 Milliarden Euro für 2020 bekommen, etwa 7,8 Milliarden Euro für die Beschaffung von Masken und Beatmungsgeräten für Ärzte und Krankenhäuser. Mit den neuen Mitteln steigen die Extramittel auf knapp 19 Milliarden Euro. Damit hat sich der Etat von Spahn, der ursprünglich für dieses Jahr bei rund 15,4 Milliarden Euro lag, mittlerweile mehr als verdoppelt.

15:24 Uhr: Italien kündigt Öffnung zweier Flughäfen am Montag an

In Italien sollen am Montag die beiden seit Mitte März geschlossenen Flughäfen Ciampino in Rom und Peretola in Florenz wieder öffnen. Das teilte das Verkehrsministerium in Rom am Donnerstag mit. Die italienische Regierung hatte bereits am Montagabend die schrittweise Lockerung der Corona-Beschränkungen angekündigt.

Ciampino wird vor allem von Billig-Airlines genutzt und ist der zweite Flughafen der Hauptstadt. Peretola ist der zweitgrößte Airport in der Toskana nach Pisa. Beide sind seit dem 13. März geschlossen.

Mit Öffnung der Flughäfen könne ein neues „Screening-System“ für das neuartige Virus ausprobiert werden, erklärte das Verkehrsministerium, nannte aber keine Einzelheiten. Auch Fernzüge sollen ab Montag wieder Langstreckenziele anfahren.

13:40 Uhr: Thyssen-Krupp erhält eine Milliarde aus KfW-Corona-Krediten

Der Industriekonzern Thyssenkrupp hat sich einem Bericht zufolge finanzielle Unterstützung vom Staat gesichert: Der Konzern erhalte einen Kredit der Förderbank KfW in Höhe von rund einer Milliarde Euro, berichtete am Donnerstag das „Handelsblatt“ unter Berufung auf „informierte Kreise“. Thyssenkrupp kommentierte den Bericht nicht, verwies aber gegenüber AFP auf fortgeschrittene Gespräche.

Die Verhandlungen über den Kredit seien angesichts der Resthaftung der involvierten Privatbanken in Höhe von 20 Prozent „unheimlich herausfordernd gewesen“, berichtete das „Handelsblatt“. Der finanziell ohnehin angeschlagene Essener Konzern leidet wie zahlreiche Industrieunternehmen unter den Folgen der Corona-Krise und speziell dem Nachfragerückgang in der Autobranche. Ende März hatte Thyssenkrupp seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr kassiert.

13:30 Uhr: Vorlage für bundesweite Freigabe von Gottesdiensten

Die Bundesregierung will Gottesdienste und andere religiöse Versammlungen bundesweit wieder zulassen – allerdings nur unter strengen Auflagen. Die Teilnehmerzahl solle begrenzt werden, auch sollten Abstands- und Hygieneregeln gelten, heißt es in einer Beschlussvorlage für die Corona-Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder am Donnerstagnachmittag.

11:49 Uhr: Europas Wirtschaft bricht wegen Corona-Krise massiv ein

Die Corona-Krise hat Europas Wirtschaft den schwersten Einbruch seit Jahrzehnten beschert. Wie die Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag in einer ersten Schätzung mitteilte, sank die Wirtschaftsleistung in der Eurozone aus 19 Staaten im ersten Quartal um 3,8 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Vierteljahr. In der gesamten EU aus 27 Staaten schrumpfte die Wirtschaft im Zeitraum von Januar bis März um 3,5 Prozent.

In beiden Fällen seien dies die stärksten Rückgänge seit Beginn der Erfassung im Jahr 1995, wie Eurostat mitteilte. Die Statistiker verwiesen darauf, dass die Mitgliedstaaten im März begonen hatten, Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie zu verordnen.

Dadurch sind weite Teile der europäischen Wirtschaft zum Erliegen gekommen. Fabriken schickten ihre Mitarbeiter nach Hause, Geschäfte mussten schließen, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern. Im letzten Quartal vor der Corona-Krise Ende 2019 hatte hatte die Wirtschaft in der Eurozone noch einen leichten Zuwachs um 0,1 Prozent verzeichnet. In der gesamten EU waren es 0,2 Prozent.

11:42 Uhr: Litauen macht in Corona-Krise internationalen Flughafen zu Autokino

Krisen machen erfinderisch: Während der Corona-Pandemie hat Litauen seinen internationalen Flughafen in der Hauptstadt Vilnius in ein Autokino verwandelt. „Wir bieten den Menschen eine neue Art des Reisens durch das Kino auf dem Flughafenrollfeld“, sagte Organisator Algirdas Ramaska vom Internationalen Filmfestival von Vilnius (IFF) am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Hunderte Filmfans strömten in ihren Autos auf das flugverkehrsfreie Rollfeld für ein Kinoerlebnis der besonderen Art.

„Wir haben bereits eine Zeit lang davon geträumt, aber der Traum konnte erst wahr werden, als die Luftfahrt praktisch zum Erliegen kam“, sagte Ramaska. Wegen der Corona-Ausgangsbeschränkungen in Litauen sind seit Mitte März sowohl Flüge ausgesetzt als auch Kinos geschlossen.

Litauen gehört zu den ersten EU-Mitgliedstaaten, die die wegen der Coronavirus-Pandemie verhängten Beschränkungen schrittweise wieder lockern. Geschäfte sind seit vergangener Woche wieder geöffnet. Freiluft-Restaurants, Museen, Bibliotheken und Friseursalons dürfen seit Montag wieder aufmachen. In Litauen gibt es 1375 bestätigte Infektionsfälle, 45 Menschen starben.

11:39 Uhr: Studenten in finanziellen Nöten wegen Corona können zinsfreies Darlehen bekommen

Wenn Studenten durch die Corona-Pandemie in finanzielle Nöte geraten, können sie ab nächster Woche ein zinsfreies Darlehen bei der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen. Sie bekommen dann bis zu 650 Euro im Monat, wie Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) am Donnerstag in Berlin sagte. Das zinslose Darlehen soll bis zu ein Jahr laufen. Auch ausländische Studierende können es nutzen.

„Viele Studierende haben im Zuge der Corona-Pandemie ihre Studentenjobs verloren“, erläuterte Karliczek den Hintergrund der Entscheidung. Für die Betroffenen sei das „ein Drama“, da es sie „definitiv vor finanzielle Engpässe“ stelle. Zwei Drittel aller Studentinnen und Studenten arbeiteten neben dem Studium, bei ausländischen Studierenden seien es sogar drei Viertel.

Die zinslosen Darlehen richten sich laut Karliczek an diejenigen, „die nicht Bafög-fähig sind“ und keine anderen Einkünfte haben, etwa aus Stipendien. Außerdem sei mit dem Deutschen Studierendenwerk vereinbart worden, dass der Bund 100 Millionen Euro in die Nothilfefonds der Studierendenwerke steckt. Dabei gehe es um „kurzfristige Überbrückungshilfen“ für in Not geratene Studenten, betonte Karliczek. Eine langfristige Lösung sei dies nicht.

11:32 Uhr: Zahl der Corona-Todesfälle in Russland steigt auf mehr als 1000

In Russland ist die Zahl der Corona-Todesopfer auf mehr als 1000 gestiegen, die Zahl der offiziell diagnostizierten Infektionen liegt bei mehr als 100.000. Bis Donnerstag wurden nach Behördenangaben 1073 Todesfälle durch das Virus und 106.498 Infektionen registriert. Am schwersten betroffen sind Moskau und Umgebung sowie St. Petersburg. Aber auch in den Regionen, wo die Gesundheitsversorgung deutlich schlechter ist, breitet sich das Virus weiter aus.

Russland hatte wegen des Virus im Februar seine Landgrenzen zu China geschlossen und danach wochenlang nur sehr niedrige Infektionszahlen gemeldet, während die Zahlen in Westeuropa rasant stiegen. Seit Mitte März steigen die Zahlen aber auch in Russland unaufhörlich an.

Präsident Putin erklärte den April zum „arbeitsfreien Monat“, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die arbeitsfreie Zeit wurde inzwischen bis zum 11. Mai verlängert.

11:15 Uhr: Asylanträge in EU fallen wegen Corona-Beschränkungen deutlich

Die Asylanträge in der EU sind vor dem Hintergrund der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie zuletzt um fast die Hälfte gesunken. Wie die europäische Asylbehörde Easo am Donnerstag mitteilte, wurden im März in der EU einschließlich Norwegen, der Schweiz, Liechtenstein und Island 34.737 Anträge gestellt. Dies waren 43 Prozent weniger als im Februar.

Die März-Zahlen gäben aber nicht wirklich Hinweise auf längerfristige Migrationstrends, erklärte Easo. Grund seien „eher die Eindämmungsmaßnahmen zu Covid-19“, die auch die Arbeit der Asylbehörden beeinträchtigt hätten. Auch mit der Pandemie verbundene Grenzschließungen könnten eine Rolle gespielt haben.

Vor dem Covid-19-Ausbruch in Europa hatte Easo noch einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet. Im Januar und Februar stiegen die Asylanträge demnach um 16 Prozent auf jeweils deutlich mehr als 60.000.

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10:55 Uhr: Corona-Testkapazität steigt weiter

In der Coronakrise ist die maximale wöchentliche Testkapazität in Deutschland auf rund 860.000 gestiegen. „Das ist so viel, wie wir das noch nie hatten in Deutschland“, sagte der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, am Donnerstagvormittag in Berlin. Das sei „großartig“.

Er hob dabei die Relevanz der Corona-Tests hervor. Es sei klar, dass sie „einer der wichtigen Bausteine einer strategischen Bekämpfung dieses Virus“ seien. Die Durchführung der Tests sei wichtig, da sie „zum einen eine hohe Aussagekraft haben und zum anderen natürlich spezifisch in den jeweiligen Situationen eingesetzt werden“. Personen würden mittlerweile schneller getestet. In der vergangenen Woche waren es demnach rund 467.000. „Das ist das, was wir wünschen, was wir benötigen“, so Wieler. Man sei so nun früher in der Lage, Infektionsketten nachzuvollziehen.

10:13 Uhr: Südkorea verzeichnet erstmals keine Corona-Neuinfektionen

Südkorea hat erstmals keine Neuinfektionen mit dem Coronavirus festgestellt. Zum ersten Mal seit dem ersten Auftreten des Virus im Land gebe es keine neuen, vor Ort übertragenen Infektionen, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag mit. Präsident Moon schrieb auf Facebook: „Zum ersten Mal seit 72 Tagen haben wir keine neuen Fälle im Inland mehr.“

Die Behörden registrierten am Donnerstag einen neuen Corona-Todesfall. Damit starben in Südkorea bislang 247 Menschen an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Seit dem ersten Fall Mitte Februar verzeichnete das Land knapp 10.800 Infektionen.

Südkorea war zu Beginn der Pandemie das nach China am zweitstärksten von dem Virusausbruch betroffene Land weltweit. Durch umfangreiches Testen, das Nachverfolgen von Kontakten und eine allgemein weitgehend beachtete Kontaktsperre konnte der Ausbruch unter Kontrolle gebracht werden.

10:03 Uhr: Arbeitslosenzahl im April deutlich gestiegen

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist wegen der Corona-Krise massiv gestiegen: Sie nahm von März auf April um 308.000 zu, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg am Donnerstag mitteilte. Es ist demnach das erste Mal überhaupt, dass in einem April Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung zulegten.

Gleichzeitig stiegen die Anzeigen auf Kurzarbeit auf ein nie dagewesenes Niveau, wie BA-Chef Detlef Scheele erklärte. Im März und bis zum 26. April wurden bei den Arbeitsagenturen 751.000 Anzeigen für insgesamt 10,1 Millionen Arbeitnehmer erfasst. „Das heißt aber nicht, dass diese Menschen schlussendlich auch alle kurzarbeiten werden“, betonte Scheele. Es sei aber nichts desto trotz eine im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten eine nie dagewesene Zahl.

Im Vergleich zum April 2019 stieg die Zahl der Arbeitslosen laut BA um 415.000. Die Arbeitslosenquote kletterte gegenüber März um 0,7 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent.

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9:49 Uhr: Berliner Theatertreffen startet online

Die Tickets zum Berliner Theatertreffen sind normalerweise ausverkauft – diesmal haben nun viele Menschen die Gelegenheit, eine der Inszenierungen zu sehen. Denn das Festival findet wegen der Corona-Pandemie online statt. Ab Freitag (1. Mai) werden nacheinander sechs Inszenierungen im Internet gezeigt.

Nach Meinung von Festivalleiterin Yvonne Büdenhölzer ist Streaming zwar kein 100-prozentiger Ersatz, eröffnet aber neue Möglichkeiten. „Durch das Eins-zu-Eins-Verlegen von Theaterkunst ins Internet geht einiges verloren“, sagte sie. „Aber es gibt auch Potenziale. Es gilt herauszufinden, was wir möglicherweise gewinnen können.“ Man könne etwa neue Zielgruppen erreichen. Alle Mitschnitte würden kostenlos gezeigt. „Wir rufen lediglich auf, für Künstlerinnen und Künstler zu spenden – auf freiwilliger Basis“, sagte Büdenhölzer der Deutschen Presse-Agentur.

Bundesweit sind Theater derzeit geschlossen, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Den Häusern brechen wichtige Einnahmen weg, vor allem Privattheater fürchten um ihre Existenz. Mehrere Theater versuchen, ältere Aufzeichnungen nun online zu zeigen. Auch das Theatertreffen hat ein Online-Programm organisiert.

9:43 Uhr: Flugverkehr wegen Coronakrise massiv eingebrochen

Der Flugverkehr in Deutschland ist wegen der Coronakrise im März 2020 massiv eingebrochen. Rund 7,1 Millionen Fluggäste starteten oder landeten an den deutschen Hauptverkehrsflughäfen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit. Das waren 62,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Im Vergleich zum März 2019 sank die Zahl der abfliegenden Fluggäste um 66,1 Prozent auf 3,2 Millionen und damit stärker als die der ankommenden Fluggäste (-59,6 Prozent auf 3,9 Millionen).  Der Luftfrachtverkehr war von der Krise weniger stark betroffen. Der Versand und Empfang von Luftfracht ging im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um elf Prozent auf 392.000 Tonnen zurück. Dabei erfuhr insbesondere die Frachtbeförderung im Rahmen von Passagierflügen einen deutlichen Rückgang (-38,2 Prozent auf 68.000 Tonnen).

Die Beförderung in reinen Frachtflügen erlebte dagegen einen vergleichsweise moderaten Rückgang von -1,9 Prozent auf 324.000 Tonnen, so die Statisitker. Die Zahl der Frachtflüge erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar um 3,4 Prozent auf 11.000 Flüge, während die Zahl der Flüge mit Personenbeförderung um 48,7 Prozent auf 81.000 Flüge abnahm.

9:24 Uhr: Weil hält regionale Unterschiede bei Corona-Lockerungen für vertretbar

Vor dem neuerlichen Spitzengespräch von Bund und Ländern hat sich Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) für regionale Abstufungen bei der Lockerung der Corona-Auflagen ausgesprochen. „Dass man im Detail in einzelnen Bundesländern unterschiedlich handelt“, halte er für „vertretbar“, weil die Länder unterschiedlich stark von der Infektion betroffen seien, sagte Weil am Donnerstag im „Morgenmagazin“ der ARD.

Die Länder müssten sich dabei aber auf einen „gemeinsamen Korridor“ einigen, in dessen Rahmen die Lockerungen erfolgen sollen. Hiervon dürften sich die einzelnen Länder nicht zu weit entfernen: Es sei „nicht okay“, wenn es „allgemeine Entscheidungen“ gebe „und dann doch jeder seines macht“.

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9:22 Uhr: Regierung will Corona-Beschränkungen bis 10. Mai verlängern

Die derzeitigen Corona-Beschränkungen sollen mindestens um eine Woche bis zum 10. Mai verlängert werden. Bis dahin solle das „wesentliche Paket“ in Kraft bleiben, sagte Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) am Donnerstag im Sender n-tv. Über weitere Öffnungsschritte wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten am 6. Mai entscheiden. Bis bisherigen Corona-Auflagen waren zunächst bis zum 3. Mai befristet.

Merkel und die Regierungschefs der Länder wollen am Donnerstagnachmittag über die Lage in der Corona-Krise beraten – allerdings noch keine weiter reichenden Entscheidungen über weitere Lockerungen und Öffnungen treffen.

8:38 Uhr: Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland

Für die einzelnen Bundesländer übermittelte das RKI die folgenden Zahlen (Infizierte / Differenz zum Vortag / Tote):

Bundes­land Elektro­nisch über­mittelte Fälle
An­zahl Dif­fe­renz zum
Vor­tag
Fälle/ 100.000 Einw. Todes­fälle
Baden-Württem­berg 31.609 +273 286 1.353
Bayern 42.080 +250 322 1.799
Berlin 5.827 +93 155 147
Brandenburg 2.831 +63 113 113
Bremen 827 +30 121 29
Hamburg 4.562 +37 248 155
Hessen 8.304 +120 133 353
Mecklenburg-
Vor­pommern
690 +3 43 17
Niedersachsen 10.067 +95 126 416
Nordrhein-West­falen 32.687 +258 182 1219
Rhein­land-Pfalz 6.029 +47 148 166
Saarland 2.552 +38 258 131
Sachsen 4.561 +52 112 156
Sachsen-Anhalt 1.549 +24 70 43
Schles­wig-Holstein 2.690 +11 93 106
Thüringen 2.254 +84 105 85
Gesamt 159.119 +1.478 191 6.288

Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als „Corona-Tote“ gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt. Bei der Influenza ist das anders.

8:33 Uhr: Stärkster Wirtschaftseinbruch in Frankreich seit 1949

Die französische Wirtschaftsleistung ist wegen der Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie massiv eingebrochen: Wie das Statistikamt Insee auf der Grundlage vorläufiger Schätzungen am Donnerstag mitteilte, ging das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal dieses Jahres um 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zurück.

Es handle sich um den stärksten Rückgang seit Beginn der statistischen Erhebungen im Jahr 1949. Während der Wirtschafts- und Finanzkrise war das französische BIP im ersten Quartal 2009 um 1,6 Prozent gesunken.

Grund für den historischen Absturz sei vor allem der Stillstand „nicht essenzieller“ wirtschaftlicher Aktivitäten seit Mitte März, führte das Insee aus. So seien die Ausgaben privater Haushalte um 6,1 Prozent und damit so stark wie nie zuvor seit 1949 eingebrochen. Die Investitionen der Unternehmen sanken um 11,8 Prozent. Die französische Notenbank hatte bereits Anfang April einen Absturz des BIP um sechs Prozent verkündet.

8:26 Uhr: Dehoga: Hotels und Gaststätten bis Ende Mai mit Milliardenverlust

Der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Guido Zöllick, rechnet infolge der Coronakrise für seine Branche bis Ende Mai mit Umsatzverlusten von 18 Milliarden Euro. „Das sind Größenordnungen, die die Politik auch kennt“, sagte Zöllick dem Portal „Business Insider“. Jedes dritte Unternehmen in der Branche, „sprich 70.000 Betriebe im Gastgewerbe, droht Pleite zu gehen, wenn es nicht in den nächsten Tagen und Wochen weitere Finanzhilfen erhält und nicht schnell wieder ihr Geschäft aufnehmen darf“, so der Dehoga-Chef.

Weder die Senkung der Mehrwertsteuer, auf die sich die Regierung am 22. April geeinigt hatte, noch KfW-Kredite würden den Hoteliers und Gastronomen wirklich helfen. Die Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen „kann erst wirken, wenn wir wieder Umsätze machen“, so Zöllick.

Man habe da ganz konkrete Vorschläge gemacht. Der Dehoga-Präsident kritisierte auch die Lockerungsmaßnahmen der Politik: Zwar gehe die Gesundheit der Menschen immer vor, „trotzdem habe ich mehr und mehr das Gefühl, dass das eine oder andere relativ willkürlich gewählt ist, dass auch nicht wirklich ausgewogen entschieden wird, welche Branchen in welcher Art und Weise wieder öffnen dürfen“, so Zöllick. Da fehle ihm stellenweise die Logik.

8:18 Uhr: Forschungsministerin: Herstellung von Corona-Impfstoff ist „Kraftakt“

Die Herstellung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus wird nach Einschätzung von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) aufwändiger als erwartet. Eine „bislang vielleicht unterschätzte Herausforderung“ sei, möglichst viele Impfdosen in möglichst kurzer Zeit zu produzieren, sagte Karliczek den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). Man müsse „fast genauso viel Energie darauf verwenden, neben der eigentlichen Entwicklung auch die Impfstoffproduktion zu stärken und zu unterstützen“, so die CDU-Politikerin weiter. Lesen Sie weiter…

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8:10 Uhr: Lund will Walpurgisnacht-Gänger mit stinkendem Düngemittel vertreiben

Um Menschenansammlungen anlässlich der traditionellen Walpurgisnacht zu verhindern, hat sich die schwedische Universitätsstadt Lund eine kreative Lösung ausgedacht: Wie die Behörden am Mittwoch erklärten, wird im Stadtpark unangenehm riechendes Düngemittel versprüht, um Menschengruppen fernzuhalten. In dem ohnehin abgesperrten Park soll demnach eine Tonne Hühnermist verteilt werden.

„Hühnermist riecht einfach furchtbar“, sagte Lunds Umwelt-Stadtrat Gustav Lundblad der Nachrichtenagentur AFP. „Es ist nicht sehr angenehm, in diesem Gestank herumzusitzen und Bier zu trinken.“ Überdies würden auf diese Weise die Rasenflächen auch gleich gedüngt.

Im Stadtpark von Lund versammeln sich normalerweise jedes Jahr am Nachmittag und Abend des 30. April tausende Menschen, bevor die Walpurgisnacht mit den traditionellen Lagerfeuern begangen wird. Weil es sich bei den Feiern um spontane Versammlungen handelt, kann die Stadt sie nicht offiziell verbieten. Lundblad sagte jedoch, die Behörden hätten den Bürgern dringend empfohlen, dieses Jahr zur Walpurgisnacht Menschenansammlungen zu meiden.

8:04 Uhr: Merkel berät mit Länderregierungschefs über weiteres Vorgehen in der Corona-Krise

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berät am Donnerstag mit den Regierungschefs der Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise. Weitreichende Entscheidungen – etwa über weitere Lockerungen der Maßnahmen, sind von den Beratungen per Videoschalte aber nicht zu erwarten. Unter anderem soll es um die Frage gehen, inwiefern bundesweit wieder Gottesdienste oder andere religiöse Veranstaltungen stattfinden können. Mit einem Ergebnis wird gegen 16.30 Uhr gerechnet.

Dazu hat das Bundesinnenministerium gemeinsam mit den Religionsgemeinschaften einen Maßnahmenkatalog ausgearbeitet, der Grundlage der Beratungen ist. Weiteres Thema der Besprechung dürfte die allmähliche Wiederaufnahme des Schulbetriebes sein. Weiterreichende Entscheidung über neue Lockerungen und Öffnungen werden erst von der kommenden Bund-Länder-Beratung am 6. Mai erwartet.

8:00 Uhr: Giffey sieht Belange von Kindern in Corona-Krise nicht genügend berücksichtigt

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat gefordert, die Belange von Kindern in der Corona-Krise stärker zu berücksichtigen. „Wir können nicht in einem Atemzug den Kindern die Schaukel verwehren und gleichzeitig darüber nachdenken, wie wir schnellstmöglich wieder Bundesliga-Spiele stattfinden lassen“, sagte Giffey in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der „Süddeutschen Zeitung“.

Wenn die Bundesliga bevorzugt werde, dann sage dies etwas aus „über die Prioritätensetzung in einer Gesellschaft“, kritisierte die SPD-Politikerin. Die Diskussionen über Lockerungen der Corona-Restriktionen drehten sich um Dinge, die Erwachsenen wichtig seien wie Baumärkte, Friseure und Geschäfte. „Wir müssen auch mehr darüber reden, was den Kindern gut tut in einer Gesellschaft“, sagte Giffey.

Kleinkinder gehören nach ihren Worten zu den größten Leidtragenden der gegenwärtigen Einschränkungen. Deshalb habe sie sich im Kabinett für eine schrittweise Öffnung der Kitas eingesetzt. Bund und Länder hatten sich am Dienstag auf eine stufenweise Öffnung der Kitas geeinigt. Ein konkreter Fahrplan für ihre Wiedereröffnung wurde jedoch nicht vereinbart.

7:56 Uhr: Karliczek rechnet mit Ausnahmesituation bei Schulunterricht bis 2021

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) rechnet für lange Zeit nicht mit einer Rückkehr zum gewohnten Schulbetrieb. „Die Ausnahmesituation wird bis weit in das nächste Schuljahr andauern“, sagte Karliczek den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). Erst wenn große Bevölkerungsgruppen geimpft seien, werde man „zum gewohnten Unterricht zurückkehren.“

So lange werde es eine Mischform von Präsenzunterricht und digitalem Unterricht geben, so die CDU-Politikerin weiter. In der Schule seien strenge Hygiene- und Abstandsregeln zu befolgen. Um versäumten Stoff nachzuholen, seien „Sommercamps in den Ferien“ auf freiwilliger Basis denkbar.

Sie zeigte sich offen für eine generelle Anhebung der Abiturnoten, sollten die Prüfungsleistungen wegen der Pandemie sinken. „Man muss jetzt einfach beobachten, wie die Prüfungen laufen“, sagte Karliczek. Wenn man deutschlandweit feststelle, „dass sich die derzeitige Lage negativ auf die Noten auswirkt, kann gegebenenfalls nachgesteuert werden.“ Momentan habe sie aber ich den Eindruck, dass die Abiturienten gut mit der Situation klarkämen.

7:53 Uhr: Facebook steigert Umsatz in Corona-Krise deutlich

Von den Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie profitiert auch Facebook: Der Umsatz betrug von Januar bis März 17,4 Milliarden Dollar (16 Milliarden Euro) und lag damit um 17 Prozent über dem Vorjahreswert, wie das Unternehmen bei der Vorstellung seiner Quartalszahlen am Mittwoch mitteilte.

Die Zahl der aktiven Facebook-Nutzer sei monatlich um zehn Prozent gestiegen, teilte das Unternehmen weiter mit. Rund 2,6 Milliarden Nutzer nutzten demnach monatlich den Online-Dienst.

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7:45 Uhr: Mehr als 5300 Corona-Infektionsfälle in Südafrika

In Südafrika ist die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen auf mehr als 5300 gestiegen. In den vergangenen 24 Stunden sei eine Rekordzahl von 354 Neu-Infektionen registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Johannesburg mit. Im Vergleich zum Vortag habe man einen Anstieg bei den Infektionsfällen um 73 Prozent registriert, erklärte das Ministerium. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich demnach um zehn auf 103.

Südafrika ist das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land auf dem afrikanischen Kontinent. Die Regierung hat angekündigt, die strengen Ausgangsbeschränkungen wegen der Pandemie ab Freitag schrittweise zu lockern.

7:42 Uhr: Tunesien kündigt schrittweise Lockerung von Corona-Einschränkungen an

Tunesien hat eine Lockerung der wegen der Coronavirus-Pandemie verhängten Einschränkungen angekündigt. Ab Montag dürften Angestellte in mehreren Branchen wieder zur Arbeit gehen, sagten mehrere Kabinettsmitglieder am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Tunis. Die Lockerungen sollen den Ministern zufolge phasenweise in Kraft treten. Nach der ersten Lockerung für bestimmte Branchen werde eine zweite Lockerungsphase ab dem 14. Juni beginnen, sollte die Gesundheitssituation dies zulassen, sagten die Regierungsvertreter weiter.

Schüler der Abschlussjahrgänge sollen nach Angaben von Erziehungsminister Mohamed Hamdi am 28. Mai an die Schulbänke zurückkehren, um ihre Abschlussprüfungen im Juli ablegen zu können. Für alle anderen Schüler werde das neue Schuljahr jedoch erst im September losgehen. Die Regierung in Tunis hatte Mitte März die Schulen aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen.

In dem nordafrikanischen Land wurden 975 Infektionsfälle mit dem Erreger Sars-Cov-2 registriert, 40 Menschen starben. Landesweit gilt wegen der Pandemie eine nächtliche Ausgangssperre.

Mittwoch, 29. April

22:00 Uhr: Moskau verlängert Einreisestopp für Ausländer

Russland hat den wegen der Corona-Pandemie geltenden Einreisestopp für Ausländer verlängert. Die Einreisebeschränkungen blieben solange in Kraft, bis das neuartige Coronavirus in Russland unter Kontrolle sei, sagte Ministerpräsident Michail Mischustin am Mittwoch in einer Krisensitzung mit Regierungsvertretern. Der Mitte März verhängte Einreisestopp sollte ursprünglich am Donnerstag auslaufen.

Bereits am Dienstag hatte Präsident Wladimir Putin die seit März geltende Ausgangssperre um zwei Wochen verlängert. Russland habe den Höhepunkt der Pandemie noch nicht erreicht, begründete er den Schritt. Nach offiziellen Angaben starben in Russland bislang 972 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion, mehr als 99.000 Menschen haben sich mit Sars-Cov-2 infiziert.

21:57 Uhr: KfW-Kredit für Mutterkonzern von Media Markt und Saturn

Der Mutterkonzern der Elektronikmärkte Media Markt und Saturn, Ceconomy, erhält einen Kredit der staatlichen KfW-Bank. Die Ceconomy AG erklärte am Mittwochabend, sie habe die Genehmigung der Bundesregierung für einen Konsortialkredit in Höhe von 1,7 Milliarden Euro erhalten. Dem Vertrag müssten noch die Partnerbanken zustimmen, die Gespräche seien jedoch positiv und in einem weit fortgeschrittenen Stadium. Konsortialkredite sind Darlehen, die von einer Gruppe von Banken vergeben werden.

Eine Bedingung des Kredits sei die Aussetzung von Dividendenzahlungen über die Laufzeit der Kreditlinie. Diese sei bis Dezember 2021 festgelegt und könne mit Zustimmung der KfW um ein Jahr verlängert werden.

Angesichts der weltweiten Ausbreitung der Covid-19-Pandemie und der erwarteten spürbaren Auswirkungen auf das Geschäft habe Ceconomy frühzeitig umfangreich Liquiditätsmaßnahmen in die Wege geleitet, hieß es weiter. In diesem Zusammenhang habe das Unternehmen auch die Kreditlinie beantragt, um bestehende Kreditvereinbarungen in Höhe von 980 Millionen Euro aufzustocken und auf diese Weise die finanzielle Flexibilität des Unternehmens zu sichern.

21:06 Uhr: Corona-Warn-App: SAP und Telekom sollen es richten

Die für die Entwicklung einer Corona-Warn-App vorgesehenen Unternehmen SAP und Deutsche Telekom sollen entscheiden, welches technische Konzept dabei zum Einsatz kommt. Den Angaben zufolge sollen die beiden Konzerne mit Apple und Google „auf Augenhöhe“ darüber sprechen, wann diese die für die Nutzung der App nötige Schnittstelle bereitstellen. Einen konkreten Zeitplan für die Entwicklung der App habe Bär unter Verweis auf die noch ausstehende Einigung mit den beiden US-Konzernen nicht vorgelegt.

Corona-Apps sollen helfen, Infektionsketten nachzuverfolgen, wenn Ausgehbeschränkungen gelockert werden. Sie können via Bluetooth erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind – und Nutzer warnen, wenn sich später herausstellt, dass sie sich neben Infizierten aufgehalten haben. Dabei ist wichtig, dass möglichst viele mitmachen. Die Nutzung der App soll freiwillig sein.

20:57 Uhr: Mehr als 24.000 Corona-Tote in Frankreich

In Frankreich ist die Zahl der Todesfälle durch das neuartige Coronavirus auf mehr als 24.000 gestiegen. 427 Menschen seien innerhalb der vergangenen 24 Stunden an der vom Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Paris mit. Die Zahl der Patienten auf Intensivstationen sank den Angaben zufolge.

Die Zahl der neu gemeldeten Todesfälle erhöhte sich im Vergleich zum Dienstag leicht, als in Krankenhäusern und Pflegeheimen 367 Todesfälle gemeldet wurden.

Insgesamt beobachtet das Gesundheitsministerium dennoch einen positiven Trend. So habe sich die Zahl der Corona-Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, um 650 verringert. Auf den Intensivstationen liegen demnach 180 Menschen weniger als noch vor wenigen Tagen.

20:56 Uhr: Zahl der Corona-Toten in Großbritannien nach oben korrigiert

Die offizielle Zahl der Corona-Toten in Großbritannien ist am Mittwoch deutlich nach oben korrigiert worden auf 26.097. Enthalten waren darin erstmals auch Todesfälle in Pflegeheimen und Privathaushalten aus England und Wales.

Noch am Dienstag stand die Zahl der Toten bei 21.678. Das waren aber nur die Sterbefälle in Krankenhäusern. Die Zahl der positiv auf das Virus Getesteten steht derzeit bei 165.221. Die Zahl der Neuinfektionen ist weitgehend stabil, am Mittwoch wurden etwa 4000 neue Fälle gemeldet.

Doch die täglich neu registrierten Sterbefälle sind weiterhin hoch. Bis Dienstagabend wurden 765 neue Todesfälle erfasst. Befürchtet wird, dass bereits viele Pflegeheime von Infektionen betroffen sind und sich das Virus dort ungehindert ausbreiten kann.

20:54 Uhr: Entscheidung über vorübergehende Schließung von Berliner Flughafen Tegel vertagt

Die Entscheidung über eine vorübergehende Schließung des Berliner Flughafens Tegel ist vertagt worden. Die Gesellschafterversammlung werde in 14 Tagen erneut über den Antrag auf eine temporäre Schließung beraten, teilte der Aufsichtsratsvorsitzende der Betreibergesellschaft Flughafen Berlin Brandenburg (FBB), Rainer Bretschneider, am Mittwochabend mit. Wegen der stark eingebrochenen Passagierzahlen hatte sich der Aufsichtsrat zuvor für eine „temporäre Befreiung von der Betriebspflicht“ ausgesprochen.

Die Gesellschafter hätten ausführlich diskutiert und beschlossen, „dass sie in 14 Tagen nochmal weiter sprechen“, sagte FBB-Chef Engelbert Lütke Daldrup. Hintergrund des Antrags auf eine vorübergehende Schließung des Flughafens Tegel sei, dass es in den vergangenen Wochen „nur noch sehr sehr wenig Verkehr an beiden Berliner Flughäfen“ gegeben habe. Es habe sich um ein Prozent des üblichen Volumens gehandelt, „nicht 100.000, sondern 1000“ Flugpassagiere pro Tag. „Darauf muss die Geschäftsführung reagieren.“

20:52 Uhr: Kurz will Grenze zu Deutschland „in absehbarer Zeit“ öffnen

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) geht davon aus, dass die Grenze zwischen Österreich und Deutschland bald wieder geöffnet wird. „Aus unserer Sicht ist es möglich, in absehbarer Zeit die Grenze zu Deutschland, aber auch zu anderen Nachbarländern, wo die Entwicklung ähnlich gut ist, zu öffnen“, sagte Kurz der „Bild“. Wenn die Situation in Deutschland und Österreich gleich sei, „dann ist es relativ egal, ob sich jemand innerhalb von Deutschland bewegt oder nach Österreich wieder zurück“.

Das sei eigentlich „sehr naheliegend“. Österreichs Bundeskanzler kritisierte die Äußerungen von Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD), der vor einem „europäischem Wettlauf“ im Tourismus-Bereich gewarnt hatte. „Also von einem Überbietungswettbewerb kann ja wohl nicht die Rede sein.

Wir werden die Grenzen zu allen Ländern geschlossen halten, die eine Gefahr für uns darstellen“, sagte Kurz der „Bild“. Der österreichische Kanzler ist sich sicher, dass Deutsche im Winter in Österreich wieder Skiurlaub machen können. Auch einen Sommerurlaub hält er für „möglich“. Wichtig sei ja nur, ob das Land, in das man fahre, sicher sei und mit welchen Menschen aus welchen Ländern man zusammentreffe, so der ÖVP-Politiker. „Das sind die zwei entscheidenden Fragen“, sagte Kurz.

19:25 Uhr: Polen öffnet Hotels, Einkaufszentren und Kitas wieder

Polen wird ab kommender Woche seine Anti-Corona-Maßnahmen weiter lockern. Hotels, Einkaufszentren und einige Museen dürften ab dem 4. Mai wieder öffnen, sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki am Mittwoch in Warschau. Kindertagesstätten sollen zwei Tage später den Betrieb wieder aufnehmen. Die Maskenpflicht in der Öffentlichkeit bleibt jedoch weiter bestehen. Auch die geltenden Abstandsregeln müssen eingehalten werden.

In Geschäften ist weiterhin nur ein Kunde pro 15 Quadratmeter zugelassen. „Wir öffnen die Wirtschaft erheblich, aber wir rücken nicht einen Zoll von den Sicherheitsregeln ab“, sagte Morawiecki.

Die polnische Regierung hatte bereits vergangene Woche einige Ausgangsbeschränkungen gelockert. Unter anderem durften die Menschen wieder in Wäldern und Parks spazieren gehen und die Geschäfte mehr Kunden empfangen als zu Beginn der Pandemie. In dem Land mit seinen 38 Millionen Einwohnern haben sich bislang nach offiziellen Angaben mehr als 12.000 Menschen infiziert, mehr als 600 starben.

17:10 Uhr: Italien wirbt um ausländische Touristen

Die italienische Regierung hat in der Corona-Krise ausländische Touristen dazu aufgerufen, ihren Sommerurlaub in Italien zu verbringen. Kulturminister Dario Franceschini warb in einem Interview mit der italienischen Zeitung „Il Messaggero“ am Mittwoch auch bei den Italienern dafür, die Ferien in der Heimat zu verbringen, um die leidende Tourismusbranche zu unterstützen. „Ich denke, dass der internationale Tourismus in diesem Sommer leider stark zurückgehen wird.“

Damit sich die Bürger im Sommer innerhalb der EU frei bewegen können, seien einheitliche Schutz- und Gesundheitsstandards notwendig, betonte Franceschini. Italien arbeite deshalb insbesondere mit Deutschland, woher die meisten Italien-Touristen kommen, eng zusammen.

Der Minister will sich auch dafür einsetzen, dass Restaurants zumindest im Freien mehr Gäste empfangen können als bisher geplant. „Was für ein Tourismus ist das, wenn zum Beispiel nur wenige Gäste in einem Restaurant oder in einer Pizzeria essen können?“, fragte Franceschini. Die Regierung arbeite zudem an der schrittweisen Wiedereröffnung etwa von Schwimmbädern, Theatern, Museen und Kinos. Ziel sei es, dass ab dem 18. Mai Museen und Archäologiestätten unter Auflagen wieder öffnen.

16:54 Uhr: Alle Geschäfte in Rheinland-Pfalz dürfen ab 3. Mai wieder öffnen

In Rheinland-Pfalz dürfen alle Geschäfte ab dem 3. Mai wieder öffnen. Die Regel gelte unabhängig von Größe oder Sortiment, kündigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Mittwoch in einer Regierungserklärung in Mainz an. „Geschäfte des Einzelhandels werden unabhängig vom Sortiment und der Verkaufsfläche unter Einhaltung von Auflagen und einer strengen Kundenbegrenzung öffnen können“, sagte Dreyer laut Redetext.

Nähere Details zu den Auflagen blieben zunächst unklar. „Weil es rechtlich problematisch ist und auch niemand wirklich versteht, warum bestimmte Geschäfte des Einzelhandels öffnen können und andere nicht, wollen wir hier zu einer klareren Lösung kommen“, sagte Dreyer zur Begründung der Entscheidung.

Bisher durften in Rheinland-Pfalz nur Geschäfte öffnen, deren Verkaufsfläche kleiner als 800 Quadratmeter ist. Buchhandlungen, Fahrrad- und Kfz-Händler waren von dieser Regelung ausgenommen. Sie durften ihre Geschäfte unabhängig von ihrer Verkaufsfläche seit dem 20. April wieder öffnen.

16:52 Uhr: Schon mehr als 130.000 Corona-Tote in Europa

In Europa sind durch die Corona-Pandemie mittlerweile bereits mehr als 130.000 Menschen ums Leben gekommen. Auf dem Kontinent starben 130.002 der 1.433.753 Menschen, bei denen eine Infektion mit dem neuartigen Virus registriert wurde, wie am Mittwoch Berechnungen der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben ergaben. Damit ist Europa der am schwersten betroffene Kontinent, wobei die Zahlenangaben der autoritärer Regime China, Nordkorea und Iran stark angezweifelt werden. Weltweit wurden bislang 217.727 Corona-Tote gemeldet.

Die USA verzeichnen mit mehr als 58.000 die meisten Corona-Toten weltweit. Es folgen die europäischen Länder Italien mit 27.359 Corona-Toten und Spanien mit 24.275 Todesfällen. In Frankreich wurden bislang 23.660 Corona-Tote registriert, in Großbritannien 21.678 Todesfälle allein in Krankenhäusern. In Deutschland ist die Opferzahl deutlich geringer: Laut Robert-Koch-Institut starben hierzulande 6115 Infizierte.

16:38 Uhr: US-Wirtschaftsleistung im erste Quartal um 4,8 Prozent geschrumpft

Die Wirtschaftsleistung der USA ist wegen der Coronavirus-Pandemie im erste Quartal um 4,8 Prozent geschrumpft. Das bedeutet ein Ende von einem Jahrzehnt des Wirtschaftswachstums und den stärkste Rückgang des Bruttoinlandsprodukts seit 2008, dem Jahr der weltweiten Finanzkrise, wie das US-Handelsministerium am Mittwoch mitteilte. Das volle Ausmaß der Auswirkungen der Corona-Krise auf die Wirtschaft könne noch nicht abgebildet werden, erklärte das Ministerium.

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sind in den USA und weltweit verheerend: Das Virus und die Maßnahmen zu dessen Eindämmung haben die Wirtschaftsaktivität in vielen Branchen weitgehend zum Erliegen kommen lassen. Zahlreiche Betriebe mussten zumindest vorübergehend schließen. In den USA verloren binnen fünf Wochen mehr als 26 Millionen Menschen ihren Job.

15:18 Uhr: Aufsichtsrat will Berliner Flughafen Tegel vorübergehend schließen

Der Berliner Flughafen Tegel soll in der Corona-Krise vorübergehend geschlossen werden. Dafür stimmte am Mittwoch der Aufsichtsrat der Betreibergesellschaft Flughafen Berlin Brandenburg (FBB), wie ein Unternehmenssprecher sagte. Das Kontrollgremium habe sich für die „temporäre Befreiung von der Betriebspflicht“ für Tegel ausgesprochen. Die Dauer hänge ab von der Entwicklung des Flugbetriebs.

Schon Ende März hatte es geheißen, FBB-Chef Engelbert Lütke Daldrup wolle Tegel für zwei Monate schließen und damit einige Millionen Euro sparen. Der Aufsichtsrat hatte sich dafür ausgesprochen, der Bund war allerdings strikt dagegen. Auch Brandenburg hatte Bedenken. Berlin war dafür.

Der Sprecher der Betreibergesellschaft betonte, derzeit würden nur einige hundert bis 1500 Flugpassagiere pro Tag Tegel nutzen. Normal seien 65.000 bis 75.000 Passagiere pro Tag. Sollte Tegel geschlossen werden, könne der Airport, „wenn nötig“, kurzfristig wieder an den Start gehen. Als Dauer für eine vorübergehende Schließung nannte er „zwei Monate“.

15:18 Uhr: Indonesier setzen auf Sonnenbaden zur Abwehr von Covid-19

In Indonesien sind derzeit vielerorts Männer mit nacktem Oberkörper und andere Sonnenanbeter zu sehen, obwohl in dem südasiatischen Land Sonnenbräune eigentlich nicht angesagt ist. Grund für diesen Trend sind in Online-Netzwerken verbreitete Gerüchte, Sonnenlicht und das mit seiner Hilfe produzierte Vitamin D helfe gegen Corona.

In Indonesien glauben dennoch viele an die positive Wirkung von Sonnenlicht in Corona-Zeiten. Auch bei manchen Polizei- und Armeeeinheiten in Indonesien gehört das Sonnenbaden mit nacktem Oberkörper mittlerweile zum morgendlichen Programm.

Der Arzt Dirga Sakti Rambe vom Omni-Pulomas-Krankenhaus in Jakarta sieht sich genötigt, vor übertriebenen Hoffnungen zu warnen. „Sonnenbaden tötet das Virus, das Covid-19 verursacht, nicht“, sagt er. Es helfe dem Körper aber, genügend Vitamin D zu bekommen und stärke dadurch das Immunsystem.

15:15 Uhr: Spanien meldet 325 Todesfälle binnen 24 Stunden

In Spanien sind nach offiziellen Angaben binnen 24 Stunden weitere 325 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Damit stieg die Zahl der Toten im Vergleich zum Vortag wieder stärker an, wie die Regierung am Mittwoch mitteilte. Allerdings blieb die Zahl der neu gemeldeten Toten den sechsten Tag in Folge unter der Marke von 400. Insgesamt starben bislang 24.275 Menschen in Spanien am Coronavirus.

Die Zahl der Infizierten stieg auf insgesamt 212.917. Als geheilt gelten inzwischen 108.947 Menschen. Spanien hat nach den USA und Italien die weltweit meisten Todesfälle zu beklagen. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Epidemie im Land am 2. April mit 950 Toten binnen 24 Stunden ihren Höhepunkt erreicht hat. Seitdem ging die Zahl der neu gemeldeten Toten zurück, und die Regierung hat begonnen, die strenge Ausgangssperre leicht zu lockern.

15:14 Uhr: GEW fordert Freizeitausgleich für Lehrer

Wegen der erhöhten Belastung unter Corona-Bedingungen hat die Bildungsgewerkschaft GEW einen Freizeitausgleich für Lehrer gefordert. „Das Wichtigste ist, dass wir über die Arbeitszeit reden“, sagte GEW-Vorstandsmitglied Ilka Hoffmann den Zeitungen der „Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft“. Viele Lehrer stünden den Schülern und Eltern praktisch rund um die Uhr für Nachfragen und Beratung zur Verfügung.

„Und für diese Mehrarbeit muss ein Freizeitausgleich geschaffen werden.“ Es sei ohnehin schwer für die Lehrer, die Arbeitszeiten zu dokumentieren, sagte Hoffmann, die im geschäftsführenden Bundesvorstand der GEW für den Bereich Schule zuständig ist „Jetzt leisten sie oft noch mehr und es wird zu wenig wahrgenommen“, sagte Hoffmann der NBR.

Sie wies Vorwürfe aus der Elternschaft zurück, wonach viele Lehrer seit Beginn der Coronakrise ihre Arbeit eingestellt hätten und sich nicht meldeten. „Das ist eher die Ausnahme“, so Hoffmann. „Wir hören vor allem von Überforderungen, weil Lehrer ihre privaten Zugangsdaten weitergegeben haben und nun ständig auch mit Fragen konfrontiert werden, die entstehen, weil das jeweilige Bildungsministerium mal wieder eine nicht verständliche Anweisung gegeben hat.“

11:27 Uhr: EU-Geschäftsklimastimmung wegen Coronakrise massiv eingebrochen

Das Geschäftsklima in der EU ist nach Angaben aus Brüssel im April massiv eingebrochen. Der Economic-Sentiment-Indicator (ESI) sank demnach im vierten Monat des Jahres in der Euro-Zone um 27,2 auf 67,0 Punkte, in der EU ging er um 28,8 auf 65,8 Zähler zurück, teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit. Die Indikatoren liegen jetzt weit unter ihrem langfristigen Durchschnitt und sehr nahe an den niedrigsten Werten, die während der Finanzkrise im März 2009 registriert wurden.

Die Stimmung ging sowohl bei den Verbrauchern als auch in allen untersuchten Geschäftsbereichen zurück. Vor allem der Dienstleistungssektor und der Einzelhandel waren betroffen. Grund für den Absturz ist die sich immer weiter zuspitzende Corona-Krise.

11:23 Uhr: Nach langer Weigerung wirbt nun auch Nicaragua für Corona-Schutzmaßnahmen

Nachdem sie Corona-Schutzvorkehrungen lange als unnötig zurückgewiesen hat, wirbt nun auch Nicaraguas linksgerichtete Regierung für Maßnahmen wie Abstandhalten und häufiges Händewaschen. „Wir werden verstärkt über Händewaschen, soziale Distanzierung, die Verwendung von Masken informieren“, sagte Vize-Präsidentin Rosario Murillo am Dienstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz in Managua. Dafür kämen etwa Poster mit Erklärungen zum Einsatz.

Darüber hinaus wollen die Behörden laut Murillo mit der regelmäßigen Desinfektion von öffentlichen Verkehrsmitteln, Bushaltestellen, Märkten, Bildungseinrichtungen, aber auch Privathäusern beginnen. Nicaragua hat als einziges zentralamerikanisches Land wegen der Corona-Pandemie nicht seine Grenzen geschlossen, Ausgangsbeschränkungen verhängt oder den Schulunterricht ausgesetzt.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Managua wurden in dem Land seit dem ersten Fall am 18. März nur 13 Corona-Infektionen registriert. Drei der Infizierten starben demnach. Wie viele Menschen überhaupt auf das neuartige Coronavirus getestet werden, macht das Gesundheitsministerium allerdings nicht öffentlich.

11:20 Uhr: Bundesregierung will zu Corona-Eindämmung Tests und Meldepflichten ausweiten

Die Bundesregierung hat ein zweites Gesetzespaket zur Eindämmung der Corona-Pandemie auf den Weg gebracht. Der vom Kabinett gebilligte Gesetzentwurf sieht mehr Tests und ausgeweitete Meldepflichten vor. Teil des Gesetzesvorhabens ist zudem das Finanzierungskonzept für den geplanten Pflegebonus, den Beschäftigte in den Altenheimen wegen der besonderen Belastung in der Corona-Krise erhalten sollen.

Die Kosten für die steuerfreie Bonus-Zahlung von bis zu 1500 Euro sollen zu zwei Dritteln die Pflegekassen übernehmen, sie sollen dafür einen Zuschuss vom Bund bekommen. Das restliche Drittel sollen Länder und Arbeitgeber aufbringen, wobei sich die gemeinnützigen Träger gegen eine Beteiligung wehren.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte bereits im Vorfeld regelmäßige Tests von Heimbewohnern und Pflegekräften angekündigt. Die Kosten für die Tests sollen umfangreicher als bisher übernommen werden. Vorgesehen ist zudem, dass künftig auch genesene Patienten und negative Testresultate gemeldet werden müssen.

10:53 Uhr: Maskenpflicht in Rheinland-Pfalz derzeit rechtens

Die Maskenpflicht beim Einkauf und im Nahverkehr in Rheinland-Pfalz ist derzeit rechtens. Das Verwaltungsgericht in Mainz lehnte den Antrag einer Frau gegen die Pflicht laut Mitteilung vom Mittwoch ab. Die Maskenpflicht verfolge den legitimen Zweck, eine Überlastung des Gesundheitssystems durch die Covid-19-Pandemie zu verhindern, hieß es zur Begründung.

Mit der Pflicht sollen laut Beschluss im Rahmen der schrittweisen Aufhebung von Beschränkungen neue Ansteckungen möglichst vermieden werden. Nach aktueller Erkenntnislage habe der Verordnungsgeber seinen Einschätzungsspielraum nicht überschritten. Die Antragstellerin habe keine zuverlässigen Anhaltspunkte für allgemeine Gesundheitsgefahren durch das Tragen von Gesichtsmasken geben können.

Gegen diese Entscheidung ist eine Beschwerde vor dem Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz möglich. Auch in Hamburg lehnte das Verwaltungsgericht bereits am Dienstag einen Eilantrag gegen die Maskenpflicht ab. Die Stadt dürfte ihren Entscheidungsspielraum zum allgemeinen „Lebens- und Gesundheitsschutz“ mit der entsprechenden Verordnung „in nicht zu beanstandender Weise ausgefüllt haben“, hieß es in der Entscheidung.

10:38 Uhr: Regierung will globale Reisewarnung bis mindestens 14. Juni verlängern

Die Bundesregierung will ihre strikte Warnung vor touristischen Reisen bis mindestens 14. Juni verlängern. Die Reisewarnung gelte weiterhin „für die ganze Welt, weil überall die Pandemie gleich voranschreitet“, sagte Thomas Bareiß (CDU), der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, am Mittwoch im Bayerischen Rundfunk. Über eine entsprechende Vorlage aus dem Auswärtigen Amt sollte das Bundeskabinett am Vormittag beraten.

Bis zum 14. Juni – also bis zum Beginn der Sommerferien-Zeit –  solle die Lage noch einmal neu bewertet werden, zitierte der „Spiegel“ aus der Vorlage. Dazu solle es vor allem enge Abstimmungen mit den EU-Nachbarländern geben. Damit bleibt offen, ob sich die weltweite Reisewarnung bis in die Schulsommerferien hinein erstrecken wird, die in einigen Bundesländern schon Ende Juni beginnen.

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak verwies darauf, dass die Verlängerung der Reisewarnung zum jetzigen Zeitpunkt hilfreich für die Verbraucher sei: „Es hat ja was mit Planungssicherheit und rechtlichen Folgen zu tun, nämlich auch wie die Verbraucher auftreten können gegenüber den Reiseveranstaltern, wenn es eine solche Reisewarnung gibt“, sagte Ziemiak zu RTL und n-tv.

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Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als „Corona-Tote“ gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt. Bei der Influenza ist das anders.

10:32 Uhr: Bereits mehr als 5000 Corona-Tote in Brasilien

In Brasilien sind mittlerweile mehr als 5000 Menschen durch die Corona-Pandemie ums Leben gekommen. In den vorangegangenen 24 Stunden sei die Zahl der Todesopfer um den Rekordwert von 474 auf mehr als 5000 gestiegen, teilte das Gesundheitsministerium in Brasília am Dienstag mit. Womöglich sei die Opferzahl noch höher, da die Ursachen von 1156 Todesfällen noch untersucht würden.

Damit starben in Brasilien nach offiziellen Angaben bereits deutlich mehr Menschen durch das Virus als in China, wo der Erreger im Dezember erstmals bei Menschen festgestellt worden war und offiziell rund 4600 Todesfälle registriert wurden. Insgesamt knapp 72.000 Corona-Infektionen wurden in Brasilien nachgewiesen.

Experten weisen darauf hin, dass die Testkapazitäten dort allerdings sehr begrenzt seien und daher wahrscheinlich viele Fälle unentdeckt blieben. Die Zahl der Infizierten in dem 210-Millionen-Einwohner-Land könne daher zwölf- bis 15-mal höher sein als offiziell angegeben. Auch nach den offiziellen Zahlen ist Brasilien das am schwersten von der Corona-Pandemie getroffene Land Südamerikas.

10:29 Uhr: Bundesregierung rechnet mit schwerer Rezession

Die Bundesregierung rechnet infolge der Corona-Krise mit einer schweren Rezession in Deutschland. Sie erwartet in ihrer Frühjahrsprojektion, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr um 6,3 Prozent sinkt, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Koalitionskreisen erfuhr.

Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet. Dies wäre ein stärkerer Wirtschaftseinbruch als in der weltweiten Finanzkrise vor mehr als zehn Jahren. Erst 2022 wird laut Prognose das Niveau vor der Corona-Krise erreicht werden. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) stellt die Projektion am Mittwochmittag (14.00 Uhr) in Berlin vor.

Die Frühjahrsprojektion ist auch deswegen wichtig, weil die Eckwerte die Grundlage für die Steuerschätzung im Mai bilden – wegen der Corona-Krise sind dann weniger Steuereinnahmen zu erwarten. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) plant im Kampf gegen die Krise bereits mit neuen Schulden in Höhe von 156 Milliarden Euro. Die Bundesregierung hatte umfassende Hilfsprogramme aufgelegt, um Jobs und Firmen zu schützen – und deutlich gemacht, bei Bedarf noch einmal nachzulegen.

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10:27 Uhr: Preise für Ferienhäuser steigen deutlich

Die Preise für Ferienhäuser in Deutschland sind deutlich angestiegen, nachdem sich immer stärker abzeichnet, dass Fernreisen aufgrund des Coronavirus im Sommer eher unwahrscheinlich sind. Das geht aus einer Auswertung der Ferienhaus-Suchmaschine Hometogo hervor, über welche die „Rheinische Post“ berichtet. Demnach stiegen die Preise für ein Ferienhaus auf der Nordsee-Insel Spiekeroog zwischen Januar und April um 87,9 Prozent, für Baltrum ermittelte Hometogo Preissteigerungen von 70,4 Prozent.

Auch die Preise in Norddeich (+22,8 Prozent), im Bayerischen Wald (+18,9 Prozent), Norderney (+15,9 Prozent), Usedom (+12,8 Prozent) oder Sylt (+9,4 Prozent) sind deutlich gestiegen. „Wir rechnen damit, dass sich der Ferienhaus-Tourismus noch weit vor dem Hotel-Tourismus wieder erholen wird und sehen in unseren Daten ein fast vollständig auf inländische Ziele gerichtetes Suchverhalten für diesen Sommer“, sagte Hometogo-Geschäftsführer Patrick Andrä der Zeitung.

10:23 Uhr: Grütters: Bund zahlt Ausfallhonorare für Künstler

Die vom Bund geförderten Kulturinstitutionen werden Künstlern bis zu 60 Prozent ihrer Gage als Ausfallhonorar zahlen, wenn die Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste. Das sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Mittwoch im RBB-Inforadio. Voraussetzung für die Zahlung des Ausfallhonorars sei, dass der Vertrag bis zum 15. März geschlossen wurde.

Bei Honoraren bis zu 1.000 Euro pro Veranstaltung werden 60 Prozent als Ausfallhonorar gezahlt, bei Gagen darüber sind es 40 Prozent. Die Höchstgrenze liegt bei 2.500 Euro. Bislang war dies haushaltsrechtlich nicht möglich, da laut Gesetz eine Leistung erst erbracht werden muss, bevor sie bezahlt wird. Grütters sagte, sie hoffe, dass die von den Bundesländern und Kommunen geförderten Häuser zu ähnlichen Lösungen kommen. Darüber hinaus arbeitet die Kulturstaatsministerin mit dem Bundesfinanzminister an einem Strukturfonds für die Kultur. Über die Höhe wird verhandelt. Der Kulturrat hat einen Notfallfonds von 500 Millionen ins Spiel gebracht.

10:09 Uhr: Trump ordnet Fortsetzung der Fleischproduktion in den USA an

US-Präsident Donald Trump hat angeordnet, dass die Produktion in Fleischfabriken des Landes trotz der Corona-Krise weiterlaufen muss. Trump unterzeichnete am Dienstag ein entsprechendes Dekret, wie das Weiße Haus mitteilte. Darin wird die Fleischindustrie als wesentlicher Wirtschaftssektor eingestuft, der in nationalen Krisenzeiten weiterlaufen muss.

Mehrere Fleischbetriebe in den USA hatten zuletzt wegen der Ausbreitung des Coronavirus unter ihren Beschäftigten geschlossen. So schloss der Konzern Tyson Foods seine Anlage in Pasco im westlichen Bundesstaat Washington. Dort werden nach Angaben des Unternehmens normalerweise täglich Fleischwaren für die Versorgung von vier Millionen Menschen produziert.

Nach Angaben der Branchengewerkschaft UFCW sind bislang mindestens 20 Beschäftige der Fleischindustrie nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Mehr als 5000 Beschäftigte zeigten demnach Symptome der von dem neuartigen Erreger ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Die US-Regierung kündigte an, sie werde die Betriebe bei der Verstärkung ihrer Hygienemaßnahmen unterstützen.

10:07 Uhr: US-Kriegsschiff mit Corona-Kranken in San Diego eingelaufen

Ein US-Kriegsschiff mit dutzenden am Coronavirus erkrankten Besatzungsmitgliedern ist in den Hafen im kalifornischen San Diego eingelaufen. Die „USS Kidd“ ist das zweite Schiff der US-Armee, das wegen Corona-Fällen vorübergehend aus dem Verkehr gezogen wird. Auf dem Zerstörer wurden 47 der 300 Crew-Mitlieder positiv auf das Virus getestet, wie die US-Marine mitteilte. Mehr als die Hälfte der Besatzung war allerdings noch nicht getestet worden.

Das erste von der Pandemie betroffene Schiff der US-Armee war der Flugzeugträger „USS Theodore Roosevelt“. Das Schiff sitzt weiterhin in der Pazifikinsel Guam fest. Bei 969 der 4800 Besatzungsmitlieder wurde das Coronavirus festgestellt, ein Seemann starb an den Folgen der Infektion.

Die ersten Fälle auf der „USS Kidd“ waren in der vergangenen Woche festgestellt worden, während das Schiff auf der Suche nach Drogenschmugglern in der Karibik patrouillierte. Zwei Infizierte wurden daraufhin ans Festland gebracht, 15 weitere auf ein anderes Schiff mit besseren medizinischen Einrichtungen verlegt.

Nach ihrem jetzigen Anliegen in San Diego sollte die „USS Kidd“ nach Angaben der Marine evakuiert und gründlich gereinigt werden. Die gesamte Besatzung sollte in Quarantäne untergebracht werden.

10:04 Uhr: Viele rumänische Arbeiter in süddeutschem Schlachthof mit Coronavirus infiziert

Mehr als 200 rumänische Arbeiter eines Schlachthofs im baden-württembergischen Birkenfeld haben sich nach Angaben der Regierung in Bukarest mit dem Coronavirus infiziert. Bei ihnen handle es sich nicht um Saisonarbeiter, sondern um Beschäftigte von Subunternehmen des deutschen Fleischbetriebs, teilte das Außenministerium am Dienstag mit. Insgesamt seien in dem Schlachthof 500 Rumänen beschäftigt.

Neben den Rumänen seien noch rund hundert weitere dortige Arbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte das Ministerium ferner unter Berufung auf Angaben deutscher Behörden mit. Alle Infizierten befänden sich in Quarantäne. Die meisten hätten keine oder nur leichte Symptome.

Einen ersten Verdacht auf einen Corona-Ausbruch in dem Betrieb hatte es laut einem Bericht des „Schwarzwälder Boten“ am 7. April gegeben. Ein in einer Gemeinschaftsunterkunft wohnender Mitarbeiter der Fleischfirma Müller habe damals die Polizei kontaktiert, weil es ihm so schlecht gegangen sei. Der Mann kam demnach ins Krankenhaus, zwei Tage danach lag das positive Testergebnis vor. Zehn seiner Mitbewohner seien dann ebenfalls positiv auf das Virus getestet worden.

10:01 Uhr: Austrian Airlines beantragt Staatshilfen von 767 Millionen Euro

Austrian Airlines hat wegen der Auswirkungen der Corona-Krise vom österreichischen Staat Hilfen in Höhe von 767 Millionen Euro beantragt. Ein großer Teil der Summe bestehe aus Krediten, der andere Teil aus Zuschüssen, sagte der Sprecher der Lufthansa-Tochter, Peter Thier, am Dienstag der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Wieviel der Hilfen als Zuschüsse fließen werden, sei noch Gegenstand von Verhandlungen.

Abgewickelt werden sollen die Staatshilfen von der neuen Finanzierungsagentur Cofag. Sie verwaltet den von der österreichischen Regierung aufgelegten Corona-Hilfsfonds, der ein Volumen von 15 Milliarden Euro hat. Die von Austrian Airlines beantragten Hilfen sind Teil der Bemühungen des Mutterkonzerns Lufthansa um staatliche Unterstützung durch Regierungen mehrerer Länder.

Dabei gehe es darum, „kurzfristig eine nachhaltige Sicherung der Solvenz zu erreichen“, hatte eine Lufthansa-Sprecherin am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP gesagt. Neben Deutschland und Österreich befindet sich der Konzern nach ihren Angaben auch in Gesprächen mit den Regierungen der Schweiz und Belgiens.

9:31 Uhr: Kinderärzte beklagen Umgang der Politik mit Kindern in Coronakrise

Deutschlands Kinderärzte werfen Bundes- und Landespolitikern vor, die Interessen von Kindern und Jugendlichen in der Coronakrise missachtet zu haben. „Wir fordern von der Politik, dass sie mehr Rücksicht auf die Kinder nimmt, dass sie den Blick der Kinder annimmt, dass sie Berater zur Seite nimmt, die spezifisch Kinderinteressen vertreten“, sagte Jakob Maske vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte der RTL/n-tv-Redaktion. Für Kinder bedeuteten Abstandsregeln und Kontaktsperren tiefe Einschnitte.

„Wir als Kinderärzte sagen, dass es sehr schrecklich ist für die meisten Kinder, ihre gesamten sozialen Kontakte aufgeben zu müssen. Nicht nur zu den Freunden, sondern auch zu den Erziehern – das sind ja enge Bindungen, die da aufgebaut werden.“ Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte befürwortet eine Rückkehr aller Kinder in Schulen und Kitas unter Einhaltung von Hygieneregeln.

Das individuelle Risiko sollten Betroffene mit ihren Kinder- und Jugendärzten abklären. Grundsätzlich bedenklich sei der Schulbesuch allerdings, wenn ein Familienmitglied eine starke Immunschwäche habe, sich zum Beispiel einer Chemotherapie unterziehe. Dann sollten Kinder zu Hause bleiben, um ihre Angehörigen nicht zu gefährden.

9:08 Uhr: Umfrage:Fast jeder Zweite lehnt Grenzöffnungen für Sommerurlaub ab

Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sind 48 Prozent dafür, die wegen der Corona-Pandemie erlassene Ausreisesperre für Touristen auch im Sommer aufrecht zu erhalten. 20 Prozent sind für eine Öffnung der Grenzen zu einzelnen Ländern. Nur 13 Prozent plädieren dafür, schon im Sommer den Reiseverkehr innerhalb der Europäischen Union wieder vollständig zu erlauben.

Seit Mitte März gilt in Deutschland zunächst noch bis zum 3. Mai eine weltweite Reisewarnung für Touristen. Die Grenzen zu den Nachbarländern dürfen abgesehen vom Warenverkehr nur noch von Berufspendlern oder Menschen mit einem anderen dringenden Grund passiert werden. Touristische Auslandsreisen sind untersagt.  Auch im Inland sind derzeit noch keine Urlaubsreisen möglich, die Hotels sind geschlossen.

Fast ein Drittel der Deutschen (31 Prozent) haben ihre Urlaubspläne für den Sommer laut Umfrage bereits über den Haufen geworfen. 22 Prozent haben Pläne für eine Auslandsreise fallen gelassen, 9 Prozent wollen auf einen ursprünglich geplanten Urlaub im Inland verzichten. Nur 18 Prozent sind bei ihren Reiseplänen geblieben sind. 45 sagen, sie hätten vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland noch gar keine Reisepläne gehabt.

8:53 Uhr: Kabinett befasst sich mit Bonus für Pflege-Beschäftigte

Das Bundeskabinett befasst sich am Mittwoch (09.30 Uhr) mit der geplanten Bonuszahlung von 1500 Euro für Pflege-Beschäftigte wegen Mehrbelastungen durch die Corona-Krise. Vorgesehen ist, dass zwei Drittel der Kosten von den Pflegekassen getragen werden, den Rest sollen Länder und Arbeitgeber übernehmen. Der Bund könnte allerdings den Pflegekassen über einen höheren Bundeszuschuss einen Teil der Belastung abnehmen.

Die Regelung ist ein Teil des von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgelegten zweiten Epidemieschutz-Gesetzes, das weitere Neuregelungen enthält. Ebenfalls auf der Tagesordnung ist das Sozialpaket II von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Hier geht es vor allem um die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes. Im Anschluss finden Beratungen zur bevorstehenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft statt.

8:45 Uhr: Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland

Bundes­land Elektro­nisch über­mittelte Fälle
An­zahl Dif­fe­renz zum
Vor­tag
Fälle/ 100.000 Einw. Todes­fälle
Baden-Württem­berg 31.336 +140 283 1.299
Bayern 41.830 +424 320 1.754
Berlin 5.734 +65 153 137
Brandenburg 2.768 +21 110 109
Bremen 797 +38 117 29
Hamburg 4.525 +20 246 153
Hessen 8.184 +158 131 346
Mecklenburg-
Vor­pommern
687 +12 43 17
Niedersachsen 9.972 +46 125 406
Nordrhein-West­falen 32.429 +245 181 1200
Rhein­land-Pfalz 5.982 +54 146 161
Saarland 2.514 +5 254 129
Sachsen 4.509 +19 111 153
Sachsen-Anhalt 1.525 +5 69 39
Schles­wig-Holstein 2.679 +26 92 103
Thüringen 2.170 +26 101 80
Gesamt 157.641 +1.304 190 6.115

Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als „Corona-Tote“ gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt. Bei der Influenza ist das anders.

7:50 Uhr: Russland verlängert arbeitsfreie Zeit wegen Corona-Krise bis 11. Mai

Russland hat wegen der Corona-Pandemie die arbeitsfreie Zeit bis 11. Mai verlängert. Der Höhepunkt der Infektionszahlen sei noch nicht erreicht, warnte Präsident Wladimir Putin während einer Videokonferenz mit Vertretern der Regionen am Dienstag. Die landesweite arbeitsfreie Zeit sollte eigentlich nur bis Ende dieses Monats andauern. Russland verzeichnete am Dienstag nach offiziellen Angaben mehr als 6400 neue Corona-Infektionsfälle.

Putin stellte einen in zwei Wochen beginnenden „schrittweisen Ausstieg“ aus den Anti-Corona-Maßnahmen in Aussicht. Die Behörden sollen demnach Empfehlungen erarbeiten, wie die Beschränkungen nach und nach aufgehoben werden können. Die Regierung solle zudem neue Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft entwickeln, erklärte der Präsident. Es sei gelungen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. „Aber das sollte uns nicht beruhigen. Die Situation bleibt sehr schwierig“, sagte Putin.

Die Gesamtzahl der Infektionsfälle in Russland stieg am Dienstag nach offiziellen Angaben auf 93.558 – mehr als in China und im Iran. Die Zahl der registrierten Todesfälle ist im Vergleich zu anderen Ländern aber niedrig. Bis Dienstag starben demnach 867 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion.

7:47 Uhr: Vom Bund empfohlene Masken-Aufbereitung tötet SARS-CoV-2 nicht ab

Das SARS-CoV-2 wird laut einem Medienbericht durch das vom Bund empfohlene Aufbereitungsverfahren von Atemschutzmasken nicht vollständig abgetötet. Das berichtete das ZDF-Magazin „Frontal 21“ am Dienstag unter Berufung auf ein Papier des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

Damit könne dieses Verfahren nicht mehr für die Dekontamination von Masken empfohlen werden, heißt es demnach in dem Papier. Das BfArM fordert deshalb, das aktuelle Aufbereitungsverfahren unverzüglich zu beenden. Das Schreiben datiert laut „Frontal 21“ vom 24. April und ist an das übergeordnete Bundesgesundheitsministerium gerichtet. Trotzdem sei das Aufbereitungsverfahren per Trockenhitze bei 70 Grad immer noch erlaubt, berichtete das ZDF-Magazin. Auf Nachfrage äußerten sich die zuständigen Ministerien nicht zu dem umstrittenen Verfahren.

Das Bundesgesundheitsministerium und das Bundesarbeitsministerium hatten demnach Anfang April das Verfahren vorgegeben. Zahlreiche Krankenhäuser, Arztpraxen sowie Pflegeheime und Pflegedienste verwenden Atemschutzmasken seitdem mehrmals, nachdem sie in dem vorgeschriebenen Verfahren aufbereitet worden sind. In dem internen Papier des BfArM ist auch von einer möglichen Alternative die Rede: Danach könne im Falle entsprechend positiver Untersuchungsergebnisse voraussichtlich eine thermische Dekontamination bei 90 Grad über 90 Minuten als Ersatzverfahren empfohlen werden. Dazu seien jedoch zunächst weitere Prüfergebnisse abzuwarten.

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(afp/dpa/dts/red)



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