Coronavirus forderte in Nordkorea bereits über 20 Todesopfer

Das Coronavirus macht auch vor Nordkorea nicht halt. Obwohl das kommunistische Regime offiziell bekannt gibt, keine Opfer der Lungenseuche zu verzeichnen, melden interne Quellen anderes. Quarantäne und Einreiseverbote seien die Folge, es gäbe bereits Tote.
Titelbild
Medizinische Mitarbeiter in Schutzkleidung nehmen am 29. Februar 2020 in einer "Drive-Through"-Virustestanlage in Goyang, nördlich von Seoul, Proben von einem Fahrer mit Verdacht auf Symptome des Coronavirus.Foto: JUNG YEON-JE/AFP über Getty Images
Epoch Times2. März 2020

Während die nordkoreanischen Behörden über die staatlichen Medien darauf bestehen, dass es im kommunistisch regierten Land keine mit dem Coronavirus infizierten Personen gibt, hat „Daily NK“ Informationen erhalten, die darauf hindeuten, dass seit Januar landesweit mehr als 20 Menschen unter „fragwürdigen Umständen“ gestorben sind.

Im Gegensatz dazu steht die Behauptung Nordkoreas bei der WHO. Die WHO gab an, dass das asiatische Land ihr keine Covid-19-Infektionen gemeldet habe. „Die WHO hat vom Gesundheitsministerium keinen Bericht über Coronavirus-Fälle erhalten“, sagte Edwin Ceniza Salvador, Vertreter der UN-Behörde in Nordkorea.

Doch ein hochrangiges Regierungsmitglied soll am 27. Februar der „Daily NK“ gesagt haben, dass „Nordkoreas zentrale Statistiken der Seuchenkontrolle zeigen, dass 23 Menschen zwischen Januar und jetzt an akuter Lungenentzündung gestorben sind.“ Weiter „ist dies das Ergebnis der Zählung aller Menschen, die nach der Entwicklung von hohem Fieber, Husten und schweren Atembeschwerden gestorben sind.“

Insgesamt seien 82 Personen mit ähnlichen Symptomen in allen Regionen unter Quarantäne gestellt worden. Das Regierungsmitglied fügte hinzu, dass „einige entlassen wurden, nachdem ihre Symptome abgeklungen waren, aber es sind ständig neue Patienten hinzugekommen.“

Einreisesperre und Quarantäne

Die Zahl der Todesfälle nach Regionen belief sich laut diesen Informationen am 25. Februar auf sieben in Pjöngjang, acht in Sinuiju und vier im nahegelegenen Ryongchon, beide in der Provinz Nordpjöngan, und jeweils zwei in der nordöstlichen Stadt Rason und Haeju im Südwesten. Zu den 82 unter Quarantäne gestellten Personen gehören 16 Patienten in Pjöngjang, 32 in Sinuiju, 12 in Ryongcheon, 15 in Raseon und sieben in Haeju.

Mit Ausnahme von Pjöngjang und Haeju liegen die übrigen Standorte alle in der Grenzregion an der Grenze zu China, dem Epizentrum des Coronavirus.

Reuters berichtete Ende Januar, Nordkorea stelle alle Reisenden aus China einen Monat lang unter Quarantäne. Mehrere Reisevermittler hätten angegeben, dass Nordkorea ausländische Touristen nicht mehr einreisen lasse. Die Einreisesperre soll so lange andauern, bis es einen Impfstoff gebe.

Laut einem Artikel des „Stern“ soll es aber offenbar noch strengere Maßnahmen geben. Demzufolge soll Staatschef Kim Jong Un angeordnet haben, „alle ausländischen Botschaften in Pjöngjang zu überprüfen“. Diplomaten mit verdächtigen Symptomen im Zusammenhang mit dem Coronavirus seien zu identifizieren und „vorübergehend zu deportieren“.

Mitarbeiter des Außenministeriums und der Gesundheitsbehörden sollen zu den Botschaften gegangen sein, um die Maßnahmen durchzuführen. Auch Familienangehörige der Botschaftsmitarbeiter sollen demnach überprüft werden. Sollten die Mitarbeiter des nordkoreanischen Außenministeriums die Anweisungen Kims nicht durchführen können, drohe ihnen Bestrafung, so das Nachrichtenportal.

Einer anderen Quelle zufolge hat die nordkoreanische Regierung beschlossen, die Winterferien der Schulen aller Stufen im ganzen Land ab dem 20. Februar zu verlängern. Laut dem „Daily Beast“ wurde in Pjöngjang sogar eine Militärparade abgesagt, offenbar aus Angst vor einer Ausbreitung des Virus. (rm)

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