Coronavirus-Ticker 20.3.: Über 20.000 Infektionen in Deutschland – 5 Prozent im Krankenhaus – Easyjet streicht ab Dienstag fast alle Flüge

Deutschland fährt das gesamte öffentliche Leben auf ein Minimum herunter. Die EU hat alle Außengrenzen geschlossen. Und weltweit werden immer mehr Ausgangssperren verhängt. Bei Verstößen drohen sogar teilweise Haftstrafen. Weitere Entwicklungen hier in unserem Newsticker.
Epoch Times18. März 2020

Weltweit entwickelt sich die Corona-Krise und schreitet voran. Die neue Lungenkrankheit Covid-19 verbreitet sich rasant. Zuerst wurde das Virus im chinesischen Wuhan am 1. Dezember aufgefunden.  Inzwischen ist es auch in Europa angekommen. Mit dem 36-seitigen Epoch Times Sonderdruck zum Coronavirus können Sie sich gründlich über das Thema informieren. Weitere Entwicklungen hier im Ticker.

Freitag, 20. März

21:43 Uhr: Berlins Regierender Bürgermeister kündigt weitere Einschränkungen wegen Corona an

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) will die Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie weiter verschärfen:

Der Senat solle in seinem Auftrag die komplette Schließung der Restaurants über die bisherigen Einschränkungen bei den Öffnungszeiten hinaus vorbereiten, sagte Müller (SPD) am Freitag dem Sender RBB. Demnach sollen dann nur noch Abhol- und Lieferdienste möglich sein.

Geplant sei auch, dass Versammlungen weiter eingeschränkt würden, sagte Müller. Er fügte hinzu: „Wir erleben es ja, dass manche es offenbar immer noch nicht so richtig begriffen haben, in was für einer Krise wir sind.“ Er gehe davon aus, dass der Senat diese Maßnahmen noch in den nächsten Tagen beschließen und umsetzen werde.

Eine Ausgangssperre für Berlin will Müller aber weiter vermeiden. Er warnte vor den sozialen Folgen eines solchen Beschlusses.

21:19 Uhr: Gesundheitssachverständiger: Eine niedrige Neu- Ansteckungsrate kann auf Dauer „gar nicht unbedingt das Ziel sein“

Gegen generelle, langfristige Ausgangssperren zur Bekämpfung der Corona-Krise hat sich der stellvertretende Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, Wolfgang Greiner, ausgesprochen.

Man dürfe im Gegenteil den Zeitpunkt nicht zu weit aufschieben, bis soziale Kontakte in Maßen wieder zugelassen würden, sagte Greiner der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstagsausgabe). Da es an Impfstoffen fehle, müsse auch „der vorsichtige Aufbau einer Herdenimmunität dabei helfen, die Krise zu überwinden“.

Eine auf Dauer möglichst niedrige Neu- Ansteckungsrate könne deshalb „gar nicht unbedingt das Ziel sein“, so der Gesundheitsökonom weiter. Man werde sich vielmehr „auf unterschiedlichste Formen“ sozialen Abstandhaltens einstellen müssen. Statt die gesamte Bevölkerung solle man besser gezielt die besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen isolieren, insbesondere Ältere und Vorerkrankte.

„Denkbar wäre eine Ausgangssperre für Personen über 70 Jahre“, sagte Greiner. Wichtig sei dabei aber eine soziale Unterstützung der Betroffenen zu organisieren, die über die Versorgung mit Lebensmitteln hinausgehe.

Aktuell befürchtet der Gesundheitsökonom einen Wettbewerb der Länder, „wer die einschneidensten Beschränkungen sozialer Kontakte durchsetzt, um als besonders kraftvoller Krisenmanager zu gelten“.

Volkswirtschaftliche Auswirkungen einer lange andauernden strikten Abschottung könnten „im Extrem ein Jahrzehnt lang die wirtschaftliche Entwicklung stark einschränken“, sagte Greiner der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

21:17 Uhr: Rentenkasse mit Rekord-Rücklage – Beitragseinbruch droht

Die Rentenkasse verfügt einem Bericht zufolge über einen Rekord-Puffer, muss sich aber wegen der Corona-Krise auf wegbrechende Beitragseinnahmen einstellen.

Ende 2019 belief sich die Rentenrücklage auf 40,5 Milliarden Euro, was 1,7 Monatsausgaben entspricht, schreibt das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben) unter Berufung auf Kreise der Deutschen Rentenversicherung.

Offiziell wird zwar noch eine Rücklage von 40,5 Milliarden Euro auch für Ende des laufenden Jahres erwartet, doch angesichts der Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt dürfte es dabei kaum bleiben. Es sei mit einem erheblichen Einbruch der Beitragseinnahmen zu rechnen, heißt es aus Kreisen der Rentenversicherung.

21:15 Uhr: Über 20.000 Infektionen in Deutschland – 5 Prozent im Krankenhaus

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Deutschland hat am Freitagabend die Marke von 20.000 Infektionen überschritten, mindestens 66 Menschen starben. Gegen 20:30 Uhr ergab eine Abfrage der dts Nachrichtenagentur bei den Landesministerien, Städten und Landkreisen mindestens 20.719 bestätigte Infektionen, rund 25 Prozent mehr als am Vortag. Die Zahl der Todesopfer stieg binnen eines Tages um 50 Prozent.

Vermutlich rund 650 der ursprünglich bestätigten Infizierten sind laut Hochrechnung bereits wieder genesen. Von den verbliebenen rund 20.000 Menschen, die akut erkrankt und amtlich erfasst wurden, sind rund fünf Prozent im Krankenhaus, wie Daten aus mehreren Bundesländern zeigen. Davon wird laut der vorliegenden Zahlen aus Berlin, Bremen, Hamburg und Thüringen durchschnittlich rund jeder Vierte intensivmedizinisch behandelt, bundesweit entspräche das aktuell rund 200 bis 300 Patienten.

21:13 Uhr: Easyjet streicht ab Dienstag fast alle Flüge

Easyjet streicht wegen der Coronavirus-Pandemie ab dem kommenden Dienstag fast alle Flüge. Der britische Billigflieger begründete seine Entscheidung am Freitag mit den Ausgangssperren und massiven Reisebeschränkungen in vielen Ländern.

Demnach werden bis Montag fast alle Kunden in ihre Heimat zurückgebracht sein. Ab Dienstag werde es dann nur noch eine sehr kleine Zahl von Verbindungen aus und nach Großbritannien sowie innerhalb des Landes geben. Dies entspreche dann noch etwa zehn Prozent des normalen Flugplans.

Die Pandemie und ihre Auswirkungen auf das Reisen zwingt Fluggesellschaften weltweit derzeit zu drastischen Einschnitten. Vor Easyjet hatte bereits die irische Billigfluglinie Ryanair angekündigt, ihre Flüge ab Dienstag weitgehend einzustellen.

EasyJet-Chef Johan Lundgren erklärte, die Entscheidung ermögliche es auch, „ein erhebliches Maß an variablen Kosten zu streichen“, was gerade jetzt entscheidend sei: „Dies sind beispiellose Zeiten für die Luftfahrtindustrie“.

19:17 Uhr: Schweiz verschärft Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus

Die Schweizer Regierung hat die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus weiter verschärft, plant aber zunächst keine Ausgangssperren wie in anderen europäischen Ländern. Alle Versammlungen von mehr als fünf Personen würden verboten und jeder, der nicht einen Mindestabstand von zwei Metern zu anderen halte, riskiere eine Geldstrafe, verkündete die Regierung am Freitag.

„Wir sind nahe an der Ausgangssperre“,  sagte Innenminister Alain Berset. Die Schweiz wolle sich nicht auf eine „politische Show“ einlassen. „Es ist nicht die Ausgangssperre, die uns schützt. Was uns schützt, ist unser Verhalten.“ Eine Verlangsamung der Virusausbreitung könne nicht funktionieren, wenn sich nicht die gesamte Bevölkerung an die beschlossenen Maßnahmen halte.

Die Schweizer Regierung hatte bereits die Schließung von Schulen und allen Freizeiteinrichtungen sowie von Restaurants, Bars und Geschäften angeordnet. In dem Alpenland stieg zuletzt die Zahl der Infektionsfälle innerhalb von 24 Stunden um fast 1000 auf über 4800. 43 Menschen starben bislang an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19.

19:16 Uhr: Britische Regierung schließt Restaurants, Theatern und Pubs

Im Kampf gegen das neuartige Coronavirus schließt nun auch Großbritannien alle Restaurants, Cafés, Bars, Clubs, Theater und Freizeiteinrichtungen. Die betroffenen Betriebe sollten „so schnell wie möglich“ ab Freitagabend schließen, sagte Premierminister Boris Johnson. Nur die Ausgabe von Essen zum Mitnehmen sei weiterhin erlaubt.

19:14 Uhr: Mehr als 600 Corona-Tote binnen 24 Stunden in Italien

In Italien sind innerhalb von 24 Stunden 627 weitere Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben. Das ist bisher die höchste Opferzahl binnen eines Tages, wie der Zivilschutz am Freitag mitteilte. Die Zahl der Corona-Toten in dem Land stieg damit auf insgesamt mehr als 4000. Die Zahl der bestätigten Infektionen erhöhte sich binnen eines Tages um fast 6000 auf etwas über 47.000.

18:19 Uhr: Zahl der Corona-Infektionen überspringt Marke von 20.000

Die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland hat am Freitagabend die Marke von 20.000 übersprungen. Mindestens 53 Menschen starben.

18:18 Uhr: Zahl der Corona-Toten steigt auf mehr als 10.000

Das Coronavirus hat nach den Daten aus offiziellen Statistiken nun weltweit mehr als 10.000 Menschen den Tod gebracht.

Die private Johns Hopkins University im US-Staat Maryland führte in ihrer Liste auf ihrer Homepage am Freitagmittag 10.038 Tote. Die tatsächliche Zahl abseits der offiziellen Statistiken dürfte deutlich höher liegen, schätzen Experten.

Mehr als 246.000 Menschen (Stand 13 Uhr) infizierten sich den von der Universität berücksichtigten offiziellen Daten zufolge bisher mit dem Erreger Sars-CoV-2, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Die tatsächliche Fallzahl dürfte auch hier weitaus höher liegen. Ein großer Teil der in den letzten Monaten erfassten Betroffenen ist längst wieder gesund oder hatte von vornherein kaum oder keine Symptome.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veranschaulichte die rasante Ausbreitung des Coronavirus mit Zahlen. Es habe etwa drei Monate gedauert, bis die ersten 100 000 nachgewiesenen Fälle bekannt waren, sagte ein WHO-Sprecher in Genf. Die zweiten 100.000 Fälle seien innerhalb von zwölf Tagen erreicht worden. Wie sich die Zahlen angesichts der teils drastischen Bewegungseinschränkungen in vielen Ländern weiter entwickeln, sei schwer vorherzusagen.

18:17 Uhr: EU-Kommission kündigt wegen Corona-Krise Aussetzung der Defizitregeln an

Wegen der Corona-Krise will die EU-Kommission in einem nie dagewesenen Schritt die europäischen Regeln für Haushaltsdefizite der Mitgliedstaaten bis auf Weiteres aussetzen. Erstmalig aktiviere die Behörde „die allgemeine Ausweichklausel“ im EU-Stabilitätspakt, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag. „Der Schritt bedeutet, dass nationale Regierungen so viel Liquidität wie nötig in die Wirtschaft pumpen können“

18:13 Uhr: EZB: Banken in der Euro-Zone können Kredite von bis zu 1,8 Billionen Euro vergeben

Die Banken in der Euro-Zone können nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) Kredite in Höhe von insgesamt bis zu 1,8 Billionen Euro in der Corona-Krise zur Verfügung stellen. Wie die EZB am Freitag in Frankfurt am Main mitteilte, sei dieses Kreditvolumen durch eine Lockerung der Eigenkapital-Anforderungen an die Banken möglich geworden. Die EZB hatte den Banken vergangen Woche Erleichterungen von insgesamt 120 Milliarden Euro bei dem Kapital gewährt, dass die Kreditinstitute für Krisenzeiten selbst vorhalten müssen.

Die Notenbank hatte vergangener Woche ihre Bemühungen zur Stützung der europäischen Wirtschaft verstärkt. Am Donnerstag lancierte die EZB dann ein Notfallprogramm von 750 Milliarden Euro, um bis Jahresende sowohl staatliche als auch private Wertpapiere aufzukaufen. Der Ankauf von Vermögenswerten sollte zudem ein Signal an die Märkte aussenden und damit die derzeit grassierende Ungewissheit über die weiteren wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie lindern.

18:12 Uhr: KfW prüft Kredite für kriselnde Unternehmen erst ab Montag

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wird erst ab dem kommendem Montag die Kredit-Ersuche von Unternehmen prüfen und billigen, die wegen der Corona-Pandemie in die Krise geraten sind. Die Förderbank bestätigte dies dem Portal „Business Insider“ auf Anfrage. Sie habe demnach angesichts der aktuellen Großlage Mitarbeiter aus anderen Bereichen in die Kreditabteilung abziehen müssen, um alle Anträge ab Montag zeitig abzuarbeiten.

Außerdem müssten die Hausbanken der kriselnden Unternehmen ab dem kommenden Montag bis zu vier Wochen in Vorkasse gehen. Die KfW garantiere nämlich erst ab dem 14. April eine Refinanzierung der Hausbanken, nachdem diese Kredite an strauchelnde Unternehmen ausgegeben haben, berichtet das Portal „Business Insider“.

18:02 Uhr: Kriminalbeamten-Gewerkschaft warnt vor Ausgangssperren

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat vor der Einführung von Ausgangssperren angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus gewarnt. Es gebe zwar offensichtlich „noch immer zu viele Menschen, die zu denken scheinen, sie schauten sich im Fernsehsessel gerade einen Katastrophenfilm an und müssten sich nicht an all die Ermahnungen, Appelle oder Anordnungen halten“, sagte BDK-Chef Sebastian Fiedler dem „Handelsblatt“. Diese hätten den Ernst der Lage offenkundig nicht erkannt.

„Dennoch hielte ich Ausgangssperren aus einer Reihe von Gründen für fatal“, so der BDK-Chef weiter. Einer der Gründe sei „eine zu befürchtende Zunahme an häuslicher Gewalt. Eine andere ist die Kräftelage der Polizei“, so der Polizeigewerkschafter. Er plädierte stattdessen dafür, gezielt Menschenansammlungen an den Stellen aufzulösen, an denen sie festgestellt werden. Das geschehe zum Teil auch schon.

„Zudem können genau die Plätze, die zum gruppenhaften Verweilen einladen gesperrt oder zu Verbotszonen erklärt werden“, sagte Fiedler dem „Handelsblatt“. Es komme jetzt auf den räumlichen Abstand der Menschen untereinander an. „Darauf hinzuwirken ist übriges unser aller Aufgabe, nicht nur die der Polizei“, so der BDK-Chef.

17:48 Uhr: Giffey nennt Ausgangssperren „nur das allerletzte Mittel“

Für Bundesfamilienministerin Franziska Giffey sind die derzeit wegen der Corona-Krise teilweise schon verhängten Ausgangssperren „nur das allerletzte Mittel“. „Eine Ausgangssperre ist eine erhebliche Einschränkung der persönlichen Freiheit und kann immer nur das allerletzte Mittel sein“, sagte Giffey der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Wir wollen das möglichst vermeiden.“

Die Ministerin rief die Bevölkerung ausdrücklich auf, an die frische Luft zu gehen. „Gehen Sie raus, gehen Sie spazieren, tanken Sie Sonne. Das ist gut für die Gesundheit und gut für Gemüt und Seele.“ Giffey schränkte ein, dies solle aber nicht in großen Gruppen geschehen. „Und bitte kein Handgeben, kein Bekannten-Umarmen, keine Küsschen.“ Alle müssten Abstand halten und enge Kontakte herunterfahren, mahnte die Ministerin. Dazu gehöre auch, Geburtstagsfeiern zu verschieben und auf Reisen zu verzichten.

17:43 Uhr: Nasa legt Mond-Projekte wegen Coronavirus-Pandemie auf Eis

Wegen der Coronavirus-Pandemie legt die US-Raumfahrtbefhörde Nasa ihre Mond-Projekte vorerst auf Eis. Der Bau und der Test der Rakete und der Kapsel für die bemannte Mission „Artemis“ seien ausgesetzt worden, teilte Nasa-Chef Jim Bridenstine am späten Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Das Montagewerk in New Orleans und das nahegelegene Stennis Space Center würden geschlossen.

Unter den Mitarbeitern im Stennis Space Center gebe es einen bestätigten Fall einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus, erklärte Bridenstine. Zudem steige die Zahl der Infektionen in der näheren Umgebung. Zunehmend begäben sich Mitarbeiter wegen der Pandemie in Isolation.

Die Maßnahmen hätten „Auswirkungen auf die Nasa-Missionen“, räumte Bridenstine ein. „Oberstes Ziel“ sei es aber, die Gesundheit und Sicherheit der Nasa-Mitarbeiter zu schützen. Die Coronavirus-Pandemie könnte die Pläne der US-Regierung zunichte machen, bis 2024 erstmals seit 1972 auf den Mond zurückzukehren.

16:06 Uhr: Mit Lautsprecherdurchsagen gegen Menschenansammlungen am Strand

Die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern will im Kampf gegen das Coronavirus mit Lautsprecherdurchsagen Ansammlungen von Menschen auflösen.

Besonders in touristischen Schwerpunktbereichen an der Ostseeküste und in touristisch attraktiven Orten im Binnenland würden die Durchsagen eingesetzt, teilte Landesinnenminister Lorenz Caffier (CDU) am Freitag mit.

Streifenwagen sollen landesweit an touristischen Hotspots Menschen per Lautsprecher ansprechen, wenn sie in größeren oder kleineren Gruppen unterwegs sind. Die Auflösung liege im Gesundheitsinteresse der Bevölkerung.

16:06 Uhr: Erster Abgeordneter des Europaparlaments mit Coronavirus infiziert

Das Europaparlament hat seinen ersten Corona-Infektionsfall: Er sei positiv auf das Virus getestet worden und befinde sich in einem Krankenhaus, ihm gehe es aber gut, schrieb der polnische EU-Abgeordnete Adam Jarubas am Freitag auf Twitter. Nach Angaben des Pressediensts des EU-Parlaments hatte der Vize-Chef der polnischen Bauernpartei PSL am 9. und 10. März an einer Parlamentssitzung teilgenommen und war am nächsten Tag per Flugzeug in seine Heimat zurückgekehrt. Das Parlament sei über seine Infektion informiert. Weitere Fälle seien nicht bekannt.

Das Europaparlament wird am kommenden Donnerstag für einen Tag in Brüssel tagen, um Krisenmaßnahmen der EU gegen die Pandemie zu beschließen. An der außerordentlichen Plenarsitzung können Abgeordnete teilnehmen, die in Brüssel sind, andere sollen jedoch nicht extra anreisen. Die Voten sollen dann per E-Mail abgegeben werden.

16:06 Uhr: Hessen schließt ab Samstag alle Restaurants und Gaststätten

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus bleiben in Hessen ab Samstagmittag alle Restaurants und Gaststätten geschlossen. Zudem dürfen sich mit Anbruch des Samstags nur noch maximal fünf statt bisher höchstens hundert Menschen an öffentlichen Orten versammeln, wie Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Freitag in Wiesbaden mitteilte.

Zur möglichen Notwendigkeit von Ausgangssperren sagte Bouffier, diese Frage werde am Sonntag zwischen Bund und Ländern erneut beraten. „Die Ausgangssperre ist eine der letzten Maßnahmen, die man treffen kann“, betonte der Wiesbadener Regierungschef. Er setze nun erst einmal auf den Erfolg der aktuellen Maßnahmen.

Mit Blick auf die für Bayern und das Saarland angekündigten weitreichenden Ausgangsbeschränkungen fügte Bouffier hinzu, beide Bundesländer seien durch ihre Grenzlage zu den Nachbarstaaten besonders unter Druck. „Das ist bei uns nicht der Fall.“

Nach Angaben von Landesgesundheitsminister Kai Klose (Grüne) gab es in Hessen am Freitag 962 bestätigte Coronavirus-Fälle. Zwei Menschen starben an den Folgen ihrer Erkrankungen. „Das veranlasst uns, nochmal einschneidendere Maßnahmen zu ergreifen“, sagte Klose mit Blick auf die verschärften Vorgaben.

15:49 Uhr: Zahl der Coronavirus-Infektionen in Südafrika deutlich gestiegen

In Südafrika ist die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus deutlich gestiegen. Sie habe sich innerhalb eines Tages um 52 neue Fälle auf 202 erhöht, sagte Gesundheitsminister Zweli Mkhize am Freitag. Damit ist Südafrika das am schwersten betroffene Land im Afrika südlich der Sahara.

Der Erreger werde sich weiter ausbreiten und „eine ganze Weile bei uns bleiben“, warnte der Minister. „Dieser Realität müssen wir uns stellen.“ Dies bedeute jedoch nicht, dass eine Apokalypse bevorstehe. Die Zahl der Infizierten dürfe nur nicht zu schnell ansteigen, damit das Gesundheitssystem nicht überfordert werde, warnte er.

Vor Kapstadt saß weiter ein Kreuzfahrtschiff mit deutschen Passagieren an Bord fest. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin sagte, mit der Botschaft und dem Reiseveranstalter werde eine Lösung gesucht. Die Passagiere sollten zeitnah von Bord gebracht und vom Reiseveranstalter schnell nach Deutschland zurückgeflogen werden.

Unter den 1243 Passagieren seien viele Deutsche und Österreicher, sagte die Sprecherin. Eine genaue Aufschlüsselung nach Nationalitäten könne sie nicht nennen.

In Südafrika wurde der erste Infektionsfall mit dem Coronavirus erst Anfang März bestätigt. Schulen wurden bereits geschlossen, Großveranstaltungen abgesagt. Gegen Reisende aus den am schwersten betroffenen Ländern wurde ein Einreisestopp verhängt.

15:47 Uhr: Zahl der Corona-Toten im Iran um 149 auf 1433 gestiegen

Der Iran hat 149 weitere Todesopfer durch die Coronavirus-Pandemie gemeldet. Die offizielle Bilanz in dem schwer betroffenen Land stieg damit auf 1433 Tote, wie Vize-Gesundheitsminister Aliresa Raissi am Freitag in Teheran mitteilte. Die Zahl der Infektionen sei binnen 24 Stunden um 1237 auf 19.644 gestiegen.

Am Freitag beging der Iran das Neujahrsfest Newroz. Um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, hatten die Behörden die Bürger bereits seit mehreren Wochen aufgefordert, auf sämtliche Reisen anlässlich des Festes zu verzichten. Daran hielten sich jedoch nicht alle.

Das Staatsfernsehen veröffentlichte am Donnerstag Bilder von hunderten Autos, bei deren Insassen an Kontrollstellen mit Abstand Fieber gemessen wurde. In 13 Provinzen seien infizierte Reisende gestoppt und zurück nach Hause geschickt worden, sagte Vize-Gesundheitsminister Raissi. Er verteidigte zugleich aber die Entscheidung der Regierung, keine Ausgangssperre verhängt zu haben.

Der Iran gehört zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern weltweit. Ihre ersten Infektionsfälle hatte die Islamische Republik am 19. Februar bekannt gegeben. Zur Eindämmung des Virus forderte die Regierung die Bevölkerung auf, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben und soziale Kontakte einzuschränken.

15:00 Uhr: Bundesregierung beginnt mit Verteilung von Schutzausrüstung

Die Bundesregierung hat am Freitag damit begonnen, Krankenhäuser, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen mit medizinischer Schutzkleidung zu versorgen. Die ersten Lieferungen aus den Depots gingen an kassenärztliche Vereinigungen und die Länder, wie ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte. Über das Wochenende seien weitere Lieferungen zu erwarten, die dann verteilt werden könnten.

„Wir sprechen von mehreren zehn Millionen Schutzmasken, die wir gerade erwerben und verteilen“, betonte der Sprecher. Wegen des Engpasses bei Atemmasken und anderer Schutzausrüstung hatte der Krisenstab der Bundesregierung Anfang März die Beschaffung dieser Artikel an sich gezogen. Damit sollte sichergestellt werden, dass für die Mitarbeiter des Gesundheitswesen genug Material zur Verfügung steht.

14:57 Uhr: Bundesländer verhängen Ausgangssperren und Versammlungsverbote

Mehrere Bundesländer haben am Freitag wegen der Coronavirus-Epidemie Ausgangssperren und Versammlungsverbote verhängt. Am strengsten sind die Maßnahmen in Bayern, wo man ab Samstag nur noch alleine oder mit der Familie nach draußen gehen darf. In Hessen und Rheinland-Pfalz werden Ansammlungen über fünf Personen verboten, in Baden-Württemberg über drei Personen.

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans kündigte eine „Ausgangsbeschränkung“ an, die noch am Freitag in Kraft treten soll, weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Alle benannten Bundesländer wollen die Gastronomie weitgehend schließen, nur noch zur Mitnahme darf Essen verkauft werden. Brandenburg will auf die Videokonferenz der Länderchefs mit der Bundeskanzlerin am Sonntag warten, in der über bundesweite Ausgangssperren beraten werden soll.

14:37 Uhr: Rheinland-Pfalz verbietet Ansammlungen über 5 Personen – Gastronomie wird geschlossen

Rheinland-Pfalz verbietet Ansammlungen über 5 Personen – Gastronomie wird geschlossen. Die Redaktion bearbeitet das Thema bereits.

14:37 Uhr: Baden-Württemberg verbietet Ansammlungen über 3 Personen

Baden-Württemberg verbietet Ansammlungen über 3 Personen – Alle Restaurants und Gaststätten ab Samstag geschlossen.

14:34 Uhr: Bereits mehr als 200 Coronavirus-Tote in den USA

In den USA ist die Zahl der Coronavirus-Toten auf mehr als 200 angestiegen. Nach Angaben der renommierten Johns-Hopkins-Universität wurden bis Freitag mehr als 14.200 Infektionen und 205 Todesfälle bestätigt. Die Behörden rechnen mit einem weiteren steilen Anstieg der Fallzahlen, da inzwischen deutlich mehr Menschen getestet werden.

Derweil wächst die Zustimmung zum Krisenmanagement von US-Präsident Donald Trump. Laut einer am Freitag vom US-Sender ABC veröffentlichten Umfragen heißen mittlerweile 55 Prozent der US-Bürger das Vorgehen des Präsidenten in der Coronavirus-Pandemie gut. 43 Prozent sind unzufrieden. Vor einer Woche hatten sich noch 54 Prozent der Befragten unzufrieden und nur 43 Prozent der Befragten zufrieden geäußert.

14:00 Uhr: Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans will ebenfalls Ausgangssperren erlassen

Auch das Saarland will eine Ausgangsbeschränkung verhängen und sämtliche Restaurants schließen. Wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) ein entschlosseneres Handeln zur Eindämmung des Coronavirus und will deshalb dem Ministerrat vorschlagen, noch am Freitag eine Allgemeinverfügung für eine Ausgangsbeschränkung zu verabschieden, wie die saarländische Staatskanzlei mitteilte.

Restaurants im Saarland sollen mit sofortiger Wirkung für Gäste schließen. Nur Abverkauf oder Lieferung bleiben erlaubt. „Gemeinsame Spaziergänge etwa in der Familie mit Abstand zu anderen bleiben weiter möglich – niemand wird eingesperrt“, erklärte Hans.

Er hätte sich gewünscht, dies für eine einheitliche Lösung gleichzeitig mit anderen Bundesländern auf den Weg zu bringen. „Allerdings steht das Saarland als Grenzland zum Risikogebiet Grand Est vor einer besonders schwierigen Herausforderung“, erklärte Hans.

Nach wie vor gebe es zu viele Menschen, die die Anordnungen nicht ernst nähmen. „Wir müssen jetzt handeln, die Gesundheit und der Schutz der Saarländerinnen und Saarländer steht für mich an oberster Stelle“, sagte Hans.

13:00 Uhr: Bayern erlässt zweiwöchige Ausgangsbeschränkungen

Bayern erlässt „grundlegende Ausgangsbeschränkungen“. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kündigte am Freitag weitergehende Einschränkungen an, die ab Mitternacht gelten sollen. „Wir fahren das öffentliche Leben nahezu vollständig herunter“, sagte der Regierungschef. Die Regelungen sollen zunächst für die kommenden zwei Wochen gelten.

Entgegen der bisherigen Regelungen sollen in Bayern künftig auch Restaurants und Gaststätten schließen. Auch Friseure und Baumärkte dürfen nicht mehr öffnen. Sport im Freien und Spaziergänge sind zwar erlaubt. Söder mahnte aber, dass dies nur allein oder in der Familie möglich sei. Es dürfe keine Gruppenbildung geben. Die Polizei werde dies kontrollieren. Wer gegen die Vorgaben verstoße, müsse mit hohen Bußgeldern rechnen.

„Wir müssen versuchen, die Welle der sprunghaften Infektionen zu brechen“, begründete Söder die Ausweitung der Einschränkungen. Die Entwicklung dürfe nicht verschleppt werden. Bereits geschlossen sind seit Anfang der Woche Schulen und Kindergärten. Auch zahlreiche Geschäfte dürfen nicht mehr öffnen. Söder appellierte an alle Bürger: „Bleiben Sie zu Hause.“

Den vollständigen Wortlaut können sie hier lesen: Allgemeinverfügung zur Ausgangssperre in Bayern im Wortlaut

7:40 Uhr: Altmaier will Kartellrecht lockern

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will in der Corona-Krise die Zusammenarbeit im Einzelhandel erleichtern, um die Lebensmittelversorgung zu sichern. „Wenn Lebensmittelindustrie und Einzelhandel kooperieren, um die Versorgung der Bürger in der Krise sicherzustellen, dann werden wir Fragen des Kartellrechts mit den Kartellbehörden aufnehmen und eine Lösung erzielen“, sagte Altmaier dem „Spiegel“ laut einer Mitteilung des Magazins vom Freitag.

Der Warentransport etwa von Früchten und Gemüse aus Spanien gestalte sich schwierig, berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf ein internes Schreiben des Großhandelsunternehmen Iberiana Frucht. Das Unternehmen beklage einen Mangel an Lastwagenfahrern wegen der geschlossenen Grenzen. „Viele Fahrer möchten kein Risiko eingehen und bleiben lieber zu Hause“, zitiert der „Spiegel“ aus dem Schreiben. Sie wüssten in der gegenwärtigen Situation nicht, ob „sie danach die Rückreise überhaupt wieder antreten dürfen“.

7:20 Uhr: Brasilien verhängt Einreiseverbote

Brasilien lässt wegen der Corona-Krise Reisende aus Europa und mehreren Ländern des asiatisch-pazifischen Raums nicht mehr ins Land. Die Regelung gelte für 30 Tage, teilte die Regierung am Donnerstag mit. Betroffen sind demnach Bürger der EU, Großbritanniens, Islands, aus Norwegen, der Schweiz, China, Japan, Südkorea, Australien und Malaysia.

Nur wer in Brasilien seinen Wohnsitz hat, dort arbeitet oder familiäre Gründe anführen kann, darf den Angaben zufolge noch einreisen. Zuvor hatte die Regierung im Kampf gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus bereits für die kommenden zwei Wochen seine Landesgrenzen geschlossen.

Nur die Grenze nach Uruguay wurde ausgenommen, über sie sollte zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden. Am Dienstag hatte das Land bereits seine Grenzen zu Venezuela teilweise dichtgemacht.

In Brasilien wurden bislang 621 Infektionsfälle gemeldet, sechs Menschen starben an der Lungenkrankheit Covid-19.

7:19 Uhr: Rumänien führt Haftstrafen bei Verletzung von Corona-Auflagen ein

In Rumänien muss ab sofort jeder mit Haftstrafen rechnen, der sich nicht an die Auflagen zum Kampf gegen das Coronavirus halten. Einem am Donnerstag von der Regierung veröffenlichten Erlass zufolge drohen bei einer einfachen Missachtung der Anordnungen bis zu drei Jahre Haft. Wenn sich dadurch ein Mensch mit dem Virus ansteckt, steigt die Strafe auf bis zu fünf Jahre Gefängnis.

Mit bis zu 15 Jahren Haft können Verstöße gegen die Anti-Corona-Maßnahmen geahndet werden, die zum Tod eines Menschen führen. „Wir können es nicht hinnehmen, wenn unverantwortliche Menschen einfach frei herumlaufen und damit andere krank machen“, warnte Regierungschef Ludovic Orban.

Angesichts der immer drastischeren Beschränkungen in anderen Ländern Europas rief die Regierung zudem die rund vier Millionen im Ausland lebenden Landsleute auf, über die Osterzeit nicht nach Hause zurückzukehren. Rumänien hat bisher knapp 230 bestätigte Infektionsfälle. Rund 3800 Menschen stehen zudem unter Quarantäne.

7:17 Uhr: Argentinien verhängt Ausgangssperre

Argentinien hat wegen der Coronavirus-Pandemie eine allgemeine Ausgangssperre verhängt. Die Maßnahme gilt ab Freitag und zunächst bis zum 31. März, wie Staatschef Alberto Fernández in einer Ansprache sagte. Bei der Durchsetzung der Sperre werde seine Regierung „absolut inflexibel“ sein, warnte er. Von der Ausgangssperre gelten nur wenige Ausnahmen. So bleiben Einkäufe nahe der Wohnung erlaubt.

Die argentinische Regierung hatte in den vergangenen Tagen bereits die Schulen schließen lassen und den öffentlichen Verkehr eingeschränkt. Dennoch waren die Straßen weiterhin voll. Fernández warnte nun, dass bei Verstößen gegen die Ausgangssperre Strafen verhängt würden, nannte dazu aber keine Details.

In Argentinien gab es bis Donnerstag 128 bestätigte Corona-Infektionen, vier Infizierte starben. Argentinien ist nach Venezuela das zweite südamerikanische Land, das mit einer generellen Ausgangssperre auf die Pandemie reagiert. In Venezuela gilt die Ausgangssperre bereits seit Dienstag. Dort wurden 36 Corona-Infektionsfälle gezählt, Todesfälle wurden bislang nicht verzeichnet.

In Brasilien kündigte die Regierung des Bundesstaats Rio de Janeiro an, dass ab Samstag alle Strände, Restaurants und Bars für zwei Wochen geschlossen werden. Auch schließt Brasilien für zunächst zwei Wochen fast alle seine Landesgrenzen. Nur die Grenze zu Uruguay wurde in dem Ministererlass vorerst ausgenommen. In Brasilien gab es bis Donnerstag 428 bestätigte Corona-Infektionsfälle sowie vier Tote.

7:15 Uhr:  Ausgangssperre im gesamten US-Bundesstaat Kalifornien verhängt

Der US-Bundesstaat Kalifornien hat im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie eine allgemeine Ausgangssperre verhängt. Die Maßnahme gilt bereits ab Donnerstagabend (Ortszeit), wie Gouverneur Gavin Newsom sagte. Kalifornien ist mit 39 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA.

In den Vereinigten Staaten war die Zahl der Corona-Fälle zuletzt deutlich gestiegen. Die Zahl der bestätigen Infektionen liegt dort inzwischen bei fast 10.800. Mindestens 154 Menschen starben an der Infektion. Die Behörden rechnen mit einem weiteren steilen Anstieg der Fallzahlen, da inzwischen deutlich mehr Menschen getestet werden.

Donnerstag 19. März

21:56 Uhr: Freiburg verhängt als erste Großstadt Ausgangssperre

Die Stadt Freiburg hat im Zuge der Corona-Krise als erste deutsche Großstadt eine Art Ausgangssperre verhängt. Die Stadt erließ am Donnerstag ein am Samstag für zwei Wochen gültiges Betretungsverbot für öffentliche Plätze. Das Haus darf man nur noch in dringenden Angelegenheiten verlassen, Aufenthalte im Freien seien nur noch alleine oder maximal zu zweit erlaubt, hieß es.

Die Freiburger dürfen aber weiterhin zur Arbeit oder zum Arzt gehen sowie Lebensmittel einkaufen. Dabei soll ein Mindestabstand von 1,50 Meter eingehalten werden. In Freiburg gab es bis Donnerstagabend 121 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Das entspricht etwa 53 Fällen je 100.000 Einwohner, bundesweit liegt der Wert bei 20.

21:39 Uhr: Immer mehr Müllannahmestellen machen wegen Corona dicht

Im Zuge der Corona-Krise werden immer mehr Bundesbürger ihren Sperrmüll, Grünschnitt und zusätzlichen Abfall nicht mehr los. Wertstoffannahmestellen und Recyclinghöfe machen nach und nach dicht, bei aktuell besonders hoher Nachfrage. So wurde in Wuppertal das Müllheizkraftwerk für Privatanlieferer und gewerbliche Anlieferer ohne Kundennummer geschlossen.

Auch „Strauch- und Astwerk-Sammlung findet nicht mehr statt“, hieß es. Die Begründung: „Weil insbesondere an den Recyclinghöfen der Andrang in den vergangenen Tagen zugenommen hat, reagiert die AWG im Sinne der Corona-Prävention.“ Das Wuppertaler Beispiel ist kein Einzelfall.

Die Uckermärkische Dienstleistungsgesellschaft (UDG) teilte mit, dass als „Präventionsmaßnahme, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen“, alle Wertstoffannahmehöfe des Landkreises Uckermark bis 19. April geschlossen würden. „Die Anmeldung von Sperrmüll wird bis auf weiteres ausgesetzt.“

Aus vielen anderen Städten und Landkreisen wird Ähnliches gemeldet. Die Leute sollen ihren zusätzlichen Müll, der nicht in die Haustonne passt, vorerst zu Hause behalten – so lange, bis die Krise vorüber ist.

20:23 Uhr: Über 16.000 Corona-Infektionen in Deutschland – Münster ist Hotspot

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist am Donnerstagabend auf mindestens 16.553 gestiegen, wie schon in den letzten Tagen rund 30 Prozent mehr als am Vortag. Das ergab eine Abfrage der dts Nachrichtenagentur bei den Städten und Landkreisen. Die Zahl der Todesopfer stieg auf 44, ein Plus von rund 40 Prozent.

Pro 100.000 Einwohner sind damit in Deutschland 20 Infektionen nachgewiesen. Unter den Bundesländern (ohne Stadtstaaten) hat NRW mit 31 Infektionen je 100.000 Einwohner die höchste Dichte, und selbst wenn man den besonders betroffenen Kreis Heinsberg herausrechnet, ist das bevölkerungsreichste Bundesland auch relativ am stärksten betroffen.

Es folgen Baden-Württemberg (27), das Saarland (24) und Bayern (20). Unterdurchschnittlich ist die Dichte in Rheinland-Pfalz(18), Niedersachsen und Hessen (jeweils 12), Sachsen (10), Schleswig-Holstein (9), sowie Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen (jeweils 8).

Unter den 20 größten deutschen Städten ist Münster mit 55 bestätigten Infektionen je 100.000 Einwohner laut offizieller Zahlen am stärksten betroffen, vor Köln (54), München (46), Stuttgart (45), Düsseldorf (32), Essen (28), Hamburg (27), Bonn (23) und Bremen (21).

Unter Bundesdurchschnitt ist hingegen die Dichte an bestätigten Infektionen je 100.000 Einwohner in Berlin (19), Hannover (17), Bielefeld (17), Dortmund (16), Leipzig (16), Wuppertal (14), Frankfurt/Main (13), Duisburg (11), Nürnberg (10), Dresden (10) und Bochum (9). (dts)

19:23 Uhr: Deutschland reduziert Grenzübergangsstellen

Der Grenzübertritt nach Österreich, Frankreich, Luxemburg, Dänemark und in die Schweiz ist ab Freitag nur noch an bestimmten Grenzübergangsstellen möglich – wenn er überhaupt zulässig ist. Das teilte das Innenministerium am Donnerstag mit. Die Liste sei auf der Internetseite des Ministeriums einsehbar.

In wichtigen Ausnahmefällen, beispielsweise bei erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen, könne die Bundespolizei auch andere Grenzübergänge ermöglichen. So ist nach Dänemark der Grenzübertritt ab Freitag nur noch auf der A 7 bei Ellund, auf der B 5 bei Böglum, auf der B 200 bei Kupfermühle, in den Bahnhöfen Flensburg und Süderlügum, sowie in den Häfen Puttgarden, Rostock und Sassnitz möglich – wenn die Dänen die Einreise erlauben.

Dänemark hatte seinerseits letzten Samstag schon Kontrollen eingeführt und erlaubt nur noch Einheimischen und Berufspendlern den Grenzübertitt. Nur nach Belgien und in die Niederlande können Deutsche noch relativ ungehindert über die Grenze.

18:15 Uhr: TUI setzt weltweites Reiseprogramm bis 23. April aus

Der von der Coronavirus-Pandemie schwer getroffene Reisekonzern TUI hat sein gesamtes Reiseprogramm bis zum 23. April ausgesetzt. Mit der Entscheidung will TUI den Urlaubern Planungssicherheit für die Osterferien geben, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Urlauber, deren TUI-Reise in diesen Zeitraum fällt, würden informiert. Bereits zuvor hatte TUI sein Programm bis zunächst zum 27. März ausgesetzt.

„Im Moment arbeiten wir rund um die Uhr daran, alle Urlauber wieder sicher und zuverlässig nach Hause zu bringen“, erklärte Marek Andryszak, Vorsitzender der Geschäftsführung von TUI Deutschland. Bis zu 40 TUI-fly-Flüge starten demnach täglich mit Urlaubern aus Ägypten, Spanien, Madeira und den Kapverden. TUI fly sei Teil der Gemeinschaftsaktion der Bundesregierung und werde in der Nacht zu Freitag mit Sonderflügen Gäste aus Marokko nach Hause holen.

„Das ist die größte Rückholaktion in unserer Unternehmensgeschichte. Mit über 350 Flügen bringen wir seit Sonntag mehrere zehntausend deutsche Gäste zurück“, erklärte Andryszak. Konzernweit seien bis Mittwoch insgesamt mehr als 260 Flüge allein aus Spanien und Ägypten geplant.

18:15 Uhr: Bundesregierung hebt Exportverbot für Schutzausrüstung auf

Das vom Krisenstab der Bundesregierung zur Corona-Pandemie verfügte Exportverbot für medizinische Schutzausrüstung ist aufgehoben worden. Eine mittlerweile von der Europäischen Kommission erlassene Verordnung sehe vor, die Ausfuhr medizinischer Schutzausrüstung aus dem Binnenmarkt in Drittstaaten unter Genehmigungsvorbehalt zu stellen, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Donnerstag in Berlin mit.

Damit könne die nationale Regelung von Anfang März entfallen, hieß es in der Mitteilung weiter. Der Export von Schutzausrüstung in andere EU-Mitgliedstaaten bedürfe daher keiner Genehmigung mehr. Zeitgleich mit dem Ausfuhrstopp für Atemmasken und ähnlicher Ausrüstung hatte die Bundesregierung auch die Versorgung von Arztpraxen mit dem Material an sich gezogen.

17:45 Uhr: Frankreichs Parlament will „Gesundheitsnotstand“ billigen

Der von der französischen Regierung geplante „Gesundheitsnotstand“ hat eine erste Hürde im Parlament genommen. Der Rechtsausschuss des Senats billigte am Donnerstag in Paris das Maßnahmenpaket, das der Regierung weitreichende Befugnisse in der Coronavirus-Krise geben soll. Das Parlament soll die Vorlage bis Freitag besiegeln.

Konkret soll Premierminister Edouard Philippe mit dem Gesetz die Möglichkeit erhalten, per Verordnung striktere Maßnahmen umzusetzen. Diese betreffen laut dem Gesetzestext unter anderem die Bewegungs- und Versammlungsfreiheit sowie die „Beschlagnahme von allen Gütern und Dienstleistungen, um gegen die Gesundheitskatastrophe zu kämpfen“.

Die einzelnen Maßnahmen sollen per Dekret verabschiedet werden, das Parlament wird anschließend nur noch informiert. Premier Philippe begründete dies mit der „Gesundheitskrise beispiellosen Ausmaßes“. In Frankreich gilt bereits seit Dienstag eine landesweite Ausgangssperre.

17:23 Uhr: Über 15.000 bestätigte Coronavirus-Infektionen in Deutschland

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Deutschland hat laut einer Zählung der Nachrichtenagentur dts am Donnerstagnachmittag die Marke von 15.000 übersprungen. Die Zahl der Todesopfer liegt bei 44. Laut der John Hopkins Universität liegt die Zahl aktuell noch bei 13.979 Erkrankten. Das RKI, dass seit dem 17.3.2020 ausschließlich die von den Gesundheitsämtern übers Bundesland elektronisch übermittelten Fälle darstellt, meldete zuletzt 10.999 Fälle. Dabei hat das RKi auch den stärksten Meldeverzug.

16:35 Uhr: Spahn rechnet mit Einschränkungen durch Virus über viele Monate

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erwartet in den nächsten Monaten keine Rückkehr zum Normalzustand. „Das wird eher viele Monate so gehen als viele Wochen“, sagte er mit Blick gerade auf den Schutz von Älteren und Schwächeren am Donnerstag in Berlin. „Da müssen wir klar miteinander sein in der Gesellschaft.“

Selbst wenn Einschränkungen gelockert werden könnten, werde es für bestimmte Gruppen weiter Schutz geben müssen. Nach Ostern wolle man nach Beratungen mit dem Robert-Koch-Institut analysieren, wo man stehe. In zehn bis 14 Tagen könne die Wirkung der allgemeinen Beschränkungen eingeschätzt werden.  Spahn kündigte ein Programm für die Pflege in Deutschland an, um die Dienste von Bürokratie zu entlasten und die Betreuung auch in diesen Zeiten zu gewährleisten.

Der neuartige Coronavirus wurde zuerst in Wuhan, der Millionenmetropole am gelben Fluss, in China entdeckt. Wochenlang wurde der Ausbruch des Virus seitens der Kommunistischen Partei Chinas vertuscht. Inzwischen hat sich die Seuche weltweit verbreitet. Nachdem in China bereits hunderte Millionen Menschen unter Quarantäne gestellt wurden, werden die Maßnahmen in der Internationalen Gesellschaft auch immer härter.

16:05 Uhr: Fürst von Monaco mit Coronavirus infiziert

Der Fürst von Monaco, Prinz Albert II., ist mit dem Coronavirus infiziert. Ein zu Beginn der Woche durchgeführter Test sei positiv ausgefallen, teilte sein Büro am Donnerstag mit. Der Prinz arbeite weiter von seinen Privaträumen aus, eine akute Gesundheitsgefahr bestehe nicht.

Albert hatte erst am Samstag seinen 62. Geburtstag gefeiert. Seit dem Tod seines Vaters Rainier III. im April 2005 ist er der regierende Fürst und damit Staatsoberhaupt von Monaco und Oberhaupt der Familie Grimaldi.

15:12 Uhr: Berliner Krankenhäuser schlagen in Coronakrise Alarm für mehr Personal

Die Berliner Krankenhäuser haben angesichts von Personalmangel in der Coronakrise alle Einwohner mit medizinischer Ausbildung zu Hilfe gerufen. Alle Berliner mit entsprechender Ausbildung sollen sich an Einrichtungen wenden, die zu ihren Qualifikationen passen, teilte die Berliner Krankenhausgesellschaft am Donnerstag mit. „Um für die zu erwarteten Patientenzahlen ausreichend Personal in den Krankenhäusern vorzuhalten, müssen die Personalbestände aufgestockt werden“, erklärte Geschäftsführer Marc Schreiner.

Auch in den Pflegeeinrichtungen müsse die Versorgung sichergestellt sein, um Einweisungen von Bewohnern in Krankenhäuser zu vermeiden, warnte Schreiner weiter. „Dabei sind wir auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen“, teilte die Krankenhausgesellschaft mit. Daher sollten alle Berliner mit medizinischer Ausbildung per Mail ihre wesentlichen Daten an Krankenhäuser oder Pflegeeinrichtungen beziehungsweise die dortigen Personalabteilungen schicken. Um die Telefonleitungen nicht zu überlasten, wurde explizit auf die Möglichkeit von Mails hingewiesen.

In Berlin war die Coronavirusinfektion bis Mittwochabend bei 573 Menschen nachgewiesen. Deutschlandweit verzeichnete das Robert-Koch-Institut bislang 10.999 bestätigte Infektionen.

14:45 Uhr: Zahl der Corona-Toten in Spanien binnen 24 Stunden um fast 30 Prozent gestiegen

In Spanien ist die Zahl der Toten durch die Coronavirus-Pandemie binnen 24 Stunden drastisch gestiegen. Sie erhöhte sich um fast 30 Prozent auf 767, wie das Gesundheitsministerium in Madrid am Donnerstag mitteilte. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen wuchs um rund 25 Prozent auf 17.147. Es wird damit gerechnet, dass diese Zahl in den nächsten Tagen weiter deutlich steigt, weil Tests auf den neuartigen Erreger inzwischen beser verfügbar sind.

Spanien zählt neben China, Italien und dem Iran zu den am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Ländern weltweit. Allein in der Hauptstadt Madrid wurden bislang 498 Todesfälle im Zusammenhang mit der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gemeldet. Mit 6777 Fällen wurden 40 Prozent der bislang in Spanien entdeckten Infektionen in Madrid nachgewiesen. Die Regionalbehörden von Madrid richteten in einem Hotel ein Krankenhaus für Corona-Patienten ein.

Landesweit werden derzeit 939 Corona-Patienten auf Intensivstationen behandelt. Zur Eindämmung der Pandemie gilt in Spanien seit Samstag eine Ausgangssperre. Wegen Verstößen gegen die Einschränkung der Bewegungsfreiheit wurden laut Polizei in den vergangenen 24 Stunden 48 Menschen vorübergehend festgenommen.

14:05 Uhr: Bundeswehr steht für Unterstützung in Corona-Krise bereit

Nach Angaben von Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) steht die Bundeswehr für Unterstützungsmaßnahmen während der Coronavirus-Krise bereit. „Uns allen muss bewusst sein, dass der Kampf gegen das Virus ein Marathon ist“, sagte die CDU-Chefin am Donnerstag in Berlin. Man müsse über lange Strecken Fähigkeiten vorhalten und zur Verfügung stellen.

Bei der Bundeswehr sind bisher 52 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte Generalinspekteur Eberhard Zorn am Donnerstag in Berlin mit. Nach aktuellem Stand gebe es zudem rund 400 begründete Verdachtsfälle. 49 Soldaten seien in häuslicher Quarantäne. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) machte deutlich, dass für die Streitkräfte der Eigenschutz der Soldaten hohe Priorität habe.

Mehr dazu: Kramp-Karrenbauer: Bundeswehr steht für Unterstützung in Corona-Krise bereit

13:35 Uhr: Taiwans schnelle Reaktion ermöglichte es, den Ausbruch einzudämmen

Trotz der Nähe Taiwans zum chinesischen Festland – nur 128 Kilometern entfernt – ist es dem Land gelungen, den Ausbruch mit relativ wenigen Fällen und einem Todesfall (Stand 18. März) unter Kontrolle zu bringen. Eine Ausbreitung in der Gemeinschaft ist unter der Bevölkerung Taiwans nicht eingetreten. Daher ist das Leben auf der Insel weitgehend ungestört – ohne die weit verbreiteten Einschränkungen, die derzeit in den Vereinigten Staaten und Europa gelten.

Die Epoch Times Interviewte dazu den Repräsentanten Taiwans in Deutschland Professor Shieh: Taiwans Erfolg bei der Bekämpfung der Coronavirus-Epidemie

13:13 Uhr: Corona-Test bei Scholz bringt negatives Ergebnis

Der Corona-Test bei Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) ist negativ verlaufen. „Die Stimme ist noch mitgenommen, die Erkältung geht etwas zurück und der Test war negativ“, twitterte der Vizekanzler am Donnerstag. Er bedankte sich „für die vielen guten Wünsche“. Er bleibe am Donnerstag nicht mehr im Homeoffice, sondern nehme an Beratungen im Kanzleramt teil.

„Die Corona-Krise fordert uns alle – gemeinsam stehen wir das durch“, fügte Scholz hinzu. „Unser Land kann das.“ Scholz hatte sich wegen Erkältungssymptome auf Corona testen lassen.

12:28 Uhr: Grünen Bundestagsabgeordneter Cem Özdemir mit Coronavirus infiziert

Der Bundestagsabgeordnete und Ex-Chef der Grünen, Cem Özdemir, ist mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte der ehemalige Bundesvorsitzende der Grünen am Donnerstagmorgen auf Twitter mit, ein Test hätte ein positives Ergebnis gebracht. „Mir geht es – wie ihr seht – sehr gut“, sagte Özdemir in einem von ihm veröffentlichtem Video auf Twitter.

Da er sich schon vorher weitestgehend zurückgezogen hätte, wäre die häusliche Quarantäne keine grosse Umstellung, so Özdemir in seiner Videobotschaft. Der Bundestagsabgeordnete appelierte jedoch auch an die Bürger nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben, jeder könne sich anstecken. Das sei erstmal nicht schlimm, aber andere Menschen müssten geschützt werden. Özdemir kündigte an sich an die Vorgaben der Behörden zu halten, um ihn müsste man sich keine Sorgen machen.

Laut Zählung der Johns Hopkins Universität sind in Deutschland bisher 13.093 Menschen infiziert und 31 Menschen gestorben. Im hart getroffenem Italien gibt es demnach 35.713 inifizierte und 2.978 Todesfälle. Spanien zählt bisher 15.014 COVID-19-Erkrankungen, 640 Menschen sind an den Folgen der Erkrankung verstorben.

12:13 Uhr: Zahl der Todesfälle durch Coronavirus im Iran auf fast 1300 gestiegen

Im Iran sind innerhalb von 24 Stunden 149 weitere Menschen am neuartigen Coronavirus gestorben. Wie das iranische Gesundheitsministerium am Donnerstag bekannt gab, erhöhte sich die Zahl der Todesfälle durch die Lungenerkrankung Covid-19 damit auf insgesamt 1284. Landesweit hätten sich mehr als 18.400 Menschen mit dem Virus infiziert, sagte Vize-Gesundheitsminister Alireza Raissi bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz.

In der Hauptstadt Teheran und elf weiteren Provinzen habe es zuletzt vergleichsweise wenige neue Infektionsfälle mit dem Erreger Sars-Cov-2 gegeben, „weil die Menschen unseren Empfehlungen gefolgt sind“, sagte er weiter. Der Iran zählt neben Italien, Spanien und natürlich China zu den am stärksten von der Pandemie betroffenen Ländern der Welt. Zur Eindämmung des Virus forderte die Regierung die Bevölkerung auf, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben und soziale Kontakte zu begrenzen.

11:35 Uhr: Hessisches Landwirtschaftsministerium befürchtet Engpass bei Erntehelfern

Das hessische Landwirtschaftsministerium fürchtet durch die Grenzschließungen im Zuge der Bekämpfung der Coronapandemie Engpässe bei den Erntehelfern. „Leider können in Folge der Grenzschließungen viele der fleißigen und für die Spargelernte unverzichtbaren Saisonarbeitskräfte aus Südost- und Osteuropa im Moment nicht oder nur mit großer Mühe nach Deutschland einreisen“, erklärte Landwirtschaftsministerin Priska Hinz (Grüne) am Donnerstag. Durch die Witterung beginne die Spargelsaison dieses Jahr deutlich früher.

Die Lage in den Betrieben sei „sehr ernst“, denn ohne Erntehelfer könne die Spargelernte nicht bewältigt werden. Die Folge könnten Engpässe beim Spargel und anderen Gemüsesorten sein. Landwirte fürchteten um ihre Existenz. „Wir haben uns auf Bundesebene bereits mit aller Kraft dafür eingesetzt, dass es schnelle und stabile Regelungen zur Gewährleistung der Einreise für die Saisonarbeitskräfte für Gartenbau und Landwirtschaft gibt“, erklärte Hinz. Am Montag wolle sich das Bundeskabinett mit entsprechenden Regelungen befassen.

10:55 Uhr: Saarland dringt auf weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens

Nach Bayern dringt auch das Saarland auf weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens. „Die Lage ist ernst. Jeder muss sein Leben einschränken“, sagte Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagsausgaben).

„Sollten sich weiterhin viele nicht an unsere Auflagen halten, bleibt nur eine schnelle und harte Ausgangssperre als Instrument. Wir müssen Strenge zeigen zum Schutz der gesamten Bevölkerung, insbesondere zum Schutz unserer Alten und Kranken.“ Ob und inwieweit die bisherigen Maßnahmen greifen, wisse man erst in einigen Tagen. „Jetzt kommt es darauf an, dass wir alle diszipliniert sind – nicht nur zu unserem eigenen Schutz, sondern zum Schutz der anderen“, sagte Hans.

10:10 Uhr: Russland: Erster Todesfall

Russland hat seinen ersten Todesfall verzeichnet. Eine 79-jährige Frau sei in einem Krankenhaus in Moskau gestorben, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag mit. Die positiv auf den Erreger getestete Patientin sei am 13. März eingeliefert worden. Sie habe mehrere Vorerkrankungen gehabt, darunter Diabetes und Herzprobleme.

Zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie hat Russland wie andere Länder auch seine Grenzen für Ausländer geschlossen. Bis zum Mittwochabend waren in Russland knapp 150 Menschen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden.

Hintergrundbericht zur Pandemie: Erster Fall am 17. November – China hätte 95 Prozent der Infektionen verhindern können

09:50 Uhr: Söder droht Ausganssperre für Bayern an – Drei Gemeinden schon betroffen

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) droht im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus mit einer Ausgangssperre im gesamten Bundesland. Wenn sich viele Menschen nicht freiwillig beschränkten, „dann bleibt am Ende nur eine bayernweite Ausgangssperre als einziges Instrument, um darauf zu reagieren“, sagte Söder am Donnerstagmorgen während einer Regierungserklärung im Bayerischen Landtag. Das müsse jedem klar sein.

Man könne dabei auch nicht endlos zuschauen. Wenn es keine entsprechende Unterstützung der Bevölkerung gebe, müsse man handeln, so Söder. „Es liegt jetzt an jedem Einzelnen, seinen Beitrag zu leisten.“ Jeder solle „Vernunft walten lassen“. Er hoffe allerdings, dass die bereits getroffenen Maßnahmen helfen werden, sagte der Regierungschef weiter.

In der Stadt Mitterteich im Oberpfälzer Landkreis Tirschenreuth war bereits am Mittwoch eine Ausgangssperre bis zum 2. April verhängt worden. Am Donnerstag sollen entsprechende Maßnahmen in zwei weiteren Gemeinden getroffen werden, kündigte Söder an. „Wir dürfen kein zweiten Heinsberg oder Ischgl im Zweifelsfall zulassen“, so der CSU-Politiker. Jetzt sei es wichtig, zu reagieren und nicht zu warte

09:00 Uhr: Italiens Ministerpräsident will Ausgangssperren über 3. April hinaus verlängern

Die Ausgangssperre in Italien wegen der Coronavirus-Pandemie muss nach Einschätzung von Regierungschef Giuseppe Conte über den 3. April hinaus verlängert werden. Es sei unvermeidbar, die verhängten Maßnahmen wie die Schließung von Schulen und Unternehmen zu verlängern, sagte Conte der Zeitung „Il Corriere della Sera“ vom Donnerstag. In Italien gelten landesweite drastische Beschränkungen der Reise- und Versammlungsfreiheit, die bislang bis zum 3. April dauern sollen.

Sondertipp: Verein für Krankenhaushygiene empfiehlt Mundschutz – Feuerwehr Essen veröffentlicht Nähanleitung

08:00 Uhr: Grenzschließung in Australien und Neuseeland

Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des neuartigen Coronavirus schließen Australien und Neuseeland ihre Grenzen. Australiens Premierminister Scott Morrison teilte am Donnerstag mit, ab Freitagabend gelte ein Einreiseverbot für alle, die keine Staatsbürger seien oder ein ständiges Aufenthaltsrecht hätten. Die neuseeländische Regierungschefin Jacinda Ardern erklärte, das Einreiseverbot gelte für alle Touristen, Inhaber befristeter Visa wie Studenten und Besitzer einer befristeten Arbeitserlaubnis.

Australien und Neuseeland haben eine Reihe von Maßnahmen verhängt, um eine Ausbreitung des Virus zu bremsen, von Schulschließungen und anderen Verordnungen zur Einschränkung der Bewegungsfreiheit bislang aber abgesehen.

Australien hat bislang 642 bestätigte Infektionsfälle registriert, Neuseeland 28 Fälle. Morrison zufolge infizierten sich rund 80 Prozent der australischen Betroffenen in Übersee oder durch Rückkehrer aus dem Ausland.

Hintergrundbericht: Coronavirus bereits seit Januar mutiert – Subtypen aggressiver und ansteckender

06:30 Uhr: Tirol: „Selbstisolation“ – Portugal: Notstand

Das österreichische Bundesland Tirol hat aufgrund der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus eine Ausgangssperre für alle 279 Gemeinden in der Region verhängt. Die Gemeinde dürfe nur dann verlassen werden, „wenn es um die Deckung der Grundversorgung geht, um die Daseinsvorsorge oder um zur Arbeit zu kommen – und dann nur zum nächstgelegenen Ort“, erklärte Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Mittwochabend in Innsbruck. Sofern es einen Arzt, eine Apotheke, einen Lebensmittelhandel und eine Bank im Ort gebe, dürfe die Gemeinde „für diese Zwecke nicht verlassen werden. Was zum Beispiel nicht geht ist, in einen anderen Ort zu fahren, wenn im eigenen Dorf ein Lebensmittelgeschäft zur Verfügung steht“, so der ÖVP-Politiker weiter.

Zudem grenze sich Tirol zu seinen Nachbarn ab. Diese „Selbstisolation Tirols“ stelle einen „weitreichenden Schritt“ dar. „Das heißt, dass nur jene nach Tirol einreisen können, die in Tirol zu Hause sind oder in der kritischen Infrastruktur oder Versorgung arbeiten. Der Warenverkehr ist unter bestimmten Voraussetzungen gestattet“, so der Tiroler Landeshauptmann

Portugal ruft Notstand aus

Portugal hat wegen der Coronavirus-Pandemie für zunächst zwei Wochen den nationalen Notstand ausgerufen. Staatschef Marcelo Rebelo de Sousa sagte am Mittwochabend bei einer Fernsehansprache, die ab Mitternacht geltende Maßnahme diene der „Verstärkung des Kampfes und der Prävention dieser Pandemie“. Der Notstand schade nicht der Demokratie, sondern diene dem Wohl der Menschen. Möglicherweise werde der Notstand, der alle zwei Wochen erneuert werden muss, mehrere Monate dauern, sagte der Präsident.

Der Notstand, dem das Parlament am Abend zustimmte, erlaubt es der Regierung, einige Verfassungsrechte wie die Bewegungsfreiheit und das Demonstrationsrecht auszusetzen. Es ist das erste Mal seit dem Ende der Diktatur in den 1970er Jahren, dass in dem Land mit rund zehn Millionen Einwohnern der Notstand ausgerufen wird.

In Portugal wurden bislang 642 Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus und zwei Todesfälle gemeldet. Die portugiesische Regierung geht jedoch davon aus, dass die Zahl der Infektionen bis „mindestens“ Ende April weiter ansteigen wird. Am Mittwochabend wurde die besonders betroffene 55.000-Einwohnerstadt Ovar unter Quarantäne gestellt.

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