Dänemark und Niederlande übergeben künftig F-16-Kampfjets an die Ukraine: Selenskyj zu Besuch

F-16-Kampfjets waren das Hauptthema ihres Treffens: der ukrainische Präsident besucht die Niederlande. Die USA hatten am Freitag grünes Licht für die Weitergabe von F-16-Kampfjets aus den Niederlanden und Dänemark an die Ukraine gegeben. Einige Bedingungen gibt es.
Wolodymyr Selenskyj (l.) trifft den niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte.
Wolodymyr Selenskyj (l.) trifft den niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte.Foto: Piroschka Van De Wouw/Pool Reuters/AP/dpa
Epoch Times20. August 2023

Dänemark und die Niederlande werden der Ukraine F-16-Kampfjets liefern. Das teilte das Verteidigungsministerium in Kopenhagen am Sonntag mit. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach bei einem Besuch in den Niederlanden von einem Durchbruch. Er erwartet demnach 42 Jets.

Treffen mit Mark Rutte

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat der Ukraine am Sonntag während eines Besuchs des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Lieferung von F-16-Kampfjets zugesagt.

„Die Niederlande und Dänemark verpflichten sich, F-16 an die Ukraine zu übergeben, sobald die Bedingungen für einen derartigen Transfer erfüllt sind“, sagte Rutte am Sonntag an der Seite Selenskyjs auf einem Luftwaffenstützpunkt im niederländischen Eindhoven. Die USA hatten am Freitag grünes Licht für die Entsendung von F-16-Kampfjets aus Dänemark und den Niederlanden an die Ukraine gegeben.

Selenskyj war am Sonntag nach einem Besuch in Schweden in den Niederlanden eingetroffen. In Eindhoven inspizierte der ukrainische Staatschef die dort stationierten Kampfflieger.

„Mit dem heutigen Tag wird es konkret. Sie werden am ukrainischen Himmel sein. Danke Niederlande! Danke Mark! Danke allen, die helfen“, sagte er. Rutte und er hätten sich über die Lieferung des Jets verständigt. „Das ist erst der Anfang“, sagte er.

Anschließend reiste der ukrainische Präsident nach Dänemark weiter. Wie zwei AFP-Journalisten beobachteten, landete Selenskyj am Sonntagnachmittag gegen 16.30 Uhr auf dem dänischen Militärflughafen Skrydstrup. Dort empfingen ihn die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen, Außenminister Lars Lökke Rasmussen und Verteidigungsminister Jakob Ellemann-Jensen. Die dänische Kronprinzessin Mary war ebenfalls anwesend.

Auch in Kopenhagen ging es um eine gemeinsame Besichtigung von F-16-Jets und Gespräche über den Beginn der Ausbildung ukrainischer Piloten.

Vor Selenskyjs Landung in Dänemark hatte Regierungschefin Frederiksen bekräftigt, die Ukraine „so lange wie nötig“ unterstützen zu wollen. Selenskyj hatte seinerseits im Online-Dienst Telegram erklärt, es werde „weitere gute Nachrichten für die ukrainischen Kämpfer“ geben. Das offizielle Ja der Niederlande und Dänemarks für die F-16-Lieferung nannte Selenskyj „historisch“.

Russland warnt vor diesem Schritt

Russland hatte vor einer Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine gewarnt. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte, Moskau werde einen solchen Schritt als „nukleare“ Bedrohung betrachten, da die Kampfflieger in der Lage sind, Atomwaffen mit sich zu führen.

Die USA hatten am Freitag grünes Licht für die Weitergabe von F-16-Kampfjets aus den Niederlanden und Dänemark an die Ukraine gegeben, sobald die Piloten des Landes dafür ausgebildet sind. Einzelheiten zur Lieferung der Kampfflugzeuge aus den Niederlanden an die Ukraine sind noch nicht bekannt. Auch Belgien und Norwegen gelten als mögliche Lieferanten der US-Jets.

Selenskyj besuchte zuvor Schweden

Selenskyj sprach bei einem Besuch zuvor in Schweden über weitere Militärhilfen des EU-Landes.

Ein Thema sei die gemeinsame Produktion von leichten Panzern des Typs CV90 gewesen, schrieb Selenskyj im Onlinedienst Telegram. Zudem seien Tests mit ukrainischen Piloten auf schwedischen Gripen-Kampfflugzeugen angelaufen.

Bei einer Pressekonferenz mit Regierungschef Ulf Kristersson bedankte sich der Ukrainer für die Unterstützung durch das skandinavische Land und verurteilte einen russischen Raketenangriff auf die Stadt Tschernihiw in der Nordukraine mit mehreren Todesopfern und vielen Verletzten.

Kristersson zufolge unterzeichneten die beiden eine Absichtserklärung zur gemeinsamen Produktion, Training und Instandhaltung des Combat Vehicle 90, eines schwedischen Panzers. „Die Ukraine kämpft für uns, für alle europäischen Demokratien“, sagte Kristersson. Auf die Forderung Selenskyjs nach der Lieferung des schwedischen Kampfflugzeugs Saab JAS 39 Gripen ging Kristersson nicht ein. (afp)



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