Davutoglu kritisiert „lächerlichen“ Anteil der EU zur Lösung der Flüchtlingskrise
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hat den "lächerlich geringen Anteil" kritisiert, den die Europäische Union zur Lösung des weltweiten Flüchtlingsproblems beitrage. Die Türkei habe allein aus Syrien und dem Irak mehr zwei Millionen Menschen aufgenommen und damit "auf wirksame Weise eine Pufferzone zwischen dem Chaos und Europa" hergestellt, schreibt Davutoglu in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". In diesem Zusammenhang kritisierte er auch den geringen Finanzbeitrag, den die EU bisher zur Unterstützung der Türkei geleistet habe.
Es gebe offenbar den "bequemen Reflex", die Probleme auf die Schultern der Türkei zu laden und eine "christliche Festung Europa" zu errichten. Das könne zwar "jenen reizvoll erscheinen, die nichts von der europäischen Geschichte verstanden haben, aber dies wird nicht funktionieren", so Davutoglu. Ein solches Vorgehen widerspreche auch europäischen Werten. Die Türkei als EU-Beitrittskandidat könne sich nicht vorstellen, dass das von der Mehrheit der Europäer gutgeheißen werde. Für Europa sei es an der Zeit, beim Thema Einwanderung endlich gemeinsam zu handeln. Die Türkei sei zu einer abgestimmten Zusammenarbeit mit "unseren europäischen Partnern" in dieser Frage bereit.
(dts Nachrichtenagentur)
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