Den gesundheitlichen Gefahren des Klimawandels will die WHO mit Impfstoffen begegnen

Epidemiologin Van Kerkhove sieht unter anderem Gefahren durch Moskitos „und die nächsten Atemwegserreger“. Systeme aus der Corona-Pandemie sind aus ihrer Sicht anwendbar.
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Moskitos können verschiedene Krankheiten übertragen.Foto: Jeffrey Arguedas/Archiv/dpa
Von 7. September 2023


Der Klimawandel transportiert förmlich gesundheitliche Gefahren über den Planeten. Die Menschen werden sich daher mit einem Risiko für Krankheiten ausgesetzt sehen, die sie bisher nicht kannten. Das meint jedenfalls die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und erläutert dieses Problem an der Ausweitung von Moskitos, die dank des Klimawandels in Regionen vordringen, in denen sie bisher noch nicht heimisch waren. Eine wichtige Hilfe werde die Entwicklung von diversen Impfstoffen sein, sagte Dr. Maria Van Kerkhove, Epidemiologin und fachliche Leiterin der WHO für COVID-19, kürzlich bei einer Pressekonferenz (ab circa Minute 16:15).

Epidemisches und pandemisches Potenzial

Die Moskitos bewegten sich „weiter nach Norden und Süden“ und setzten Länder einem Risiko für Krankheiten aus, „mit denen sie bisher keine Erfahrungen hatten. […] Wir müssen diese Veränderungen berücksichtigen und in der Lage sein, den Bedrohungen vorzubeugen und darauf zu reagieren.“

Problematisch seien allerdings nicht nur die Krankheiten, die die Moskitos verbreiten könnten. Dies sei ein Risiko aller aufkommenden Krankheitserreger mit „epidemischem und pandemischem Potenzial“. In diesem Zusammenhang führte van Kerkove weiter aus, dass die Systeme, die während der Corona-Pandemie „eingerichtet und verbessert wurden, […] anwendbar sind“.

Als Beispiele nannte sie Krankheiten wie Dengue-Fieber, Ebola, Cholera „und die nächsten Atemwegserreger“. Auch müssten die Länder verschiedene Maßnahmen zur Prävention nutzen. Dazu gehöre etwa die Bekämpfung der Insekten, die sogenannte Vektorkontrolle.

Es gebe aber auch andere Möglichkeiten, wie etwa die Impfstoffe: „Je nach Erreger müssen wir uns darauf vorbereiten können, und die Länder haben in den vergangenen Jahren unglaublich hart gearbeitet, um diese Systeme aufzubauen.“ Dynamik und Auswirkungen veränderten sich, darauf müsse man sich vorbereiten.

Moskitos fühlen sich in Metropolen heimisch

In den USA sind Moskitos bereits seit dem Sommer 2022 auf dem Vormarsch – nur wenige Monate, nachdem ein von Bill Gates gefördertes Start-up-Unternehmen Millionen der genmanipulierten Insekten in die Freiheit entließ. Offizielle Begründung: Sie sollten Krankheiten wie Dengue oder Zika verhindern, berichtete Epoch Times. Dieses „World Mosquito Program“ (WMP) ist bereits in mindestens elf Ländern umgesetzt.

In einigen Gegenden Europas fühlt sich mittlerweile auch die Asiatische Tigermücke heimisch. Nach Angaben von Forschern breitet sie sich bereits seit den 1990er-Jahren aus. Mittlerweile gebe es fest etablierte Populationen, sagt Mücken-Expertin Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung. Vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, aber auch in Hessen, Thüringen und Berlin, schreibt Epoch Times.

Hierzulande ist bisher kein Fall bekannt geworden, bei dem eine Erkrankung durch den Stich einer hier lebenden Tigermücke übertragen wurde.

In Südfrankreich zum Beispiel wurden schon mehrfach Zika-Infektionen durch dort heimische Tigermücken gemeldet. Nachgewiesene Dengue-Infektionen gab es etwa auf Madeira sowie in Kroatien und Frankreich. Auch Chikungunya-Ausbrüche gab es im Mittelmeerraum bereits.

Erst kürzlich warnte die EU-Gesundheitsbehörde ECDC vor dem steigenden Risiko durch von Mücken übertragene Krankheiten. Die Asiatische Tigermücke breite sich in Europa weiter Richtung Norden und Westen aus. Binnen zehn Jahren habe sich die Zahl betroffener Regionen des Europäischen Wirtschaftsraums fast verdreifacht.

Anders als heimische Mücken nutzen die weiß gestreiften Tiere häufig kleine Wasserreservoirs etwa in Untersetzern von Blumentöpfen und sind vor allem im urbanen Umfeld verbreitet – auch in großen Städten wie Berlin.



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