Der Anak Krakatau löste den Tsunami aus: Ein vulkanischer Hotspot der Erde

Die Eruption des Anak Krakatau, die den Tsunami in Indonesien auslöste, war nach Einschätzung des Experten "relativ klein".
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Rettungskräfte und Einwohner suchen in South Lampung auf der Insel Sumatra nach dem Tsunami am 23. Dezember 2018 nach Überlebenden.Foto: FERDI AWED/AFP/Getty Images
Epoch Times23. Dezember 2018

Der Vulkan, der die neuerliche Tsunami-Katastrophe in Indonesien ausgelöst hat, entstand aus dem Krater der Vulkaninsel Krakatoa, die sich bei ihrer legendären Eruption im Jahr 1883 fast vollkommen zerstört hatte. Bei der gewaltigen Explosion des zwischen den Inseln Java und Sumatra gelegenen Vulkans wurden damals Gestein, Asche und Rauch 27 Kilometer hoch geschleudert und eine gigantische Flutwelle ausgelöst. 36.000 Menschen starben.

Aus der Caldera des Krakatoa bildete sich nach Angaben von Experten 1928 eine neue Vulkaninsel, Anak Krakatoa (das Kind des Krakatoa). Seitdem gab es alle zwei bis drei Jahre kleinere Ausbrüche, bei denen der Vulkan stetig weiter wuchs, wie der australische Vulkanologe Ray Cas berichtet. Seine Spitze ragt inzwischen 300 Meter über den Meeresspiegel. Seit Juni ist der Anak Krakatoa wieder besonders aktiv.

Die Eruption am späten Samstag war nach Einschätzung des Experten „relativ klein“. Doch könnte sie einen Unterwasser-Erdrutsch oder ein Seebeben und damit den tödlichen Tsunami ausgelöst haben, dem mehr als 220 Menschen zum Opfer fielen.

Der Anak Krakatoa ist jedoch nur einer von 129 aktiven Vulkanen in Indonesien. Das südasiatische Land mit seinen mehr als 17.000 Inseln verzeichnet die stärkste vulkanische Aktivität weltweit. Es liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort stoßen tektonische Platten aufeinander, so dass sich besonders häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen.

Der rund 40.000 Kilometer umfassende Feuerring besteht größtenteils aus einer Reihe von Inselbögen wie den Aleuten, den Kurilen und dem indonesischen Archipel. Er verläuft im Osten von Chile über Peru und die Westküste der USA bis nach Nord-Alaska und im Westen von Japan über Südostasien bis zu den Pazifik-Inseln. Die Plattenverschiebungen verursachen Schwächezonen und Risse, durch die Magma an die Oberfläche gelangt.

Besonders folgenschwer waren neben der Eruption des Krakatoa 1883 die Ausbrüche der Vulkane Tambora und Kelud. 1815 brach der Tambora auf der Insel Sumbawa östlich von Bali aus, 12.000 Menschen wurden unmittelbar getötet. Der Ausbruch verursachte eine Hungersnot, der weitere 80.000 Menschen zum Opfer fielen.

1919 starben mehr als 5000 Menschen bei dem Ausbruch des Kelud auf Java. Seit dem 16. Jahrhundert gingen insgesamt rund 15.000 Tote auf das Konto des Kelud. Im Februar 2014 flohen wegen der Gefahr eines erneuten Ausbruchs 75.000 Menschen. (afp)



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