Desmond Tutu und Chen Guangcheng: Petition für Menschenrechte in China

Titelbild
Der anglikanische Erzbischof Desmond Tutu und der chinesische Dissident Chen Guangcheng starteten eine öffentliche Petition für die Menschenrechte in China.Foto: Screenshot von der Webseite thecommunity.com am 5. Juni
Epoch Times5. Juni 2013

 

Der anglikanische Erzbischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu und der chinesische Dissident Chen Guangcheng starteten eine öffentliche Petition auf der Webseite thecommunity.com und baten Menschen aus aller Welt, ihre Forderung nach Verbesserung der Menschrechte in China zu unterstützen.

Link zur Petition: http://thecommunity.com/2013/05/one-year-for-human-rights-in-china/

Die folgende Übersetzung aus dem Englischen soll den Wortlaut der Petition erklären und dabei helfen, sich für eine Unterstützung zu entscheiden.

Ein Jahr für die Menschrechte in China:

Ab Juni 2013 bis Juni 2014 nähert sich die Welt dem 25. Jahrestag des Tian’anmen Massakers in China, während dem das chinesische Militär im Jahr 1989 auf dem Platz des Himmlischen Friedens das Feuer eröffnete und tausende Studenten und andere friedliche Demonstranten tötete.

Der neue Präsident Xi Jinping spricht von einer „Renaissance“ in China und von der Verwirklichung des chinesischen Traums. Gleichzeitig erkennen viele in der chinesischen Führung und in den Medien, dass der Traum von China ohne soziale und politische Reformen nicht Wirklichkeit werden kann.

Wir sehen in den Äußerungen von Xi Jinping einen kleinen Anlass für die Hoffnung, dass China damit beginnt, seine repressiven Methoden aufzugeben, während es in seine Rolle als Weltmacht hineinfindet.

Wir sehen Grund zur Hoffnung, dass er und andere in der chinesischen Führung die Stimmen einfacher Menschen aus aller Welt hören werden, wenn wir sagen, dass der Traum von China nicht Wirklichkeit werden kann, solange seine Bürger in brutalen Arbeitslagern einer Gehirnwäsche unterzogen werden.

Seit der Kulturrevolution in China wurden buchstäblich Millionen von chinesischen Bürgern wegen ihrer Aussagen und Gesinnungen als Sklaven in Arbeitslager geschickt. In jüngerer Zeit wurde die Anzahl der Unschuldigen dabei immer größer. Unter ihnen waren Anwälte, die ihre eigenen Rechte und die von anderen verteidigen wollten und einfache Menschen, die auf ihren Rechten beharrten und ins Gefängnis geschickt wurden, um dort gefoltert zu werden. Dazu kamen diejenigen, die nichts anderes verbrochen hatten, als ihre Loyalität zu ihrem religiösen Oberhaupt, seiner Heiligkeit, dem Dalai Lama, zu bekräftigen, solche, die sich in christlichen Gemeinden engagierten, die nicht von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) autorisiert waren und Praktizierende von Falun Gong, einem spirituellen Meditationssystem, das auf alten chinesischen Traditionen basiert.

Berichte von früheren Insassen der Arbeitslager beschreiben detailliert das Leben der Gefangenen. Sie wurden halbverhungert und am Rande der Erschöpfung in einer fürchterlichen Umgebung gezwungen, kommerzielle Güter herzustellen. Waren, die wir unwissend in westlichen Geschäften gekauft haben. Unzählige Gefangene – deren wahre Anzahl wohl in die Zehntausende geht – wurden hingerichtet und ihre Organe zum Verkauf entnommen. Ein Verbrechen, so unfassbar, dass es unser Fassungsvermögen übersteigt.

Während wir uns diesem historischen Jahrestag nähern, haben die derzeitig führenden Politiker der Welt die Möglichkeit, sich von den Anführern der Vergangenheit zu unterscheiden. Sich von denen abzuheben, die im Namen von ökonomischem Fortschritt oder „nationaler Sicherheit“ ihre Augen vor den Gräueltaten verschlossen haben, die chinesische Führer an ihrem eigenen Volk verübt haben.

Wir appellieren an unsere Politiker in unserem Namen mit Präsident Xi Jinping und der KPCh zu sprechen. Sagt ihnen, was wir bereits wissen – dass der Traum von China nur dann Wirklichkeit werden kann, wenn die umfassenden Menschenrechte und die Menschenwürde seiner Bürger aufrechterhalten und respektiert werden. Und dass das System der Arbeitslager und die brutale Unterdrückung der Gedankenfreiheit, der Gewissensfreiheit und der Redefreiheit, die die Basis der Menschenrechte sind, eine eiternde Wunde im Traum von China bleiben werden, solange sie nicht thematisiert und beseitigt sind.

Gott segne Euch

Erzbischof Desmond Tutu und Chen Guangcheng

Link zum Originaltext: A YEAR FOR HUMAN RIGHTS IN CHINA

 



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