Deutschland und 14 weitere Nato-Länder wollen Luftverteidigung aufbauen
Deutschland will zusammen mit europäischen Nato-Ländern eine gemeinsame Luftverteidigung aufbauen. Insgesamt 15 Staaten unterzeichneten am Donnerstag in Brüssel eine Absichtserklärung für einen „European Sky Shield“, wie Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) in Brüssel mitteilte. Ziel sei, bei der „Luftverteidigung die Lücken zu schließen“, sagte Lambrecht. „Es sind bedrohliche, es sind herausfordernde Zeiten“, betonte sie mit Blick auf den Krieg in der Ukraine.
In den von Deutschland angeregten Abwehrschirm sollen unterschiedliche Systeme eingebunden werden, die zur Abwehr von Mittel- wie Langstreckenraketen oder auch bewaffneten Drohnen geeignet sind. Dazu zählt etwa das Iris-T-System, das Deutschland gerade an die Ukraine geliefert hat. Die Bundeswehr nutzt das hochmoderne System bisher nicht.
„Es ist wichtig, dass es jetzt schnell geht in Bezug auf die Beschaffung von Patriots, in Bezug auf die Beschaffung von Iris-T und natürlich auch in Bezug auf die Beschaffung eines darüber hinausgehenden Verteidigungssystems“, sagte Lambrecht weiter. Als Abfangsystem ist das US-israelische System Arrow 3 im Gespräch. Eine Entscheidung ist laut der Ministerin noch nicht gefallen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte eine gemeinsame Luftverteidigung Ende August als „Sicherheitsgewinn für ganz Europa“ bezeichnet. Zudem sei es „kostengünstiger und effizienter, als wenn jeder von uns seine eigene, teure und hochkomplexe Luftverteidigung aufbaut“, betonte er in seiner Rede an der Prager Karls-Universität. Als mögliche Partner nannte Scholz Polen, Tschechien, die baltischen Staaten, die Niederlande oder skandinavische Länder. (afp/dl)
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