Die „Final War“-Strategie (1): Gaza-Israel, Ukraine, gegen Amerika – und morgen die ganze Welt
Während die westliche Welt entsetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlug und den Terrorangriff scharf verurteilte, war die Reaktion des kommunistischen Regimes in Peking erstaunlich zurückhaltend. Es gab keine ausdrückliche Verurteilung der Grausamkeiten der Hamas gegen die Bevölkerung Israels. Mehr noch: Die Aufforderung des israelischen Botschafters in China am 8. Oktober per Twitter an die KPC-Behörden, die Angriffe der Hamas zu verurteilen, lehnte das chinesische Außenministerium rundweg ab.
Gordon Chang, Autor des Buches „The Coming Collapse of China“, machte am 8. Oktober auf X, früher Twitter, deutlich:
Hamas ist Irans Stellvertreter und Iran ist Chinas Stellvertreter. Wir müssen China für die Angriffe, die seine Stellvertreter auf Israel verüben, zur Verantwortung ziehen.“
Nicht zu vergessen: China hat 2021 mit dem Iran ein 25-jähriges Kooperationsabkommen unterzeichnet. Darin ging es um 300 bis 400 Milliarden US-Dollar an Direktinvestitionen in Irans Öl- und Gas-Industrie bzw. die Petrochemie des islamischen Staates. Dies stabilisierte das sich am Rande des Zusammenbruchs befindliche Wirtschaftssystem des Iran.
Eine Warnung aus dem Hintergrund der KP Chinas
Das in Hongkong/Shenzhen ansässige offizielle Medienunternehmen der KPC, „Ifeng“ (Phoenix Television), teilte am 9. Oktober einen Blogbeitrag mit dem Titel: „Wenn Sie sich in unsere Taiwanstraße einmischen, werden wir uns in Ihr Israel einmischen.“
Der Beitrag wurde von einem chinesischen Blogger unter dem Namen verfasst, der mit „Lehren aus der Geschichte ziehen“ übersetzt werden kann.
In dem Beitrag ging es unter anderem um Kritik am Vorgehen der USA im Südchinesischen Meer. Es wurde behauptet, dass die USA die „Rückkehr“ Taiwans nach China behindert hätten und China dies lange genug ertragen habe. In dem Beitrag heißt es:
Dieses Mal ist China bereit, einen Gegenangriff auf die Vereinigten Staaten durchzuführen, eine enge Zusammenarbeit mit Syrien aufzubauen und Israel, das die amerikanische Schachfigur ist, anzugreifen.“
Top-Strategie: Plante China einen Vier-Fronten-Kriegsplan gegen Amerika?
In einem auf Epoch TV veröffentlichten Beitrag der NTD-Sendung „Crossroads“ geht der Moderator im Zusammenhang mit dem Hamas-Angriff auf Israel auf einen chinesischen Plan ein, der sich möglicherweise gerade in der Umsetzung befindet.
Dabei ging es darum, die USA in vier Kriege zu verwickeln. Die Hintergründe von Pekings Top-Strategie sind in der chinesischen Auswertung der Kriegsverläufe des 2. Weltkriegs zu finden.
Das beste Szenario für die USA sei, sie hätten einen klaren externen Feind. Wären es bereits zwei, würden die USA ihren Fokus verlieren. Das sei die Situation vor dem 2. Weltkrieg gewesen, zwei Feinde: „Nazi-Deutschland und die Rote Angst – die Sowjetunion“. Aus diesem Grund hätten die USA mit internen Kämpfen begonnen, noch bevor der Krieg begonnen hatte.
Wenn es drei externe Feinde für die USA geben würde, könnte man sich vorstellen, dass das ein Problem wäre, ganz zu schweigen von vier, hieß es weiter.
Das strategische Ziel von China ist es also, dafür zu sorgen, dass die USA vier Feinde haben, von denen einer eine Terrorgruppe sein muss. Russland ist einer, aber das ist nicht genug.“
Nahost-Chaos begünstigt möglichen Taiwan-Krieg
Der unabhängige politische Kommentator Cai Shenkun erklärte gegenüber der Epoch Times am 9. Oktober über den Hamas-Angriff:
Es war ein großangelegter, hochriskanter Angriff, der als guter Hinweis für die Planung der KPC zur Invasion Taiwans dienen kann.“
Möglicherweise habe Chinas Regime aus dem Erfolg des plötzlichen Angriffs der Hamas gelernt, sich als Nächstes mit Taiwan zu befassen.
Der Chinaexperte meinte auch, dass sich das „Chaos in Israel und im gesamten Nahen Osten“ auf die Strategie der USA im Indopazifik auswirken werde – und auch auf die amerikanische Rolle in der Taiwanstraße.
„Es wird die westlichen Länder ablenken, und sie wären zu beschäftigt, um zu reagieren [wenn China in Taiwan einmarschiert]. Wenn die Krise im Nahen Osten und der Krieg zwischen Russland und der Ukraine nicht gut gelöst werden können, besteht bald ein großes Kriegsrisiko [um die Straße von Taiwan]“, befürchtet Cai Shenkun.
Analyst: Iran, China und Russland spielen eine Rolle im Konflikt
Cai beobachtete, dass sich die Hamas trotz des umfassenden Waffenembargos Tausende Raketen beschaffen konnte – was zeige, „dass sie definitiv von größeren Mächten unterstützt“ werde. „Es ist nicht nur der Iran. Ich glaube, dass China und Russland dabei eine Rolle gespielt haben.“
Allerdings ist die westliche Gemeinschaft gegenüber China deutlich misstrauischer geworden.
Wie Su Tze-yun, Direktor des Instituts für Verteidigungsstrategie und -ressourcen am taiwanischen Institut für nationale Verteidigung und Sicherheit, am 9. Oktober gegenüber der Epoch Times erklärte, habe der Westen die drei Nahost-Treffen von Xi nicht ignoriert.
„Die internationale Gemeinschaft ist jetzt misstrauischer, ob die KPC die von der Hamas eingesetzten Raketen indirekt über einen Dritten wie den Iran liefert, weil deutsche Medien einmal berichteten, dass Hamas-Raketen in China hergestellt würden.“ Su stellte die Frage in den Raum: „Hat China der Hamas auch Rohstoffe zur Herstellung der Raketen zur Verfügung gestellt?“
Der taiwanische Verteidigungsexperte bestätigte, dass China über „große Waffenproduktionskapazitäten im Iran“ verfüge, die auch Russland „große Mengen militärischer Ausrüstung zur Verfügung gestellt“ hätten. Su machte jedoch deutlich, dass die „eigene Waffenproduktionskapazität des Irans“ bei weitem nicht ausreiche. Die Frage bleibt offen: „Welche Rolle hat [die KPC] dabei tatsächlich gespielt?“ Ein Blick darauf lohne sich, so der Analyst.
Noch ein paar Treffen am Rande
Russland hatte seit Sommer 2021 seine Truppen im Gebiet um die Ukraine für „Militärmanöver“ zusammengezogen. Während Präsident Putin immer wieder beteuerte, keinen Angriff zu planen, traf er sich Anfang Februar 2022 zur Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Peking mit Chinas Oberstem Führer, Xi Jinping. Rund 20 Tage später begann der Ukrainekrieg. Nicht nur Europa wurde darin verwickelt, sondern auch Amerika. Zufall?
Am 14. Juni dieses Jahres traf sich Xi Jinping in Peking mit Palästina-Präsident Abbas und verkündete daraufhin eine strategische Partnerschaft zwischen China und Palästina. Xi versprach, er werde die „gerechte Sache des palästinensischen Volkes, seine legitimen nationalen Rechte wiederherzustellen, immer entschieden unterstützen“.
Es folgten zwei weitere Treffen mit international umstrittenen Nahost-Führern, jeweils im mehrwöchigen Abstand. Am 24. August traf sich Xi mit dem iranischen Präsidenten Raisi am Rande des BRICS-Treffens (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) in Johannesburg. China unterstützte auch formell den Beitritt des Iran zur ab Januar nächsten Jahres erweiterten Staatenvereinigung BRICS plus.
Am 21. September landete just auch Syriens Machthaber Assad mit einem chinesischen Privatjet zur Eröffnung der Asienspiele in Hangzhou. Xi und Assad besuchten im weiteren Verlauf gemeinsam eine buddhistische Tempelsehenswürdigkeit. Interessanterweise hatten die Hamas bereits 2022 ihre Beziehungen zu Syrien wieder normalisiert. Alles Zufall?
Der Gipfel der Zufälle könnte dann am 7. Oktober mit dem strategisch aufwendig vorbereiteten Terror-Angriff der Hamas auf Israel erreicht worden sein. Vor allem Zivilisten fielen in großer Zahl den Angreifern zum Opfer, darunter auch zahlreiche israelische Kinder, die auf grausamste Weise ermordet wurden. Eine umfassende bewaffnete Reaktion Israels wurde dadurch mehr als nur wahrscheinlich.
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