„Die kommunistische Partei hat sich nie geändert“

Erstes Forum in Rumänen über die “Neun Kommentare über die Kommunistische Partei” in Temeswar/Rumänien
Titelbild
Die Teilnehmer aus Temeswar haben die Schrecken einer KP-Herrschaft im eigenen Land erlebt. (Foto: DNE)
Von 27. Oktober 2005

Timisoara ist Rumäniens zweitgrößte Stadt. Es ist in Deutschland eher bekannt als Temeswar und liegt in dem Teil des  westlichen Rumänien, das auch Banat genannt wird und im 18. Jahrhundert viele Zuwanderer aus Süddeutschland anzog. Aufgrund der günstigen geographischen Lage konnte die dortige Bevölkerung schon zur Zeit der kommunistischen Herrschaft westliche TV Sender aus Jugoslawien, Ungarn und Italien empfangen. Dieser Umstand spielte auch die Hauptrolle bei der Einleitung der Revolution in Rumänien 1989, die sich innerhalb weniger Tage im ganzen Land ausbreitete und dann sehr schnell zum Sturz Ceausescus führte. Der kommunistische Diktator hatte das Land 24 Jahre lang mit eiserner Faust regiert.

Am 5. Oktober organisierte The Epoch Times in Timisoara zusammen mit mehreren örtlichen politischen und kulturellen Organisationen ein Forum unter dem Thema „Der Fall der Roten Mauer“. Neben Steve Ispas /USA von der Epoch Times sprachen auf dem Podium Man-Yan Ng, Vorstandsmitglied der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Deutschland, Professor Vasile Docea von der Universität Timisoara, und Teofil Botlung, Präsident der Vereinigung ehemaliger politischer Gefangener. Rumänien war die letzte Etappe von insgesamt sechs inhaltlich ähnlichen Foren, die innerhalb von zwei Wochen in Mittel- und Osteuropa stattfanden.

Die Spuren des Kommunismus

Das Forum rief unter den Bürgern von Timisoara viele Erinnerungen aus der Zeit des Kommunismus wach. „In China und in Rumänien zeigt der Kommunismus das selbe schmutzige Gesicht.“, so lautete prompt am nächsten Tag die Schlagzeile der örtlichen Nachrichten.

Der Bürgermeister von Timisoara, Gheorghe Ciuhandu, sprach über den kommunistischen Terror, der in Rumänien vor 16 Jahren endete. Trotz der Beendigung der Diktatur sei die kommunistische Mentalität bedauerlicherweise nach wie vor in seinem Land präsent. Ciuhandu war 1989 selber aktiver Mitstreiter der Revolution und machte seinen Weg, ohne jemals Mitglied der kommunistischen Partei zu sein, ein seltener Fall.

Steve Ispas stellte das von der Epoch Times herausgegebene Buch, die „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei“, vor. Es beinhaltet im Detail die Verbrechen der kommunistischen Partei Chinas während der nunmehr 56 Jahre ihrer Herrschaft. Als Reaktion auf dieses Buch haben bis jetzt über fünf Millionen Chinesen ihren Austritt aus der Kommunistischen Partei erklärt. „Die Epoch Times hat eine Webseite eingerichtet, auf der sich chinesische Bürger von der KP lossagen oder das Ende ihrer sonstigen Verbindungen zur KPC erklären können. Leider haben viele Chinesen gar nicht die Möglichkeit eines Internetzuganges, deshalb hängen sie einfach an öffentlichen Plätzen überall in China Zettel auf und geben so ihren Austritt bekannt,“ schilderte Ispas die Situation in China. „Chinas Zukunft wird, ob wir es wollen oder nicht, auf uns alle Einfluss haben,“ so Ispas weiter. Er ist selber Rumäne und wanderte 1986 in die USA aus.

Man-Yan Ng, in Deutschland lebender Chinese und Salesmanager eines großen, internationalen Unternehmens, stellte Chinas „Wirtschaftswunder“ in Frage. Dies sei nicht so, wie es erscheine  – eine gedeihende Ökonomie –  sondern viel eher ein Gigant, der kurz vor dem Zusammenbruch stehe. Ng griff auf eigene Erfahrungen zurück, die er als Geschäftsmann in China machen konnte. Sein Fazit: „Die kommunistische Partei hat sich nie geändert. Es ist dieselbe wie seinerzeit unter dem monströsen Mao, auch wenn sie sich heute dem Westen als reformierte, sogar normale Partei darstellen möchte.“

Jiang Zemin: „…aber wir sind noch da.“

Geschäftsmann Ng lieferte noch ein Zitat von Jiang Zemin, dem vormaligen chinesischen Präsidenten: „Es gibt keinen Zweifel daran, dass wir das Richtige getan haben, als wir 1989 auf die Studenten das Feuer eröffneten. In fast allen anderen Ländern haben die Kommunisten die Macht verloren, aber wir sind noch da. Der Fehler, den wir dabei trotzdem gemacht haben, war, dass wir es alle Welt sehen ließen. Fortan werden wir diesen Fehler nicht wiederholen.“ Dies könne man jetzt bei der Behandlung von Falun Gong genau verfolgen, sagte Ng; die 1999 in China angeordnete Verfolgung verlaufe im Verborgenen und auf äußerst brutale Weise, während sie nach außen durch Informationsverbot weitgehend totgeschwiegen werde.

Die Organisatoren erklärten nach der gut besuchten Veranstaltung: „Die Menschen von Timisoara sehen ihre Verpflichtung, die Welt an ihrem eigenen Wissen und Erleben teilhaben zu lassen, insbesondere die Länder im Westen, die diese direkte Erfahrung mit dem Kommunismus nicht hatten. Auf diesem Wege können wir auch den Menschen in China helfen, sich von den Fesseln der KP zu lösen und ihr Leben in Würde und Freiheit zu leben.“ Wer könnte das besser und glaubwürdiger sagen, als ehemals selbst Betroffene?

 

 



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