Die Länder des Arabischen Frühlings

Tunesien, Ägypten, Libyen, Syrien, Jemen - ein Überblick von dpa zum "Arabischen Frühling".
Titelbild
Der Tahrir-Platz in Kairo war im arabischen Frühling das Zentrum der Proteste in Ägypten.Foto: Mohamed Omar/Archiv/dpa
Epoch Times21. Oktober 2015

An vielen Orten wird vermutet bzw. ist schon nachgewiesen, dass ausländische Geldgeber ihre Finger im Spiel haben um ihre Ziele durchzusetzen. Diese sind in dieser Sammlung, die dpa erstellte, nicht enthalten. In den Links am Ende der Artikel haben wir einige der eigentlichen Ursachen aufgeführt. Interessant ist auch die Gleichzeitigkeit der Ereignisse.

TUNESIEN: Die Selbstverbrennung des Gemüsehändlers Mohammed Bouazizi entzündete die Aufstände. Massenproteste brachten im Januar 2011 Machthaber Zine el Abidine Ben Ali zu Fall. Bei den Parlamentswahlen im selben Jahr ging die islamistische Ennahda als Sieger hervor. Doch massiver Widerstand führten zum Ende der von den Islamisten geführten Koalition. Trotzdem gelang Tunesien der Übergang in die Demokratie. 2014 wurde eine neue Verfassung verabschiedet, danach wählten die Tunesier ein neues Parlament und einen neuen Präsidenten.

ÄGYPTEN: Massenproteste auf dem Tahrir-Platz in Kairo brachten im Februar 2011 Langzeitherrscher Husni Mubarak zum Sturz. Danach gewannen auch in Ägypten mit den Muslimbrüdern Islamisten die freien Wahlen. Doch auch gegen den islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi formierte sich heftiger Widerstand. Nach Massenprotesten setzte ihn das Militär im Sommer 2013 ab. Seit Ex-General Abdel Fattah al-Sisi Präsident ist, fährt das Land einen harten Kurs gegen Islamisten. Die mehrfach verschobenen Parlamentswahlen sollen im Oktober beginnen.

LIBYEN: Seit dem Sturz von Muammar al-Gaddafi im Sommer 2011 ging das ölreiche Land mit Parlamentswahl und Regierungsbildung Schritte in Richtung Demokratie. Doch mittlerweile herrscht Chaos. Es gibt zwei Parlamente und Regierungen. Bewaffnete Milizen kämpfen um die Macht. Seit Monaten versucht UN-Vermittler Bernadino León, eine Regierung der Nationalen Einheit zu gründen. Das Vakuum hat den Vormarsch von Extremisten wie der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ermöglicht.

SYRIEN: Das Regime von Präsident Baschar al-Assad ging 2011 mit Gewalt gegen friedliche Proteste für mehr Freiheit und Demokratie vor. Daraus entwickelte sich ein Bürgerkrieg, bei dem bisher mehr als 250 000 Menschen getötet wurden. Rund zwölf Millionen Menschen sind auf der Flucht, ganze Städte zerstört. Assad hat die Herrschaft über große Teile Syriens verloren. Stattdessen kontrolliert der IS im Norden und Osten riesige Gebiete. Alle Friedensgespräche scheiterten bisher, ein Ende des blutigen Konflikts ist nicht abzusehen.

JEMEN: Auch in dem armen Land auf der arabische Halbinsel brachen 2011 Proteste aus, die zum Sturz von Langzeitpräsident Ali Abdullah Salih führten. Seitdem ist der Jemen nicht zur Ruhe gekommen. Im vergangenen Jahr konnten schiitische Huthi-Rebellen und Anhänger von Salih große Teile des Landes überrennen. Sie kämpfen in einem blutigen Bürgerkrieg gegen Unterstützer von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi. Eine von Saudi-Arabien geführte Koalition fliegt seit März Luftangriffe gegen die Huthis und ihre Verbündeten. (dpa/ks)

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