Dschungel von Calais außer Kontrolle: Terrorbekämpfung „nicht mehr möglich“, sagt Polizei

Der „Dschungel“ von Calais ist außer Kontrolle: Die Polizei kann das berüchtigte Flüchtlingslager nicht mehr betreten, um Terroristen zu jagen. Das Lager mit aktuell 9.000 Personen ist „mittlerweile am Siedepunkt und schlimmer denn je“, sagte ein Polizeisprecher.
Titelbild
12. August 2016: Das "Peace"-Restaurant im "Dschungel" von Calais, jenem Ort, den Frankreichs Polizei laut eigenen Angaben nicht mehr betreten kann.Foto: PHILIPPE HUGUEN/AFP/Getty Images
Epoch Times15. August 2016

Im „Dschungel“ von Calais ist die Lage schlimmer denn je: Das berüchtigte Flüchtlingslager in Nordfrankreich zählt aktuell 9.000 Personen und ist vollends zum rechtsfreien Raum geworden, berichtet die britische Daily Mail. „Es ist wirklich unfassbar, was da abgeht. Der Ort ist mittlerweile am Siedepunkt und schlimmer denn je“, sagte ein Polizeisprecher zu französischen Medien. Es sei den Beamten nicht mehr möglich, das Lager zu betreten und gefährliche Personen ausfindig zu machen. Der Ort sei mittlerweile „eine große Gefahr für Sicherheit und Gesundheit“.

Die Polizei betrachtet die Stätte als „No-Go Area“. Beamte werden dort regelmässig mit Eisenstangen und Steinen attackiert, sobald sie das Areal zu betreten versuchen. Dass in dem Elendslager Krankheiten, Gewalt und Prostitution grassieren ist mittlerweile das kleinere Problem.

„Es ist beispielsweise unmöglich herauszufinden, ob sich dort Dschihadisten aus Belgien verstecken. Das Lager ist ein blinder Fleck der nationalen Sicherheit inmitten einer Zeit des Ausnahmezustandes“, so der Polizeisprecher laut Mail.

Und Pascal Brice, Chef der französischen Flüchtlingsbehörde sagte dazu: „Das Identifizieren von Hochrisikopersonen ist für uns mittlerweile zur absoluten Priorität geworden. Es ist absolut wichtig, dass wir sie hier rausbekommen.“

Wegen des erhöhten Terrorrisikos in ganz Frankreich stehen der Stadt Calais gerade mal 1.000 Polizeibeamte zur Verfügung „um mit den gröbsten Gefahren für die öffentliche Ordnung fertig zu werden“, so der Sprecher der Polizeigewerkschaft von Calais, Denis Hurth.

In Calais stauen sich seit Jahren immer wieder Tausende Migranten, die illegal nach Großbritannien einwandern wollen – wegen der dort bereits existierenden Parallelwirtschaft und des „bequemen Sozialsystems“ wie die Bürgermeisterin von Calais es nannte. Zwar war der „Dschungel“ Ende Februar von Frankreichs Behörden mit Gewalt geräumt und die Bewohner teilweise umquartiert worden. In den vergangenen sechs Monaten hat sich die Zahl der Bewohner laut Mail wieder verdoppelt.

(rf)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion