Ehemaliger chinesischer Millionär: KPC bereichert sich systematisch

„Das kommunistische Regime erlaubt es dir, ein wenig Freiheit zu erleben und lässt dich hart arbeiten, bis du etwas Geld verdienst. Dann holt es dein Geld.“
Titelbild
Am 20. August 2022 nahm Feng Zhenguo an einer Kundgebung in Vancouver, Kanada, teil und forderte das Ende der KPC. Der chinesische Satz auf seinem T-Shirt lautet: „Zerstört die KPC. Baut ein neues demokratisches Land auf.“Foto: Da Yu/The Epoch Times
Von 2. Oktober 2022

In einem durch und durch korrupten System nimmt die allein regierende Kommunistische Partei Chinas erfolgreiche, mittelständische Unternehmer nach Belieben aus. Davon berichtet Feng Zhenguo, ehemaliger Besitzer einer Fabrik für hochwertige Holzmöbel, für die chinesischsprachige Ausgabe der Epoch Times. Feng wurde von den Umweltbehörden erpresst und später dazu gezwungen, die Fabrik zu einem extrem niedrigen Preis an die Polizei zu verkaufen. Mittlerweile ist er nach Kanada ausgewandert.

Feng hatte in seine Fabrik in Qinhuangdao, einer Hafenstadt in der Provinz Hebei, 300 Kilometer östlich von Peking, mehr als 3 Millionen Yuan (440.000 Euro) investiert und beschäftigte etwa drei Dutzend Mitarbeiter. Seinen Betrieb hatte er aus Liebe zum Tischlerhandwerk und guter Handwerkskunst gegründet.

Doch das kommunistische Regime verwandelte seinen Lebenstraum in einen Albtraum, indem es unter verschiedenen Vorwänden immer wieder Geld forderte. „Ich habe plötzlich verstanden, dass wir einfachen Chinesen unter der Herrschaft der KPC wie Ameisen sind, unbedeutend und leicht zu zerquetschen, egal wie hart wir arbeiten“, sagte er.

Profitables Geschäft

Feng hatte etwas mehr als eineinhalb Hektar Land gepachtet, um eine Fertigungshalle mit einer Grundfläche von circa 32.000 Quadratmetern zu bauen. „Ich betrachtete die Fabrik als mein Baby“, sagte Feng.

Er positionierte seine Produkte als einzigartige, hochwertige Massivholzartikel, die nach den Wünschen der Kunden entworfen und hergestellt wurden. Seine Produkte wurden auf dem Markt gut angenommen.

Auf einer Messe für Wohndekoration und Baumaterialien waren sie so beliebt, dass seine Vertriebsmitarbeiter alle Hände voll zu tun hatten, um Bestellungen von Kunden entgegenzunehmen. Seine Kunden kamen sogar aus Xinjiang im Westen Chinas. „Ich war sehr stolz, weil ich etwa 40 Menschen, die bei mir arbeiteten, einen Arbeitsplatz bieten konnte“, erklärte er.

Seine Fabrik sei sehr profitabel gewesen; in der Stadt Qinhuangdao bestimmte seine Marke ‚Mu Jia‘ die Preise für hochwertige Möbel. „Ich wollte nicht mit Billigprodukten konkurrieren“, betonte Feng.

Umweltschutz als „Erpressungskampagne“

Im Jahr 2016, als er eine neue Fabrik errichten wollte, durchlief er verschiedene behördliche Genehmigungsverfahren. Darunter war die Beantragung einer Umweltverträglichkeitsprüfung. Laut der Website der KPC ist sie Teil „eines verbindlichen Rechtssystems, das darüber entscheidet, ob ein Bauprojekt durchgeführt werden kann“. Ohne die Genehmigung des Amtes für Ökologie und Umwelt kann ein Unternehmen die Arbeit nicht aufnehmen.

Von einem unabhängigen, rechtssicheren Verfahren konnte aber nicht die Rede sein. In Wirklichkeit erleichterte das Bewertungsverfahren die ständige Erpressung durch die Behörde, so Feng.

Das Amt für Ökologie und Umwelt bestimme zum Beispiel einen bestimmten Lieferanten von umweltfreundlichen Produkten. Man sei verpflichtet, bei diesem Lieferanten zu kaufen – bei dem ein Gerät, das umweltschonender ist, anstatt 15.000 Euro bis zu 73.000 Euro kostet. Die Differenz sei praktisch eine Bestechung gewesen, die die Genehmigung sicherte.

Das sei aber nur eine Möglichkeit, wie die Behörde an der Baustelle eines Unternehmens verdient. „Sie benennen auch einen Auftragnehmer für den Bau und ein Abnahmeunternehmen für die Überprüfung nach Fertigstellung“, so Feng.

Feng steckte mehrere hunderttausend Yuan in seine Firma, um den Forderungen nachzukommen und war erleichtert, als er den positiven Bescheid für die Prüfung in der Hand hielt. Schließlich konnte er mit der Produktion beginnen.

Jedoch war damit der Geldhunger der Offiziellen nicht gestillt. Mitarbeiter des Amtes für Ökologie und Umwelt besuchten seine Fabrik mehrmals im Monat. „Sie schickten verschiedene Leute, die unterschiedliche Behauptungen aufstellten“, sagte er. „Wir waren nie in der Lage, ihre Forderungen zu erfüllen, weil sie lediglich auf Geld aus waren.“

Viele Unternehmer in einer ähnlichen Situation wie er seien gezwungen gewesen, ihre Fabriken abzureißen, weil sie die Prüfung nicht bestanden haben, und seien Konkurs gegangen, erklärte er. „Einige begingen Selbstmord.“

Der zuständige Beamte erklärte ihm, dass die Behörde einen jährlichen Betrag an Bußgeldern erzielen müsste – allein in einem Jahr seien das 3 Millionen Yuan (440.000 Euro) gewesen.

Verfolgt für den Glauben

Im Jahr 2019 begleiteten Feng und seine Frau Han Yanjing ihre Tochter ins kanadische Vancouver, wo sie mit dem Studium begann. Vor Ort besuchte seine Frau gemeinsam mit einem Freund aus der Heimat eine Kirche. Han kehrte Anfang 2020, kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, nach China zurück, um den Betrieb der Fabrik zu überwachen, während Feng mit der Tochter in Kanada blieb.

Zurück in Qinhuangdao besuchte Han zusammen mit einem Angestellten mehrmals Versammlungen einer Untergrundkirche, einer von der Kommunistischen Partei Chinas nicht offiziell anerkannten Kirche. Danach geriet diese ins Visier der örtlichen Polizei.

Ein Polizeibeamter der Polizeistation Haiyang in Qinhuangdao suchte seine Frau zu Hause auf und teilte ihr mit, dass sie jemand wegen der Teilnahme an einer „illegalen Versammlung“ angezeigt habe. Er sagte, dass der Polizeichef sie nicht bei höheren Behörden anzeigen würde, solange sie bereit sei zu zahlen. Han gab ihm 5.000 Yuan (725 Euro).

Einige Tage später kehrte der Polizeibeamte zurück, dieses Mal gemeinsam mit dem Polizeichef. Ein handgefertigter Holzpavillon in ihrem Hof gefiel dem Polizeichef. Er bat Han, ihm einen solchen zum Selbstkostenpreis anzufertigen. Han wusste, was er damit meinte, also sagte sie: „Wenn er Ihnen gefällt, nehmen Sie ihn einfach.“ Der Polizeichef holte sich den Pavillon ein paar Tage später ab.

Fabrik für 58.000 Euro „gestohlen“

Aufgrund der Polizeibesuche gelangte Feng zur Ansicht, dass es nicht mehr sicher war, das Geschäft weiterzuführen. Sie entschieden, zu verkaufen. Ein potenzieller Käufer bot 2,8 Millionen Yuan (406.000 Euro) für die Fabrik, doch Feng zögerte, sie zu diesem Preis zu verkaufen. Seine Gesamtinvestition belief sich auf mehr als 3 Millionen Yuan und das Geschäft warf einen guten Gewinn ab.

Danach kamen keine weiteren Angebote mehr. Sie beschlossen, sich an die Person zu wenden, die das vorherige Angebot gemacht hatte, aber der Mann sagte, er könne die Fabrik nicht mehr kaufen, „weil jemand von der Polizei“ sie haben wolle. Nach einiger Zeit bot ihnen ein Mann namens Zhang Jian 400.000 Yuan (58.000 Euro). Er warnte sie, dass sie einen noch geringeren Betrag erzielen würden, wenn sie das Angebot nicht annehmen würden.

Feng und seine Frau beschlossen, an Zhang zu verkaufen, obwohl das Angebot nicht einmal annähernd ihre Investition abdeckte. Das Ehepaar erfuhr schließlich, dass Zhang einen Polizeibeamten der Polizeistation Haiyang vertrat.

Die Polizei fordert weiterhin Geld

Nachdem Han die Fabrik verkauft hatte, fand er einen Job bei einem Freund. Das Ehepaar rechnete nicht mit weiteren Besuchen der Polizei. Jedoch rief der Polizist, der seinen Chef begleitet hatte, um die Gartenlaube in Hans Garten zu holen, Han vor dem chinesischen Neujahrsfest im Jahr 2021 an. „Wir können Ihr Problem vom letzten Mal [Kirchenbesuch in Qinhuangdao] nicht länger vertuschen. Wir müssen den Fall unseren Vorgesetzten melden.“

Dieses Mal konnte Han nicht bezahlen. Nach Aufhebung der Corona-Reisebeschränkungen floh sie nach Kanada zu ihrem Mann und ihrer Tochter.

Beamte der Polizeistation Haiyang lehnten es am 15. September ab, sich gegenüber der Epoch Times zu äußern.

„Die eiserne Faust der KPC“

Feng genießt jetzt das Leben als Schreiner in Kanada. „Ich fühle mich viel wohler, wenn ich in Kanada als einfacher Zimmermann arbeite, als wenn ich in China ein Chef bin“, sagte er. „Die eiserne Faust der KPC traf mich fast jeden Tag und ich konnte in den Jahren, in denen ich meine eigene Fabrik in China hatte, nicht ruhig schlafen.“

Die Partei habe das chinesische Volk seit langem auf die gleiche Weise behandelt. Nach ihrer Gründung habe sie reiche Bauern ausgeraubt und dann getötet. Seit sie an der Macht sei, habe die KPC das chinesische Volk stets auf dem Gewissen.

Private Unternehmen seien in China wie „Schnittlauch“, ein Begriff, mit dem die Chinesen Dinge bezeichnen, die leicht zu produzieren sind, aber „geschnitten oder geerntet“ werden müssen. „Nachdem wir durch unsere harte Arbeit reich geworden sind, kommt die KPC, um zu ernten.“

Freiheit des Glaubens

In Kanada, sagte Feng, genieße seine Familie jetzt Glaubensfreiheit. Er hofft, dass das eines Tages auch für die Chinesen gelten werde. „Als ich jung war, sagte mir mein Großvater, dass die KPC sehr, sehr böse ist – eine organisierte Bande von Banditen“, erklärte er.

Am 20. August nahm Feng an einer Kundgebung in Vancouver teil, auf der ein Ende der KPC gefordert wurde. Er trug ein T-Shirt, auf dem sowohl auf Chinesisch als auch auf Englisch „Zerstört die KPC, baut ein neues demokratisches Land auf“ zu lesen war.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „After We Get Rich With Our Hard Work, the CCP Is There to Harvest’: Former Chinese Millionaire“ (deutsche Bearbeitung mk)

Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 64, vom 1. Oktober 2022. 



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion