Ehemaliger Trump-Wahlkampfhelfer gefangen in „Skygate“: FBI hat mein Leben zerstört!

Es war nicht die Untersuchung an sich, die Carter Page geschadet hat. Sondern es waren viel mehr die ständigen Nachrichten in den Medien bezüglich der Behauptungen gegen ihn.
Titelbild
Carter Page am 16. April 2018 in New York City .Foto: Drew Angerer/Getty Images
Von 31. Mai 2018

Carter Page ist ein ehemaliger freiwilliger Berater der damaligen Präsidentschaft-Kampagne Donald Trumps. Er hat ausführlich dargestellt, wie eine FBI-Untersuchung auf der Grundlage von unberechtigten Vorwürfen zu seinem finanziellen und auch persönlichen Untergang geführt hat.

Es war nicht die Untersuchung an sich, die Page geschadet hat. Sondern es waren viel mehr die ständigen Nachrichten in den Medien bezüglich der Behauptungen gegen ihn. Obwohl sich diese letztlich als unbegründet herausgestellt haben, war der Schaden bereits entstanden. Menschen haben sich von ihm distanziert, seine Geschäfte waren rückläufig und sogar seine Freundin hat ihn verlassen.

Als er sie Ende 2016 in ihrer Wohnung in London besucht hat, „drehte sie durch, nachdem sie die Falschmeldungen über mich gelesen hatte.“

„Später am Abend nach dem Abendessen, sagte sie mir, dass ich die Wohnung verlassen sollte und dass unsere Beziehung zuende sei“, sagte er der New York Post.

Page begann seine Reise zur Trump-Kampagne Ende 2015, als er Kontakt mit Ed Cox, dem Geschäftsvorsitzenden des republikanischen New Yorker Staatskomitee hatte. Ed Cox stellte ihn einigen Leuten in der Kampagne Anfang 2016 vor, laut der Aussage von Page  vor dem Geheimdienstausschuss.

Am 21. März 2016 wurde Trump von der Chefredaktion der Washington Post interviewt.

Zu Beginn des Interviews wurde er über sein Außenpolitikteam befragt und ob er einige Namen nennen könnte, bevor er sie offiziell bekannt gab. Ein Helfer gab Trump ein Papierstück, von dem er fünf Namen abgelesen hat. Einer von ihnen war Carter Page.

Page sagte aus, dass er eigentlich nie mit Trump gesprochen habe, nicht einmal per SMS oder E-Mail. Er hat meistens E-Mails mit Ideen für die Kampagne versendet. Laut The Washington Post nahm er an bisher drei Abendessen für die freiwilligen außenpolitischen Berater teil.

Als Absolvent der Naval Academy und New York University arbeitete Page im Zeitraum von 2004 bis 2007 als Investitionsberater im Moskauer Büro von Merrill Lynch. Er gründete daraufhin seine eigene Investmentgesellschaft, Global Energy Capital, schrieb Artikel und hielt Vorträge als Außenpolitikexperte.

Nachdem Trump Page erwähnt hatte, wurde das Interesse von Julia Ioffe erweckt, einer Journalistin, die sich selbst als „Russlandexpertin“ bezeichnet. Sie hat tief in Pages Vergangenheit gegraben und nach monatelanger Recherche einen Artikel über ihn am 23. September 2016 veröffentlicht.

Basiernd auf Ioffes Recherche, schien Page seine russischen Kontakte zu übertreiben. Er hatte eine mittelhohe Position bei Merrill Lynch, allerdings ohne Kontakt zu russischen Eliten. Seine Investmentgesellschaft schien nicht voranzukommen. Seine Adresse in Manhattan nahe dem Trump Tower erwies sich als Gemeinschafts- Arbeitsraum. Ioffe bemerkte, dass seine Schriften pro-russisch waren, wie bei den anderen westlichen Unternehmern, die in Russland Geschäfte tätigten.

Während der Kampagne sagte Page, dass er ein Investor für Gazprom war. Gazprom ist ein riesiges russisches Erdgasunternehmen. Er sagte später, dass sein Anteil tatsächlich winzig sei und dass er ihn im August 2016 mit Verlust verkauft habe.

Am selben Tag wie Ioffes Veröffentlichung, erschien eine weitere Geschichte über Page. Sie wurde von Michael Isikoff von Yahoo News veröffentlicht.

Sie schien das aufgeblähte Profil von Page voll auszunutzen, indem sie ihn als einen Mann mit „umfangreichen Geschäftsinteressen in Russland“ darstellte, der eine Beratungsfirma „um die Ecke vom Trump Tower aus betreibt, die sich auf Öl- und Gasgeschäfte in Russland und anderen zentralasiatischen Ländern spezialisiert hat“.

Der Artikel behauptet, Page „eröffnete private Kommunikation mit hohen russischen Beamten,“ durch ein Treffen mit Igor Diveykin, einem hochrangigen russischen Beamten, und Igor Sechin, einem Top-Manager einer großen russischen Ölgesellschaft Rosneft, während einer kurzen Moskau-Reise Anfang Juli 2016.

Es gibt keine Beweise, die diese Behauptungen belegen. Page bestreitet unter Eid, die oben genannten Personen getroffen zu haben.

Isikoff schrieb die Behauptungen einer „westlichen Geheimdienstquelle“ zu. Später hat sich herausgestellt, dass die „westliche Geheimdienstquelle“ Christopher Steele war, ein ehemaliger britischer Geheimagent des MI6. Er wurde von der Clinton-Kampagne und dem Democratic National Comittee bezahlt, um Trump schlecht aussehen zu lassen.

Unter Verwendung vorwiegend russischer Quellen stellte Steele ein Dossier zusammen. Der damalige FBI-Direktor James Comey nannte das Dossier „anstößig und unbewiesen“. Steele brachte das Dossier zum FBI, welches es als Rechtfertigung nutzte, um Page auszuspionieren.

Der damalige CIA-Direktor John Brennan beförderte das Dossier angeblich während der Kampagne zu den demokratischen Führern im Kongress und log später darüber unter Eid.

Steeles Arbeitgeber, das Oppositions-Forschungsunternehmen Fusion GPS, wies ihn an, die Medien, darunter Yahoo News, The New York Times, The Washington Post, CNN und The New Yorker, über den Inhalt des Dossiers zu informieren, so die Gerichtsdokumente, die in Großbritannien eingereicht wurden.

Es ist unklar, wann das FBI anfing, Page auszuspionieren. Anfang Juni wurde Page von Stefan Halper kontaktiert, einem Cambridge-Professor mit Verbindungen zur CIA und dem MI6. Es hat sich später herausgestellt, dass Stefan Halper ein FBI-Spion ist.

Kurz nachdem Page von der Moskau-Reise zurückgekehrt war, trafen sich beide auf einer Cambridge-Fachkonferenz vom 11. bis zum 12. Juli 2016. Sie blieben danach 14 Monate lang in Kontakt.

Zwischen 2012 und dem 26. September 2016 erhielt Halper Forschungs- und Beratungsverträge in Höhe von insgesamt über einer Million Dollar. Eine Denkfabrik des Verteidigungsministeriums direkt unter der Leitung des Verteidigungsministers hat ihm die Verträge angeboten.

Am 21. Oktober 2016 erhielt das FBI die Ermächtigung, Page auszuspionieren. Laut einem Protokoll der republikanischen Mehrheit im Geheimdienstausschuss war das Steele-Dossier ein Hauptteil des Antrags für die Ermächtigung. Die Ermächtigung zitierte weitestgehend den Yahoo-Artikel, als ob er die Behauptungen im Dossier bestätigte.

Auf der Grundlage der „Two-Hop“-Regel, gestattete die Ermächtigung dem FBI, nicht nur auf die elektronische Kommunikation von Page zuzugreifen, sondern auch auf Metadaten, inklusive der Telefonaufzeichnungen aller Personen, mit denen er in den letzten 18 Monaten Kontakt hatte. Das würde vermutlich viele, wenn nicht alle, in der Trump-Kampagne miteinbeziehen.

Zwei Tage nach Veröffentlichung des Yahoo-Artikels hat Page einen Brief an Comey gesendet.

Er hat in dem Brief angeboten, jegliche Fragen der FBI zu beantworten. Er sei nicht vor März 2017 interviewt worden, sagte er und er wäre auch nicht wegen irgendwelcher Straftaten angeklagt.

Page sagte, dass die Spionage und die Falschmeldungen in den Medien politisch motiviert seien – weil er Trump freiwillig geholfen hat.

„Die Verbrechen, die bereits gegen Präsident Trump, mich und die ganze Trump-Bewegung begangen wurden, sind viel schlimmer“, sagte Page.

Genau wie Trump, bezeichnete Page das Ausspionieren der Trump-Kampagne als schlimmer als den Watergate-Skandal.

„Sieht aus, wie einer der größten politischen Skandale in der US-amerikanischen Geschichte. SPYGATE – eine furchtbare Sache!“, sagte Trump auf Twitter am 24. Mai.

Originalartikel auf Englisch



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion