Einsatz in russischem Territorium: Ukraine bestätigt „offensive Aktionen“

Ist die Ukraine im Kriegsgeschehen zu offensiv? Ukrainische Kämpfer sollen belgische Waffen in der russischen Region Belgorod eingesetzt haben. Die Bestätigung folgt kurz darauf.
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Belgiens Premierminister Alexander De Croo.Foto: BERTRAND GUAY/POOL/AFP via Getty Images
Epoch Times5. Juni 2023

Nach einem Medienbericht über eine Verwendung belgischer Waffen durch Kreml-feindliche Kämpfer in Russland hat Belgien von der Ukraine eine Erklärung gefordert.

„Die Regel ist klar: Waffen, die wir an die Ukraine liefern, sind für defensive Zwecke bestimmt und dafür, ukrainisches Territorium zu (verteidigen)“, sagte der Ministerpräsident Alexander De Croo am Montag, dem 5. Juni, dem öffentlich-rechtlichen belgischen Radio. Er forderte die Ukraine auf, „die Situation zu erklären“.

Zuvor hatte die US-Zeitung „Washington Post“ berichtet, dass bei Kämpfen in der an die Ukraine grenzenden russischen Region Belgorod aus dem Westen gelieferte Waffen zum Einsatz gekommen seien. Belgorod war in den vergangenen Tagen Ziel verstärkter Angriffe. In der Region verüben pro-ukrainische, gegen Kreml-Chef Wladimir Putin gerichtete russische Kämpfer Angriffe auf die russische Armee.

Die „Washington Post“ zitierte US-Geheimdienstquellen, wonach bei einem Angriff im vergangenen Monat vier von den USA und Polen an die Ukraine gelieferte gepanzerte Fahrzeuge zum Einsatz gekommen sein sollen. Die Kämpfer sollen demnach bei dem Angriff auch in Belgien und Tschechien hergestellte Gewehre verwendet haben.

Das NATO-Mitglied Belgien hat, ebenso wie zahlreiche andere westliche Länder, seit Beginn des Ukraine-Kriegs Waffen für die Verteidigung gegen Russland an die Ukraine geliefert.

Ukraine bestätigt „offensive Aktionen“

Die Ukraine hat am Montag „offensive Aktionen“ in einigen Frontabschnitten bestätigt und Geländegewinne nahe der zerstörten Stadt Bachmut im Osten des Landes bekannt gegeben. „In einigen Sektoren führen wir offensive Aktionen aus“, erklärte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malijar im Onlinedienst Telegram. Zugleich machte sie deutlich, dass es sich nicht um groß angelegte Angriffe gehandelt habe.

Das Gebiet rund um Bachmut bleibe „das Zentrum der Kämpfe“, erklärte Malijar. „Wir rücken dort auf einer recht breiten Front vor. Wir erringen Erfolge (…). Der Feind ist in der Defensive“, fügte sie hinzu.

Russland hatte am Morgen verkündet, eine groß angelegte Offensive der Ukraine im Donbass zurückgeschlagen zu haben. Auch in der südlichen Region Saporischschja meldete ein russischer Beamter ukrainische Angriffe. Kiew hatte die Offensiven zunächst nicht bestätigt.

Die Ukraine bereitet nach eigenen Angaben seit Monaten eine Gegenoffensive gegen die russischen Invasionstruppen vor. Die Behörden des Landes hatten allerdings erklärt, es werde keine Ankündigung über den Beginn dieser Offensive geben. (AFP/mf)



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