Elon Musk vor Ort: An der Südgrenze der USA boomt die illegale Migration

Tausende kommen täglich illegal über die Südgrenze der USA – und werden ins Landesinnere weitergeschickt. Das brachte auch Tesla- und Twitter-Chef Elon Musk dazu, sich vor Ort umzuschauen. Ein Video auf Twitter (X) geht viral.
Titelbild
Der Tech-Unternehmer Elon Musk mit dem republikanischen Abgeordneten Tony Gonzales bei einem Besuch an der Grenze zwischen Texas und Mexiko am 28. September 2023 in Eagle Pass, Texas.Foto: John Moore/Getty Images
Von 2. Oktober 2023


Man kann nur mutmaßen, was die derzeitige demokratische US-Regierung unter Joe Biden mit ihrer Grenzpolitik bezwecken will. Aber die Zustände an der südlichen US-Grenze müssen mehr als schlimm sein, wenn sich US-Milliardär Elon Musk höchst persönlich ein Bild von der Lage vor Ort macht.

Der mit 248 Milliarden US-Dollar aktuell reichste Mann der Welt, Chef der Weltraumfirma SpaceX, des Autoherstellers Tesla und seit Oktober vergangenen Jahres auch Inhaber des Mikrobloggingdienstes Twitter, jetzt X genannt, machte sich am 28. September auf den Weg an die Südgrenze der Vereinigten Staaten.

„Ich bin zum Grenzübergang Eagle Pass gegangen, um zu sehen, was wirklich los ist“, schrieb Elon Musk auf Twitter (X). Nach Angaben der US-Epoch-Times kritisierte Musk die Mainstreammedien für ihr Versäumnis, auf die aktuelle Situation aufmerksam zu machen, die die Grenzstädte lähmt. In einem Video vor Ort wendet sich Elon Musk an seine 158 Millionen Follower und alle, die es sehen wollen. Das Video erreichte innerhalb von 24 Stunden 92,5 Millionen Aufrufe, 710k Likes und 40k Kommentare – Tendenz steigend.

Eagle Pass, Rio Grande – an der Südgrenze der USA

Eagle Pass ist der Verwaltungssitz des Maverick County (entspricht den Landkreisen in Deutschland) im Süden von Texas und wurde 1850 als erste amerikanische Gemeinde am Rio Grande gegründet. Der Name stammt von einem Felsvorsprung am Rio Grande, der an einen Adler erinnert. Die Stadt hat rund 28.000 Einwohner, die zu etwa 95 Prozent Amerikaner mit hispanischem oder lateinamerikanischem Hintergrund sind.

Hier traf sich Elon Musk mit dem US-Repräsentanten Tony Gonzales. Der 42-jährige Republikaner und sechsfache Familienvater vertritt seit Januar 2021 die Menschen des 23. Distrikts von Texas im US-Repräsentantenhaus. Sein Wahlkreis ist mit 150.374 Quadratkilometern der neuntgrößte in den USA und damit etwa so groß wie Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg zusammen. Der US-Distrikt hat einen 823 Meilen (circa 1.324 Kilometer) großen Anteil an der Südgrenze der USA zu Mexiko – von El Paso über Del Rio und Laredo bis hin zum Golf von Mexiko. Und irgendwo zwischendrin liegt die Kleinstadt Eagle Pass.

Elon Musk (mit schwarzem Stetson-Hut) an der zwar mit Stacheldraht befestigten, aber dennoch faktisch offenen Grenze zwischen Texas und Mexiko bei Eagle Pass am 28. September 2023. Foto: John Moore/Getty Images

Millionen kommen, alle bleiben

„Direkt unter der Brücke werden Hunderte Menschen abgefertigt“, sagte der US-Repräsentant Gonzales an der Südgrenze zu Musk und zeigte auf eine Gruppe von Migranten. „Und das jeden Tag, und sie werden in eine andere Soft-Side-Einrichtung mit Tausenden von Menschen verlegt.“

Soft-Side-Einrichtungen, so nennt man die vorübergehend eingerichteten Bearbeitungszentren der US-amerikanischen Zoll- und Grenzpolizei für Einwanderer. „Nonstop, den ganzen Tag lang“ gehe das so, erklärte Tony Gonzales. Der Kongressabgeordnete bestätigte gegenüber Elon Musk, dass jährlich rund 2,5 Millionen Einwanderer registriert werden, zusammen mit etwa 4,5 Millionen „Geflüchteten“.

Im Sektor Del Rio gebe es jeden Tag 2.500 illegale Grenzübertritte. Wie viele schicke man zurück? „Null“, so Gonzales. „Keine Auswirkungen“, fuhr er fort. „Was für ein Signal sendet das also an den Rest der Welt?“

Musk: Die Ehrlichen und Fleißigen sollten bleiben

Der Tech-Unternehmer sagte, dass er zwar „extrem einwanderungsfreundlich“ sei, er aber nicht der Meinung sei, dass Menschen in die USA einreisen dürfen, wenn sie „gegen das Gesetz verstoßen“.

„Um es klar zu sagen: Wir sind beide sehr für eine Ausweitung der legalen Einwanderung. Ich denke, jeder, der fleißig und ehrlich ist und wirklich einen Beitrag zur […] Wirtschaft leistet, den sollten wir hereinlassen“, so Musk.

„Extreme Individuen“ und der Zusammenbruch der Sozialsysteme

„Aber was wir hier sehen, ist, dass in manchen Fällen ziemlich extreme Individuen durchkommen“, fuhr Musk fort und fügte hinzu, dass er „nicht behaupten will, dass jeder so ist“. Der Tesla-Chef erzählte, dass er von einem Mann gehört habe, der hier vorbeigekommen sei, einer mit Gesichtstätowierungen, „darunter auch eine Träne“, was nach Musks Informationen bedeute, „dass sie jemanden ermordet haben, und sie sind so stolz darauf, dass sie jemanden ermordet haben, dass sie sich für jede Person, die sie getötet haben, eine Träne ins Gesicht tätowieren“.

Musk fragte Gonzales: „Stimmt das?“ Der Abgeordnete antwortet: „Das ist genau richtig.“ Er erklärt, dass auch diese Menschen dableiben dürften. Gonzales meinte, dass die Amerikaner Angst hätten. „Sie fühlen sich einfach nicht sicher.“

Wie die „New York Post“ zu Musks Livestream berichtet, habe Elon Musk auch daran erinnert, dass der Zustrom von Menschen ins Land „zu einem Zusammenbruch der sozialen Dienste“ führe. Sogar die größte Stadt in Amerika, New York, breche unter dem Druck der vielen illegalen Einwanderer zusammen, sagte der Twitter(X)-CTO.

„Wenn New York damit nicht zurechtkommt, dann kann das so gut wie kein Teil des Landes.“ Dieser Punkt schien Elon Musk enorm wichtig. Er wiederholte: „Wenn wir also nicht bald etwas unternehmen, werden wir, wie ich schon sagte, einen Zusammenbruch der sozialen Dienste erleben, wie wir ihn bereits in New York erleben.“

Sheriff Brown: „Sie kontrollieren die Züge“

In dem Video kommt auch Sheriff Randy Brown vom Medina County zu Wort, das rund 180 Kilometer nordöstlich von Eagle Pass im Landesinneren der USA liegt. „Es ist eine Einladung“, so Brown. „Sie [die Regierung Biden] haben keine Ahnung, was hier vor sich geht.“

Der Sheriff erklärte, wie die illegalen Einwanderer in die Züge einsteigen, in die größeren Städte fahren und wo sie aussteigen. „Sie kontrollieren tatsächlich die Züge, weil sie wissen, wie man die Bremse des Wagens herunterkurbelt, sodass der Schaffner den Zug anhalten muss, wenn er am Hitzesensor vorbeifährt“, sagte er.

Ein Signal

Tony Gonzales meinte, dass die Grenzkrise so lange andauern werde, bis sich die Gesetzgeber auf einen Plan einigten, der die Botschaft aussende, dass die US-Grenze nicht mehr weit offen stehe.

Die Politik müsse nicht „verrückt“ sein, sagte Gonzales. „Wir brauchen nur das richtige Paket, das einige vernünftige Dinge enthält“, fuhr Gonzales fort. Man müsse glaubwürdig Angst schüren, mit Abschiebeflügen beginnen, „zumindest für einige der Leute, die gekommen sind“. „Mehr als null“, ergänzte Musk.

Gonzales schlug zudem vor, die Anzahl der Einwanderungsrichter zu erhöhen, damit ein Fall sofort verhandelt werden könne, „nicht in sieben Jahren“, so der Kongressabgeordnete. „Das macht man einen Monat lang und plötzlich hört man: ‚Hey, die Grenze ist geschlossen, gehen Sie einen anderen Weg.‘“



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