Entwicklungsländer gegen verstärkten Klimaschutz

Ungeachtet ihres steigenden Energiebedarfs haben die Entwicklungsländer weiter gehenden Maßnahmen zum weltweiten Klimaschutz eine Absage erteilt. "Es wird keine neuen Vereinbarungen geben", sagte der katarische Präsident der G-77-Gruppe, Mohammed El Maslamani, beim Weltklimagipfel in Buenos Aires. Die USA bekräftigten ihre Ablehnung des Kyoto-Protokolls und sprachen sich ebenfalls gegen ein Folgeabkommen nach 2012 aus.
Titelbild
In Europa angesiedelte US-Industrieunternehmen müssten die Kyoto-Regeln respektieren und entsprechende Fertigungstechniken entwickeln, meint der französische Umweltminister Serge Lepeltier. Dadurch würden "die Vereinigten Staaten in die Zange genommen". ©AFP
Epoch Times7. Dezember 2004

Verhandlungen für die Zeit nach 2012 könnten nur die Industrieländer betreffen, sagte Maslamani. Gespräche über ein Engagament der reichen Entwicklungsländer werde die G 77 „nicht akzeptieren“. Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien verzeichnen einen steigenden Energiebedarf. China ist nach Angaben der Internationalen Energieagentur mit einem Anteil von knapp 14 Prozent des weltweiten Kohlendioxid-Ausstoßes bereits der zweitgrößte Luftverschmutzer nach den USA.

US-Verhandlungsführer Harlan Watson sagte, wirtschaftliche Entwicklung sei die Bedingung für Klimaschutzmaßnahmen. Er rief arme und reiche und arme Länder auf, sich den USA anzuschließen und sich „für Wirtschaftswachstum, die Verbesserung der Energieeffizienz und die Ausweitung sauberer Energiquellen einzusetzen“. Die Regierung unter George W. Bush weigert sich, das Kyoto-Protokoll zu ratifizieren.

Die EU brachte ihre Forderungen nach einem Nachfolgeabkommen nur indirekt vor. Die EU hoffe, dass die Teilnehmerländer über „langfristige Probleme“ so diskutieren könnten, dass sie die Herausforderungen nach 2012 „besser verstehen“ könnten. Brüssel hält ein neues Papier wegen des rasanten Klimawandels für unausweichlich.

Nach Einschätzung des französischen Umweltministers Serge Lepeltier werden die USA das Kyoto-Protokoll vor allem durch den Druck europäischer Länder aber mittelfristig anwenden müssen. Lepeltier sagte, in Europa angesiedelte US-Industrieunternehmen müssten die Kyoto-Regeln respektieren und daher entsprechende Fertigungstechniken entwickeln. Dadurch würden „die Vereinigten Staaten in die Zange genommen“, zumal etwa 20 US-Bundesstaaten wie Kalifornien bereits eigenständig den Kampf gegen Schadstoffemissionen aufgenommen hätten, um den Treibhauseffekt zu begrenzen.

Die Gespräche über eine Regelung für die Zeit nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls stehen im Mittelpunkt der zweiwöchigen Klimakonferenz mit Vertretern aus 170 Staaten.



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