„Er sollte mich unterstützen“: Trump zu Pence-Rückzug aus Präsidentschaftsrennen

Schlechte Umfragewerte, zu wenig Spendengelder und ein Haufen Schulden. Mike Pence zieht seine US-Präsidentschaftskandidatur zurück, ganz zur Freude von Donald Trump.
Titelbild
Der ehemalige Vizepräsident Mike Pence (l.) gibt am 28. Oktober 2023 bei der Republican Jewish Coalition in Las Vegas die Aussetzung seiner Präsidentschaftskandidatur 2024 bekannt. Der ehemalige Präsident Donald J. Trump (r.) trifft am 28. Oktober 2023 bei der Veranstaltung ein.Foto: Madalina Vasiliu/Die Epoch Times
Von 30. Oktober 2023


Ex-Präsident Donald Trump hat dazu geäußert, dass Mike Pence seine Präsidentschaftskandidatur zurückgezogen hat. „Jeder, der geht, scheint mich zu unterstützen“, sagte Trump auf einer Kundgebung in Las Vegas (Nevada) am Samstag. „Sie wissen, dass die Leute jetzt gehen und mich alle unterstützen.“

Zwei republikanische Präsidentschaftskandidaten haben bereits ihre Kandidatur für das Weiße Haus aufgegeben, nämlich Perry Johnson und Larry Elder. Beide unterstützen aktuell den ehemaligen Präsidenten, der in den Umfragen derzeit klar führt.

„Ich weiß nicht, wie es mit Mike Pence aussieht: Er sollte mich unterstützen“, so Trump. „Wissen Sie, warum? Weil ich eine großartige, erfolgreiche Präsidentschaft hatte, und er war der Vizepräsident. Er sollte mich unterstützen.“

Ich habe ihn gewählt, ihn zum Vizepräsidenten gemacht, aber Menschen in der Politik können sehr unloyal sein.“

Zu wenig Spenden und Schulden

Pence hatte am Samstag angekündigt, dass er seine Kampagne beenden werde, nachdem er in den letzten Monaten in den Umfragen zurückgefallen war. Aus einem kürzlich veröffentlichten Bericht geht hervor, dass er nicht genügend Spendengelder zusammenbekam und mit Schulden zu kämpfen hatte.

Pence‘ Entscheidung erspart ihm weitere Schulden sowie weiteren Gesichtsverlust, falls er sich nicht für die dritte republikanische Vorwahldebatte am 8. November in Miami qualifiziert.

„Ich bin in den letzten sechs Monaten durch das ganze Land gereist und hierhergekommen, um zu sagen, mir ist klar geworden: Dies ist nicht meine Zeit“, sagte er.

Nach vielen Gebeten und Überlegungen habe ich beschlossen, meine Kampagne für das Präsidentenamt mit dem heutigen Tag zu beenden.“

Seitenhieb gegen Trump?

In seiner Rede bewarb er keinen der Präsidentschaftskandidaten unter den Republikanern explizit. „Ich fordere alle meine republikanischen Mitstreiter hier auf, unserem Land einen Fahnenträger zu geben, der, wie Lincoln sagte, an die besseren Engel unserer Natur appelliert“, sagte Pence in Las Vegas. Er empfahl jedoch jemanden zu wählen, der mit „Höflichkeit“ führt. Was als Anspielung auf Trumps mitunter ruppige Art verstanden werden kann.

Pence hatte Ende September nur noch 1,18 Millionen US-Dollar auf seinem Wahlkampfkonto. Das ist für einen Präsidentschaftswahlkampf auffallend wenig und weit weniger als seine Rivalen, wie neue Unterlagen zeigen. Seine Kampagne hat bereits 621.000 Dollar Schulden gemacht – mehr als die Hälfte der Barmittel, die ihm noch zur Verfügung standen.

Obwohl er wahrscheinlich die Umfrageanforderungen für die Debatte erfüllen würde, liegt Pence in den Umfragen landesweit im niedrigen einstelligen Bereich – ohne Anzeichen einer Dynamik.

Pence nicht sonderlich beliebt

Eine Umfrage des Associated Press-NORC Center for Public Affairs Research vom August ergab, dass die meisten erwachsenen Amerikaner (57 Prozent) eine negative Meinung über Pence haben. Nur 28 Prozent äußerten sich positiv über Trumps ehemaligen Vize.

Während seines gesamten Wahlkampfs erklärte der Ex-Gouverneur und Kongressabgeordnete von Indiana, dass die Wähler ihn zwar kennen, aber nicht „gut“. Deshalb legte er zahlreiche Stopps in Diners und Pizza-Ranch-Restaurants ein, um mit den Menschen vor Ort zu sprechen.

Politikbeobachter gehen davon aus, dass Pence weiterhin in der Politik aktiv bleibt, zum Teil über die konservative Denkfabrik Advancing American Freedom, die er nach seinem Ausscheiden aus dem Amt gegründet hat und als Alternative zur Heritage Foundation sieht. Nächsten Monat erscheint außerdem ein Buch von ihm.

Prognose

Der ehemalige Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, ein weiterer Kandidat für 2024, prognostizierte am Sonntag, dass mehr Republikaner aus dem Rennen um das Weiße Haus aussteigen werden. Er selbst steht in den Umfragen ebenfalls nicht gut da.

„Es wird immer enger. Ich vermute, dass es noch enger wird, wenn wir zur Debatte in Miami kommen“, sagte er gegenüber CNN-Moderator Jake Tapper. „Ich denke, dass sich das Feld verengen wird. Jake, aber es ist nicht meine Aufgabe, den Leuten zu sagen, wann sie aussteigen müssen.“

Eine dritte republikanische Debatte wird im November stattfinden. An dieser werden Berichten zufolge die ehemalige UN-Botschafterin Nikki Haley, Floridas Gouverneur Ron DeSantis, der Geschäftsmann Vivek Ramaswamy sowie Senator Tim Scott und Christie teilnehmen.

Die Trump-Kampagne hat deutlich gemacht, dass der vormalige Präsident an keinen künftigen Debatten teilnehmen wird. Sie beruft sich dabei auf seinen großen Vorsprung in den Umfragen.

Eine Zusammenfassung der Umfragen für Sonntag zeigt, dass Trump derzeit 59 Prozent der Stimmen auf sich vereinen kann, während DeSantis auf 12,6 Prozent, Haley auf 8,3 Prozent und Ramaswamy auf 8,5 Prozent der Stimmen kommt.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: “Trump Responds to Pence Dropping Out of 2024 Race. (deutsche Bearbeitung nh)



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