Erdogan stemmt sich gegen NATO-Beitritt – Schweden: „Wir sind kein Zufluchtsort für die PKK“

Der türkische Präsident will sich weiter gegen den Beitritt Schwedens in die NATO stemmen. Ob es wie geplant bis zum Gipfel im Juli klappt, bleibt ungewiss.
Titelbild
Aktivisten des Netzwerks „Allianz gegen die NATO“ mit einem Transparent mit der Aufschrift „Nein zur NATO! - Kein Bündnis mit Faschisten“ während einer Demonstration für Meinungs- und Versammlungsfreiheit, zur Unterstützung der demokratischen Kräfte in der Türkei und gegen die schwedische NATO-Mitgliedschaft am 4. Juni 2023 in Stockholm, Schweden.Foto: MAJA SUSLIN/TT News Agency/AFP via Getty Images
Epoch Times19. Juni 2023

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Zustimmung seines Landes zum NATO-Beitritt Schwedens bis zum kommenden Gipfel im Juli in Zweifel gezogen.

„Schweden hat Erwartungen, aber das bedeutet nicht, dass wir uns an diese Erwartungen halten“, sagte Erdogan am Mittwoch laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Schweden hofft, bis zum Gipfel des Verteidigungsbündnisses in Vilnius Mitglied der Allianz zu werden.

Erdogan warf Schweden erneut vor, nicht entschieden genug gegen „Terrororganisationen“ vorzugehen. Die Türkei fordert vor diesem Hintergrund auch immer wieder Auslieferungen.

Für Stoltenberg erfüllte Schweden alle türkischen Anforderungen

Schweden hatte kürzlich seine Terrorgesetze verschärft, das Oberste Gericht des Landes hatte danach die erste Auslieferung eines PKK-Anhängers an die Türkei genehmigt. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte Anfang Juni gesagt, Schweden habe alle Anforderungen der Türkei erfüllt.

Vor dem Eindruck des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Schweden im Mai 2022 ebenso wie Finnland die Mitgliedschaft in der NATO beantragt. Finnland ist seit Anfang April bereits Mitglied, Schweden fehlt dagegen weiter die Zustimmung der Türkei und Ungarns.

Am Mittwoch verhandelten Vertreter der NATO, Schwedens und der Türkei erneut in Ankara gemeinsam über den Beitritt. Stoltenberg sprach im Anschluss von „einigen Fortschritten“. Es sei immer noch möglich, dass die Türkei dem Beitritt Schwedens zum Bündnis rechtzeitig zum Gipfel zustimme.

Schwedens Unterhändler Oscar Stenström sagte vor Journalisten, das Treffen habe den Prozess weiter vorangetrieben. „Aber wir sind weit vom Ziel entfernt.“ Man sei übereingekommen, dass man weiter im Gespräch bleibe.

Erdogans Aussagen wollte Stenström nicht kommentieren. Er betonte jedoch: „Schweden ist kein Zufluchtsort für Terrorismus. Wir sind kein Zufluchtsort für die PKK.“ (dpa/red)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion