Erster Fall von Kinderlähmung in Venezuela seit Jahrzehnten

Zum ersten Mal seit Jahrzehnten ist im südamerikanischen Krisenstaat Venezuela ein Fall von Kinderlähmung registriert worden. Ende April sei ein Kind in dem armen Bundesstaat Delta Amacuro an Polio erkrankt, teilte die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) am Samstag mit. Demnach war das Kind nicht gegen die Infektionskrankheit geimpft.
Der bislang letzte Polio-Fall in Venezuela wurde 1989 festgestellt, wie der Arzt und ehemalige Gesundheitsminister José Félix Oletta der Nachrichtenagentur AFP sagte. Das Virus befalle vorwiegend Menschen, die an Mangelernährung leiden und über keinen Impfschutz verfügen.
Oletta kritisierte die venezolanische Regierung, weil diese den Polio-Fall erst nach mehr als einem Monat an die PAHO gemeldet habe. Vorgeschrieben sei eine Meldefrist von 24 Stunden.
Die Gesundheitsorganisation berichtete darüber hinaus von einer verstärkten Ausbreitung der Masern in Venezuela im vergangenen Jahr. Insgesamt seien 1427 Masern-Erkrankungen in dem Land gemeldet worden. Dies entspreche 85 Prozent aller in Lateinamerika und der Karibik registrierten Masern-Fälle des Jahres 2017.
Nach Angaben der venezolanische Regierung von Staatschef Nicolás Maduro fehlen dem Land 85 Prozent der grundlegenden medizinischen Güter, darunter auch Impfstoffe. Im April hatte die Regierung die Bevölkerung in einer umfangreichen Kampagne zum Impfen aufgerufen.
(afp)
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