EU-Haushalt: Weniger Geld für Bauern und regionale Entwicklung, mehr Geld für Migrantenaufnahme – Orban droht mit Veto

Ungarns Ministerpräsident Orban hat mit einem Veto gegen den neuen EU-Haushaltsplan gedroht. Die Mitgliedstaaten müssten einstimmig über den Vorschlag der EU-Kommission entscheiden, "daher müssen sich die Ungarn keine Sorgen machen".
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Viktor OrbánFoto: TIZIANA FABI/AFP/Getty Images
Epoch Times4. Mai 2018

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat mit einem Veto gegen den neuen EU-Haushaltsplan gedroht.

Die Mitgliedstaaten müssten einstimmig über den Vorschlag der EU-Kommission entscheiden, „daher müssen sich die Ungarn keine Sorgen machen“, sagte Orban am Freitag in einem Radiointerview.

So lange die Ungarn nicht grünes Licht geben, wird es keinen Haushalt geben“, warnte Orban.

Orban sagte, er werde keinen EU-Haushalt unterstützen, der weniger Fördergelder für Bauern, Forschung und regionale Entwicklung vorsehe, und das Geld stattdessen an Länder verteile, „die Migranten reinlassen“.

EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger hatte am Mittwoch seine Finanzplanung für die Zeit von 2021 bis 2027 vorgestellt. Dabei kündigte er an, die Vergabe von Fördergeldern künftig auch an die Einhaltung „rechtsstaatlicher Standards“ in den Empfängerländern knüpfen zu wollen.

Die EU-Kommission zielt damit auf Länder wie Ungarn oder Polen ab, mit denen sie wegen Zweifeln am Zustand ihres Rechtsstaats im Konflikt ist.

Orban regiert in Ungarn seit 2010. Kritiker werfen ihm vor, mit Eingriffen in das Justizsystem sowie der Beschneidung von Presse- und Meinungsfreiheit rechtsstaatliche Grundsätze auszuhebeln.

Bei der Parlamentswahl Anfang April war Orbans regierende Fidesz-Partei mit großem Abstand stärkste Kraft geworden. In seiner dritten Amtszeit verfügt der 54-Jährige damit wieder über eine Zwei-Drittel-Mehrheit, die Verfassungsänderungen ermöglicht.

Ungarns Außenminister Peter Szijjarto hatte die geplante Koppelung der EU-Mittel an die „Rechtsstaatlichkeit“ bereits am Donnerstag zurückgewiesen und der EU-Kommission vorgeworfen, die Mitgliedstaaten „erpressen“ zu wollen. (afp/so)



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