Ex-Präsident Trump warnt vor Entstehung einer Diktatur in den USA

Mit Spannung war Trumps erster Auftritt nach dem Auszug aus dem Weißen Haus erwartet worden. Er schwor die eigene Partei auf die Wahlen im nächsten Jahr und 2024 ein. Zu seinen eigenen Absichten äußerte er sich (noch) zurückhaltend.
Von 11. Juni 2021

Auf dem Landesparteitag der Republikaner in North Carolina kehrte der ehemalige Präsident Donald Trump am vergangenen Samstag auf die Bühne der Politik zurück. Hatte er zuletzt mit Interviews und Pressemitteilungen auf sich aufmerksam gemacht, weil sein Twitter-Account weiterhin gesperrt ist, ließ er in seiner 90-minütigen Rede kaum ein Thema aus.

An der Politik des aktuellen Präsidenten ließ er kein gutes Haar und zeigte sich besorgt, wie „The BL“ berichtete. Unter Biden steuere Amerika auf eine Diktatur hin.

„Wir werden kein Land haben, wenn es keine Wahlintegrität gibt. Und wenn wir keine starken Grenzen haben, kann unser Land wie eine Diktatur geführt werden“ sagte Trump. „Und das ist das, was sie gerne haben würden.“ Er glaube aber nicht, dass Biden der Diktator ist.

„Wenn irgendjemand weiß, wer zum Teufel diese Operation leitet, könnten Sie es uns wissen lassen? Denn ich glaube nicht, dass es Joe ist. Aber wer zum Teufel weiß das schon? Vielleicht ist er es. Vielleicht ist er es.“

Medien, die ihm unterstellt hatten, er versuche, die „amerikanische Demokratie zu untergraben“, antwortete er: „Ich bin derjenige, der versucht, sie zu retten.“

Freiheit von Cancel Culture abgelöst

Zur Zensur konservativer Stimmen und dem Vormarsch linker Ideologie in öffentlichen Institutionen sagte Trump: „Unsere Freiheit wird von der linken Cancel Culture abgelöst; und die Biden-Administration drängt die giftige kritische Rassentheorie und illegale Diskriminierung in die Schulen unserer Kinder. – Nehmen wir das hin?“

Zur Forderung von Antifa und Black Lives Matter, der Polizei die Mittel zu entziehen, der sich auch einige Demokraten anschlossen, erklärte er: „Wir stellen Amerika nicht an die zweite Stelle. Während wir uns heute Abend versammeln, wird unser Land vor unseren eigenen Augen zerstört. Die Kriminalität explodiert. Die Polizeibehörden werden auseinandergerissen und die Mittel entzogen.“

Maßnahmen zur Wahlintegrität

Alle wüssten, was bei der Wahl 2020 passiert sei. Deshalb „können wir niemals wieder zulassen, dass das nochmal passiert.“

Trump forderte Maßnahmen zur Wahlintegrität. Darunter die Überprüfung von Unterschriften und die Identifizierung von Wählern. Er will auch die Finanzierung regulieren. 2020 hatte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg Hunderte Millionen für den Wahlkampf gespendet.

Biden verbeugt sich vor China

Trump, der in seiner Amtszeit eine harte Linie gegenüber dem kommunistischen Regime in China verfolgt hatte, kritisierte die Haltung der neuen Regierung: „Sie verbeugen sich vor China; Amerika wird auf der Weltbühne erniedrigt und gedemütigt.“

Er thematisierte auch die Theorie der Entstehung des KPC-Virus in einem Labor in Wuhan und die Verbindungen, die Anthony Fauci mit der Institution des chinesischen Regimes hat.

Der eigenen Partei Mut machen

Das Bild, das Trump vom politischen Gegner zeichnete, der das Land zerstört, lässt für ihn nur einen Schluss zu: „Das Überleben Amerikas hängt von unserer Fähigkeit ab, Republikaner auf jeder Ebene zu wählen … wir müssen es schaffen, wir haben eigentlich keine Wahl.“

In einem Video, das vor seiner Rede in North Carolina auf Twitter kursierte, erklärte Trump: „Wir werden den Senat zurückerobern, wir werden das [Repräsentanten-]Haus zurückerobern und wir werden das Weiße Haus zurückerobern. – Früher als ihr denkt.“

Trumps Perspektiven für 2022 und 2024

Die charakteristische Trump-Rede begann mit dem Versprechen, die Republikanische Partei im Jahr 2022 in den Wahlkampf zu führen. Einer eigenen Kandidatur im Jahr 2024 ist er weiterhin aufgeschlossen, will sich zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht festlegen.

Die letzten Umfragen zeigen ein optimistisches Szenario. Mindestens 63 Prozent der Wähler der Partei wollen Trump als Kandidaten bei den Wahlen 2024 sehen.



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