Experte: Verbindung zwischen Klimawandel und Extremwetter nicht eindeutig

Von 5. September 2021

Beim folgenden Beitrag handelt es sich um den Originaltext zum Video: „Vor Klimagipfel in London: Experte stellt Politik zum Klimawandel infrage“ vom YouTube-Kanal NTD-Deutsch. Epoch Times hat keine redaktionellen Änderungen vorgenommen. 

Die extremen Wetterereignisse der jüngsten Vergangenheit werden mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht. Der Abteilungsleiter der Global Warming Policy Foundation in Großbritannien meint jedoch, dass solche Zusammenhänge nicht so eindeutig sind, wie von vielen behauptet.

Die Klimabewegung Extinction Rebellion protestiert in London und fordert ein Ende der fossilen Brennstoffe. Die Aktivisten haben bei diesem Protest nicht ganz so viele Störungen verursacht wie in der Vergangenheit, aber ihre Forderungen bleiben dieselben.

Das Originalvideo von NTD Deutsch: 

„Ich hoffe wirklich, dass sie es ernst meinen, sich von fossilen Brennstoffen zu trennen. Das ist wirklich eine große Sache, die passieren muss. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass dies geschehen wird“, sagt Demonstrantin Alison Campbell.

 „Unsere Forderung ist, dass wir nicht neu investieren, dass wir keine neuen Finanzierungen und Investitionen in fossile Brennstoffe mehr tätigen und auf einen globalen Übergang hinarbeiten. Ich denke, jeder kann verstehen, dass es schlecht ist, wenn wir noch mehr Öl oder Kohle aus dem Boden holen, denn wir haben jetzt schon genug davon“, meint Paul Stephens, Polizeibeamter im Ruhestand.

Die Politik der britischen Regierung spiegelt solche Aussagen in gewisser Weise wider.

Die Regierung unter Boris Johnson hat sich dazu verpflichtet, bis 2050 keine Kohlenstoffemissionen mehr zu verursachen. Ein Plan, der unter anderem das Verbot von Gaskesseln in neuen Häusern in vier Jahren beinhalten könnte.

Extinction Rebellion fordert ein Vereinigtes Königreich, das bis 2025 Netto-Null-Emissionen erreicht. Harry Wilkinson, Leiter der Politikabteilung der Global Warming Policy Foundation hält dieses Ziel jedoch für unrealistisch.

„Nun, ich denke, 2025 ist völlig unrealistisch, da die Weltwirtschaft immer noch überwiegend von fossilen Brennstoffen angetrieben wird. Das gilt sowohl für Länder wie das Vereinigte Königreich als auch für Entwicklungsländer. Ohne diese Brennstoffe würden wir also in eine Art mittelalterliche Wirtschaft zurückfallen. Und ich glaube nicht, dass irgendjemand ernsthaft behauptet, dass Netto-Null bis 2025 überhaupt denkbar ist“, erklärt Wilkinson.

Wenn die Regierungen sich für Technologien entscheiden, die wettbewerbsfähig sind und sie den Menschen aufzwingt und die Alternativen verbietet (…), dann denke ich, wird das letztendlich nicht die beabsichtigten Ergebnisse erzielen. Und es wird die Menschen viel, viel ärmer machen, als sie es sonst wären“, fährt Wilkinson fort.

Aktuell werden die extremen Wetterereignisse oft mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht, was aber durchaus zu Missverständnissen führen kann.

„Wie ist es dazu gekommen? (…) Es ist einfach zu sagen, oh, wir haben einen großen Sturm, das muss der Klimawandel sein“, erläutert Jane Werrell vom UK Newsroom von NTD News.

Der Leiter der Politikabteilung von Global Warming Policy Foundation, Harry Wilkinson, macht deutlich:

Nun, es gibt hier zwei Arten von Ansätzen. Eine konzentriert sich auf die Beobachtungstrends. Sie betrachten ein Land wie das Vereinigte Königreich und schauen sich Flussläufe an, schauen sich Berichte über extreme Überschwemmungsereignisse an und wie sich diese im Laufe der Zeit verändert haben. Und wir haben – relativ gesehen – gute Aufzeichnungen über viele dieser meteorologischen Ereignisse im Vereinigten Königreich. Aber es gibt auch eine neue Art von Wissenschaft, die sich Attributionswissenschaft nennt. Ich denke, dass diese Wissenschaft auf wackligem Boden steht, denn sie vergleicht das, was wir sehen, mit einer modellierten Version der Realität, im Wesentlichen ohne Klimawandel. Und dann sagen sie: Nun, dieses Ereignis, das wir sehen, wurde durch den Klimawandel um X Prozent verschlimmert oder um X Prozent wahrscheinlicher gemacht. Aber für mich ist das nicht annähernd so aussagekräftig wie ein Blick auf die realen Daten zu den Überschwemmungen, die wir erlebt haben, und auf die Trends. Denn man geht davon aus, dass man ein nahezu perfektes Klimamodell hat. Aber es gibt so viele natürliche Schwankungen und immer noch so viel Ungewissheit bei den Klimamodellen, dass dies einfach keine sehr robuste Methode ist, um einen Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und extremen Wetterereignissen zu erklären. Wir müssen geduldig sein, wir müssen die Daten betrachten, wenn sie eintreffen, und wir müssen eine gewisse Bescheidenheit in Bezug auf unser Wissen über das Klima bewahren, das sich ständig verbessert und immer weiter fortschreitet. Aber wir haben noch kein perfektes Modell des Klimas.“ 

Die Klimapolitik wird auf dem COP26-Klimagipfel der UNO diskutiert, der im Herbst dieses Jahres zum ersten Mal in Großbritannien stattfindet.

Dabei werden weitere Proteste erwartet.



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